8. Jahrgang

UMSCHAU IM LANDE

Nummer 14

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Wieder in der Heimat

G. Ulm. Am Donnerstag trat eine Gruppe mit 21 Rußlandheimkehrern in Ulm ein, die alle in der französischen Zone beheimatet sind und u. a. aus den Lagern Moskau, Stalinsk und Lenin- ogorsk kamen, darunter Wilhelm Hamann, Pful­lingen; Alfred Häbnering, Reutlingen; Helmut Swinkels, Calw.

Rückgang der Kriminalität

'Tübingen. Die Zahl der Straffälligen sank in Württemberg-Hohenzollern im Dezember 1949 erstmalig seit Juni 1949 wieder unter die Drei­tausendergrenze.

Insgesamt beteiligten sich nach Feststellung des Landeskriminalpolizeiamtes Tübingen im Dezem­ber 2895 Personen, von denen 2259 bereits er­mittelt werden konnten, an strafbaren Hand­lungen aller Art. Von den Ermittelten waren 2201 deutscher Staatsangehörigkeit. _

Muster neuer studentischer Gemeinschaft

Tübingen. Aus Anlaß der Gründung derGe­sellschaft der Freunde des Leibniz - Kollegs fand im Leibniz-Kolleg der Universität Tübingen ein Empfang statt, zu dem zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen und Universi­tätslebens erschienen waren, an Ihrer Spitze Staatspräsident Dr. Gebhard Müller. Profes­sor D. G. Krüger, Tübingen, und Herr F. Falkenheim, Hamburg, machten Mitteilun­gen von den Zielen der Gesellschaft, welche die in Tübingen zur Verwirklichung einer echten Hochschulreform gefaßten Gedanken an den deutschen Hochschulen verbreiten und durch den weiteren Ausbau des Leibniz-Kollegs ein Muster neuer studentischer Arbeit und Gemein­schaft schaffen will.

In den Vorstand der Gesellschaft, zu deren Gründer u. a. Professor Dr. Butenandt, Tübin­gen, Bundespräsident Dr. Th. Heuß, Staatsprä­sident Dr. G. Müller die Professoren P. Ohl- meyer und Spranger, Tübingen, und C. F. Weizsäcker Göttingen gehören, wurden ge­wählt: Herr F. Falkenheim, Professor Krüger, Professor Romano Guardini, Herr G. Eger, Bo­chum, der Rektor der Universität Tübingen, Professor Erbe, Professor C. Kühn, Tübingen, Oberbürgermeister Pfizer, Ulm, und Staatsrat Professor C. Schmid.

Damit haben sich führende Persönlichkeiten der Wissenschaft und des politischen Lebens er­neut praktisch zur Gemeinschaft aller Wissen­schaften und zu einer Reform des Hochschul­wesens bekannt

Briefmarkentausch bis 31. Januar

Tübingen. Die Oberpostdirektion weist darauf hin, daß die .Postwertzeichen der französischen Zone, die am 31. Dezember 1949 ihre Gültigkeit verloren haben, nur noch bis einschließlich 31. Ja­nuar gegen die jetzt gültigen Postwertzeichen bei der Post umgetauscht werden können.

ErmittlungenMay-Meier gehen weiter

Eine Pressekonferenz bei Ministerpräsident Dr. Maier / Entlastungszeugin für Ströle

EK. Stuttgart. Vor etwa 70 Pressevertretern, darunter auch Korrespondenten ausländischer Zeitungen, nahm Ministerpräsident Dr. Maier zu der AffäreMay-Meier am Dienstagnachmit­tag Stellung. Der Pressekonferenz ging eine Sit­zung des Ministerrates voraus, die ebenfalls den Korruptionsfall zum Gegenstand hatte. Weder Ministerialrat Ströle, der Leiter des Befrei­ungsministeriums, noch Vertreter der Staats­anwaltschaft und der polizeilichen Unter­suchungsbehörde waren zu der Pressekonferenz gezogen worden. Das Frage- und Antwortspiel, das etwa 2 Stunden dauerte, nahm teilweise einen dramatischen Verlauf.

Zu Beginn bemerkte Dr. Maler, daß die Re­gierung durchähnliche Affären einen reichen Schatz von Erfahrungen gesammelt habe. Sen­sationellen Uebertreibungen sei ein abklingen­des Interesse der Oeffentlichkekit gefolgt, schließlich seien die Schuldigen durch ein Ge­richtsverfahren bestraft worden. Es sei zu er­warten, daß dieser Sensationsfall einen ähnli­chen Verlauf nehme. Die Regierung habe keine Vertuschungsabsichten. Mit Entschiedenheit wies Dr. Maier dievergiftenden Behauptungen aus­ländischer Nachrichtenagenturen (die eigentlich Lehrmeister sein sollten) zurück, daß die Re­gierung durch verwaltungstechnische Tricks die Untersuchungen des Falles abbiegen wolle. Es stimme nicht, daß die Ernennung eines Landes­polizeipräsidenten bevorstehe, und es sei nicht wahr, daß Staatsanwalt Desczik die Ermittlung entzogen werden sollte.

Sodann griff Dr Maier den Einzelfall des frü­heren stellvertretenden Flüchtlingskommissars Ascher heraus und verteidigte sich gegen den Vorwurf, man habe absichtlich die Landesfahn­dungsstelle und nicht die Staatsanwaltschaft oder die Polizei mit der Aufgabe der Untersuchung gegen Ascher betraut. Ein Kriminalkommissar sei zur Feststellung gekommen, daß Ascher, dem Schiebungen vorgeworfen worden seien, nichts nachgewiesen werden könne. Hier setzten die Fragen der Korrespondenten ein.

Ein Berichterstatter wollte wissen, ob dem Ministerpräsidenten nicht bekannt sei, daß dem Landesfahndungsamt, genauerAmt für Erken­nungsdienste und Polizeistatistik, das Recht zur Vernehmung durch Erlaß des Innenministers ent­zogen gewesen sei. Der Ministerpräsident ant­wortete, dieser Erlaß sei ihm nicht bekannt. Wir haben diese Stelle mit der Ermittlung be­traut, weil wir den sichersten Weg gehen und diesen durch niemand durchkreuzen lassen woll­ten. Als die Korrespondenten weiter auf den Ministerpräsidenten eindrangen, erklärte er, daß er sich über diesen Punkt nicht mehr äußern wolle. Die Fragestellung spitzte sich aber wei­ter zu, bis Dr. Maier gereizt ausrief;Also ma­

chen Sie aus dem Fall ein Vergehen, oder sogar ein Verbrechen!

Dann wurde die Frage aufgeworfen, ob Mi­nisterialrat Ströle den Ministerpräsidenten als den dem Parlament verantwortlichen Leiter des Befreiungsministeriums davon unterrichtet habe, daß ihm Verdachtsmomente durch zwei Rechts­anwälte Stockingers vorgetragen worden seien. Nicht im einzelnen, war die Antwort. Dann fügte Dr. Maier hinzu:Es wäre auch nicht rich­tig gewesen, mich zu unterrichten, denn es geht mich nichts an. Der Ministerpräsident betonte, er denke nicht daran, Ministerialrat Ströle zu beurlauben. Vorwürfen, daß Ströle auch Im Drit­ten Reich eine führende Position gehabt habe (er arbeitete im Büro von Gauleiter Murr) und trotzdem nicht durch die Entnazifizierungsmühle gegangen sei, versuchte Dr. Maier durch eine Darstellung der bisherigen Tätigkeit Ströles zu begegnen.

In diesem Augenblick der Unterhaltung über­brachte ein Bote dem Ministerpräsidenten einen Brief. Nach der Versicherung, daß er seinen In­halt- nicht kenne- verlas Dr. Maier das Schreiben. Darin stellte die Tochter des ehemaligen würt- tembergischen Staatspräsidenten Dr. Bolz Mini­sterialrat Ströle ein ausgezeichnetes Zeugnis über seine Treue zur Demokratie aus. Sofort fragte ein Korrespondent, ob es bekannt sei, daß sich Ströle als Zeuge in einem Spruchkammer­verfahren alsrechte Hand des Gauleiters Murr bezeichnet habe.Es ist die Frage, ob Ströle das tatsächlich gesagt hat war die Antwort.

Nachdem der Ministerpräsident im weiteren Verlauf der Konferenz erklärt hatte, im Land Württemberg-Baden herrschten die geordnetsten Verhältnisse von allen Ländern Deutschlands, kam noch die Sprache darauf, wer den soeben in Haft genommenen Andreas Rapp, der eine Rolle im NS-Rechtswahrerbund gespielt habe, zum stellvertretenden Befreiungsminister er­nannt habe. Qer Ministerpräsident gab zu, daß er selbst Rapp auf Vorschlag des Befreiungs­ministers mit dieser Aufgabe betraut habe.

Südwestdeutsdie Chronik

Das große Fischsterben vor Geridit

Freispruch für die Angestellten der Firma Gebr. Junghans AG

Rottenburg. Der Betriebsleiter Eisenmann und der Werkmeister Rothfelder der hie­sigen Filiale der Uhrenfabrik Gebr. Junghans AG. waren beschuldigt, am 10. Oktober 1949 etwa 1000 Liter schädliche Flüssigkeit, die unter anderem Zinksalz und Zyankali enthielt, in den Neckar geleitet und dadurch erhebliche, bis nach Tübingen reichende Vergiftungen des Wassers hervorgerufen zu haben. Der Betriebsleiter hatte von der Werksleitung den Auftrag erhalten, die mit Verzinkflüssigkeit gefüllte Anlage auf Ver­langen der Besatzungsmacht innerhalb 3 Tagen zu demontieren. Der Betriebsleiter wiederum wies den Werkmeister an, den Inhalt auslaufen zu lassen, was dieser auch tat. Dadurch wurde bekanntlich ein Massensterben der Fische im Neckar ausgelöst.

Wie sich in der Hauptverhandlung ergab, wurde der Galvanisierungsbehälter seit Be­stehen des baupolizeilich genehmigten Fabrik­teils durch den hierfür eingerichteten Ableitungs­kanal entleert. Die letzte Entleerung erfolgte im

Jahre 1946, wobei 3000 Liter derselben chemi­schen Zusammensetzung abgelassen wurden. Daß bei den früheren Entleerungen der mehr oder weniger giftige Stoffe enthaltenden Anlage nicht die gleiche Wirkung eingetreten war, erklärten die Angeklagten damit, daß die Flüssigkeit da­mals in den Altkanal lief, der erst bei den Auf­räumungsarbeiten an der zerstörten Keppler- brücke zugeschüttet wurde. Im Altkanal hätten sich die giftigen Stoffe nach und nach zersetzt und erst bei Hochwasser seien sie dann in den Neckar gespült worden, wobei die Wassermas­sen die nötige Verdünnung bewirkt hätten. Nach der Zuschüttung des Kanals hatte sich die

Unterschiedliche Beschäftigungslage Tübingen. Die Beschäftigungslage war zu Be­ginn des Jahres 1950 in den 9 Arbeitsamtsbezir­ken des Landes Württemberg-Hohenzollern sehr unterschiedlich. Nach wie vor hat Balingen mit 1,5 Prozent Arbeitslosen auf 100 Beschäftigte die geringste Arbeitslosigkeit. Es folgen Reutlingen mit 1,6 Prozent, Tuttlingen mit 2,6 Prozent, Na­gold mit 3,5 Prozent und Rottweil mit 3,7 Pro­zent. Ueber dem Landesdurchschnitt, der bei 3,75 Prozent liegt, hält sich die Arbeitslosigkeit im Bezirk Ravensburg mit 5,8 Prozent, Biberach mit 6,2 Prozent, Lindau mit 6,6 Prozent und Sigma­ringen mit 6,8 Prozent.

Flüchtlinge fordern Steuererleichterungen Tübingen. Der Vorsitzende des Verbandes der Heimatvertriebenen für Württemberg-Hohenzol- lem und Lindau, Dr. K a u t z e r , hat in gleich­lautenden Eingaben an die Bundesminister der Finanzen, für Wirtschaft und für Flüchtlingsfra­gen erneut um Berücksichtigung bestimmter Wün­sche der Heimatvertriebenen bei der neuen Ein­kommen- und Lohnsteuerregelung ersucht.

Landesverbandstag der KAH Sigmaringen. Am vergangenen Sonntag hielt der Verband der Körperbeschädigten, Arbeits­invaliden und Hinterbliebenen für Südwürtt. hier seinen ersten Landesverbandstag ab. Landesge­schäftsführer M a u c h e r betonte die Vordring­lichkeit der Wiederherstellung der Gesundheit und der Berufsfürsorge. Arbeitsminister W Ir­sch i n g versprach, im Kabinett eine Aussprache über die Beachtung der Einstellungsquote für Schwerbeschädigte anzuregen. Oberbürgermeister Kalbfell, Reutlingen, erörterte die in Reut­lingen maßgebenden Grundsätze für den Woh­nungsbau. In der Debatte über diesen Gegen­stand kam mehrfach zum Ausdruck, die Kriegs­

opfer müßten auf dem Gebiet des Wohnungs­baus zur Selbsthilfe greifen.

Die Vorstandswahlen vom Vortag ergaben als

1. Vorsitzenden Ludwig Hönle, Tübingen, als

2. Vorsitzenden Walter Nothelfer, Ravensburg, und als 3. Vorsitzenden Käthe Fortenbach, Spai- chlngen.

Brandstiftung aus Gefälligkeit

Biberach. In der Nacht zum 15. Januar war, wie wir seinerzeit berichteten, auf dem Gehöft einer 120 Morgen umfassenden Landwirtschaft ln der Gemeinde Berg, Kr. Biberach, ein Brand ausgebrochen, der einen Gesamtschaden von et­wa 60 000 DM verursachte. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei haben nunmehr ergeben, daß das Feuer von einem 52jährigen verheirateten Mann aus Ummendorf auf Betreiben der Bäuerin an­gelegt wurde.

Der glückliche Gewinner

Ravensburg. Ein 24jährtger Bauer aus Wald­burg gewann beim letzten württemberg-badi­schen Toto einen Zwölfer mit 101 648 DM. Der junge Bauer ist Vater von drei Kindern und trieb bisher eine kleine Wirtschaft mit zwei Kühen um. Kürzlich schon hatte er 1300 DM beim Totospiel gewonnen.

Die Kopfhaut abgerissen Welzheim. Einer 17jährigen Arbeiterin in einer hiesigen Kleiderfabrik wurde von der Transmis­sion ihrer Nähmaschine die Kopfhaut bis zu den Augenbrauen abgerissen, als sie sich nach einem Oelkännchen bückte. Es besteht keine Lebens­gefahr.

Wie wird das Wetter?

Vorhersage bis Freitagabend: Vorübergehend stärker bewölkt, dann wieder etwas aufheiterncl. Milderung des Frostes. Schwache Winde aus Süd.

Sihkmtt . Sh'mmimchaft in M*td. Kmimatm

Württemberg-Hohenzollern am Städte-Staffellauf im Rahmen der internationalen Wintersportwoch© in Garmisch.

Schwedischer 5:4-Sieg im Länderkampf

Das Allgäustädtchen Weller Ist Austragungsort der von der Landesskimeisterschaft in der Nordischen Kombination.

Wettläufer aus allen Teilen Oberschwabens, der Alb und des Schwarzwaldes stehen an diesen Ta­gen lm Kampf um die Meistertitel der einzelnen Der erste deutsche Länderkampf nach dem Kriegs Disziplinen, die Kombinierten im Wettstreit um mlt offizieller Genehmigung ist vorbei. Deutsch- densilbernen Ski. lands Tischtennisspieler* Lieferten den zu den Welt-

Firma nn Hnc o"u Die Meisterschaft gewinnt durch den Umstand be- meisterschaften in Budapest durchreisenden Schwe­

if irma an aas btaatDauamt wegen der Sicherung sondere Bedeutung, als sie die letzte Vorprüfung ^ en j n Schalke, Gelsenkirchen einen hervorragen­des Wasserauslaufes gewandt. Doch ist bis jetzt zur demnächst in Reit im Winkel stattfindenden d en Kampf. Mit 2:1 und 3:2 führend, glichen sie

noch nichts daran geschehen. Außerdem hatte Deutschen Skimeisterschaft 1950 darstellt und dabei - * * * .

* ~ ~ " -- - die Vertretung Württemberg-Hohenzollerns ermit-

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sie vor dem Einfluß in den Neckar einen zwei­ten Sickerschacht angelegt. Die Wirkung der giftigen Stoffe trat auch deshalb so stark in Er­scheinung, weil zu der fraglichen Zeit alles Neckarwasser durch den Mühlkanal abfloß.

Bei der Prüfung der Schuldfrage drehte es sich darum, ob die beiden Angeklagten sich durch das Zuführen der Verzinkflüssigkeit in den Nek- kar eines Vergehens gegen das Wasserschutz­gesetz schuldig gemacht haben Der Ankläger war der Ansicht, daß keiner der Angeklagten

telt wird. Zugelassen sind nur Wettkämpfer der Leistungsklassen I und II, sowie Jungmannen und qualifizierte Läufer der Altersklassen.

Weiler lm Allgäu, wohl einer der schneesichersten Orte des Westallgäus und bewährt ln dfer Durchfüh­rung von Skiveranstaltungen Ist für diese festlichen Tage gerüstet. In gründlicher, unermüdlicher Orga­nisationsarbeit hat die Skiabteilung die für eine reibungslose Durchführung derartiger Großveran­staltungen notwendigen Voraussetzungen geschaffen.

Der Langlauf, der für Jungmannen über eine Strecke von 8 km, für alle anderen Klassen

dann der Schweden 4:3 noch einmal auf 4:4 aus, ehe sie im letzten Treffen mit 5:4 verloren.

dies als erlaubt annehmen durfte. Die bisherige über 16 km führt, findet am Samstag, den 28. 1. 50 stillschweigende Duldung durch die Behörden um 14 Uhr statt, stelle keine Genehmigung dar. Er beantragte für die beiden die Höchststrafe von je 150 DM.

Der Richter sah ein Verschulden der Angeklag­ten nicht als erwiesen an, denn sie hätten an­nehmen dürfen, daß auf Grund der jahrzehnte­langen gleichen Handhabung eine Genehmigung dazu vorliege. Er sprach sie frei.

Die Schadenersatzforderung des Fischereiver­bandes wird nun in einem zivilgerichtlichen Verfahren geklärt werden müssen.

Der Kombinationssprunglauf wird am Sonntag, den 29. 1. 50, 10 Uhr ausgetragen.

Der Spezialsprunglauf beginnt am 29. 1. 50 um 13.30 Uhr._

Baiersbronner Skiläufer Ln Garmisch

Die Skistaffel des SV Baiersbronn mit Fritz Gaiser, Fritz Braun, Richard Rothfuß und Willi Keck, die sich den diesjährigen Meistertitel von Württemberg-Hohenzollern über 4X10 km sicherte, beteiligt sich auf Einladung des Landessporthundes

ba& wucöe beeidetet

Eine 43jährige Haushälterin in Stuttgart hatte sich in die Idee verrannt, den Witwer, bei dem sie angestellt war, zu heiraten. Um den al­ten Herrn günstig zu stimmen, richtete sie ihm eine komfortable Wohnung für zirka 8000 DM ein, die sie mit gefälschten Schecks und allerlei Betrügereien zusammengebracht hatte. Mit einem Jahr und neun Monaten Gefängnis erhielt sie die Quittung für ihre Geschäftstüchtigkeit.

Rhein und Mosel führen gegenwärtig leichtes Treibeis, sog. Schaumeis, das sich langsam ver­stärkt. Auf der Mosel mußte stellenweise der Fährbetrieb eingestellt werden.

Einwohner des Koblenzer Vorortes Pfaffen­dorf veranstalteten in einer der letzten Nächte ein feierliches Begräbnis der entthronten Le­bensmittelkarten. Ein mit Fackeln versehener Leichentcug" begab sich unter steinerweihenden Klageliedern zum Rhein, wo vier gespensterhaft gekleidete Gestalten, von zahlreichen Trauer­gästen begleitet, viele Bündel bunter Lebens­

mittelkarten sowie Kleister, Schere und Pinsel von der Pfaffendorfer Brücke aus in den Rhein warfen. Die Trauerzeremonie wurde von den Hinterbliebenen mit einem Leichentrunk ab­geschlossen.

In Göppingen erregte neulich an einem kalten Morgen ein Bäcker Aufsehen, der nur mit Bäckermütze, Schlappschuhen und leichter Bäk- kerkleidung angetan, auf einem Pritschenwagen neben dem Fuhrmann sitzend, in die Stadt her- einfuhr. Ein paar Bauern aus einem benachbar­ten Ort hatten versuht, ihn vom Ofen weg als Tierheilkundigen zu einerkranken Kuh zu locken. Unterwegs kam ihm der Verdaht, daß er nur verulkt werden sollte, und so stieg er aus dem Auto kurz entschlossen auf den Prit­schenwagen um.

Am 24. Januar, um 20.45 Uhr, wurde über Montabaur (Rheinland-Pfalz) ein Nordliht beobachtet, das sich in großer Höhe wie eine Feuergarbe abzeichnete.

Schwarzwald-Alb-Fahrt der Berufsfahrer

In der Zeit vom 25. bis 28. Mai, also in der Pflngstwoche, sind Schwarzwald und Alb im Mittel­punkt einer Radfernfahrt mit Start und Ziel ln Schwenningen, bei der die bedeutendsten Berufs­straßenfahrer rund 1000 km in vier Etappen zu­rücklegen werden. Diese Fahrt dient einerseits der Vorbereitung unserer Spitzenfahrer auf die Deutsch­landfahrt 1950, andererseits der Werbung für den Radsport ln der Südwestecke. Man ist in Radsport­kreisen überzeugt, daß Südwürttemberg und Süd­baden den Fahrern man hofft auch auf Teil­nahme bekannter Schweizer Berufsfahrer den Bleichen begeisterten Empfang bereiten werden, wie bei derQuer durch Deutschland-Fahrt.

Die vorläufige Streckenführung und Etappenein­teilung sieht vor: 1. Etappe: SchwenningenRhein- felden; 2. Etappe: RheinfeldenSingen; 3. Etappe: SingenReutlingen; 4. Etappe: ReutlingenSchwen­ningen. Die 4. Etappe wird voraussichtlich Ilerren- alb, Altensteig, Freudenstadt, Schramberg, Obern­dorf und Rottwell berühren.

Die Organisationsleltung der Rundfahrt, an Ihrer Spitze der Geschäftsführer der JRA, als Vater der Deutschlandfahrt bekannt, rechnet auf die Unter­stützung des Fremdenverkehrsgewerbes, der .resse, der Industrie und der Interessierten Städte.

Die Briefmarken derQuer durch De.itschland- Fahrt 1949, die bei Jedem Postamt erhältlich sind, sollen nunmehr auch für die Schwarzwald-Alb-Fahrt werben.

Kurz berichtet

Joe Maxim holte den Weltmeistertitel im Halb­schwergewicht mit einem bemerkenswerten ko.- Sieg über den englischen Titelhalter F r e d d 1 Mills in der 10. Runde nach den USA zurück.

Die ersten Teilnehmer an der Monte Carlo- Sternfahrt trafen am Mittwochmtttag ln Monte Carlo ein. Als erster Wagen kam der Peugeot von Dubols-de Cortanze (Frankreich) durch die Kon­trolle, dahinter lagen die Franzosen Becquart-Eeret auf Hotchkiß und die Vorjahressleger Trevoux-Le- surque (Frankreich) auf Delahaye. Am Abend tra­fen Graf Einsiedel-von Göme auf ihrem Volkswa­gen ein.

Bel herrlichem Sonnenwetter und guten Bahn­verhältnissen gewann Franz Kemser (Gar­misch-Partenkirchen) auf BobRleßersee mit der Mannschaft Poessinger (Bremser), Xaver I-oitl und Lutz Schmidt das Rennen um den Wanderpokal des deutschen Bob- und Schllttensportverbandes.

Schneeberichte vom 26. Januar

Auf der Schwäbischen Alb keine Sportmöglich­keit.

Feldberg: 45 cm, Harsch. 4*.

Wlldbad: G cm, Pulver, 3.

Großholzleute: 40 cm, Pulver, 10 *.

Oberstaufen: 60 cm, Pulver, 15.

Hindelang: 35 cm, Pulver, 8.

Oberjoch: 85 cm, Pulver, 7.