HEIMATBOTE FÖRDEN BEZIRK NAGOLD A M
4>l\&
6. JAHRGANG NR. 43
ÜBERPARTEILICHE HEIMATZEITUNG
SAMSTAG, 18. MÄRZ 1950
PSilasil
mm
Keine Beendigung des Kriegszustandes
Amerikanische Bereitschaft zur Kapitalinvestition in Westdeutschland
WASHINGTON. Die westlichen Alliierten haben nach einer Erklärung diplomatischer Beamter der USA vom Freitag beschlossen, einen britischen Vorschlag, den formellen Kriegszustand mit Deutschland zu beenden, vorläufig zurückzustellen, da die Inangriffnahme dieses Problems eine Reihe schwieriger Rechtsfragen, besonders für die USA, auf werfen würde, die England, die USA und Frankreich im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu lösen bereit seien. Auf Grund dieses Beschlusses haben die in London tagenden Rechtssachverständigen diese Frage zurückgestellt. Sie soll erst wieder auf einem Treffen der drei Außenminister in diesem Frühjahr behandelt werden.
Der nationale Außenhandelsrat der USA, die größte amerikanische Außenhandelsorganisation, brachte in einer Erklärung zum Ausdruck, in Westdeutschland könnten 500 Millionen DM investiert werden, wenn die blok- kierten westlichen Gelder in Deutschland freigegeben und die Besteuerung ausländischer Investierungen vermindert werde. In der Erklärung hieß es weiter: „Der schnellere Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft ist von grundlegender Bedeutung für die allgemeine Erholung der europäischen Wirtschaft. Das amerikanische Kapital ist bereit, den deutschen wirtschaftlichen Wiederaufbau wesentlich zu unterstützen.“
Bevor von amerikanischer Seite Investierungen in Deutschland vorgenommen würden, müßten jedoch zwei Forderungen erfüllt werden: 1. die Aufhebung der einschränkenden Bestimmungen über die blockierten Guthaben in Deutschland und über neue Investierungen; 2. eine drastische Herabsetzung der deutschen Besteuerung ausländischer Unternehmen. *
Der Vorsitzende des Deutschlandausschusses, Gordon Michler, führte auf einer Pressekonferenz aus, der Rat habe dem amerikanischen Außenministerium bereits einen Plan zu der zweiten Forderung unterbreitet. Auf kürzliche Besprechungen mit Beamten des
mistisch“, daß bald geeignete Maßnahmen zur Aenderung der einschränkenden Bestimmungen getroffen werden.
Den ausländischen Investanten sollten bei der Anlage blockierter Gelder .einige Vorzüge eingeräumt werden, wie sie deutschen Staatsangehörigen gewährt würden. Er bezog sich damit hauptsächlich auf die gegenwärtige steuerliche Benachteiligung und betonte ferner, daß auch die Frage, ob Deutschland sich zu einer Nation mit privatem Unternehmertum oder mit verstaatlichter Industrie ent
wickle, für die Anlage des amerikanischen Kapitals in Deutschland von entscheidender Bedeutung sei. _
12 Jahre Gefängnis für Best
KOPENHAGEN. Die drei führenden Vertreter des NS-Regimes in Dänemark während der deutschen Besetzung wurden am Freitag durch den obersten dänischen Gerichtshof erneut zu Gefängnisstrafen verurteilt. Die Strafe für den deutschen Bevollmächtigten in Dänemark, Dr. Werner Best, wurde von 5 auf 12 Jahre erhöht. Die Strafen für SS- General Ludwig P a n c k e (20 Jahre Gefängnis) und den Gestapochef Otto Bovensie- p e n (lebenslängliches Gefängnis) wurden bestätigt. Der ehemalige deutsche Oberkommandeur in Dänemark, Hermann v. Hanneken, erhielt acht Jahre Gefängnis.
Mängel des Ostzonenwirtschaftsplanes
Minister Rau übt „Selbstkritik“ / Volkspolizei zu FDJ-Aufmarsch kommandiert
BERLIN. Der Planungsminister der Ost- bereits am 26. Februar beschlossen habe, in Zone, Heinrich Rau. berichtete am Donners- diesem Jahr die Sommerzeit nicht einzufüh- tag dem Ministerrat über die Mängel, die sich ren.
beim Anlaufen des Ostzonen-Wirtsehaftsplans für 1950 herausstellten. Er beschwerte sich über „häufig auf tretende ungenügende Ausnutzung der Kapazitäten, unrichtige Aufgabenstellung für die einzelnen Betriebe, mangelnde Unterstützung bei der Beschaffung von
Der Chef der Volkspolizeiverwaltung der Ostzone, Kurt Fischer, hat angeordnet, daß kasernierte Einheiten der Volkspolizei am Deutschlandtreffen der „Freien Deutschen Jugend“ (FDJ) an Pfingsten in Berlin teilzunehmen hätten Gutunterrichtete Kreise der Volkspolizei teilten mit, es würden 10 500
Rohstoffen und mangelhafte Plandisziplin.“
Der Ministerrat beschloß,, die ehemaligen Volkspolizisten nach Berlin abkommandiert. Mitglieder der NSDAP und frühere Offiziere 1 ' Sie müßten alle der FDJ angehören und soll- Staatsdepartements und dem amerikanischen der deutschen Wehrmacht der übrigen Bevöl- ten in FDJ-Uniform — schwarzer Hose und Hohen Kommissar McCloy bezugnehmend, kerung staatsbürgerlich gleichzustellen. Außer- blauem Hemd — an der Demonstration teil-
dem wurde mitgeteilt, daß der Ministerrat nehmen. Gegenwärtig gebe es 44 Polizeikasernen in der Ostzone, die mit je 1100—1300 Mann belegt seien. An 17 Polizeischulen würden zurzeit 1000 Polizeirekruten ausgebildet.
Die sächsische LDP erklärte am Donnerstag, die Parteien würden bei den kommenden Wahlen, in der Ostzone „wie bisher auf einer großen einheitlichen Linie stehen“. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, daß ein Mitglied des Landesvorstands, Frau D i e r 1 a m m, wegen ..doppelzüngigem Verhalten“ beurlaubt worden sei.
Die letzten aus den sowjetischen Konzentrationslagern Sachsenhausen und Buchenwald entlassenen Häftlinge berichteten nach ihrer Ankunft im Flüchtlingsdurchgangs] ager Uelzen-Bohldamm, vor Abschluß der Entlassungsaktion seien nochmals 350 Häftlinge
fügte Michler hinzu, der Ausschuß sei „opti-
Schutz der Demokratie
Ein sozialdemokratischer Gesetzentwurf im Bundestag
BONN. In seiner Donnerstagsitzung .über- nationalsozialistischen Unrechts in der Strafwies der Bundestag zwei sozialdemokratische rechtspflege sieht die rechtliche, politische und Gesetzentwürfe gegen die Feinde der Demo- moralische Rehabilitierung des Ueberzeu- kratie und zur Wiedergutmachung national- gungswiderstandes gegen die nationalsozialisti- sozialistischen Unrechts in der Strafrechts- - sehe Gewaltherrschaft vor. Bundesjustizminipflege an die zuständigen Ausschüsse. Ein ster Dr. Dehler erklärte, daß nach seinen Feststellungen kein Bedürfnis für eine Bundesregelung vorliege. Das Wirtschaftsstrafgesetz wurde vom Bundestag um ein Jahr verlän-
FDP-Gesetzentwurf über die Treibstoffpreise wurde in erster Lesung beraten.
Der sozialdemokratische Entwurf, der auch lebenslängliche Zuchthausstrafen für Angriffe gert.
auf den auf dem Grundgesetz beruhenden Zu stand der Bundesrepublik vorsieht, wird im Verfassungsausschuß und im Ausschuß für Rechtswesen und Verfassungsrecht zusammen mit einem Regierungsentwurf beraten werden. Mit Ausnahme der KPD erkannten alle Fraktionen die Notwendigkeit an, die Bundesrepublik vor feindlichen Elementen zu schützen, nur gingen die Ansichten über die Mittel und Wege zu diesem Schutz auseinander. Bundes justizminister Dr. Dehler verwies auf die Regierungsvorlage, nach der die notwendigen Schutzbestimmungen in das Strafgesetzbuch eingearbeitet werden sollten. Der CDU/CSU-Abgeordnete Kiesinger forderte die „Demokratie des Rechtsstaates“, während
Ein sozialdemokratischer Antrag, in dem
der Bundestagspräsident ersucht wird, sein willkürlich ausgesucht und mit unbekanntem Amt zur Verfügung zu stellen, wurde als Ziel abtransportiert worden, obwohl sie von „nach der Geschäftsordnung unzulässig“ ab- der Prüfungskommission bereits zur Entlas- gelehnt. sung freigegeben worden waren.
Deutschlandpolitik unverändert
Kirkpatrick Nachfolger von Robertson
HAMBURG. Mit der in einem Teil der Freitagausgabe bereits gemeldeten Ablösung
fen. in denen die britischen Diplomaten praktisch unter Quarantäne gestellt würden. Erwähnt wurden besonders die UdSSR selbst, Bulgarien und Rumänien.
Der britische Gesandte in Rumänien, R o -
des 53jährigen Sir Ivone Kirkpatrick zum britischen Hohen Kommissar in Deutschland hat die britische Regierung einen Schritt Frau Wessel (Zentrum) es bedauerte, daß es nachgeholt, den dieUSA und Frankreich schon
zu einem Gesetz gegen Entartungen in der im Laufe des i etzten Jah res vollzogen hat.
General Robertsons und der Ernennung b e r t s, übergab am Donnerstag dem rumänischen Außenminister Anna Pauker eine Note, in der die Einstellung der Informationsund Publikationstätigkeit sowie der Verbreitung des rumänischen Nachrichtenblatts
Politik kommen müsse. Der FDP-Gesetzent- wurf über den Treibstoffpreis sieht vor, daß Vergasertreibstoff 0.53 DM je Liter und Dieselkraftstoff 0.38 DM je kg kosten sollen. Die zollbegünstigten Preise sollen unverändert in Kraft bleiben.
Der SPD-Entwurf zur Wiedergutmachung
Sozialisten unbeugsam
Parlamentsentscheid über Rückkehr Leopolds
BRÜSSEL. Die erste Reaktion auf die Er- Strang die Leitung der deutschen Abteilung
Damit ging nun auch der Posten des britischen Hohen Kommissars von einem Militär auf einen Diplomaten über.
Kirkpatrick steht seit dem ersten Weltkrieg im diplomatischen Dienst. 1933 als Botschaftsrat an die britische Botschaft in Berlin versetzt, nahm er in den folgenden Jahren an den Konferenzen in Godesberg, München und Berchtesgaden als Berater und Dolmetscher Sir Neville Hendersons teil. 1948 übernahm er als Nachfolger von Sir William
klärung König Leopolds, der, wie teilweise im Foreign Office. Auf Grund seiner großen
am Freitag bereits gemeldet, die Entscheidung über seine Rückkehr dem Parlament überließ, kam noch am Donnerstagabend in einem Kommunique der sozialistischen Partei Belgiens zum Ausdruck, in dem noch einmal festgestellt wurde, daß „die Partei sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln einer Rückkehr des Königs auf den belgischen
Deutschlandkenntnisse war schon unmittel bar nach Kriegsende in London zeitweilig der Plan aufgetaucht, Kirkpatrick zum Generalgouverneur des britisch besetzten Gebietes Deutschlands zu ernennen.
In Bonner Regierungskreisen hat die Ablösung Robertsons, der, wie bereits gemeldet,
durch die rumänische Gesandtschaft in London gefordert wurde. Dieser Maßnahme ging das Ersuchen der rumänischen Regierung, den britischen Informationsdienst in Bukarest zu schließen, voraus.
De Gaulle unionsfreundlich
Der Rhein als Verbindungsstraße
PARIS. General de Gaulle vertrat am Donnerstag in einer Pressekonferenz den Standpunkt, eine Union zwischen Frankreich und Deutschland könne Europa und vielleicht auch die übrige Welt vor dem Untergang retten. Er beantwortete damit eine Frage über seine Stellungnahme zu dem Vorschlag, den Bundeskanzler Dr. Adenauer vor einiger Zeit gemacht hatte: „Man wird geradezu geblendet von dem, was durch eine Union Deutschlands mit Frankreich • unter Einfluß Afrikas erreicht werden könnte.“ Er glaube nicht, daß
Thron widersetzen werde.“ Die Entscheidung Truppen im Mittleren Osten ernannt wurde, des Königs sei „von unverantwortlichen Ratgebern mit Unterstützung einer einzigen Partei inspiriert worden“ und wiederspreche dem
Oberkommandierenden der britischen ?ie Saarfrage ein Hindernis für eine deutsdi-
nationalen Interesse. „Leopold III. ist unfähig, die Einheit Belgiens und die öffentliche Ruhe zu garantieren und muß abtreten.“
Politische Beobachter in Brüssel nehmen an, daß die Entscheidung darüber, wann das Parlament einberufen werden soll, um die Königskrise endgültig aus der Welt zu schaffen, in kürzester Frist erfolgen wird.
In den wallonischen Provinzen Belgiens begannen am Freitag die ersten Warnstreiks gegen die etwaige Rückkehr König Leopolds.
französische Union sein könne. Wenn man die durcTKirkpawl r überrascht, dä man inder Gr ° ße der anderen Weltprobleme in Betracht jetzigen Lage angesichts der Demontagen in ziehe - erscheine diese Frage nicht mehr so be- Watenstedt-Salzgitter nicht mit einem Wech-
Frage
deutend.
De Gaulle sagte: „Warum soll der Rhein nicht die Straße werden, auf der wir uns treffen.“ Voraussetzung sei allerdings, daß die tiefeingewurzelten Ressentiments überwunden und äußeren Intrigen ausgewichen werde.
De Gaulle forderte außerdem für Frankreich eine „strategische Autonomie“ innerhalb des Atlantikpaktes. Er begrüße die Hilfe des Waffenlieferungsprogramms. Man solle aber
sei gerechnet hatte. Eine Aenderung der britischen Deutschlandpolitik wird nicht erwartet.
Vergeltung angedroht
Britisch-sowjetische Differenzen
LONDON. Das britische Außenministerium kündigte am Donnerstag an, es werde unter Umständen Vergeltungsmaßnahmen gegen die nicht glauben, daß die Ausrüstung für fünf Sowjetunion und die Satellitenstaaten ergrei- Divisionen die Lage radikal ändere.
Voraussetzungen
o.h. Der amerikanische Außenminister Dean Acheson hat in der letzten Zeit drei Reden gehalten, in denen er klar und eindeutig die Haltung der Vereinigten Staaten gegenüber der Sowjetunion festgelegt hat. „Er hat zwar die Meldungen von sowjetischen Verhandlungsversuchen weder bestätigt noch dementiert, aber er hat das, was Washington als Voraussetzung für irgendein Abkommen verlangt, sehr klar aufgezeigt und damit den Sowjets die Entscheidung zugeschoben, ob sie durch die Zustimmung zu diesen amerikanischen Bedingungen ihre Friedensbereitschaft beweisen wollen.
Acheson hat es offenbar aus verschiedenen Gründen gerade jetzt für notwendig gehalten, darzulegen, auf welchem Wege man mit Moskau zu einer Verständigung kommen könnte, zugleich aber auch aufzuzeigen, wie schwierig es ist, einen solchen Weg zu finden oder gar zu beschreiten. In den letzten Wochen hat sich in den Vereinigten Staaten im Zusammenhang mit der Herstellung der Wasserstoffbombe geradezu eine Psychose ausgebreitet, die sich in einer Weltuntergangsstimmung gefiel, die darum auch das letzte Heil in einem Um-jeden-Preis-Abkommen mit den Sowjets sah und deren Exponenten im Parlament den Präsidenten und seinen Außenminister mit allen Mitteln zu Verhandlungen mit Stalin zwingen wollten. Ihnen, die in der Bevölkerung einen wachsenden Widerhall gefunden hatten (der Senator MacMahon erhielt auf eine solche „Friedensrede“ hin in einer Woche 7000 zustimmende Telegramme und Briefe), hat Acheson mit unverkennbarer Unterstreichung die Wirklichkeit dargelegt, die seiner Meinung nach zurzeit noch jede Vereinbarung mit Moskau als sinnlos erscheinen läßt, weil die Russen nicht bereit sind, auf bestimmte, nach Meinung der veranwortlichen amerikanischen Staatsmänner unabdingbare Bedingungen schon von vornherein einzugehen.
Aus den Reden des amerikanischen Außenministers spricht auch die tiefe Enttäuschung, die Amerika seit 1945 in der Zusammenarbeit mit den Sowjets erlebt hat. Mit bitteren Worten hat Acheson darauf hingewiesen, daß die Russen noch kein einziges Abkommen auch wirklich 'gehalten haben, daß es demnach sinnlos wäre, ein neues zu schließen, bevor man nicht den Beweis für die Ehrlichkeit der russischen Politik hat. Der Außenminister hat es also abgelehnt, der Psychose mancher seiner Landsleute irgendeine Konzession zu machen und 'sich in seinem politischen Handeln durch ihr Friedensgeschrei beeinflussen zu lassen. Nicht aus Kriegslüsternheit, sondern weil er sieh davon nicht das geringste verspricht.
Vor den Wahlen in Rußland haben mehrere sowjetische Minister die Friedensbereitschaft ihres Landes betont. Sie haben sich zwar weder darüber geäußert, welchen Beitrag die sowjetsche Politik zu leisten bereit ist, um die ungeheure Spannung in dem Verhältnis zwischen Ost und West zu beseitigen, noch.haben sie irgendeine Andeutung gemacht, welche Forderungen sie zu stellen gewillt sind. Der propagandistischen Ausnützung dieser scheinbaren Verhandlungsbereitschaft durch die kommunistische Agitation ist Acheson mit seinen Reden entgegengetreten. Was er im Grunde aber von den Sowjets verlangt, ist nichts anderes, als was diese in Jalta und Potsdam bereits angenommen hatten, was in genauen Bestimmungen festzulegen damals aber versäumt worden ist.
Heute trägt die Vertrauensseligkeit Roose- velts. der sich einbildete, daß er persönlich von den Russen ja doch immer die gewünschten Konzessionen erreichen würde, ihre bitteren Früchte. Truman und Acheson haben auch aus den Fehlern der amerikanischen Nachkriegspolitik gelernt. Der Außenminister hat darum zunächst einmal klargestellt, daß Amerika sich jetzt notfalls damit abfindet, aus China hinausmanöveriert worden zu sein, daß es aber nicht gewillt ist, die bisherige labile Ostasienpolitik fortzusetzen, sondern daß es einem weiteren Vordringen des Kommunismus nach Südostasien die entschlossenste Gegenwehr entgegensetzen würde.
Nach dieser Erklärung des ..Bis hierher und nicht weiter“ hat Acheson in seiner Rede vom Donnerstag dann darüber hinaus die positive Antwort auf mögliche sowjetische Verständigungsfühler gegeben, indem er die Forderungen genau präzisiert hat, die seiner Meinung nach erst erfüllt sein müssen, wenn es in der Welt zu einem wirklichen Frieden kommen soll. Wird Moskau bereit sein, ihnen Rechnung zu tragen?
Es ist kaum damit zu rechnen, daß die sowjetische Politik auf die amerikanischen Bedingungen eingehen wird, weil sie bisher nämlich der Früchte ihrer Bemühungen noch keineswegs sicher ist. Die Zurückziehung ihrer Truppen aus den einzelnen Satellitenstaaten und die Abhaltung freier Wahlen in diesen Ländern würde wahrscheinlich einen politischen Erdrutsch zur Folge haben, der diese Länder in Kürze aus dem sowjetischen Ostblocksystem ausbrechen ließe. Das kann sich Moskau heute nicht leisten. Es wird deshalb auf die Vorschläge Achesons nicht eingehen. Damit hat dieser aber wohl den Hauptzweck seiner Reden erreicht. Er hat den Gegner seiner