8. Jahrgang
Mittwoch, 15. März 1950
Nummer 41
DURO
DCIIT
Neuestes nach amtlichen
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Quellen zusammengestelltes
Wetterleuchten in Portugiesisch-Indien
Von unserem W.Sch.-Portugal-Korrespondenten
Ortsverzeichnis
d. 3 Westzonen, mit Postleitz. und sämtl. Zuständigkeitsangaben zu jed. Ort, etwa 250 Seiten. Format 21*30 cm. Vorbestellpreis 2.50 DM und 0.50 DM Versandkosten. Mit Atlas, 16 mehrfarb. Karten 2 DM mehr. Auslieferung Ende April. Bestellungen mit Voreinsendung des Betrages an Buchverlag Grassold, (13a) Regensburg 5, Postfach
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Stadt Herrenberg
Eidien- und Fordienwertsiamm- Holzverkauf
Am Montag, 20. März, Torrn. 0 Uhr kommen aus dem Stadtwald Herrenberg im Hotel zur Sonne in Herrenberg nachstehende Mengen an Eiche- und Forchewertstammholz zum Verkauf:
46,28 fm Eichewertstammholz der Kl. 4 bis 7
17,33 fm Forchewertstammholz der Kl. 3 u. 4.
Käufer sind hierzu eingeladen.
Bürgermeisteramt
PAIERIE GENERALE BADEN-BADEN, 2 SOPHIENSTRASSE SERVICE DES DOMAINES FRANCAIS
Oeffentliehe Versteigerung
1. Mittwoch, 22. März, um 9 Uhr in Muggensturm, sous direction du materiel:
50 Pkw der Marken: Volkswagen. DKW. Horch, Steyr, NSU, Adler, Fiat, BMW, Opel, Mercedes, Lasalle usw.
1 Frachtwagen Berliet mit Anhänger (15 t)
7 Motorräder
1 Motorrad mit Anhänger
2 Fahrräder mit Hilfsmotoren
2. Am Donnerstag, 30. März, um 9 Uhr in Baden-Baden, Restaurant Ltchtentaler Hof:
47 Schreibmaschinen der Marken: Triumph, Adler, Opel, Underwood usw.
2 Radioapparate, Liköre, Kognak, 2 Dosen Speck, 18 Dosen Tee, 4 Gummireifen für Fahrräder, Schuhe, Teppiche, Stoffe, Leinwandhosen, Unterhosen, Hemden, Pendeluhr mit Läutwerk, 1 Fahrrad, Seife, Rucksäcke, Briefmarken, Schuhleder, verschiedene Werkzeug# usw.
Bedingungen:
1. Der Verkauf geschieht ohne jegliche Garantie
2 . Die Waren müssen sofort weggenommen werden
3. Der Preis ist bar ln DM zu bezahlen
Die Waren können einen Tag vor dem Verkauf besichtigt werden.
3. Verkauf gegen verschlossene Angebote:
13 Automobilwracks und zwar: 1 Lastwagen Ford flach, 1 Lastwagen Mercedes 3 t, 11 Pkw Adler, Hanomag, Ford, Opel, Mercedes, Wanderer, Horch, Hansa, Renault.
Die Wagen können täglich im Lager (Garage der XRO) Bahnhofstraße in Neuenbürg (Württemberg) besichtigt werden. Auskünfte erteilt' Herr Lecapelain.
Die Kaufangebote steckt man in einen Briefumschlag mit der Aufschrift „Vente d’ epäres“. diesen ln einen zweiten Briefumschlag, der an folgende Adresse gerichtet Ist:
Paierie Generale, Service des Domaines,
Baden-Baden, Sophienstraße 2
Die Angebote müssen bis spätestens 25. März an obengenannte Adresse eingereicht werden.
Bedingungen:
1. Das Material muß sofort weggenommen werden.
2. Der Preis ist bar in DM zu zahlen.
„Gut und viel “ gilt nicht beim Bohnern mit Sigella. Im Gegenteil, Sigella Edelbohnerwachs ist so ausgiebig, daß. man es nur sparsam anicenden soll. Und gerade deshalb wird es von allen Hausfrauen gern genommen. Sigella
muß man hauch
dünn auf tragen und gleichmäßig verteilen. Dann warten Sie 20 - 30 Minuten, ehe Sie mit dem Bohnern beginnen. Bitte achten Sie einmal darauf, wieviel leichter und schneller auf diese Weise das Bohnern vonstatten geht. Ja, mit
ist der Hausputz schnell vergessen.
HBoW,
AUS DEN
SIDOL-WERKEN
KÖLN
LISSABON, im März
Ueber Portugiesisch-Indien wetterleuchtet es! Die überraschend aggressiven Auseinandersetzungen im indischen Parlament und die Erklärungen Pandit Nehrus über indische Ansprüche auf die portugiesischen Besitzungen in Indien haben in Portugal wie ein Blitz eingeschlagen und einen Sturm der Abwehr hervorgerufen. Protesttelegramme aus allen Teilen des Landes und der Kolonien häufen sich. Die Zeitungen stehen im Zeichen der nationalen Kundgebungen gegen die Anschlußpolitik der jungen indischen Republik. Selbst die öffentliche Meinung Brasiliens hat sich sofort mit einer außergewöhnlichen Heftigkeit auf die Seite Portugals gestellt und auch in Spanien findet die Haltung Pandit Nehrus eine scharfe Ablehnung.
Die portugiesischen Inder, die Goesen, um die es in diesem Streitfall geht, sind durch die Ereignisse am bittersten überrascht worden und stellen sich in ihrer weitaus überwiegenden Mehrheit auf die Seite Portugals, das sie kulturell als ihr Mutterland betrachten. In Daniae, einer der bedeutendsten Siedlungen Portugresisch-Indiens, gestaltete sich der 14. Februar, der Jahrestag der Eroberung der Stadt durch portugiesische Truppen zu einem feierlichen Treuebekenntnis. Zahlreiche führende Goesen haben in Telegrammen an die Lissaboner Regierung gegen die indischen Ansprüche Stellung genommen.
Die portugiesische Regierung selbst hat trotz der allgemeinen Erregung in Portugal bisher geschwiegen und zweifellos hat sie damit nicht nur ihrem Lande, sondern der Sache der internationalen Zusammenarbeit den besten Dienst geleistet. Die Politik der klugen und überlegten Zurückhaltung Dr. Oliveira Sala- zars, die in den letzten Jahrzehnten Portugal ein Prestige gegeben hat, das weit über die eigentlich machtpolitische Bedeutung des Landes hinausgeht, ist auch jetzt nicht von ihrer Linie abgewichen.
Portugal kann in der Frage Goas, das ist Portugiesisch-Indien, mit gutem Gewissen lediglich sein Recht sprechen lassen, denn die Dinge in Goa liegen wesentlich anders als in den übrigen indischen Gebieten. Die portugiesische Kolonisation war die erste, die indisches Gebiet erschloß und zugleich die Bevölkerung automatisch assimilierte. Die 600 000 Inder der rund 4000 Quadratkilometer großen Kolonie Goa sind daher überwiegend katholisch und müssen kulturell als Europäer und nicht als Inder betrachtet werden. Sie sind vollberechtigte portugiesische Staatsbürger, tragen portugiesische Namen und nehmen im kulturellen wie im politischen Leben des Mutterlandes maßgebende Stellungen ein.
Zahlreiche führende Aerzte und Juristen, Wissenschaftler und hohe Staatsbeamte Portugals sind Inder und gehören zur geistigen Elite
des Landes. Noch weitreichender ist ihr Einfluß in den portugiesischen Kolonien, wo sie aus Wirtschaft und Verwaltung kaum fortzudenken sind. In Goa selbst ist der gesamte Staatsapparat, Schule und Kirche in Händen von portugiesischen Indern. Da Goa als Begräbnisstätte des heiligen Xavier, der die christliche Lehre nach Asien brachte, gleichzeitig das Erzbistum für Asien ist, stellt es das geistige Zentrum des Katholizismus und damit des Europäertums überhaupt im asiatischen Raum dar. Diese Tatsache gibt dem raummäßig kleinen Land eine ganz außergewöhnliche Bedeutung und dem Goesen die Möglichkeit zu einer Mittlerrolle von höchster Verantwortung. Das hohe kulturelle Niveau und die weitreichenden persönlichen Beziehungen der portugiesischen Inder in Asien wie in Europa bieten die Gewähr dafür, daß sie diese Mittlerrolle auch tatsächlich erfolgreich ausüben können. Eine Einverleibung Goas in die indische Republik würde für den Goesen die Vernichtung dieser Vorzugsstellung die er heute einnimmt, bedeuten.
Wird die Kongreßpartei angesichts dieser Reaktion, die die Vorgänge im indischen Parlament in Portugal und in Goa gefunden haben auf die Fortsetzung ihrer Anschlußpolitik verzichten? Oder werden die aktivistischen und radikalen Elemente in ihr weiterhin auf eine Einbeziehung der portugiesischen Besitzungen in die indische Republik bestehen und die Regierung zu Handlungen treiben, die nicht im Interesse Indiens und nicht im Interesse einer friedlichen Zusammenarbeit der Völker liegen? Es ist anzunehmen, daß Pandit Nehru trotz seiner Erklärungen im Parlament kein allzu großes Interesse daran hat, eine politische Linie einzuschlagen, die ihm nicht nur Portugal und Brasilien, sondern auch weit» Teile der Hispano-amerikanischen Welt zu Feinden machen und zu einer überflüssiger» Vergiftung der Atmosphäre führen würde, ohne Indien selbst irgendwelche greifbaren Vorteile zu bieten.
Warum also die plötzliche portugalfeind, liche Goa-Agitation in Indien, durch die di» indische Regierung leicht in eine Politik getrieben werden kann, die sie selbst wahrscheinlich gar nicht wünscht und die sicher nicht den Interessen einer Zusammenarbeit der Völker und des Weltfriedens dient? Mar» fragt sich heute in Lissabon —und sehr wahrscheinlich nicht mit Unrecht — ob hinter dieser plötzlichen Agitationswelle, diesem so unerwartet aufgezogenen Wetterleuchten über Portugiesisch-Indien nicht die geschickte Inszenierung einer dritten Macht steht, die ein Interesse daran hat, die Atmosphäre zwischen Indien und Portugal zu vergiften und den bisher festesten Stützpunkt des geistigen Einflusses Europas und des Christentums in Asien zu zerstören.
Ein preußischer Sozialist
Zu dem Buch von Otto Braun: „Von Weimar zu Hitler“
Unter dem Titel „Von Weimar zu Hitler“ legt der jahrzehntelange Leiter der preußischen Sozialdemokratie und preußische Ministerpräsident Otto Braun jetzt seine Lebenserinnerungen vor. Wenn es dem Schreiber auch nicht immer gelungen ist, sachlich zu bleiben, und er gelegentlich selbst Parteifreunde mit persönlich gehaltenen. Seitenhieben bedenkt, die beim Leser keine Sympathie her- vorrufen, so machen die Aufzeichnungen das politische Format dieses Mannes doch auf jeder Seite sichtbar. Die Geschichte des roten Preußens, die Braun schreibt, hat nichts von jenem politischen Biedermeier an sich, das unser heutiges, von West- und Süddeutschland gelenktes politisches Leben charakterisiert. Wer dieses Buch liest, begreift, warum Preußen im Weimarer Staat ebenso' führend war wie im Bismarck-Reich. Welch eine lapidare Sprache ist es, wenn Braun den rheinischen Separatisten erklärt: „Solange ich die preußischen Staatsgeschäfte leite, werde ich nie zugeben, daß das Rheinland auch nur zeitweise aus dem preußischen Staatsgefüge gelöst wird.“ Vor Selbsterkenntnissen hat Braun keine Furcht. So erwähnt er, daß Ebert das deutsche Volk in seiner Gesamtheit für die republikanische Selbstregierung noch nicht reif gehalten habe. Bei einer Feierstunde im Kölner Dom wird ihm klar, „welch gewaltige Bedeutung die nationalen Gefühlswerte im Leben der . Völker haben und wie .wichtig es auch für den pazifistischen und sozialistischen Politiker ist, diesem gesunden nationalen Fühlen die gebührende Resonanz einzuräumen“.
„Hierin“, so fährt er fort, „hat die deutsche Sozialdemokratie oft gefehlt.“ Von sozialdemokratischen Redakteuren spricht er in diesem Zusammenhang verächtlich als von „Parteigouvernanten.“ Interessant ist es zu erfahren, daß Schacht seine Ernennung zum Reichsbankpräsidenten Braun verdankt. Bemerkenswert erscheint seine auf den Reichskanzler a. D. Luther gemünzte Feststellung, „daß Männer, die aus der Kommunalpolitik hervorgegangen waren, als Bürgermeister und Sachwalter großer Gemeinwesen Hervorragendes geleistet haben, mangels allgemein politischer Schulung und parlamentarischer Erfahrung als Politiker an führender Stelle meist versagten“. Vieles was Braun beschreibt, hat höchste Aktualität. So seine Darstellung des Rotfrontkämpfertages Pfingsten 1926, der aus den gleichen Erwägungen angelegt war wie der für dieses Pfingsten anberaumte Berliner Aufmarsch der kommunistischen Ostzonenjugend, gegen den Schumacher amerikanische Tanks angefordert hat.
Von den Werten des alten deutschen Offizierkorps hatte Braun einen guten Begriff. Er wendet sich nicht nur gegen die Witzblatt- I Karikaturen und gegen die „Schnellbleiche“
von Offizieren, wie sie unter Hitler Praxis wurde, sondern er spricht mit Betonung vor» dem „ideellen Beruf der Landesverteidigung", was ihn nicht hindert, sich in anderem Zusammenhang scharf gegen politisierende Offiziere zu wenden.
Die Darstellung der Machtübernahme an Hitler, des Vorspiels Schleicher-Papen usw., geht nicht über das geschichtlich Bekannte hinaus. Mit Staunen wird man dagegen den Wortlaut einer dem Buch angefügten Denkschrift studieren, die Otto Braun 1942/43 in der Schweizer Emigration über die Wiederherstellung ordnungsmäßiger Zustände in Deutschland für die Alliierten verfaßte. Er ist dabei offensichtlich von der heute naiv wirkenden Vorstellung ausgegangen, daß die völkerrechtliche Lage nach dem zweiten Weltkrieg für Deutschland analog derjenigen sein würde, die sich nach dem ersten Weltkriege ergeben hatte. Nachdem alles ganz anders gekommen ist, mag dieses Memorandum, das beispielsweise das Fortbestehen der Deutschen Arbeitsfront ebenso vorsah wie die Fertigstellung der halbfertigen Rüstungsproduktion, nur akademischen Wert haben. Immerhin räumt es mit der Legende auf, die Alliierten hätten nach dem Zusammenbruch keine Anhaltspunkte gehabt, wie man in Deutschland Vorgehen könnte. Zum anderen zeigt es, daß ein so scharfer Gegner Hitlers wie Otto Braun das Ende einer Aera der Rechtlosigkeit mit dem Beginn einer neuen Aera der Rechtlichkeit identifizierte, ein Illusion, mit der die Geschichte der letzten fünf Jahre gründlich aufgeräumt hat. H G , studnig Otto Braun? „Von Weimar zu Hitler“, Hammoma Norddeutsche Verlagsanstalt, Hamburg, 312 S., 6.50 DM.
Kleines Mosaik
Siedlung für Generäle
Mexiko, das aus den Bürgerkriegen im ersten Drittel des Jahrhunderts mehr Generäl? pro Kopf der Bevölkerung als irgendein anderes Land hat, gab jetzt dem Bibelwort von Schwertern und Pflugscharen eine praktische Nutzanwendung. Auf einem Gebiet von 5000 ha ließ die Regierung 1000 Häuser bauen. Jeder General bekommt ein Haus und ein Stück Land. Wenn er außerdem auch noch eine Pension beziehen will, muß er jährlich eine bestimmte Menge seiner landwirtschaftlichen Produktion abliefern.
Die Rechnung ohne die Putzfrau
In einen Geschäftsraum der Herzog-Rudolf- Straße in München drang in den frühen Morgenstunden ein mit einer Gesichtsmaske bekleideter Bandit ein. Er wollte die Ladenkasse mitnehmen und bedrohte die anwesende Putzfrau mit seinem langen Messer. Die mutige Putzfrau aber schlug, wie die Münchener Kriminalpolizei lobend berichtet, den Burschen mit ihrem nassen Lappen heftig ins Gesicht und in der Felge in die Flucht,
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