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Gleichgestellt

Unter dieser Überschrift brachten wir vor einer Woche die Zuschrift eines Lesers, der mit seiner Familie aus dem heute polnisch besetzten, ehemals deutschen Pommern als Heimatvertriebener nach Nagold kam. Er führte Klage darüber, daß er trotz seiner von Jugend an unbestrittenen deutschen Staats­angehörigkeit heute eine Kennkarte nur mit dem Vermerk:Deutschen Staatsangehörigen gleichgestellt erhalte. Er und viele andere Flüchtlinge erblicken darin eine ungerecht­fertigte Deklassierung zum Staatsbürger zweiter Ordnung.

Wir haben uns nach den gesetzlichen Be­stimmungen erkundigt. Gemäß Artikel 116 Abs. 1 des Grundgesetzes ist für Flüchtlinge usw. eine besondere Regelung dieser Frage erfolgt. Mit Erlaß vom 17. Oktober 1949 hat das Innenministerium von Württemberg-Ho- henzollem bestimmt:Ist die Staatsangehörig­keit nicht einwandfrei festgeste'llt. so ist in die SpalteStaatsangehörigkeit einzutragen bei Personen, die im Besitze eines von den Dienststellen der Umsiedlungsverwaltung in Württemberg-Hohenzollem ausgestellten Aus­gewiesenen - Ausweises sind:Deutschen Staatsangehörigen gleichgestellt. Bei allen andern Personen:Vorläufig ungeklärt.

Der einwandfreie Nachweis der Staatsange­hörigkeit muß nach den bestehenden Vor­schriften durch Staatsangehörigkeitsausweis, Heimatschein oder Reisepaß erfolgen: Arbeits­bücher, Militär- oder sonstige Papiere .genügen nicht. Die Bürgermeisterämter, welche die Kennkarten ausstellen und mit dem entspre­chenden Staatsangehörigkeitsvermerk verse­hen, tragen natürlich keine Schuld an dieser unglücklichen und unbefriedigenden Lösung. Es wird Sache der Organisation der Heimat- vertriefoenen sein, durch Verhandlungen mit Länder- und Bundesministerien einen Weg zu finden, auf dem der Heimatvertriebene seine schon mit der Geburt erworbene deut­sche Staatsangehörigkeit ohne den Umweg über eineGleichstellung wieder erhält.

Wir gratulieren

Am Dienstag können zwei alte Nagolder Geburtstag feiern: Fra^i Emilie Brunner geb. Widmaier, Gerberstraße, wird 70 Jahre alt und Herr Wagnermeister Emst. Harr, Markt­straße 63, wird an diesem Tage 81 Jahre alt.

Neue Kurse der Frauenarbeitsschule

Die Leitung der Frauenarbeitsschule Nagold hat uns gebeten, nochmals darauf hinzuweisen, daß die Anmeldung zu den neuen Kursen in Wäschenähen, Kleidernähen und Sticken, die am 1. September bzw. 1. November beginnen, rechtzeitig (spätestens bis 18. Juli) er­folgen muß. Erfahrungsgemäß ist der An­drang zu den Winterkursen groß, sodaß späte Anmelder mit einer Abweisung rechnen müssen.

Vorsicht: Bahnschranke geschlossen

In der Gemeinderatssitzung am Freitag kam auch der Übelstand zur Sprache, daß die Bahnschranke beim Aufgang zur Eisbergsteige in letzter Zeit immer häufiger von eiligen Passanten, nachdem sie schon herabgelassen ist, gehoben und der Bahnübergang überquert wird. Das Bahnbetriebsamt Calw bittet die Stadtverwaltung, die Bevölkerung eindring­lich zu warnen. Falls diese Warnung ohne Wirkung bleibt, muß der Unfug durch emp­findliche Strafmaßnahmen abgestellt werden. Schon einige Male konnte ein Unglück nur dadurch verhindert werden, daß die Loko­motive eines herannahenden Zuges noch rasch abgebremst wurde. Es ist lediglich ein glück­licher Zufall, daß sich tatsächlich noch kein schlimmer Unfall ereignet hat. Die Bevölke­rung und ganz besonders die Jugend wird daher vor der mit Lebensgefahr verbundenen Überschreitung der Bahngleise bei geschlosse­ner Schranke mit allem Nachdruck gewarnt.

Die Errichtung eines Fußgängersteigs oder eines unterirdischen Durchgangs wird immer dringender, da sich durch den weiteren Aus­bau der Siedlungen der Verkehr über diesen Zugang zum Stadtinnern von Jahr zu Jahr steigert. Die Stadtverwaltung wird diese Frage weiter im Auge behalten.

Standesamtsnachrichten vom Juni 1950

Geburten: 3. Arno Hoffmann, Weber, 1 Toch­ter; 6. Walter Warth, Stadtpfarrer, 1 Sohn; 10. WalterBätzner, Schreiner, 1 T.; 12. Friedr. Dittus, Schreinermeister. 1S.; 13. Friedrich Finkenbeiner. Obst- und Gemüsehdlg., 1 T.; 16. Emil Bechtold, Kaufmann, 1 S.; 20. Gustav Grötzinger, Hilfsarbeiter (Stadtt. Iselshausen) 1 T.; 25. Erwin Rothfuß, Schweißer (Stadt­teil Iselshausen) 1 S.; 24. Oskar Gänßle. Metz­ger, 1 T.; 24. Rolf Kössig, Steinmetz. 1 T.; 24. Gerhard Frese, Architekt, 1 S.; 24. Karl Haass, Kaufmann, 1 Tochter.

Auswärtige im Kreiskrankenhaus Geborene:

3. WernerBorth,Kaufmann,Altensteig, IS.;

13. Johannes Hanselmann, Land- und Gast­wirt, Martinsrr,->os, 1 S.; 27. Karoly Marsal, Kaufmann, Unter Jettingen 1 Sohn.

Aufgebote: 17. Alfred Kim, kaufm. Ange­stellter. und Erika Gauß. Kontoristin, beide in Nagold; 30. Valentin Ferbezar, Sägewerks­meister in Remiremont und Margarete Münzer, wohnhaft in Nagold.

Eheschließungen: 3. Kurt Mäule, Architekt, wohnhaft in Ludwigsburg, und Irene Lenz, Diätassistentin, wohnhaft in Nagold; 3. Hans

Panik

Die Erfahrung lehrt, daß sich der Mensch in der Masse anders verhält, als wenn er ohne Beeinflussung durch andere nur nach eigener Überzeugung entscheiden und handeln kann. Wir alle stehen zur Zeit am Beginn einer nicht ungefährlichen Massenkrankheit, die sich mit großer Schnelligkeit verbreitet und den eben noch vernünftigen Menschen im nächsten Augenblick erfaßt und so eben­falls den Ansteckungsbazillus weitertragep läßt. Diese Massenkrankheit ist die schreck­liche Angst vor Krieg und neuer Hungersnot. Die Folgen dieser Massenangst sind über­stürzte Käufe von Lebensmitteln und dadurch das zeitweise Fehlen oder wenigstens eine fühlbare Verknappung von Waren des täg­lichen Bedarfs. In dieser Situation wird der von der Krankheit noch nicht angesteckte ebenfalls zu Hamsterkäufen veranlaßt, schließlich wird die ganze Bevölkerung ange­steckt. Die wildesten Gerüchte gehen um und wenn man dem hysterischen Geschrei der Masse Glauben schenken wollte, dann wäre der Anfang vom Ende gekommen.

Dagegen gilt es ernstlich Front zu machen, ehe unsere Wirtschaft, die kaum auf die Füße gekommen ist, wieder zugrunde geht. Mancher Kaufmann mag im ersten Augen­blick über den vergrößerten Umsatz erfreut gewesen sein. Aber da heute seine Lager nicht mehr so gefüllt sind wie vor dem Krieg, ist er bald am Ende und sieht den Kunden ab­wandern zu dem, der in der glücklichen Lage ist, noch einen größeren Vorrat zu haben. Es gibt also Ärger auf allen Seiten. Da wir zu­dem einen großen Teil unserer Lebensmittel vom Ausland beziehen, sind die Einfuhr­geschäfte gezwungen, zur raschen Befriedi­gung des Warenhungers im Ausland um jeden Preis einzukaufen ohne Rücksicht auf die billige Quelle. Das führt zu ganz unnötigen Preissteigerungen. Bei den Banken und Spar­

kassen werden durch Abhebungen die an sich knappen flüssigen Mittel weiter verringert, was zu Kreditkündigungen und Kreditver­weigerungen führen muß. Unabsehbar sind die Folgen. Wenn jeder seine Reserven auf­gebraucht hat, folgt das Erwachen aus dem TaumelKaufen um jeden Preis, aber wie­viel Schaden ist inzwischen angerichtet? Ge­rade beim Zucker sind diese Angstkäufe be­sonders schlimm, da wir unmittelbar vor der Einmachzeit stehen, wo fast jeder Haushalt einen größeren Bedarf hat. Nun fehlen aber die gehamsterten Zentner und es ist fraglich, ob es gelingt, so rasch für Ersatz zu sorgen. Dann werden viele Kleinverbraucher und Kleinverdiener, die sich am Hamstern nicht beteiligen konnten, das Nachsehen haben. So trifft es wie immer den wirtschaftlich Schwa­chen am stärksten.

Es ist. wie gesagt, höchste Zeit, dagegen Front zu machen und einen kühlen Kopf zu bewahren. Ich habe unlängst das vernünftige Wort gehört:Man sollte alle Kriegsschreier nach Korea schicken. Das wäre kein übler Gedanke. Sind wir durch den Krieg und die Nachkriegszeit so sehr erschüttert und an­fällig geworden, daß wir bei dem geringsten Erdstoß einer Weltuntergangs-Panik ver­fallen? Wo bleibt der innere Halt, die geistige Bereitschaft zum Widerstand und nicht zu­letzt das Gottvertrauen der vielen, die sich Christen nennen?Es kann uns nichts ge­schehen, denn was Gott hat ersehen - Sorget nicht für den andern Morgen! Sollten diese Worte Sinn und Wirkung verloren haben und gegen die Ansteckung durch die Massen­psychose keinen Schutz mehr gewähren? Habt doch den Mut, gegen den Strom zu schwimmen, der Flüsterpropaganda und dem Angstgeschrei Widerstand zu leisten und mit dem eigenen guten Beispiel voranzugehen!

Triumph des Radsports

Großer Erfolg des Eröffnungsrennens in der Nagolder Radrennbahn

Am Sonntag Nachmittag hatten sich etwa 2000 Zuschauer in der prachtvollen vom VfL Nagold mit Unterstützung der Stadtverwal­tung neu erbauten Radrennbahn eingefunden. Unter Vorantritt der Stadtkapelle, die trotz der großen Hitze auch am Nachmittag kon­zertierte, zogen die Teilnehmer, stürmisch begrüßt vom Publikum, in die Kampfstätte an der Nagold ein. Der Vorstand es VfL, Fab­rikant G. Digel, und Bürgermeister Breitling, gleichzeitig auch Vorsitzender des Kreis­sportverbandes, hießen Teilnehmer und Gäste herzlich willkommen. Dann wurden die ersten Bahnrennen in Nagold gefahren. Die Organi­sation (Gesamtleitung H. Blindt, Nagold, Rennleitung Landesspartenleiter Balderer, Reutlingen) klappte vorzüglich und die Fahrer waren von der Bahn allgemein begeistert. Die Nagolder Bereitschaft des Roten Kreuzes war mit Kreisbereitschaftsleiter Ehniß und 7 Kameraden auf dem Platz und leistete in 10 Fällen erste Hilfe. Glücklicherweise waren es in der Hauptsache nur leichte Fälle, die zu behandeln waren.

Die Zuschauer, von denen viele zum ersten Mal ein Radrennen erlebten, waren von den spannenden Einzel- und Mannschaftskämpfen und den Spurts um Prämien und Wertungen der. Fahrer, unter denen besonders in dem 2.09.13 Stunden dauernden Mannschaftsrennen über 75 km (200 Runden) erstklassige Fahrer am Start waren, hell begeistert. Zahlreiche Nagolder Firmen und Geschäftsleute hatten wertvolle Prämien gestiftet. Um 7 Uhr fand dann die Preisverteilung statt. Sieger wurden:

Mannschaftsrennen über 200 Runden:

1. Weißinger/Hasenforther, Stuttgart 35 Pkt. (80 DM Geldprämie)

1 Runde zurück

2. Gänssler/Spiegel, Ludwigsburg/München 46 Punkte (70 DM)

3. Gebr. Deibler, Augsburg 32 Punkte (60 DM)

4. Baitinger/Bühler. Oschelbronn (50 DM)

5. Witkowski/Berger, Leonberg (40 DM)

6. Rammler/Nestle, Stuttg.-Vaihingen (30 DM) Fliegerhauptfahren über 1000 m

1. Erich Deibler, Augsburg (40 DM)

2. Josef Deibler. Augsburg (30 DM)

3. Gänssler, Ludwigsburg (20 DM)

4. Hasenforther, Stuttgart (10 DM) Ausscheidungsfahren

1. Spiegel, Ludwigsburg (Sachpreisej

2. Nestle, Vaihingen

3. Himeise, Eugen, Oschelbronn

4. Rammler, Vaihingen Jugendpunktefahren Klasse 1718 Jahre

1. Karl Klaiber,. Altensteig

2. Emst Hirneise, Oschelbronn

3. Gerhard Frick, Derendingen

4. Eugen Himeise, Oschelbronn Klasse 1617 Jahre

1. Helmut Kegel. Stuttgart

2. Walter Katz, Nagold

3. Heinz Rinderknecht, Oschelbronn

4. Alfred Ahles, Ludwigsburg Klasse 1416 Jahre

1. Helmut Scheel, Nagold

2. Helmut Raissle, Bondorf

3. Hans Broß, Oschelbronn

Sämtliche Sieger erhielten Sachpreise, dazu vurden noch viele Prämien verteilt

Graf, Sägewerker, wohnhaft in Nagold, und Elsbeth Schönberger, Darmstadt; 10. Her­mann Mast, kaufm. Angestellter, und Lina Elfriede Zeeb, Schreibgehilfin, beide in Na­gold; 17. Emil Haußer, Revierförster in Baiers- bronn-Schönmünz. und Erika Freithaler, Kon­toristin in Nagold.

Sterbefälle: 1. Pauline Jenne geb. Wolpoldt, Schreinermeisters Witwe, 73 Jahre.

Auswärtige im Kreiskrankenhaus Ver­storbene: 6. Ludwig Dürr, verw. Metzgermei­ster, Altensteig, 75 Jahre; 21. Gertrud Walz geb. Gail, verw. Rentnerin, Altensteig. 82 Jahre.

Welches Mädchen hat Freude am Radsport?

Die Radsportabteilung des VfL Nagold sucht eine Anzahl sportlicher, für den Radsport interessierter junger Mädchen im Alter von 16 Jahren. Es kommen aber nur solche Mäd­chen in Frage, die wirklich Lust und Liebe zu diesem Sport, haben und bei einem ernst­haften Training mitmachen wollen. Be­werberinnen werden gebeten, sich bei Ab­teilungsleiter Blindt, Inselstraße 16, zu mel­den.

Bernecker Markt am 11. Juli Berneck. Am Dienstag, 11. Juli findet hier ein Krämer-, Vieh-, und Schweinemarkt statt, wozu das Bürgermeisteramt freundlichst ein­ladet. Vormittags 10 Uhr ist im Gasthaus zumLöwen eine Bauemversammlung des Kreisbauernverbandes. Anschließend werden u. a. Lanz-Schlepper und die Ziegler-Klein­motorspritze vorgeführt.

Heimkehrer schließen sich zusammen

Calw. Seit geraumer Zeit besteht im ge­samten Bundesgebiet ein überparteilicher und überkonfessioneller Verband der Heimkehrer, dessen Aufgabe es ist. die Interessen dieses Personenkreises gegenüber den Behörden zu yertreten. In dem Verband sind nun die ver­schiedenen Landesverbände organisiert, wel­che sich wiederum aus denKreisverbänden zusammensetzen. Die Gründung eines solchen Verbandes für den Kreis Calw war der Zweck einer Tagung, die von einem Vorbereitungs­ausschuß am letzten Samstag in den Saalbau Weiß einberufen worden war.

Zunächst begrüßte Studienrat Kapp, Calw ,im Namen dieses Gremiums die zahl­reichen Anwesenden, unter denen sich auch Kreisamtmann 11 g, Bürgermeister S e b e r und Arbeitsamtsnebenstellenleiter Köhler befanden. Anschließend ergriff der Geschäfts­führer des Landesverbandes Württemberg- Hohenzollern Herr R a t z a , Tübingen das Wort und umriß in einem längeren Referat die hauptsächlichen Forderungen des Heim­kehrerverbandes. Dazu gehören in erster Linie die Rückführung der restlichen Kriegs­gefangenen, die Arbeitsbeschaffung für die noch arbeitslosen Spätheimkehrer, die Ent­schädigung der während der Kriegsgefangen­schaft geleisteten Arbeit und die Unterstüt­zung seitens der Behörden. Alle diese Wün­sche werden aber nur dann Gehör finden, wenn sie von den Heimkehrern gemeinsam vorgebracht werden. Der Redner forderte daher die Anwesenden auf. sich zu einem Kreisverband zusammenzuschließen.

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Julihitze

Wieder bescherte uns der Sommer einen überaus heißen wolkenlosen Sonntag, der zu Wander- und Badefreuden wie geschaffen war. Der Schwarzwaldverein führte eine Frühwanderung durch, die allen Teilnehmern, die rechtzeitig aus den Federn fanden, ein wunderschönes Erlebnis war. Das Wort Morgenstund hat Gold im Mund fand seine sprichwörtliche Bestätigung. Mögen Sinn und Verständnis für solche Frühwanderungen weitere Kreise für sich gewinnen. Ansonsten herrschte wieder auf allen Straßen ein reger Verkehr und in allen Bädern Hochbetrieb wie am vergangenen Sonntag.

Die ungleichen Brüder

Gestern Abend fand im Schloßgarten die Wiederholung der Schloßspiele statt. Professor Max Lang schreibt uns hierüber:

Dem Altensteiger Freilichtspiel, das anläßlich des Heimattages schon zum wiederholten Male aufgeführt wurde wei­tere Aufführungen sind im Laufe des Som­mers vorgesehen seien nochmals einige Worte gewidmet.

Dem Verfasser des Stücks Eugen Lutz, Rottenburg ist es in hohem Maße gelungen, mit einfachen Mitteln ein geschlossenes, auch einem anspruchsvollen Publikum gefälliges Stück zu schaffen. Ist doch auch der äußere Rahmen, die hohe Mauer mit dem angeleuch­teten alten Schloß im Hintergrund ein stim­mungsvoller. Mit viel Geschick wurde vorn Verfasser und dem Leiter des Spiels. Stadt­amtmann S c h 1 e e h, eine künstlerische Sze­nerie geschaffen, innerhalb welcher die durch­weg einheimischen Laienspieler in erfreulich sicherer Weise ihre Leistungen einem dank­baren Publikum darbieten können. Angefan­gen bei der Schuljugend und den beiden Ver­treterinnen der weiblichen Hauptrollen bis zum für sein Alter erstaunlich beweglichen Zwerg, dem bösen Bruder des edlen Grafen Konrad von Hohenberg, haben alle Mitwir­kenden ihr Bestes gegeben. Die heimischen Dialektfärbungen störten (abgesehen von einigen überlangen Dehnungen einzelner Sil­ben) keineswegs. Man muß sich stets vor Augen halten, daß wohl den meisten das Theaterspielen etwas völlig ungewohntes ist, andererseits aber ist immer wieder festzu­stellen, wie weit in der Bevölkerung die Liebe und Begeisterung zumSchauspielen ver­breitet ist. Dies beweist auch der ungeheure Andrang zu den Theaterberufen, wo aller­dings che Existenzmöglichkeiten sehr be­schränkt und. schwierig geworden sind.

Besonders erfreulich waren die Urteils­äußerungen zahlreicher Fremder, die z. T. aus großen Städten kamen, über das Hei­matspiel.

Zweck dieser Zeilen soll sein, über die Ein­drücke, die das Spiel auf den Schreiber machte, der viele Jahre mit Theaterdingen eng vertraut war, kurz zu berichten. Er wünscht von Herzen den vorgesehenen Wie­derholungen weiterhin vollen Erfolg bei den Besuchern von nah und fern.

Nach Kanada ausgewandert

Der Besitzer der hiesigen Firma Photo-Berg, Photomeister Berg, von Geburt ein Balte, hat dieser Tage unsere Stadt und den Kontinent verlassen, um sich in Kanada anzusiedeln. Herr Berg, hat sich in der Zeit seines Hier­seins viele Freunde erworben und war allseits geachtet und geschätzt. Wir wünschen ihm auf seinem neuen Weg alles Gute.

Am 3. September großes Seifenkistenrennen in Altensteig

Am Freitag Abend fand im GasthofBäßler die angekündigte Mitgliederversammlung des Motorsportclubs Altensteig statt. Vorstand Dr. Seydel, der die Versammlung leitete, kün­digte am 16. Juli als erste Unternehmung des Clubs eine Werbefahrt durch den Bezirk: an. Es meldeten sich 12 Personenkraftwagen und 18 Motorräder für die Fahrt sofort an. Weitere Kraftfahrzeuge werden sicher noch folgen. Abfahrt der Kraftfahrzeuge um 13.30 Uhr auf dem Marktplatz, Rückkehr um 17 Uhr. Anschließend gemütliches Beisammen­sein in einem Altensteiger Lokal. In cden PKWs sollen kriegsversehrte, insbesondere gehbehinderte Mitglieder des Clubs und an­dere Motorsportfreunde mitgenommen wer­den. Letztere können sich bis zum 14. Juli bei Herrn Fridolin Strobel zur Mitfahrt an­melden.

Im Herbst soll eine Fuchsjagd durchgeführt werden, über die Sportwart Leu, in dessen Händen die Durchführung liegt, ausführlich sprach. In der nächsten Mitgliederversamm­lung werden Einzelheiten bekanntgegeben. Da Mitte September die Kreismeisterschaft im Seifenkistenrennen in Calw ausgetragen wird, soll am 3. September in Altensteig, vom Motorsportclub organisiert, ein großes Seifen­kistenrennen auf die Beine, sprich: Räder, ge­stellt werden. Umfangreiche organisatorische Vorbereitungen sind hierzu erforderlich.

Baurat Ellenrieder zeichnet als Renn­leiter für das ganze Seifenkistenrennen ver­antwortlich. In den technische» Ausschuß wurden folgende Mitglieder berufen: Erich Hartmann. Sepp Hartmann, Rapp, Braun, und Walz. Für den organisatorischen Aus­schuß sind vorgesehen die-Herren Notwang,