6. Jahrgang!
UMSCHAU IM LANDE
A
Nummer 71
Der erste Sonnenstrahl
GB. Die kleine Hilde kennt ihren Vati kaum. 1943 geriet er in Gefangenschaft Und nun soll er heimkehren. Mit einem der letzten Züge aus Frankfurt a. d. Oder. Das Telegramm mit der Nachricht traf ein. Und schon am nächsten Morgen steht Hilde mit ihrer Mutti auf dem Bahnhof vor der Sperre. Aber der Vati ist nicht dabei. In der dunklen Bahnhofshalle stehen hier und dort noch Gruppen, die sich suchend nach ihren Angehörigen umschauen. Auf eine dieser Gruppen trippelt die blondlockige Hilde los und blickt jedem in das ernste Gesicht. Einer der Heimkehrer, der mit seinem grauen Bart und seiner Lammfellmütze wie ein Weihnachtsmann aussieht, beugt sich zu der Kleinen herab und fragt: „Wen suchst du denn, Blondköpfchen?“
’ „Meinen Vati“, schmettert Hilde mit heller Stimme hervor. „Und er kommt heute auch nach Haus.“
„So?" entgegnete der Alte herzlich. „Dann wollen wir den Vati einmal suchen.“ Er nimmt das Mädelchen auf den Arm und schreitet mit ihr von Gruppe zu Gruppe. Jeden der Männer schaut sie ernsthaft an.
Hilde zögert eine Weile mit nachdenklicher Stirn. Dann hellt sich ihr kleines Gesichtchen plötzlich auf und mit ausgebreiteten Armen den ganzen Kreis der Heimkehrer umfassend, ruft sie: „Alle zusammen mein Vati! Alle zusammen mein Vati!“
Die stillen Männer, die viel Schweres hinter sich haben, sind im ersten Augenblick von dieser Antwort verblüfft. Aber dann schwingt ein herzliches Lachen durch die graue Halle des Bahnhofes, und es ist, als hätte die Heimkehrer soeben der erste Sonnenstrahl der Heimat getroffen.
Sollen das wirklich die Letzten sein?
Der letzte Heimkehrertransport in Ulm eingetroffen / „Noch Zehntausende in Rußland“
TG. Ulm. Am Sonntag trafen im Heimkehrerlager Ulm mit dem letzten Entlassungstransport noch 91 Männer ein, die in der französischen Zone beheimatet sind. Die Heimkehrer dieses Transports kamen in der Mehrzahl aus Lagern am Eismeer, aus dem Raum Stalingrad und aus Sibirien.
Wie die Heimkehrer aus dem Eismeergebiet übereinstimmend berichteten, wurden dorthin in den letzten Monaten Tausende von deutschen Kriegsgefangenen, Zivilinternierten und auch Frauen verschickt, die ein menschenunwürdiges Dasein zu fristen haben und jegliche Hoffnung auf ein Wiedersehen mit der Heimat aufgegeben haben. Die Zahl der Eismeer-Ver- schickten wird mit 25 000—35 000 angegeben, darunter mehrere tausend reichs- und Volksdeutsche Frauen und Mädchen, zahlreiche Bewohner der Ostzone sowie Heimkehrer aus englischer und amerikanischer Gefangenschaft.
Im Raum Stalin grad wird die Zahl der zurückgehaltenen Kriegsgefangenen, die mei
stens zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurden, mit 1000—2000 angegeben; dazu kommen dort noch 500 Volksdeutsche aus Ungarn, Rumä- nie usw. In Borowitschi sollen sich noch 45 deutsche Stabsoffiziere, darunter 4 Generäle, befinden. Auch in Tscheljabinsk hinterlie- ßen die Heimgekehrten mehr als 300 Kameraden. Darüber hinaus wird auch von größeren Lagern in Murmansk und Ufa berichtet, wo sich neben zahlreichen Männern auch noch Hunderte deutscher Frauen befinden.
Eine Resolution an die Regierung Nach Kenntnisnahme der von der amtlichen Nachrichtenagentur Tass verbreiteten Zahlen über die noch in der UdSSR verbliebenen deutschen Kriegsgefangenen beschlossen die Männer des letzten Heimkehrertransportes, der Bundesregierung eine Protestresolution zuzusenden, die von 60 Männern unterschrieben wurde und in der die sowjetische Lügenmeldung mit den
Südwestdeutsche Chronik
Schlachtviehmarkt Stuttgart
Dienstag, den 9. Mai
Auftrieb: 413 Großvieh, 622 Kälber, 888 Schweine, 38 Schafe.
Preise in DM für 50 kg Lebendgewicht: Ochsen jung AA 88 bis 97, A 75 bis 86; Bullen jung AA 85 bis 90, A 78 bis 85; Bullen alt A 65 bis 70; Rinder AA 95 bis 100, A 83 bis 93, B bis 80; Kühe jung A 73 bis 78, B 52 bis 62, C 42 bis 51, D bis 40; Kälber A 110 bis 118, B 100 bis 110, C 90 bis 100; Schweine A, Bl, B2 C 108 bis 112, D, E 98 bis 106, Gl 85 bis 100, G2 75 bis 85.
Marktlage : Marktbeschickung gegenüber sonst merklich gedrosselt, wodurch sich ein lebhafter Umsatz mit Preiserholungen ergab. Großviehmarkt mit Ladungen aus Schwaben- Neuburg, Oberschwaben und aus dem Hohen- lohischen. Güte zufriedenstellend. Verkehr rege, vor allem bei Rindern. Kälbermarkt mit Anlieferung aus den genannten Erzeugergebieten und aus dem Badischen. Bei lebhaftem Handel wurde geräumt.
Der Schweinemarkt hätte bequem noch mehr unterbringen können. Der Schafmarkt wies schöne Ware aus der Haller Gegend auf.
Radio Stuttgart erhält Villa Berg Stuttgart. Villa Berg wird an den Süddeutschen Rundfunk abgetreten. Die Stadt erhält dafür das Grundstück der sogenannten Silberburg. Die Verhandlungen wegen eines geeigneten Geländes zur Unterbringung von Radio Stuttgart hatten bereits im Spätsommer vorigen Jahres begonnen.
Wiederaufbau des Hauptbahnhofs stockt Stuttgart. Wie uns das Brückenbüro der Eisenbahndirektion Stuttgart, das mit dem Aufbau des Stuttgarter Hauptbahnhofes betraut ist, mitteilt, tritt nun bei den Aufbauarbeiten am Hauptbahnhof eine unfreiwillige Pause ein, da die derzeit zur Verfügung stehenden Kapitalmittel erschöpft sind. Wenn das Dach der Kopfbahnsteighalle vollends geschlossen ist, wird lediglich der Fußboden noch mit Platten ausgelegt. Alle weiterhin in Aussicht genommenen Arbeiten, so die Verlängerung der Bahnsteigüberdachungen, die Ueberdachungen der Schalterhallen usw. müssen zurückgestellt werden. Erst im Monat August wird es sich entscheiden, ob das Land Württemberg weitere Kredite gewähren kann.
Selbstmord eines Büchermarders Geislingen. Im Polizeigefängnis erdrosselte sich am Sonntag ein 44jähriger Häftling, der am Samstag dabei ertappt worden war, wie er sich in einer Geislinger Buchhandlung ein Buch in die innere Rocktasche steckte. Der Polizei hatte er gestanden, sich schon öfter auf diese Weise Bücher angeeignet und damit seine Bibliothek — bei einer Haussuchung wurden 900 Bücher gezählt — aufgebaut zu haben. Der bibliophile
Die Bundesbahn erleichtert das Reisen
Selbstmörder konnte trotz mehrstündiger Wiederbelebungsversuche nicht wieder ins Leben zurückgerufen werden. Er hinterläßt eine Frau und drei Kinder.
Haller Amtsblatt eingestellt
Schwäbisch Hall. Die Kreisverwaltung hat die Herausgabe ihres Amtsblattes eingestellt und veröffentlicht ihre Bekanntmachungen jetzt im „Haller Tagblatt“ mit der Begründung, daß infolge der Aufhebung der Bewirtschaftung Zahl und Umfang der amtlichen Bekanntmachungen stark reduziert worden sind und die Kreisverwaltung bestrebt sein müsse, der Bevölkerung ohne die zusätzlichen Kosten, die durch den Bezug des Amtsblattes entstanden, alle für sie wesentlichen amtlichen Bekanntmachungen zugänglich zu machen.
Oesterreich erleichtert Grenzverkehr
EB. Bregenz. Derzeit befindet sich ein neues Grenzverkehrsabkommen in Ausarbeitung, das österreichischerseits die Ausstellung von Grenzübertrittsscheinen auf die Dauer von 1 Jahr an Stelle der bisherigen Einzelpassierscheine für
die Grenzbezirke vorsieht.
Statt tut VaHtdoH
Durch die Absage der Sowjetzone, sich an der Deutschen Fußballmeisterschaft zu beteiligen, sah sich der DFB-Spielausschuß veranlaßt, je einen weiteren Vertreter der Oberligen West, Süd und Südwest für die diesjährige Fußballmeisterschaft zuzulassen. Somit nehmen also aus Süd- und Westdeutschland je 4, aus Nord- und Südwestdeutschland je 3 und aus Berlin 2 Vertreter an der Fußballmeisterschaft 1950 teil.
Fahrplanverbesserungen im Sommer /
Baden-Baden. Im Bereich der Generaldirektion Speyer der „Südwestdeutschen Eisenbahnen“ in der französischen Zone treten im Sommerfahrplan — gültig ab 14. Mai — wesentliche Verbesserungen im Fern- und Bezirksverkehr in Kraft Durch Erhöhung der Reisegeschwindigkeiten in zahlreichen Fällen, durch Ausrüstung vieler Schnell- und Eilzüge mit Polsterwagen und durch Einrichtung neuer Kurswagenläufe sind Erleichterungen und Bequemlichkeiten im Reiseverkehr geschaffen .worden, die einen Anreiz für Urlaubs-, Geschäfts- und andere Reisen mit der Deutschen Bundesbahn geben sollen. U. ■ a. werden folgende Verbesserungen eingeführt:
Schnellzüge
Zur Bedienung des Verkehrs zwischen Frankfurt a, M., dem Schwarzwald und Bo- densee verkehren die neuen Schnellzüge D 156J159 Frankfurt a. M. — Konstanz über Heidelberg — Karlsruhe — Offenburg mit Kurswagen Frankfurt a. M. — Basel und Dortmund — Konstanz, die in Karlsruhe auf D 270/269 übergestellt bzw. von ihnen übernommen werden. In Karlsruhe Anschluß an neue E 566/565 nach Pforzheim — (Wildbad) — Horb — Tübingen.
Die Schnellzüge D 175/176 Stuttgart—Bremerhaven werden ab 14. Mai zwischen Lindau und Bremerhaven über Friedrichshafen — Ulm — Stuttgart — Frankfurt a. M. durchge- führt. Die D 175/176 führen Kurswagen Lindau — Kiel und Lindau — Cuxhaven.
Die bisherigen E 513/514 Friedrichshafen — ulm werden beschleunigt und als Schnellzüge durchgeführt Sie führen einen Kurswagen II. und III. Klasse Friedrichshafen — Dortmund.
Auf der Schwarzwaldbahn werden zwei Schnelltriebwagenpaare Offenburg—Konstanz eingesetzt, die in Offenburg unmittelbare Anschlüsse von und nach Holland, Belgien und der Ruhr sowie von Hamburg, Bremen und Frankfurt a. M. haben.
D 172/171 Köln — Karlsruhe — Lindau führen Kurswagen Köln—Konstanz.
Eilzüge
E 589/590 Freiburg—Donaueschin- gen-uim, E 589 Freiburg ab 15,17 - Ulm an 21,06 mit Anschluß an D 368, ab 21,14 nach
Rücksicht auf den Fremdenverkehr
München, E 590 Ulm ab 8,20 (Anschluß D 367 von München an 8,07) — Freiburg an 14.10.
E 566 Karlsruhe ab 15.20 (Anschlüsse D 270 von Dortmund und D 156 von Frankfurt a. M.) —Pforzheim—Horb an 17.55. E 505 Tübingen ab 10.32 — Horb—Pforzheim—Karlsruhe an 13.54 mit Anschluß an D 269 nach Dortmund und D 159 nach Frankfurt a. M.
E 564 Pforzheim ab 6.40 nach Horb—Tübingen an 9.18; E 567 Horb 18.54 nach Pforzheim an 20.27 mit Anschluß an FD, ab 20.36 nach Karlsruhe—Straßburg—Paris.
Die bisherigen E 511/512 Friedrichshafen—Ulm werden als neue E 461/462 zwischen Lindau und Frankfurt a. M. über Ulm—Stuttgart— Heidelberg durchgeführt.
Die E 530/531 Offenburg — Freudenstadt — Tübingen verkehren im Sommerfahrplan täglich (bisher nur dreimal wöchentlich).
Auf der Wilhelmsburg in TJ Im wurde am Wochenende der Sendemast für den geplanten Ulmer UKW-Sender des Süddeutschen Rundfunks errichtet. Der Mast hat eine Höhe von 25 Meter.
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Ein Burgberger (bei Heidenheim) Hundezüchter hatte vor kurzem den Hund einer Ulme- rin mit der Versicherung zu sich genommen, daß er ein großer Hundefreund sei und das Tier in gute Pflege kgmme. Als die Ulmerin dieser Tage ihren Hund besuchen wollte, mußte sie erfahren, daß dieser bereits geschlachtet und verzehrt war.
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In Heidenheim fiel ein zweijähriges Mädchen beim Spielen in einen Zuber mit heißer Waschlauge. Das Kind erlitt schwere Verbrühungen und verstarb kurz darauf im Krankenhaus.
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Auf dem Muthof bei Künzelsau ging in der Küche plötzlich ein Schuß los, durchschlug den Boden eines mit Wasser gefüllten Kochtopfs und streifte den Stiefelschaft des Bauern, ohne diesen zu verletzen. Wie sich herausstellte, hatte in einem Holzscheit ein Infanteriegeschoß gesteckt, das im Ofen explodiert war.
Für die Vorrunde am 21. Mai sind folgende Paarungen angesetzt: in Worms: SpVgg Fürth gegen STV Horst Emscher; in Gladbach: Borussia Dortmund — Süd IV (steht noch nich fest); in Karlsruhe: 1. FC Kaiserslautern — Rot-Weiß Essen; in München: Kickers Offenbach — Tennis Borussia Berlin; in Koblenz: Preußen Dellbrück — Südwest II (steht noch nicht fest): in Köln: VfB Stuttgart gegen VfL Osnabrück; in Hannover: St. Pauli gegen Südwest III (steht noch nicht fest); in Kiel: Hamburger SV — Berliner SV (am 28. Mai).
Die Zwischenrunde wird am 4. Juni, die Vorschlußrunde einen Sonntag später und das Endspiel am 25. Juni voraussichtlich in Berlin ausgetragen. Auf die Austragung einer Amateurfußballmeisterschaft mußte verzichtet werden,
„Deutsche Sport-Union“ wird gegründet Die Vorsitzenden von 21 Fachverbänden sowie von der Arbeitsgemeinschaft deutscher Sport die drei Sportbundvertreter Lindner, Kutschke und Hoenecke fanden sich am Sonntag in Frankfurt unter Leitung des großen Mittlers im deutschen Sport der Nachkriegszeit, Prälat Wolker (Altenberg), zu einer
In E s c h a c h, Kreis Schwäbisch Gmünd, zündete ein lOjähriges nervenkrankes Mädchen einen Strohhaufen an, um den väterlichen Hof in Brand zu stecken. Nachbarn beobachteten den Rauch und eilten sofort herbei, so daß größerer Schaden verhindert werden konnte. Das Mädchen wollte sich in die Flammen stürzen und ihrem Leben auf diese Weise ein Ende machen.
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In Langenschiltach bei St Georgen (Schwarzwald) überreichte der Oberstaatsanwalt von Konstanz den beiden Jungbauern Albert Grimm und Hans Lehmann, die den Doppelmörder von Gremmelsbach durch ihre Geistesgegenwart gefaßt haben, eine Belohnung von je 250 D-Mark.
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Unmittelbar nach dem Passieren eines schweren Lastzuges stürzte in Mainz die 20 m hohe Wand einer Hausruine ein. Die Oberleitungen der Straßenbahn wurden auf eine Länge von 100 Metern heruntergerissen. Die Straße selbst war mit Trümmerblöcken und Steinen übersät. Trotz des tarken Verkehrs kamen weder Personen noch Fahrzeuge zu Schaden.
Badf ba0 mttzbe bezidftet
schärfsten Worten zurückgewiesen wird. Es heißt darin wörtlich: „Wir haben erst unsere Lager verlassen und wissen daher zu genau, wieviele Kameraden wir haben zurücklassen müsmüssen.“ Es wird von 35 000 Männern gesprochen, „die teilweise erst in den letzten Monaten in das Eismeergebiet verschleppt wurden und in Worgutta und anderen Orten ein Leben fristen, das nicht mehr als Leben bezeichnet werden kann“.
Die Heimkehrer für Südwürttemberg
Für Südwürttemberg brachte der letzte Heimkehrertransport folgende Männer: Jakob Lang, 2. 2. 1923, Hechingen; Emil Bäuerlen, 27. 4. 1904, Dornstetten; Thoma M i c k e 1 e r, 7. 3. 1911, Rottenburg; Georg Mayer, 24., 1. 1901, Baiers- bronn; Adolf Al brecht, 16. 3. 1915, Reutlingen; Walter Sabert, 18. 1. 1920, Friedrichsthal.
Gefängnis für brutalen Küchenbullen
Rottweil. Die große Strafkammer des Landgerichts verurteilte am Montag den 41 Jahre alten Schuhmacher Eduard Max D u e 11 i aus Tuttlingen wegen 16 Vergehen gefährlicher und sieben Vergehen einfacher Körperverletzung zu 5 Jahren und 6 Monaten Gefängnis.
Duelli hatte als Küchenchef des russischen Kriegsgefangenenlagers S I a n z y in zahlreichen Fällen Kameraden mißhandelt. Nach Aussage der Zeugen galt er als der große Schrecken des Lagers. Seine Mitgefangenen seien für ihn nur „Lumpenpack“ und „Verbrecher“ gewesen. Die meisten von ihnen hätten mehr Angst davor gehabt, bei Duelli Essen zu empfangen, als ins Bergwerk einzufahren.
Das Gericht führte in der Urteilsbegründung aus, daß die Strafe nur deshalb unter den vom Staatsanwalt beantragten 7 Jahren Gefängnis geblieben sei, weil in keinem Fall schwere Folgen nachgewiesen werden konnten. Mildernde Umstände mußten jedoch versagt werden, da von den 52 Zeugen nicht ein einziger Fall aufgeführt wurde, in dem Duelli ein menschenwürdiges Verhalten gezeigt hätte. Stets habe er mit sadistischer Brutalität auf seine mitgefangenen Kameraden eingeschlagen.
Als Duelli aus dem Gerichtssaal abgeführt wurde, mußten ihn die begleitenden Polizisten vor empörten ehemaligen Kriegsgefangenen schützen.
Wie wird das Wetter?
Vorhersage bis Donnerstagabend: Ueberwie- gend heiter oder leicht bewölkt, Tageshöchsttemperaturen auf über 20 Grad ansteigend, kühle Nächte, jedoch höchstens leichter Bodenfrost in ungünstigen Tallagen.
vorbereitenden Einigungsversammlung des gesamten deutschen Sports zusammen. Trotz aller wieder zutage getretenen unterschiedlichen Meinungen und Auffassungen führte die Tagung doch zum guten Ende.
Zunächst schien die Tagung reibungslos zu verlaufen, bis man zum gefährlichen Punkt der Stimmenaufteilung für die kommenden Wahlen kam. Ein versöhnlicher Vorschlag von Dr. Wülfing (Hannover) stieß entgegen der allgemein zustimmenden Meinung des gesamten Gremiums plötzlich auf die — wie es schien — unversöhnliche Ablehnung des Landessportvorsitzenden Hoenecke. Nach einer Aussprache der führenden Persönlichkeiten beider Lager kam es im letzten Augenblick dennoch zu einer einstimmigen Einigung. Wülflings Vorschlag, der allen Organisationen grundsätzlich gleiches Wahlstimmrecht (zwei Stimmen pro Verband und Bund) gewährte und nur den „vier Großen“ Fußball, Handball, Turnen und Leichtahletik, die doppelte Zahl zusicherte, wurde auch von den Sportbünden als tragbar angenommen.
Eine vierköpfige Satzungskommission wird den Entwurf der endgültigen Satzungen nunmehr beschleunigt fertigstellen. Dann folgt erst die endgültige Gründungsversammlung der „Deutschen Sportunion" in der Frankfurter Paulskirche.
Tagung des Landesskiverbandes
Am kommenden Samstagvormittag 10 Uhr findet im Gasthaus zur Krone in Sigmaringen eine außerordentliche Tagung des Ski Verbandes Württemberg- Hohenzollern statt. Tagesordnung: 1. Berichterstattung des Vorsitzenden; 2. Bericht über die Sportarbeit des Verbandes durch den Verbandssportwart; 3. Kassenbericht durch den Verbandskassenwart Dr. Stoß; 4. Beschlußfassung über Totomittelverteilung; 5. Vorschläge für Wintersportprogramm 1951; 6. Verschiedenes.
Kurz berichtet
Das Entscheidungsspiel zwischen SSV Reutlingen und Wormatia Worms um den zweiten Sttdwestvertreter bei der deutschen Fußballmeisterschaft findet am kommenden Sonnag in Tübingen statt.
Die Südligavereine SSV Reutlingen, Tübinger SV, Freiburger FC und FC Singen wollen in der nächsten Verbandsrunde nicht mehr in der Südliga spielen, sondern entweder in der Nordwürttembergiseh-Badischen Landesliga oder in der zweiten Division.
Der Vorsitzende des badischen Fußballverbandes, W. K u h f e 1 d, ist von der Karlsruher Kriminalpolizei verhaftet worden. Kuhfeld soll sich an minderjährigen Mädchen vergangen haben.
Die Totogewinne
Württ.-badischer Toto: 1. Rang 219 Gewinner Je 560 DM; 2. Rang 4385 Gewinner je 28 DM; 3. Rang 34 601 Gewinner je 3.50 DM. Kurzwette: 1. Rang 1294 Gewinner je 17 DM, 2. Rang 10 710 Gewinner je 2 DM.
Bayerntoto: 1. Rang für 119$ Gewinner je 160.30 DM.; 2 . Rang für 18 246 Gewinner je 10.50 DM; 3. Rang für 54 901 Gewinner je 3.50 DM. Zusatzwette:
1, Rang 1038 Gewinner je 48.70 DM; 2. Rang 12 484 Gewinner je 4.20 Dm.
Hessentoto: 1. Rang 821 Gewinner mit je 71 DM;
2. Rang 9892 Gewinner mit je 5.80 DM, 3. Rang 34 397 Gewinner je 1.55 DM.
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Reuflingen
vom 12. bis 21. Mai 1950
die repräsentative Schau der deutschen Kraftfahrzeugproduktion 1950
mit ausländischer Beteiligung
Sonntagsrückfahrkarten auf der Bundesbahn und den Privatbahnen an allen Messetagen im Umkreis von 150 Kilometern