MITTWOCH,28.JUNI 1950 ÜBERPARTEILICHE HEIMATZEITUNG 6. Jahrgang / nr. 98

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HEIMATBOTE FÜR DEN BEZIRK NAGOLD

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Kampf um die Hauptstadt Südkoreas

Nordkoreanische Truppen bis in die Vorstädte Seoul vorgedrungen

SEOUL. In den frühen Morgenstunden des Dienstag sind Panzerspitzen der nordkoreani­schen Truppen bis in die Vorstädte von Seoul vorgedrungen. Sie hatten am Montag die süd­koreanische Verteidigungslinie 30 km nördlich von Seoul durchbrochen. Am Dienstagmorgen gelang es, die Eindringlinge wieder beinahe auf ihre Ausgangsstellungen zurückzuwerfen.

Doch bleibt Seoul bedroht, da die Nordkoreaner umfangreiche Verstärkungen an diesen Kampfabschnitt geworfen haben.

Die südkoreanische Regierung hatte am Dienstag Seoul bereits verlassen, ist aber doch noch einmal zurückgekehrt. Ihr Gesandter in Tokio hat General McArthur erneut dringend um Waffenhilfe gebeten.

Die Aufforderung des Sicherheitsrates vom Sonntag, sofort die Feindseligkeit einzustellen, ist ohne Wirkung geblieben. Der Rat ist des­halb am Dienstagabend erneut zusammenge­treten, um die zu treffenden Maßnahmen zu beschließen.

Amerikanische Jagdflugzeuge haben am Dienstag acht nordkoreanische Maschinen vom sowjetischen TypYak III abgeschossen, als sie den Abflug amerikanischer Maschinen be­drohten, die amerikanische Frauen und Kinder von Korea abtransportierten. In Amerika wird aber ausdrücklich erklärt, daß sich eine Be­teiligung sowjetischer Soldaten an der korea­nischen Aktion bisher habe nicht nachweisen lassen. Auch das Gerücht, daß die nordkorea­nischen Operationen unter sowjetischem Kom- mando stünden, könne nicht bestätigt werden.

Das kommunistische Nordkorea hat die süd- koreanische Armee offiziell zur Uebergabe auf gef ordert. Der Oberste Volksrat der Volks­republik Nordkoreas hat am Montag einen

LONDON. Vor einem dichtbesetzten Unter­haus und überfüllten Tribünen begann am Montagnachmittag die Parlamentsdebatte über die Beteiligung Großbritanniens am Schuman- Plan.

Als erster sprach der frühere Außenminister Anthony Eden für die konservative Oppo­sition. Er erklärte, Großbritannien hätte auf die französischen Vorschläge besser vorbereitet sein müssen:Wir hätten eigene Vorschläge einbringen und die Initiative vor einiger Zeit selbst ergreifen sollen. Es liegt wesentlich im britischen Interesse, daß der Schuman-Plan Erfolg habe. Großbritannien solle sich deshalb an dem französischen Projekt beteiligen.

Die Sowjets könnten sich nichts Besseres wün­schen, als daß Großbritannien sich in der Frage der deutsch-französischen Beziehungen auf die Rolle eines Beobachters beschränke. Außerdem laufe dies auch den Commonwealth-Interessen und den britischen Verpflichtungen als Welt­macht völlig zuwider. Wenn Deutschland die beherrschende Rolle in der (kontinental-euro­päischen) Partnerschaft gewinne, könne dies weniger zu einer Wiederbelebung des Militaris­mus, als zu einer künstlichen Neutralität Euro­pas führen, was katastrophale Auswirkungen für Großbritannien und Vorteile für die So­wjetunion mit sich bringen müßte. Für Groß­britannien wäre das Risiko, sich u. U. von den Pariser Schuman-Plan-Verhandlungen zurück­ziehen zu müssen, nicht so bedenklich gewesen, als die völlige Nichtteilnahme.

Im Namen der Regierung erklärte Schatz­kanzler Sir Stafford C r i p p s, daß er den An­trag der Opposition als Vertrauensfrage werte, da die Regierung den Gedanken einer über-

Queuille macht Versuch

Französische Regierungskrise schwer zu lösen

PARIS. Der französische Staatspräsident Vincenz A u r i o 1 beauftragte am Montag den früheren französischen Ministerpräsidenten Henri Q u e u i 11 e mit der Bildung eines neuen Kabinetts. Queuille. der der Radikal­sozialen Partei angehört, machte seine end­gültige Annahme des Auftrags davon abhän­gig, daß sich die Sozialisten an der neuen Re­gierung beteiligen würden, was jedoch von politischen Kreisen in Paris bezweifelt wird. In der am vergangenen Wochenende zurück­getretenen Regierung Bidault war Queuille, der insgesamt bereits 26 Ministerposten inne­hatte, stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister.

Die augenblickliche Regierungskrise wird von politischen Beobachtern deshalb als be­sonders schwer lösbar angesehen, weil sich bisher keine Möglichkeit abzeichnet, nach der die drei maßgeblichen Parteien derdrit­ten Kraft, die Volksrepublikaner, die Radi­kalsozialisten und die Sozialisten sich auf ein gemeinsames Regierungsprogramm zu einigen vermöchten.

Von sozialistischer Seite wurde die Frage aufgeworfen, weshalb Bidault die Vertrauens­frage gestellt und so seinen als bestimmt vor­auszusehenden eigenen Sturz ausgelöst habe. Die sozialistische Oppostion gegen Bidault habe zunächst keinen Angriff gegen den Be­stand der Regierung dargestellt.

siebenköpfigen Militärausschuß eingesetzt, der alle Machtbefugnisse im Lande übernimmt.

Die entscheidende Frage für die amerika­nische Haltung ist, ob es den südkoreanischen Streitkräften gelingt, ihre Stellungen noch zwei bis drei Tage zu halten, bis die ameri­kanische Hilfe wirksam werden kann. Die New York Herald Tribüne schlägt der Re-

BERLIN. Am Montagnachmittag wurde im Westberliner Titania-Palast von Oberbürger­meister Prof. Ernst Reuter derKongreß für kulturelle Freiheit, an dem so hervor­ragende Persönlichkeiten wie Benedetto Croce (Italien), Karl Jaspers (z. Zt. Schweiz), John D e w e y (USA), Jul Ro­mains (Frankreich),' Ignatio S i 1 o n e (Ita­lien), Arthur K ö s 11 e r (Großbritannien), Al­fred Weber (Deutschland) u. a. m. teilneh­men, eröffnet. Thema des Kongresses istdie Krise der kulturellen Freiheit.

gierung vor, die Vereinigten Staaten sollten von Nordkorea den Rückzug seiner Truppen verlangen und dieser Forderung mit der Dro­hung des Einsatzes der amerikanischen Luft­waffe gegen die kommunistischen Panzer Nachdruck verleihen. Die Zeitung schreibt:Es ist sehr wohl möglich, daß sich die Aggres­sion niemals ereignet hätte, wenn Amerika auch nur ein einziges Regiment seiner Trup­pen am 38. Breitegrad belassen hätte. In­zwischen blickt die ganze Welt auf Washing­ton, dessen Reaktion in den nächsten Tagen von entscheidender Bedeutung sein wird. Das britische Kabinett hat am Montag die Lage in Korea beraten.

Zukiehn

o.h. Vor kurzem hat der sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete Fritz E r 1 e r, Tutt­lingen, in der amerikanischen Zeitung für Deutschland, derNeuen Zeitung, gegenüber der Regierung von Württemberg-Hohenzol- lern den schweren Vorwurf erhoben, dem Trossinger Zigarettenpapierfabrikanten Fritz Kiehn einen Kredit in Höhe von 3 Millio­nen DM bewilligt zu haben, ohne dabei die finanziellen, wirtschaftlichen und politischen Fragen, die dieser Kredit aufwarf, bis in die letzte Konsequenz geprüft und berücksich­tigt zu haben. Da auf unsere Anfrage eine Darstellung von Regierungsseite für diese Kreditgabe, die in Südwürttemberg in bezug auf Höhe und auch im Blick auf ' den Kredit­nehmer zweifellos einmalig ist, in Aussicht gestellt wurde, haben wir bisher bewußt von einer Stellungnahme abgesehen.

Inzwischen hat Ministerialrat V o w i n k e 1, der in Vertretung des an sich zuständigen Staatspräsidenten Dr. Gebhard Müller das Finanzministerium weitgehend selbständig leitet, durch die staatliche Nachrichtenstelle derNeuen Zeitung eine Erläuterung der Umstände zugehen lassen, die zur Bewilligung des Kredites durch das südwürttembergische Kabinett geführt haben. Seine Ausführungen sind auch der südwürttembergischen Presse zugänglich gemacht worden. Da man bisher aus Zeitmangel Vowinkels eine angeregte Pressekonferenz zu diesem umstrittenen und jedenfalls höchst bedeutsamen Kredit nicht glaubte abhalten zu können, müssen wir uns nun auf diese bisher ausschließlich von amt­licher Seite vorliegende Stellungnahme des Ministerialrates stützen. Sie mag zwar um­fangmäßig ausreichend sein, aber inhaltlich läßt sie so viele Fragen offen, daß man nicht behaupten kann, die näheren Umstände und die Auswirkungen dieses seltsamen Kredites seien für den Steuerzahler, um dessen Gelder es hier, wohlverstanden, geht, befriedigend aufgehellt. Im Gegenteil! Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, es seien hier et­was allzuviel Worte gemacht worden, um nicht alles sagen zu müssen, vielleicht auch, weil man es nicht gut sagen kann.

Wir haben es bereits festgestellt: Dieser Kredit, zu dessen Nachprüfung immerhin schon ein Unterausschuß des Landtags einge­setzt worden ist, der allerdings erst ein ein­ziges Mal zusammengetreten ist, und dessen Sachkenntnis uns angesichts der verwickelten finanzwirtschaftlichen Fragen, die hier nach­zuprüfen sind, vorerst noch etwas mangelhaft fundiert zu sein scheint, hat eine wirtschaft­liche und politische Seite. An anderer Stelle dieses Blattes beschäftigen wir uns ausführ­lich mit der ersteren. Es müssen dazu an das Finanzministerium noch eine ganze Reihe von Fragen gestellt werden, die uns dringend ei­ner Antwort zu bedürfen scheinen. Die von Erler erhobenen Vorwürfe sind so schwerwie­gender Art, daß sie unter allen Umständen einer zufriedenstellenden Aufklärung oder Zurückweisung bedürfen.

Aber mit der politischen Seite der Frage, die in der bisher vorliegenden einzigen öf­fentlichen Behandlung von Regierungsseite gewissermaßen mit einer leichten Handbe­wegung und mit der Erklärung, daß das Ka­binett trotz schwerwiegender politischer Be­denken den Kredit bewilligt habe, beiseite geschoben wird, muß man sich doch schon heute befassen.

Fritz Kiehn, dem von unserer Regierung im Januar 1950 ein Wechselkredit von sage und schreibe 3 Millionen DM zur Uebernahme und Weiterführung der Chiron-Werke, die Be­triebe in Tuttlingen und Brackenheim haben und in der Hauptsache chirurgische Instru­mente und eine bestimmte Art von Kompres­soren herstellten wahrscheinlich daher die notwendige Uebernahme durch einen Zigarettenpapierfabrikanten!, ist eine sehr umstrittene Persönlichkeit. Er ist kein Be­triebsfachmann, wohl aber ein gewiegter Kaufmann, dem eine gute Nase für konjunk­turbedingte Geschäfte nachgesagt wird. Er ist ferner Vowinkel weist mit Nachdruck dar­auf hin einer der kapitalkräftigsten Steuer­zahler unseres Landes. Aber die Umstände, die ihn dazu gemacht haben, sind nicht so, daß sie sich für ein Lehrbuch eignen, das jungen Kaufleuten eines demokratischen Staa­tes in die Hand gegeben werden kann, cne außer durch Tüchtigkeit oder Gerissenheit auch noch durch andere Tugenden sich auszeich­nen wollen. Kiehn ist, mit nüchternen Worten, einer der bedenkenlosesten, aber auch der er­folgreichsten Nutznießer des Dritten Reiches gewesen. Er war bereits vor 1933 national­sozialistisches' Mitglied des Reichstags und Inhaber der Firma Efka-Werk Trossingen. Nach 1933 wurde er Leiter der Wirtschafts­kammer für Württemberg und den Regierungs­bezirk Sigmaringen, Präsident der Industrie- und Handelskammer Stuttgart und Rottweil, und gleichzeitig war er höherer SS-Führer und als solcher dem Chef des persönlichen Stabes des Reichsführers SS unterstellt. Kiehn wurde am 28. Februar 1939 vom Gaugericht Würt- temberg-Hohenzollern, vor dem er sich wegen

Unterhaus diskutiert Schuman-Plan

Anthony Eden fordert Beteiligung Großbritanniens

Die Krise der kulturellen Freiheit

Internationaler Kongreß in Berlin eröffnet/Köstler fordert Kampfgemeinschaft

nationalen Behörde für die geplante Montan­union grundsätzlich ablehne. Sie sei jedoch für eine freiwillige Zusammenarbeit der Regierun­gen der beteiligten Länder.

Die Grundsätze des Schuman-Plans hätten Großbritannien verpflichtet, alle mit der Pro­duktion von Kohle und Stahl verbundenen Probleme der Kontrolle der britischen Regie­rung und dem Parlament zu entziehen.Un­serer Meinung nach verträgt sich unsere Be­teiligung an einer auf Westeuropa begrenzten politischen Föderation weder mit den Bindun­gen an unser Commonwealth, noch mit unseren Verpflichtungen als Atlantikpaktmitglied oder als Weltmacht. Trotzdem wolle die britische Regierung ihr Aeußerstes tun, um an der Been­digung des uralten Zwistes zwischen Deutsch­land und Frankreich mitzuwirken und an je­dem Plan mitzuarbeiten, der von den sechs in Paris verhandelnden Mächten gebilligt werde. Zunächst müsse man jedoch die Ergebnisse der Pariser Konferenz abwarten.

Sdimuggelbekämpfung

Hohe Kommission stimmt zu

BONN. Die Alliierte Hohe Kommission er­teilte am Montag in einem Schreiben der deutschen Bundesregierung weitgehende Voll­machten zur Bekämpfung des Schmuggels von Kaffee und Zigaretten. Mit sofortiger Wirkung untersteht die Gesetzgebung für Liebesgaben­sendungen der Bundesregierung, was bedeu­tet, daß die den Schmuggel außerordentlich begünstigenden JEIA-Anweisungen über Lie­besgabensendungen abgeändert werden kön­nen. Der durch diese' Anweisungen entstan­dene Verlust für die deutsche Wirtschaft wird auf fast eine Milliarde DM im Jahr beziffert. Außerdem hat die Bundesregierung die volle Gerichtsbarkeit über die Verschlepptenlager erlangt. Die formelle Uebertragung soll je­doch erst nach einer Besprechung zwischen dem Bundesjustizminister und den Hohen Kommissaren stattfinden.

U.d.S.S.R

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SOUL

KOREA

FLACHE:

3200009km BEVÖLKERUNG: NORD : 77 Mill.Einw. SUD : 7 7MiH.Einw. 300 Km

Kriegsschauplatz Korea

Ignatio S i 1 o n e hob die Bedeutung der Erkenntnis hervor, daß die Freiheit ein un­wandelbares Erbteil sei, das auch in den de­mokratischen Ländern ständig verteidigt wer­den müsse. Der Generalsekretär der norwe­gischen Arbeiterpartei, Haakon, L i e, erklärte, er wolle lieber Steine klopfen, als sich wie seine Kollegen in autoritären Staaten als Po­litiker zu Eingriffen in die kulturelle und geistige Freiheit bereitzufinden. Das sei Hen­kersarbeit am Geist. In einem geschichtlichen Ueberblick erläuterte Prof. Alfred Weber, daß die kulturelle Freiheit von der politischen und sozialen Freiheit nicht getrennt werden könne:Geistige Freiheit bedarf der politi­schen Freiheit wie die Schnecke ihres Hauses.

Der ehemalige Kommunist und politische

Publizist Arthur Köstler forderte die Schaffung einer Kampfgemeinschaft und wandte sich gegen die Kompromißbereitschaft gegenüber totalitären Bestrebungen:Wir sind so gewohnt nach der Weder-Noch- Methode zu handeln, daß wir vergessen, daß es Situationen gibt, die gin klares Nein oder Ja erfordern. Köstler wandte sich scharf gegen dieIntelligenz des Westens, die sich einer klaren Entscheidung für die Sicherung ihrer physischen und moralischen Existenz entziehe.

Am Dienstag gaben der Professor für Bio­logie an der Universität von Indiana, H. J. Müller, Nobelpreisträger von 1946, von 1933-37 Leiter des Moskauer Instituts für Genetik, und Prof. Nacht sh eim von der Freien Unisversität Berlin, vorher Prof, an der Ostberliner Uni­versität und Mitglied der ostdeutschen Aka­demie der Wissenschaften einen Ueberblick über die Unterdrückung der freien Wissen­schaften unter totalitären Regierungen.

Kräftige Sdilange gesunken

Wikinger"-Schiff mit 16 Studenten unter­gegangen

HAMBURG. Das mit einem Kostenaufwand von 40 000 Schwedenkronen gebaute Wikinger- SchiffOrmen Friske (Kräftige Schlange), eine Nachbildung alter Wikinger-Schiffe, ist mit einer 16 Mann starken Besatzung am Sonntagnachmittag an der Westküste der Nord­seeinsel Pellworm gesunken. Am Montagvor­mittag wurden an der Küste bei Husum die Leichen zweier Angehöriger der Besatzung geborgen. Es ist damit zu rechnen, daß alle 16 Besatzungsmitglieder, schwedische Studen­ten, die zu einem Freundschaftsbesuch nach Frankreich unterwegs waren, ums Leben ge­kommen sind.

DieKräftige Schlange scheint ein Opfer der am vergangenen Wochenende vorherr­schenden heftigen Westwinde und teilweise schweren Seegangs geworden zu sein. Das Schiff war lediglich mit Segeln und schwer­fälligen Rudern ausgerüstet. Die schwedischen Versicherungsgesellschaften hatten es abge­lehnt, das Schiff und die Besatzung zu ver­sichern, da von sachverständiger Seite mehr­fach ernste Bedenken gegen die Seetüchtig­keit des Bootes vorgebracht worden waren.

Kabinettsumbildung in Japan

TOKIO. Das japanische Kabinett trat am Dienstagmorgen zurück, um Ministerpräsident Joshida eine Umbesetzung verschiedener Mi­nisterposten zu ermöglichen.

Im britischen Unterhaus erklärte am Mon­tagabend Staatsminister Kenneth Y o u n g e r , eine zufriedenstellende Lösung der Frage eines Friedensvertrages für Japan sei so lange unmöglich, als sich die USA nicht darüber schlüssig würden, nach welchen Prinzipien sie Vorgehen wollten. Die Ereignisse in Korea hätten gezeigt, wie heikel und gefährlich die Verteidigungssituation im ostasiatischen Raum werden könne. Bei einem Friedensvertrag dürfe nicht nur an die Abwehr einer eventuel­len japanischen Aggression, sondern müsse auch an die Verteidiguhg Japans gedacht wer­den.