Sind Sie ein K«Typ oder ein W*Typ!

Dr. Currys bioklimatische Forschungsergebnisse /Arar^-Diagramme als medizinische Helfer

Ohne Qehör und Qesicht

Ein Besuch in Heiligenbronn

ln luftiger Schwarzwaldhöhe (683 m) eingebettet in einen Kranz von Tan­nenwäldern liegt die Blinden- und Gehörlosenschule Heiligenbronn bei Schramberg. Sie hat die Aufgabe, , blinde und gehörlose, gehörgeschä­digte und sprachgebrechliche Kin­der zu für den Lebenskampf tüch­tigen Menschen heranzubilden.

Unter Gehörlosen versteht man taub Geborene oder solche Menschen, die durch Krankheit oder Unfall das Ge­hör ganz oder teilweise verloren ha­ben. Die Ausbildungszeit der Kinder umfaßt 89 Schuljahre. Hauptaufgabe' der Schule ist es, den Kindern die Sprache (besonders die Verkehrs­sprache) nach Laut und Schrifttum bei­zubringen.

Gehörlose Kinder können die Laut­sprache auf natürlichem Wege nicht erlernei. da sie das Sprechen ihrer Mitmenschen nicht hören. Infolgedes­sen bleiben sie stumm, obwohl ihre Sprachorgane völlig intakt und für die Erlernung der Lautsprache geeignet sind.

Die Gehörlosenschule hat nun die Aufgabe, diesen Kindern das Sprechen beizubringen durch Absehen der Sprech­bewegungen, durch Abtasten der Vi­brationen bzw.Erfühlen des Hau­ches beim Sprechen. Ebenso wird die Schrift von vornherein neben den Sprechübungen für die Ausübung der Sprache nutzbar gemacht. Welche Freude für die Eltern, wenn ihr tau­bes Kind in e Ferien kommt und es grüßt sie zum erstenmal mit einem laut und deutlich gesprochenem:Gu­ten Tag Mama, guten Tag Papa! Dann schlägt es sein Leseheft auf und liest und schreibt alle die Wörtchen und Sätzchen, die es im Laufe des ersten Halbjahres gelernt hat.

Dem bildhaften Gestalten, sowie dem Werkunterricht der Knaoen und dem Handarbeitsunterricht der Mäd­chen wird große Aufmerksamkeit ge-

In der Blinden- und Gehörlosenschule Heiligenbronn werden die Zöglinge, wie das mittlere Bild zeigt, vor allem auch zu praktischer Arbeit angeleitet. Auf dem oberen Bild erkennt man, daß sich auch Blinde in der Maschinen­strickerei bewähren, und schließlich machen sie sich auch in der Korbflech­terei nützlich. Der Junge, der auf dem untersteh Bild seiner Lehrerin die oberrheinische Tiefebene auf der Relief-Landkarte zeigt, kennt sich, obwohl er blind ist, in der Geographie gut aus Aufm: Beck/Kohl er

Erst seit wenigen Jahren weiß man Bestimmtes über die Beziehungen zwi­schen Klima und dem Befinden des menschlichen Organismus. Dr. Manfred Curry, ein Amerikaner, der viele Jahre des Studiums und der Forschung in Deutschland verbracht hat, und in den letzten Jahren in seinem biokli­matischen Institut in Riederau am Am­mersee die Bedeutung meteorologischer Einflüsse auf Körper und Psyche des Menschen untersuchte, hat entdeckt, daß dasAran, ein dem Ozon ähnlicher, aus den obersten Schichten der Luft­hülle unserer Erde stammender, durch Spaltung von Sauerstoffmolekülen ent­standener Teil der Luft das Agens ist, das unser Befinden entscheidend zu beeinflussen vermag.

Starke Anreicherung von Aran in der von uns eingeatmeten Luft steigert das Wohlbefinden der meisten Menschen, sch waches Vorhandensein von Aran führt bei vielen, ja sogar bei den mei­sten Menschen zu Mattigkeit, Arbeits­unlust und Nervosität. Bei Kranken ist starker Aranmangel in der Atmosphäre oft ein Anlaß zu sehr fühlbarer Ver­

schlechterung des Befindens. Nach Ope­rationen kann er für manche Menschen sogar Gefahr bedeuten, Herzanfälle her- vorrufen und Blutungen begünstigen. Wenn im Gebirge zum Beispiel Föhn herrscht, also Aranmangel, können Krankenhäuser, Kliniken und Aerzte erfahrungsgemäß überraschende Ver­schlechterungen im Befinden ihrer Pa­tienten beobachten. Dr. Curry, der ebenso Mediziner wie Meteorologe ist, hat durch zahlreiche Untersuchungen an verschiedenen Orten nachgewiesen, daß entzündliche Erkrankungen bei aranarmer Wetterlage zur Verschlim­merung neigen. Er hat ferner festge­stellt, daß es unter bioklimatischem As­pekt zwei Typen von Menschen gibt: Den K-Typ, der empfindlich gegen hohe Aranwerte ist und den gegen niedere Aranwerte empfindlichen W-Typ. Da­zwischen steht der Mischtyp oder G- Typ.

Sind Sie nun ein K-Typ, dann wer­den Sie einen tiefen Schlaf, wenig Träume haben und spät erwachen. Als ein W-Typ dagegen schlafen Sie leicht und unruhig, haben viele Träume und

schenkt, und die Leistungen der Ge­hörlosen stehen in diesen Fächern de­nen de- Vollsinnigen nicht zurück, so­fern es sich um normalbegaote Schüler handelt.

E : ne besondere Freude für aie Mäd­chen der Oberklasse ist der theoreti­sche und praktische Hauswirtschafts unterricht.

Die Knaben kommen nach Beendi­gung der Schulzeit zu einem Handwerks­meister in die Lehre, oder sie werden in der Heimat oder im Heim zu land-

lÄÄSilll;

wirtschaftlichen Arbeiten herangezo­gen. Die meisten früheren Zöglinge haben ihre Gesellenprüfung mit gutem Erfolg abgelegt.

Blinde Zöglinge

Im Jahr 1863 wurde David Fuchs ge­beten, auch einige blinde Kinder im Heim aufzunehmen. Seitdem befinden sich auch Blinde im Heim von Heili­genbronn. Doch während unter den 125 gehörlosen Zöglingen noch schul­pflichtig sind, liegt das Verhältnis bei den Blinden anders. Unter den 95 Blin­den befinden sich nur 29 schulpflich­tige Kinder, die von zwei Blindenleh­rerinnen und einigen Hilfskräften er­zogen werden.

Nach 8jähriger Schulzeit beginnt für d ; e Zöglinge gewöhnlich die Berufs­ausbildung in der eigenen Anstalt. Aus­gebildet werden Korbmacher, Bürsten­macher, Maschinenstricker und Matten­flechter. Es ist auch reichlich Gelegen­heit geboten, Hand- und Kunststricken zu erlernen und im Maschinenschrei­ben und Stenographieren sich ausbil­den zu lassen.

befinden sich nach dem Erwachen so­fort völlig munter.

Ein K-Typ ist fähig zu gleichmäßi­gen und andauernden Leistungen, der W-Typ dagegen zu besonderen Spitzen­leistungen, ermüdet aiber leicht. Der K-Typ fühlt sich bei Wettersturz wohl, liebt selten den Aufenthalt in höheren Lagen, während der W-Typ Wetterum­schlag schlecht verträgt, sich auf den Bergen aber besonders wohlfühlt. Der K-Typ neigt zu häufiger Appetitlosig­keit, ekelt sich leicht und verträgt Fett meist schlecht. Der W-Typ ist im Ge­gensatz dazu ein guter Esser, liebt Fett und fette Speisen, schätzt Obst, Ge­müse und Süßigkeiten.

Der K-Typ wird leicht von schlechter Laune geplagt, ist auch unliebenswür­dig, meist kompromißlos, während der W-Typ liebenswürdig, umgänglich und nachgiebig ist.

Den W-Typ zeichnet phlegmatisches und ruhiges Temperament aus, den K-Typ dagegen lebhaftes.

Zahlreiche Versuchsreihen in den bioklimatischen Stationen Dr. Currys, deren sich eine ganze Reihe, von medi­zinischen und meteorologischen Fach­leuten betreut, in Deutschland, der Schweiz und Amerika an der Arbeit befinden, haben die Unterlagen für solche Typisierungen erbracht. Dr. Curry hat es nicht bei der Theorie be­wenden lassen. An vielen Orten, so z. B. in Arosa, in Oberstdorf, in lad Tölz werden die meteorologischen Messun­gen, insbesondere die Arandiagramme den Aerzten, Krankenhäusern und Kli­niken zur Verfügung gestellt, wo sie dann bei der Beurteilung praktischer Krankheitsfälle mit in Betracht gezo­gen werden. Gebirgsorte sind deshalb vor allem in den Bereich der bioklima­tischen Forschungen einbezogen wor­den, weil dort die klimatischen und meteorologischen Verhältnisse beson­ders starken Schwankungen unterwor­fen sind.

Diese Untersuchungen haben gezeigt, daß die Beobachtung der von Dr. Curry erforschten Zusammenhänge zwischen Atmosphäre, Wetter, Klimamilieu und Typus des Patienten in der '^age sind, zur Vermeidung und zur Heilung ge­wisser Krankheiten beizutragen.

D. A. Drewitz

Der Geruch verrät den Täter

Der in Ruhestand lebende Leiter des wissenschaftlichen Polizeilaboratoriums in Vancouver (Kanada), John Fleming V a nc e , machte eine Erfindung, die in der kriminalistischen Untersuchung der Zukunft eine wesentliche Rolle spielen dürfte. Bisher war man in vie­len Fällen auf daktyloskopische Unter­suchungen angewiesen, vorausgesetzt, daß der Täter seine Visitenkarte in Form von Fingerabdrücken am Tatort hinterlassen hatte. Waren jedoch keine Fingerabdrücke zu finden, fiel damit ein wesentliches Indizium zur Ermitt­lung des Täters fort. Da die bisherigen Laboratoriumsversuche von Mister Vance vollen Erfolg zeitigten und J. F. Vance glaubt, daß seine Identifizie­rungsmethode ebenso eindeutig ist wie die Daktyloskopie, arbeiten der Erfin­der und seine Mitarbeiter zur Zeit dar­an, diese Untersuchungsmethode für die praktische Arbeit des Kriminalisten reif zu machen. Sie bietet ungeahnte Möglichkeiten vorausgesetzt, daß die Theorie von Vance wissenschaftlich an­erkannt wird.

Vance behauptet, daß jeder Mensch über einen individuellen Körpergeruch verfügt, daß es keine absolute Geruchs­gleichheit zwischen zwei Menschen gibt. Um diesen spezifischen Körpergeruch, der durch die Haut jedes Menschen ausgeschieden wird, für die Krimina­listik auszuwerten, suchte er nach einer Methode, den Geruchphotogra­phisch festzuhalten. Nach langen For­schungen und Versuchen hatte er Erfolg.

Die Geruchsermittlung wird so vor­genommen, daß man die Stellen, an denen der Täter stand, saß oder die er berührte, mit einem besonderen Gas behandelt, die dabei aufsteigenden Dämpfe zu einem Apparat leitet, der den Geruch spektralartig analysiert und festhält. Ist von mehreren ver­dächtigen Personen eine die Trägerin dieses polizeilich ermittelten Duftes, so steht sie im wahrsten Sinne des Wortes in dem üblen Geruch, die Tat begangen zu haben. Es wird den Kriminellen und Asozialen durch diese neue Methode nahezu unmöglich ge­macht, völlig spurlos zuverduften.

Kreuzworträtsel

Waagerecht: 3. Schwimmvogel, 4. Him­melsrichtung, 6. Holzgewächs, 7. Storchenvogel, !0. Schmuckstück, Kleiderschließe, 14. Geheim­gericht, 15. Ton, Klang, 16. Hast, 17. Stadt in Westfalen, 18. europäische Hauptstadt, 19. gleich, 20. landwirtschaftliches Gerät, 23. englischer Na­turforscher, 24. Raubtier;

Senkrecht: 1. Grünanlage, 2. Schluß, 3. japanisches Brettspiel, 4. britisches Dominion, 5. sagenhaftes Heldungeschlecht, 6. geographischer Begriff, 8. Zeitmaß, 9. Heizkörper, 11. Gebets­schluß, 12. Mißgunst, 13. Augenkrankheit, 21. letzte Ruhestätte, 22. Küstenfahrzeug.

Silbenrätsel

Aus den nachfolgenden 63 Silben sind 29 Worte *> bilden, deren Anfangsbuchstaben von oben

nach unten und deren 3. Buchstaben von unten nach oben eine Mahnung an die Rätselrater er­geben.

aa ar ben bert eher dadeden

den del der dril e e e e ei er fe fei fer frie gar gen gel holz im irr kas le ling lo

lot lust mie mir na na nat ne nen re re rie ru se se se sen sei sei ste ta te te te te ten ter trat tum wa.

Bedeutung der Wörter: 1. Altgerma­nisches Schriftzeichen. 2. Nordische Götter. 3. Lust und Schaffensfreude. 4. Schreibgerät. 5. Stoffart. 6. Baumart. 7. Bürogerät. 8. Garten­blume. 9. Blutgefäß. 10. Berliner Vorort. 11. Orientalischer Titel. 12. Gegenleistung bei Über­lassung von Räumen oder Gegenständen. 13. In­dustriewerk in Köln. 14. Wechselart. 15. Wald­gebirge in Belgien. 16. Großer Platz in Berlin. 17. Glücksspiel. 18. Edelholz. 19. Kriechtier. 20. Geldaufbewahrungsort. 21. Nähutensil. 22. Un­bewußte falsche Behauptung. 23. Was wir alle wünschen. 24. Waschmittel. 25. Osteuropäer. 26. Körperteil. 27. Jagdgewehr. 28. Haustier. 29. Nie­derschlag. (ch ein Buchstabe).

Abrüstung

Wie kann ein berühmter alter Philosoph wohl siegen / Ueber eine schwere Waffe aus den heut'gen Kriegen? / Wenn er sie auseinander­reißt, / Und um in seinen Namen schweißt.

Auflösung aus Nr. 23

Kreuzworträtsel

Waagrecht: 1. Othello, 5. Odin, 6. Same, 8. Eber, 9. Rade, 11. Peron, 13. Agram, 14. Lotto, 16. Reh, 17. nie, 19. Henna, 22. Ionen, 24. Eisen, 26. Esau, 27. stet, 28. Tito, 29. Knut, 30. Neugier.

Senkrecht: 1. Oder, 2. Tirol, 3. Largo, 4. Omar, 5. Ober, 7. Edam, 8. Epidemie, 10. Emi­grant, 12. Nomen, 13. Athene, 15. Tein, 18. Post, 19. heute, 20. Aisne, 21. Beet, 23. Nain, 25. stur.

Silbenrätsel

1. Elisabeth, 2. Rokoko, 3. Petersilie, 4. Frei- ligrath, 5. Ideal, 6. Nebelhöhle, 7. Gallapfel, 8. Erika, 9. Rienzi, 10. Biberach, 11. Akelei, 12. Ebingen,. 13. Rottenburg, 14. Eintagsfliege, 15. Nürtingen. Erpfinger Bärenhöhle, Laichln- gen.

Wir tragen unsere Schachfreunde

Aus der Fülle der ungewöhnlich schönen Par­tien der diesjährigen deutschen Schachmeister­schaft zu Bad Pyrmont greifen wir ein Schluß­spiel heraus, das Wolfgang Unzicker, dem neuen (und damit zweiten) Deutschlandmeister gelang. (Zuletzt: 29. Sd4c6, Lg6d3.)

Weiß: (W. Unzicker, München): Kgl, Db5, Tel, Tfl, Sc6, Bauern b6, b2, e5, f3, g2, h3.

Schwarz: (Siegel, Köln): Ke8, Dd7, Tb8, Tc8, Ld3, Bauern a5, e6, Fl, g7, h7.

a b c d e t <f h

Wir fragen unsere Schach freunde: Mit welchen Zügen zwang Weiß seinen Gegner bereits nach 3 Zügen zur Aufgabe?

Antwort auf die Frage in unserer letzten Aus­gabe:

Es entschied das Damenopfer 1... Dc6xcl + !I 2. Lf4 x cl, Tc8 x cl+ 3. Lg2fl, La6xe2 4. Dd4d2, Tel x fl+ 5. Kglg2, Tflxf2+Ü 6. Kg2gl, Sf6e4 7. Dd2e3, Le2f3 8. De3 x a7, Tf2g 2 + 9 . Kglfl, Tg2xh2 und Weiß gab auf, denn das Matt könnte nur durch Damenopfer hinausgezögert werden.

E. J. Diemer, Scheidegg/AUg.