0. Jahrgang
UMSCHAU IM LANDE
Nummer IS
Uebernaditungspieise bleiben
Reutlingen. Vor kurzem wurde von einigen Zeitungen außerhalb Südwürttembergs die Nachricht verbreitet, e» sei anläßlich der Hauptversammlung der Kreisstelle Ravensburg des Hotel- und Gaststättengewerbes mitgeteilt worden, daß in Württemberg-Hohenzollern die Ueber- nachtungspreise in Hotels und Gaststätten ab 1. März 1050 Infolge der gestiegenen Wäschepreise erhöht werden sollen
Der Landesverband Württemberg-Hohenzollern für das Hotel- und Gaststättengewerbe teilt hierzu mit, daß diese Nachricht vollständig aus der Luft gegriffen sei. Der 1. Vorsitzende des Landesverbands Württemberg-Hohenzollern, Arthur Spannagel, habe auf Jener Versammlung lediglich auf die im Frühjahr 1949 durchgeführte preisliche Neueinstufung sämtlicher Fremdenzimmer hingewiesen. Im Vergleich mit den Preisen in anderen Ländern kann Württemberg-Hohenzollern übrigens als eines der preiswürdigsten Gebiete Westdeutschlands bezeichnet werden. Das Gaststättengewerbe in Württemberg-Hohenzollern ist nun nach Aufhebung der Bewirtschaftung auch in den Stand gesetzt, ein letztes Hindernis der Förderung des Reise- und Erholungsverkehrs aus dem Wega zu räumen und dem alten Klang der anerkannt guten schwäbischen Küche auch von der Preisseite her im besten Sinn gerecht zu werden.
Wetterdienst am Schwäbischen Meer
Friedrichshafen erhält sein Observatorium zurück / Die „Mikrophysik der Wolken“
Friedrichshafen. Das Observatorium des Landeswetterdienstes von Württ.-Hohenzollem, das nach der Zerstörung des alten Gebäudes, der sogenannten „Drachenstation“, in Friedrichshafen durch Kriegseinwirkungen in Buchau am Federsee untergebracht wurde, wird voraussichtlich im März nach Friedrichshafen zurückverlegt werden.
Wenn der Haushalt des Bundeswetterdienstes, der im April die Arbeit wieder aufnehmen soll, die entsprechenden Mittel erhält, werden auch wieder die Ballonaufstiege vorgenommen werden können, die für die Erforschung der Wolken über dem See wesentlich sind. Dabei werden in Höhen von 4—5000 m Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windrichtung und -geschwindigkeit, Wolkenhöhe und Wolkendichte gemessen. Schon vor seiner Zerstörung hat das Observatorium Friedrichshafen wichtiges Beobachtungsmaterial über die „Eiskeme“ und „Flüssigkeitskerne“ in den Wolken gesammelt, die für die Niederschlagsbildung maßgebend sind.
Der Agrarmeteorologische Dienst hat unter der Leitung von Dr. N o t h von Friedrichshafen aus die Arbeit wieder aufgenommen und ist der Landwirtschaft bei der Auswertung
der Wettervorhersagen und der Frostwarnungen sowie der Erntevorschätzungen auf Grund der Wetterlage während der Wachstumsperiode behilflich. So wurden beispielsweise die Zusammenhänge zwischen der Wetterlage und den Ergebnissen der Weinernte erst durch laufende Messungen in den Jahren 1928 bis 1943 einwandfrei geklärt.
Der Leiter des Landeswetterdienstes von Württemberg-Hohenzollern, Prof. Dr. P e p p 1 e r, hat alles vorbereitet, um bis zum Umzugstermin das Observatorium in einer Villa unterzubringen, die in einer günstigen Lage am Seeufer in der Nähe der alten „Drachenstation" gemietet wurde. Das Observatorium wird der Wetterbe
obachtung wieder das Material aus dem „besterforschten“ Luftgebiet Deutschlands über dem Bodensee zur Verfügung stellen können.
Auch für den Arzt wird die Klimaforschung immer wichtiger. Den Universitäten Tübingen und F r e i b u r g, an denen der Einfluß des Wetters auf die Entwicklung der verschiedenen Krankheiten erforscht wird, soll deshalb das Observatorium am Bodensee ebenfalls Material liefern. Die Wissenschaft, die die Fachbezeichnung „M ikrophysik der Wolken“ führt, ist also keineswegs weltfremde Theorie, sondern von größter praktischer Bedeutung für die Allgemeinheit. Ihre Ergebnisse werden durch die Ozonmessungen ergänzt, die nicht nur von der Wetterwarte selbst, sondern auch von der Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre in Weißenau, Kreis Ravensburg, vorgenommen werden.
Südwestdeutsdie Chronik
Ein „Glaspalast“ für die Lindauer Spielbank
Noch kein Spatenstich — aber bis 1. April soll er fertig sein
KR. Lindau. Nach wochenlangen Verhandlungen, die schon dla Gefahr heraufzubeschwören schienen, das ganze Spielbankprojekt könne scheitern, fiel im Lindauer Stadtrat kürzlich die Entscheidung, daß die Stadt städtischen Grundbesitz auf der Insel zum Neubau einer Spielbank zur Verfügung stellt. In ihrem Vertrag mit der Spielbankgesellschaft hatte die Stadt Lindau am Tag vor Silvester die Verpflichtung übernommen, bis zum 1. April ein beziehbares Gebäude vorzubereiten. Der den Verhältnissen entsprechende Umbau oder Neubau war Sache der Bodensee-Kasinogesellschaft
Die Verhandlungen mit verschiedenen Villenbesitzern in Bad Schachen gestalteten sich sehr sdMMerig. Die Gebäude stehen meist im Besitz von Erbengemeinschaften. Obwohl die alten, im Stil der Gründerzeit errichteten Schlösser und Herrensitze heute zum Bewohnen denkbar ungeeignet sind, stellten die Besitzer zum Teil übertriebene Forderungen. Teilweise waren in den Erbengemeinschaften wohl die jungen Leute für ein günstiges Abstoßen der Gebäude eingenommen, nicht aber die Vertreter der älteren Generation, die ihren traditionellen altbürgerlichen Wohnsitz nicht mit dem Bpgriff einer „Spielhölle“ in Verbindung gebracht haben wollen. In einem Fall, dem des weithin bekannten „Lindenhofes“, bestehen testamentarische Bestimmungen, wonach das Schlößchen mit dem schönen alten Park nur dann aus der Hand der Familie gegeben werden soll, wenn es sozialen oder der Oeffentlichkeit Nutzen bringenden Zwecken zugeführt wird.
Wenn die Unterbringungsfrage nicht termingerecht gelöst würde, hätte die Kasinogesellschaft
ein Recht auf Abfindung und Reuegeld. So wäre aus dem erhofften DM-Segen schließlich noch eine erhebliche neue Steuerbelastung für die Lindauer entstanden. Die Spielbank errichtet nun auf städtischem Grundstück neben dem ebenfalls städtischen Gasthof „Schützengarten“ inmitten einer kleinen, aber sehr hübschen Park- und Wiesenanlage einen Neubau. Er soll etwa 30X50 m Bodenfläche bedecken und wird voraussichtlich als Stahlskelett-Konstruktion unter Verwendung von Glaswänden errichtet werden. Die Bodenaushebung soll in den allernächsten Tagen beginnen; optimistische Architekten der Kasinogesellschaft sind der Meinung, daß sie unter Einsatz aller modernen Mittel den Neubau jetzt noch bis zum 1. April in die Höhe zaubern können.
Zweideutige Rationalisierung Stuttgart. Im Zusammenhang mit dem Ent- naziflzierungsskandal May-Meyer wurde in München der als Rationalisierungsfachmann bekannt# Andreas Rapp verhaftet und nach Stuttgart gebracht. Rapp hat während der letzten Jahre die Aufgabe gehabt, die Arbeit des Württ.-Badischen Befreiungsministeriums rationell zu organisieren. Es besteht der Verdacht, daß er sich dabei für eine „rationelle Entnazifizierung“ eingesetzt hat. Der ehemalige Chefkläger Heinz May hat erstmals seit seiner Verhaftung am 3. Januar ein Geständnis abgelegt, in dem er den gegenwärtigen kommissarischen Leiter des Befreiungsministeriums, Ministerialrat Karl S f r ö 1 e belastet. May gab nach der Mitteilung der Kriminalabteilung an, daß er anfangs seine Arbeit sehr ernst genommen habe und scharf vorgegangen sei. Erst als er gemerkt habe, daß „oberflächlich entnazifiziert“ werde, sei er auch gleichgültig geworden. Er sei der Ueberzeugung, daß er damit der „oben gehandhabten Linie“ gefolgt sei.
Wechsel bei der Oberpostdirektion Tübingen. Das Gesuch des Präsidenten der Oberpostdirektion Tübingen, Wilhelm Wirthle, auf Versetzung in den Ruhestand zum 31. März wurde durch den Bundespostminister Schuberth
genehmigt. Präsident Wirthle, der auch Vorsit- Schlimmstenfalls wird im Frühjahr der Spiel- zender der FDP von Württemberg-Hohenzollern
betrieb im „Lindenhof“ in Bad Schachen aufgenommen. Dort ist für später die Unterbringung eines „cercle priv£“ vorgesehen, wo in besonderem gesellschaftlichem Rahmen, in Frack und großem Abendkleid, nur zu sehr hohen Einsätzen gespielt wird. Der neue Palast auf der Insel wird den normalen Publikumsverkehr aufnehmen und auch den sommerlichen Durchreise- verkehr erfassen. Bei günstiger Entwicklung des s i n( j neuerdings verpflichtet, jedem Prlvatwaia- Unternehmens soll später in Verbindung mit besitzer, der es wünscht^ hinsichtlnh seines ^ai-
ist, ist mit Rücksicht auf seine angegriffene Gesundheit ab l. Februar beurlaubt worden. Die Leitung der Oberpostdirektion Tübingen übernimmt ab l. Februar Vizepräsident Kruse vom deutschen Postzentralamt in Rastatt.
Kostenlose Beratung für Waldbesitzer Tübingen. Die Forstämter und Forstbeamten
dem „Schützengarten“-Objekt ein großzügigeres Kasino gebaut werden. Der jetzt entstehende Bau würde dann zu Restaurationszwecken Verwendung finden. Die Lage auf der Insel, mit der Aussicht auf die Bregenzer Bucht und das Gebirge, im Sommer gegenüber der Bregenzer Wasserbühne mit ihren abendlichen Lichteffekten, wird besonders geschätzt werden
Wichtig für jedermann
Drucksachen ins Ausland
Stuttgart. Vom l. Februar an können Drucksachen au ermäßigter Gebühr aus dem Bundesgebiet nach dem Ausland versandt werden. Wie die Hauptpostverwaltung in Frankfurt bekannt gab, gehören dazu Bücher, Druckhette, Musiknoten und Landkarten. Sie dürfen keinerlei Ankündigungen enthalten. Die Drucksachen müssen vom Absender mit dem Vermerk versehen werden „Drucksachen zu ermäßigter Gebühr — im prim es a taxe reduite*. Sendungen an Empfänger in den angelsächsischen Ländern müssen statt des französischen Wortlauts den Vermerk .print ed papers at special reduced rate“ enthalten. Me Gebühr beträgt für die erste Gewichtsstufe von 100 Gramm 10 Pfg. und für Jede weitere Gewichtsstufe von 100 Gramm 5 Pfg. Nach Oesterreich sind Drucksachen zu ermäßigter Gebühr noch nicht zugeilassen.
Reiseausweise und Auslandsreisen
BADEN-BADEN. Die Ausstellung von vorläufigen Reiseausweisen an Stelle von Reisepässen und die Erteilung der Ausreiseerlaubnis liegt für das gesamte deutsche Bundesgebiet in den Händen des Vereinigten Reisekontrollartites, dessen Hauptsitz sich ln Herford befindet und das in den Bundesländern Zweigstellen unterhält. Die Anträge sind an die deutschen Landrats- und Bürgermeisterämter in dreifacher Ausfertigung zu richten, versehen mit drei Paßbildern, einer beglaubigten Abschrift des rechtskräftigen Spruchkammerbescheides einem polizeilichen FUhrungzeugnis neuesten Datums und
des, dessen Pflege und Nutzung kostenlos zu beraten. Jeder Privatwaldbesitzer in Südwürttemberg hat ein Merkblatt erhalten, auf dem sein Forstamt und Revierbeamter verzeichnet ist. An der Forstschule in Dornstetten findet vom 8. bis 28. Februar der zweite Lehrgang dieses Winters für Privatwaldbesitzer statt.
Der Fall Leuze aufgeklärt Reutlingen. Der Tod des nach einer Schlägerei in betrunkenem Zustand festgenommenen 23jäh- rigen Arbeiters Erich Leuze, über den wir am Montag berichteten, hat sich nun aufgeklärt. Bei Leuze war ein Blutäderchen im Gehirn geplatzt, was zu einer Embolie führte.
Tagung des deutschen Bäderverbandes Freudenstadt. Eine Vorstands- und Ausschuß-
dem Nachweis der vom Bestimmungsland gewährten Einreisegenehmigung. Wenn der Antragsteller schon einen vorläufigen Reiseausweis besitzt und nur eine neue Ausreiserlaubnis benötigt muß der
Retseausweis dem Antrag beigefügt werden. In die- _ __
sem Falle brauchen weder Lichtbilder noch Spruch- “ Hader verbände 3 tagte hier
kammerbescheid beigegeben zu werden. Die ört- Sitzung des aeursuici. liehen deutschen Dienststellen reichen die Anträge an Länderstellen des Reisekontrollamtes weiter und erhalten von diesen den Bescheid über Genehmigung oder Ablehnung zur Weitergabe an den Antragsteller. Nur in dringenden, durch deutsche Behörden beglaubigten Ausnahmefällen, wie schwere Erkrankungen oder Todesfälle nächster Angehöriger, gerichtliche Vorladungen im Ausland, können Anträge unmittelbar an die Länderstellen gerichtet werden. Die Gebühren betragen für einen vorläufigen Reiseausweis 15 DM, für Verlängerung 10 DM und für einmalige Ausreiseerlaubnis 5 DM.
vom 22. bis 24. Januar. Neben 70 Delegierten waren der Präsident des Bundes deutscher Verkehrsverbände, Oberbürgermeister Dr. Kolb, Frankfurt, der Präsident des badischen Verkehrsverbandes, Joner, Badenweiler, und der Referent für Fremdenverkehr im Bundesministerium, Dr. Wehrenpfennig, erschienen.
Kellner als Einbrecher Freudenstadt. Hier wurde ein 37jähriger Kellner aus Gleiwitz festgenommen, als er versuchte, in ein Lebensmittelgeschäft einzubrechen. Es konnten ihm weitere sieben Einbrüche und Diebstähle in den Nachbarkreisen von Freudenstadt nachgewiesen werden.
Dieses Jahr keine „Festlichen Ostertage“ EF. Ravensburg. Die Stadt Ravensburg hatte in den letzten beiden Jahren unter der Bezeichnung „Festliche Ostertage“ Kulturwochen durchgeführt:. Gegen den Vorschlag von Oberbürgermeister Dr. Sauer lehnte sie der Gemeinderat für dieses Jahr aus finanziellen Gründen ab. Dagegen pflichtete der Gemeinderat der Anregung bei, im Herbst 1951 eine oberschwäbische Landwirtschafts- und Gewerbeausstellung durchzuführen.
Holzstamm erschlägt zwei Arbeiter Bräunlingen bei Donaueschingen. Durch einen Holzstamm, der sich von einem größeren Stapel löste, wurden am Montag zwei Betriebsangehörige eines Sägewerks erschlagen. Einer der tödlich Verunglückten gehörte dem Betrieb seit 25 Jahren an und hinterläßt eine Frau mit sieben Kindern.
Oberleitung setzt Güterwagen in Brand Mannheim. Auf nicht alltägliche Art geriet dieser Tage ein mit Stroh hoch beladener Güterwagen in Brand. Das Stroh entzündete sich an der Oberleitung einer Eisenbahnunterführung in der Nähe von Mannheim. Das Feuer konnte indessen rasch gelöscht werden.
Der Vorderreifen geplatzt: 2 Tote Neustadt a. d. Haardt. Auf der Straße von Wiesloch nach Oberhausen In Baden fuhr ein Personenkraftwagen, bei dem der Vorderreifen geplatzt war, mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum. Der Fahrer war sofort tot. Der Beifahrer ist in der Nacht zum Sonntag im Krankenhaus von Speyer seinen Verletzungen erlegen.
Wie wird das Wetter?
Vorhersage bis Donnerstagabend: In Tälern Frühnebel, sonst keine Aenderung des tagsüber meist heiteren Frostwetters. Nachts Temperaturen von 10—15 Grad unter Null.
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Die Wahlen in die Reutlinger Kammer Reutlingen. Bel der Neuwahl des Kollegiums der Industrie- und Handelskammer Reutlingen erreichten in den einzelnen Kreisen und Sparten folgende Kandidaten die Jeweils höchste Stimmenzahl Fabrikant Walther G r o z , Ebingen; Fabrikant Wilhelm Kraut jr„ Balingen; Fabrikant August Erhard. Frommem; Fabrikant Artur B l i c k l e, Tailfingen; Fabrikant Dr. Friedr. Haux, Ebingen; Kaufmann Wilhelm Friedrich Maute, Ebingen; Kaufmann Max Kauter, Ehingen; Fabrikant Hans R a g e r , Bisingen; Fabrikant Reinhold Maute, Bisingen; Fabrikant Jakob Frank, Laichingen; Direktor Josef Spohn, Urach; Direktor Hans Kern, Reutlingen; Fabrikant Wilhelm Sattelmayer, Urach; Fabrikant Dr. Wolfgang Ammer, Reutlingen; Fabrikant Paul Fall- s c h e e r, Reutlingen; Fabrikant Dr. Paul Schümm, Metzingen; Fabrikant Herbert An- ner, Reutlingen; Fabrikant Konrad Gminder, Reutlingen; Fabrikant Erwin Selz, Reutlingen; Kaufmann Wolf Sohradln, Reutlingen; Kaufmann Ludwig Blnzer, Reutlingen; Kaufmann Helmut Knapp Reutlingen; Fabrikant Josef Eise l e , Lalz; Fabrikant Alfred Planck, Rottenburg; Kaufmann Paul Schwarz, Jr„ Tübingen; Kaufmann Dr. Hans Kenfmler, Tübingen; Kaufmann Fritz Schimpf, Tübingen.
Nach Ablauf der Einspruchsfrist gelten die Persönlichkeiten als in das Kollegium der Industrie- und Handelskammer gewählt.
Andreas Ostler (SC Rießersee) gewann am Montag auf der Olympia-Bobbahn in Garmisch-Partenkirchen mit der Mannschaft Sylvester Wackerle (Bremser), S. Winkler und F. Nleberl die deutsche Viererbobmeisterschaft 1950.
In dem am Montagnachmittag nachgeholten 2. Rennlauf fuhr Ostler mit 1:17,49 Minuten Tagesbestzeit. Seine Gesamtzeit betrug 2:36,51 Minuten.
Den 2. Platz belegte der österreichische Bob „Tirol“ mit Dr. Fritz Lohsert (Innsbruck) am Steuer und Hoppicheler an der Bremse.
Der Erste, der den glückstrahlenden neuen Meister am Ziel beglückwünschte, war Franz Kemser, der am Sonntag in der Kreuzeck-Kurve schwer gestürzt war und ausscheiden mußte. Unter den Gratulanten befand sich außerdem der Vizepräsident des Internationalen Bobverbandes, John J. „Donna“ Fox USA, Auch die österreichischen und schwedischen Bobfahrer schüttelten dem neuen deutschen Meister, der damit das Erbe von Ex-Weltmeister Hanns Kilian antritt, neidlos die Hand.
Trotz der am Montag wieder äußerst schnellen Bahn gelang es keinem der Teilnehmer, den von Kilian im vergangenen Jahr auf gestellten absoluten Streckenrekord von 114,80 Minuten zu unterbieten. _
Sternfahrt nach Monte Carlo
Die ersten der am Montagabend in Hamburg eingetroffenen Teilnehmer an der Sternfahrt nach Monte Carlo starteten noch am selben Tage um 23,19. Uhr in Richtung Bremen.
Alle Monte-Carlo-Fahrer wurden in Hamburg erstmals nach dem Kriege wieder vom Deutschen Automobilklub betreut.
Deutschland wird durch die Fahrer Graf Einsiedel und von Goerne mit einem Volkswagen vertreten. Die Deutschen hatten von allen 308 Teilnehmern an dieser Zuverlässigkeitsprüfung von serien-
- Badf öa0 matte beeiltet
Eine Frau, die sich durch einen nicht alltäglichen Trick zu bereichern versuchte, wurde von der Polizei in Bi b er ach festgenommen. Die Frau hatte mit einem „Täufling" im Kinderwagen bei zahlreichen Pfarrhäusern des bayerischen und württembergischen Allgäus sowie Oberschwabens die Taufe bestellt. Noch vor der Taufe bat sie bei einem zweiten Besuch um Geld und Kleidung, die sie in fast allen Fällen erhielt. Als die Taufzeremonie jedoch uollzogen werden sollte, war die Schwindlerin mit dem „Täufling " stets verschwunden.
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Das erste deutsch-amerikanische Jazzkonzert, das dieser Tage in Karlsruhe stattfinden sollte, mußte in letzter Minute abgesagt werden, da der Kassier mit den gesamten Eintrittsgeldern der bereits seit mehreren Tagen ausverkauften Veranstaltung kurz vor ihrem Beginn das Weite gesucht hatte.
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Obwohl das Interesse für die Lebensmittelkarten allgemein nachgelassen hat, fiel es einem Beamten des Ernährungsamtes in Schwäbisch Gmünd doch auf, daß eine bestimmte Familie schon längere Zeit keine Lebensmittelkarten
mehr abgeholt hatte. Bei seinen Nachforschungen kam er dahinter, daß diese Familie überhaupt nicht existierte und die früher abgeholten Karten in die Hände einer bereits vor anderthalb Jahren entlassenen Angestellten des Ernährungsamtes gelangt waren. Schließlich kamen noch weitere dreißig fingierte Namen heraus, auf die sie Lebensmittelkarten und bei der Währungsreform auch das Kopfgeld bezogen hatte. Das erfinderische Fräulein wurde in Haft genommen.
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Um einem blinden Flüchtling mit Frau und Kind Zutritt zu der ihnen angewiesenen Wohnung zu verschaffen, mußten in Gelsdorf im Kreis Arweiler vier Gendarmen und ein Schlossermeister aufgeboten werden.
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Eine Familie in Hüfingen, Kreis Donaueschingen, die mit vielen Schwierigkeiten ein Schwein gemästet hatte, fand nach der Rückkehr von einem Ausgang in der Räucherkammer nur noch ein Häuflein Asche als Ueberrest der kostbaren Speckseiten vor. Der Familienvater hatte uot dem Verlassen des Hauses versucht, durch starke Feuerung den Veredelungsprozeß zu fördern.
mäßig hergestellten Automobilen den weitesten Anmarschweg, da sie allein von München bis Stockholm etwa 2500 km zurücklegen mußten.
Wieder Verbandswettkämpfe im Tennis
Bei der Jahreshauptversammlung des Fachverbandes Tennis in Sigmaringen wurde beschlossen, wieder Verbandswettkämpfe durchzuführen.
Die Klasse A, in die Gruppen Nord (Reutlingen, Schwenningen, Tübingen, Tuttlingen, Ebingen) und Süd (Biberach, Lindau, Ravensburg, Saulgau, Wangen) geteilt, spielt innerhalb der Gruppen jeder gegen jeden. Die Gruppensieger kämpfen dann am 23. Juli um die Mannschaftsmeisterschaft von Württemberg-Hohenzollern. Gleichzeitig tragen auch die beiden Gruppenletzten einen Wettkampf aus; der Verlierer steigt in die B-Klasse ab.
Die B-Klasse wird in drei Gruppen geteilt. Gruppe I: Calw, Neuenbürg, Wildbad, Freudenstadt, Metzingen, Reutlingen II. Gruppe 2; Oberndorf, Trossingen, Rottweil, Tailfingen, Heehingen, Ebingen II Gruppe 3; Isny, Laupheim, Leutkirch, Sigmaringen, Saulgau II, Ravensburg II, Lindau II und Biberach II. In dieser Klasse wird nach dem ko-System gespielt, d. h. der Verlierer scheidet aus der Konkurrenz aus. Die drei Gruppensieger kämpfen jeder gegen jeden um die Gruppenmeisterschaft; der Sieger steigt in die A-Klasse auf. Jeder Verein stell' für die Mannschaftsmeisterschaft der Herren 6 Spieler (6 Einzel, 3 Doppel), für die der Damen 4 Spielerinnen (4 Einzel, 1 Doppel). Die wichtigsten Termine für die Tennisveranstaitungen in Württemberg-Hohenzollern: Oberschwäbisches Pokalturnier in Biberach, voraussichtlich im Mai; 12. bis 15. August Oberschwabenturnier auf der Veitsburg in Ravensburg; 18. bis 20. August Bäderturnier in Freudenstadt; 22. August Oberschwaben-Allgäu ln Lindau; 8. bis 10. September Landesmeisterschaft in Reutlingen; 22. bis 24. September Zollern-Alb-Tur- nier in Ebingen. Vorgesehen ist ferner ein Turnier der oberschwäbischen Vereinsmeister in Saulgau und ein allgemeines offenes nationales oder auch internationales Turnier in Tübingen.
Kurz berichtet
Die bisher größte Weite in diesem Winter erzielte der deutsche Springer-König Sepp Weiler bei einem Skiflugversuch in Ponte di Legina. Außerhalb des Wettbewerbes stand Weiler 105 Meter. Der Wettkampf selbst war ein Zweikampf mit dem alten Widersacher Sepp Bradl. Bradl triumphierte mit Weiten von 87 und 98 Metern vor Weller mit 85% und 94 Meter und Toni Brutscher, Oberstdorf mit 86 und 92 Meter.
Bei einem internationalen Slalom-Lauf in Ser- rade di Folgaria bei Trient belegte Sepp Folger, Rosenheim, hinter dem italienischen „As“ Zeno Colo einen beachtlichen zweiten Platz. Der deutsche Abfahrtsmeister Sepp Gantner. Bad Wiessee, wurde Vierter.
Eva Prawltz/Horst Faber gewannen di# deutsche Eistanzmeisterschaft in Garmisch-Partenkirchen vor dem Stuttgarter Ehepaar Trauth. Deutsche Jugendmeisterin im Einzellauf wurde Ro- sel Pettinger, München und den Titel des deutschen Jugendmeisters im Alleingang holte sieh der Münchener Klaus Loichinger. Juniorensiegerin wurde Anneliese Giermeier.
* Zwei große Gewinne in Württemberg-Baden
Der württembergisch-badische Fußballtoto zahlt« wieder lohnende Quoten:
1. Rang: 2 Gewinner zu Je 101 648 DM; 2. Rang: 61 Gewinner zu je 3332 DM; 3. Rang: 1145 Gewinner zu Je 177 DM.
Bel der zusätzlichen Punktwette gab es folgende Gewinne: 1. Rang 18 Punkte): 165 Gewinner zu je 145 DM; 2. Rang (17 Punkte): 808 Gewinner zu je 26 DM.