8 . Jahrgang

Samstag, 35. Mär* 1950

Kummer 47

Moöernifierung

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Die letzten Schäden der oerheerenden Hochroafferkataftrophe oom Dezember 1947 find befeitigt

Wir haben uns ln der Betrachtung über die vor kurzem in Altensteig durchgeführten Modenschau bereits darüber ausgelassen, daß Handel und Gewerbe der Stadt Altensteig nicht nur leistungsfähig sind, sondern darüber hinaus jeder Konkurrenz standhalten. Und das in einer Zeit, wo es dem Einzelnen, wie unserem ganzen Volk bestimmt nicht leicht gemacht wird, sich durchzusetzen, aufzubauen aus den Trümmern, die uns der letzte Krieg mit all seinen Folgen hinterlassen hat.

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Herr Spahr sofort daran, die zum Teil sehr starken Schäden am Haus, und in dem ge­räumigen Ladenraum zu beseitigen, sodaß in kürzester Zeit das Geschäft seinem Bestim­mungszweck wieder zugeführt werden konnte. Auch für das Aussteuer- und Modewarenge­schäft Spahr gilt die Feststellung, „im Dienst am Kunden'“ zeigt sich das Fachgeschäft in seiner ganzen Bedeutung für Stadt und Land.

Im Dienste der Schönheit

Zu einem der ältesten Geschäfte Altensteigs zählt das Friseurgeschäft Otto Günther, das nach alten Akten bereits anfangs des letzten Jahrhunderts erwähnt wird und sich aus kleinen Anfängen heraus bis zum heu­tigen Tage zu einem modernen Betrieb ent­wickelt hat, in welchem Herren wie Damen die verwöhntesten Wünsche erfüllt werden können. Besonders der Damensalon erfreut sich großer Beliebtheit. Vier moderne und geräumige Kabinen lassen eine große Bewe­gungsfreiheit in der Kundenabwicklung zu und machen den Aufenthalt , recht angenehm. Hier erhält die Dame, von fachmännischen Hän­den bedient, wunschgemäß das gepflegte Aus­sehen, sei es nun in Bezug auf Haarbehajid- lung wie Dauerwellen. Färben und Bleichen oder in der Anfertigung von Haarersatzteilen. Auch in Kosmetik finden wir das Gewünschte. Darüber hinaus befaßt sich der Betrieb mit Entfernen von Warzen und Leberflecken. Ge­schätzt sind weiter die Punpenreparaturen in eigener Klinik. Nicht, vergessen sei der- Ver­leih von Theater-Perücken.

Was wäre der ganze innere Betrieb ohne den Bau selbst, in dem sich ein moderner Frisiersalon befindet.' Die durch das Hoch­wasser angerichteten Schäden waren innen wie außen gleich beträchtlich und machten es notwendig, das ganze Gebäude einer Reno­vierung zu unterziehen.

werfen, Kunstgeschichte, die Tätigkeit in den Werkstätten für Goldschmieden, Hammer­schmieden, Gravieren, Ziselieren, Galvano­technik usw., versetzen mich als Kaufmann in die Lage, die Kundschaft fachlich und ge­schmacklich gut zu beraten. Vor allen Dingen will ich beweisen, daß man auch in der Klein­stadt gut und preiswert kaufen kann. Wenn mir Kunden aus der Großstadt schreiben: „Ich habe in Ihrem Schaufenster einen An­hänger mit Koralle gesehen, senden Sie mir diesen“, oder: „Auf Empfehlung von... wende ich mich an Sie“, oder: „Meine Schwe­ster hat 1938 eine Besteckgarnitur bei Ihnen gekauft und ist sehr zufrieden, ich möchte meine Bestecke auch von Ihnen haben“ usw.,

Delikateßgeschäftes Hans Schmidt not­wendig geworden war, wurde im Zuge der­selben der nunmehrige Fischverkaufsraum er­baut. der sich in der Zwischenzeit durch seine Zweckmäßigkeit und äußerste Sauberkeit — was beim Fischverkauf mit seinen unange­nehmen Begleiterscheinungen besonders ins Gewicht fällt — einer steigenden Beliebtheit erfreut.

Innenarchitekt Frese- Nagold hat es ver­standen, den durch seine G anzplättelung, Kühlung, isolierten Fischbehältern, Wasser­becken usw. an sich kalt wirkenden Raum, durch feine Ausgestaltung und Formführung zu einem Schmuckkästchen zu gestalten, das

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In unserer heutigen Reportage nehmen wir einige wenige Geschäfte unserer Heimatstadt heraus, die zu allem hin auch durch die Hoch­wasserkatastrophe des Jahres 1947 besonders betroffen wurden, die aber unentwegt und in fortschrittlicher Gesinnung den Wiederauf­und Ausbau in die Hände nahmen und dank ihrer beruflichen Kenntnisse und Erfahrun­gen nicht am alten hängen blieben, sondern darüber hinaus ihren Betrieb den neuzeit­lichen Forderungen anpaßten.

Modernes Textilhaus

Zu den Geschäftshäusern in der Rosen­straße, wo d'e Sturmflut Ende 1947 besonders stark wütete, zählt das Aussteuer- und Mode­warengeschäft Walter Spahr. Der heutige Inhaber übernahm das Gebäude mit dem darin befindlichen Textilwarengeschäft von Chr. Krauß. Frau Luise Krauß nimmt heute noch als eine bekannte Altensteiger Persönlich­keit am gesamten öffentlichen Leben der Stadt und der näheren Umgebung regen Anteil. Der heutige Besitzer erweiterte das Geschäft wesentlich, jederzeit bestrebt, es den jeweils ge­gebenen Zeitverhältnissen anzupassen. Die beim Einbruch des Hochwassers im Laden be­findlichen Waren konnten dank rascher Ini­tiative’ noch rechtzeitig in die oberen Räume verlagert werden. Nach der Katastrophe ging

Bestecke und Schmuck vom Fachmann

Der Gold- und Silberschmied Karl Kal­tenbach eröffnete 1870 ein Ladengeschäft mit Werkstatt. Sehr bald wurde als Spezialität die handwerkliche Fertigung von Echtsilber­bestecken aufgenommen. Aus der kleinen Werkstätte entwickelte sich im Laufe der Jahre eine namhafte Besteckindustrie. Der Laden aber wurde von dem alten Herrn als sein persönliches Tätigkeitsgebiet unter dem Namen Karl Kaltenbach senior weitergeführt. Nach seinem Tode im Jahre 1924 ging das Geschäft auf die Töchter Berta und Sofie Kal­tenbach über. Seit 1937 ist die Tochter Al­wine Besitzerin.

Herr Willi S c h a a 1 berichtete uns bei un­serem Besuch: „Unsere Firma kann in diesem Jahre ihr 80jähriges Bestehen feiern. Von 1945 bis Ende 1948 waren die Geschäftsräume von der Besatzungsmacht beschlagnahmt. Die Wie­dereinrichtung und Erneuerung begann im Frühjahr 1949 und konnte im Herbst 1949 be­endet werden. Aber auch in fachlicher Hin­sicht wurde auf die Wiedereröffnung des Ge­schäftes hingearbeitet: Ich besuchte 3 Jahre lang — von 1946 bis 1949 — die Staatliche Höhere Fachschule für Edelmetallindustrie in Schwäbisch Gemünd und legte im Frühjahr 1949 die Abschlußprüfung ab. Die Schulung in Edelsteinkunde, Schmuckzeichnen, Ent­

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so ist mir dies eine Bestätigung dafür. Unser Verkaufsprogramm? Wie Sie sehen, ist es ziemlich umfangreich und kann nur in Stich­worten angegeben werden: Schmuck (auch Sonderanfertigung und Reparaturen), Klein- und Groß-Silberwaren. Bestecke, Uhren, Trauringe, feine Porzellane usw.... — der kleine Laden für Geschenke aller Art von bleibendem Wert.“

Vorbildlicher Fischverkaufsraum

Der gegenüber früher erhöhte Verbrauch von Seefischen. Räucherwaren und Marinaden aller Art — bedingt durch die knappe Zeit, in der manche Hausfrau den Fisch schätzen lernte; aber auch durch die Wert­schätzung der Fische durch unsere Flücht­lingsfamilien — ließ es zu einer Notwendigkeit für unser Städtchen und dessen Umgebung werden, an die Schaffung eines Spezial-Fisch- verkaufsraumes zu denken. Es war eine Un­

in seiner Art in unserem Kreise einzig da­steht.

Erst die warme Jahreszeit wird die volle Zweckmäßigkeit dieser Einrichtung in Er­scheinung treten lassen. Auch da werden sich unsere Hausfrauen stets frischester Ware er­freuen dürfen.

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Vier Beispiele. Es sind wahrscheinlich die bei der Hochwasserkatastrophe zwischen Christfest und Sylvester des Jahres 1947 am schwersten getroffene Geschäftshäuser in Altensteig. Doch es sind nur Beispiele. Die Wasserfluten haben ja damals alle im Tale gelegene Häuser stark mitgenommen. Aus dem Trümmerfeld von damals ist nicht nur wieder Ordnung erwachsen, sondern die not­wendig gewordenen Ausbesserungen und Er­neuerungen haben die Hausbesitzer meist

Der neugeftaltete Verkaufsraum öes Delikateßgefchäftcs Hans Scbmiöt

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möglichkeit, den Fisch weiterhin neben an­deren Lebensmitteln zu verkaufen, umsomehr, als dies nicht mit den Bestimmungen des Le­bensmittelgesetzes in Einklang zu bringen war.

Da durch die entstandenen Hochwasser­schäden sowieso eine Ausbesserung und teil­weise Erneuerung eines Verkaufsraumes des

veranlaßt, eine grundlegende Modernisierung ihrer Räume und Verkaufsstätten mitzuver­binden. Da diese in der Reichsmark-Zeit nicht mehr und nach dem Tage X nicht sogleich möglich war, haben sich die Um- und Aus­bauten verhältnismäßig lange hingezogen. Jetzt tragen sie wesentlich zur Verschönerung unseres Städtchens bei.

Jeden Dienstag — Freitag

frische Seefische!

direkt von der Küste. Ferner laufend: Marinaden, Räucherwaren und Fischkonserven

Bis Donnerstag, den 30.4., nehme ich Bestellungen für die Karwoche

m See-, Fein- und Süßwasserfischen entgegen

HANS SCHMIDT, Altensteig

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