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HEIMATBOTE FÜR DEN BEZIRK NAGOLD
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MITTWOCH, 35. JANUAR 1950
ÜBERPARTEILICHE HEIMATZEITUNG
6. JAHRGANG / NR. 13
Oesterreich will Handelsvertrag mit UdSSR
Vorstoß auf traditionellen Ostmarkt / „Unpolitische“ Verhandlungszentrale
Von unserem österreichischen H.St.-Korrespondenten
WIEN. Die österreichische Regierung'richtete soeben ein überraschendes Angebot an die Sowjetunion, sofort in österreichisch-russische Verhandlungen für den Abschluß eines umfassenden Handelsvertrags über die Lieferung wertvollster russischer Rohstoffe gegen Ausfuhr hochwertiger österreichischer Maschinen und Fertigwaren einzutreten.
Gleichzeitig begann sie mit den Vertretern der südöstlichen Kominform-Staaten Verhandlungen über den laufenden Eintausch österreichischer Maschinen, Fahrzeuge, Walzwaren, Elektro- und Optikgeräte, Papier, Kar- tonagen und Magnesit gegen ungarische, rumänische, bulgarische und tschechische Rohstoffe wie Kupfer, Blei, Chemikalien, Brennstoffe, Felle, Lebensmittel. Das bisher die ko- minformstaatlichen Monopolbehörden irritierende Fehlen einer „unpolitischen“ österreichischen Verhandlungszentrale behob man durch entsprechende Ermächtigung der „österreichischen Produkten- und Außenhandelsgesellschaft“, die damit den gesamten Osthandelsplan in die Hand bekommt und praktisch zum „Außenministerium Ost“ wird.
Gleich die ersten österreichischen Berichte aus den Südost-Kominformländern registrieren eine sensationelle „Haltungsschwankung“ gegenüber Oesterreich das sich noch vor Jahresfrist lediglich im Uebergang zur Volksdemokratie werteten und langfristige Abmachungen mit ihm daher vertagten. Nunmehr hält man auch russischerseits eine solche Entwicklung für ausgeschlossen, sieht Oesterreich als stabilen Staat an und damit die Möglichkeit verläßlicher Wirtschaftsabsprachen.
Angesichts dieser überraschenden Entwicklung erwartet Oesterreichs Industrie Sofortmaßnahmen der Regierung zur Produktionskostensenkung und damit Exportgüteranpassung an den östlichen Markt, ferner „durchgreifende Reiseerleichterungen für Exportkaufleute und Industrielle via Osten“. Dies um so mehr, als man von einem „neuen Kurs“ auch russischerseits spricht, laut dem
WASHINGTON. Der amerikanische Hohe Kommissar für Westdeutschland, John M c Cloy, bezeichnete am Montag nach seinem Besuch bei Präsident T r u m a n in einer Rundfunkansprache als Ziel der amerikanischen Deutschlandpolitik die Einheit Deutschlands auf demokratischer und föderativer Grundlage. Die USA würden aber alles tun, um eine Einigung unter kommunistischer oder sowjetischer Herrschaft zu verhindern und müßten daher in echten Sicherheitsfragen wachsam und kompromißlos bleiben.
McCloy setzte sich für die Hilfe der USA bei der Lösung der kritischen sozialen und wirtschaftlichen Probleme Deutschlands ein. Der Emst dieser Probleme werde von dem Anstieg der Produktionsziffern nur verschleiert.
Im Rahmen der europäischen Politik müsse Deutschland notfalls selbst die ersten Schritte tun, um eine echte Partnerschaft Westeuropas herbeizuführen. Innenpolitisch sollten sich die USA hinter alle liberalen und fortschrittlichen Maßnahmen stellen, um besonders der deutschen Jugend Hoffnungen auf die Zukunft zu geben.
Die positiven Kräfte in Deutschland seien stärker als die negativen. Als negativen Faktor nannte er das Bestehen eines aktiven Nationalismus „der äußersten Rechten“, der mit den Kommunisten gemeinsame Sache mache. Schließlich wies er darauf hin, daß noch immer in wichtigen Stellen führende Leute des NS-Regimes tätig seien. Zu bemängeln sei der Hang zum Althergebrachten, der Widerstand gegen Reformen und die politische Teilnahmslosigkeit. Die überwiegende Mehrzahl der Deutschen sei dem Militarismus und dem Krieg zutiefst abhold. Die Deutschen wünschten keine militärischen Abenteuer mehr.
Auf einer Pressekonferenz erklärte McCloy in bezug auf die Saarfrage, er hoffe, beide Seiten würden klug genug sein, um alles zu vermeiden, was die Herstellung guter Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland und den Wiedereintritt Deutschlands in die westliche Völkergemeinschaft beeinträchtigen könnte.
Mit Ausnahme einiger weniger französischer und saarländischer Vertreter wisse niemand, welche Vorschläge für die langfristige Ver-
Tsdiou En-Jai bei Stalin
MOSKAU. Der kommunistische chinesische Außenminister General Tschou E n - 1 a i wurde nach einer Meldung von Radio Moskau am Sonntag von Marschall Stalin empfangen. An dem Empfang nahm außerdem der sowjetische Außenminister Wyschinski teil. Dagegen war der Führer der chinesischen Kommunisten Mao Tse-tung nicht anwesend.
ein Netz österreichischer Industrievertreter in Bukarest, Budapest, Warschau, Leningrad, Kiew und Moskau nicht nur möglich, sondern erwünscht ist, ja die österreichische Industrie in das halbstaatlich-russische Ein- und Ausfuhrsystem des Balkans eingebaut werden soll.
Der österreichische Regierungsvorstoß in Richtung des traditionellen Ostmarktes erweckt in Wien um so stärkere Hoffnungen, als man auf allen westlichen Märkten wachsenden amerikanischen und deutschen Druck spürt und vor allem Oesterreichs Metallindustrie von dieser rohstoffbilligeren Konkurrenz immer mehr ausgebootet wird.
Einbürgerung Volksdeutscher
WIEN. Die kürzlich in Salzburg abgehaltene Flüchtlingskonferenz des Weltkirchenrates hat dazu geführt, daß Oesterreich in Zu-
BONN. Der französische Hohe Kommissar Franjois-Poncet richtete am Montag an Bundeskanzler Dr. Adenauer einen Protest gegen Aeußerungen, die Bundesjustizminister Dr. Dehler am Sonntag in Hamburg über das Ruhrstatut gemacht hatte. Dehler soll auf einer Kundgebung der FDP erklärt haben, das Ruhrstatut sei innerlich ausgehöhlt und überholt, da seine geistigen Voraussetzungen keinen Bestand mehr hätten.
Ein britischer Sprecher führte zur Rede Dehlers aus, sie sei wohl unter den gegenwärtigen Umständen keine Hilfe für die deutsche Sache, denselben Standpunkt vertrat ein Sprecher des amerikanischen Hohen Kommissariats. Der britische Sprecher wies außerdem für die britische Regierung die Be-
künft die in Oesterreich lebenden Volksdeutschen besser behandeln will. Das Innenministerium wird, wie gemeldet wird, dem Kabinett in den nächsten Tagen eine Vorlage unterbreiten, wonach 150 000 Volksdeutschen die österreichische Staatsangehörigkeit gewährt werden soll. Ein Sprecher erklärte: „Es gibt offenbar keine andere Lösung, als diese Volksdeutschen auf immer in Oesterreich anzusiedeln.“
Der Sachverständige für Flüchtlingsfragen beim amerikanischen Hohen Kommissar in Deutschland, Weiß, wandte sich gegen die Absicht der österreichischen Regierung, von den noch im Lande lebenden Volksdeutschen 103 000 in die Bundesrepublik auszusiedeln. Die Zeiten der Massenausweisungen seien grundsätzlich vorüber. Zuständige britische Kreise erklärten, Oesterreich könne nur durch eine entsprechende Regelung im künftigen Friedensvertrag Deutsche aussiedeln.
Der Verkehr
Von Karl Hailer
Die Großstädte der ganzen Welt sind für den Verkehr mit dem Pferdewagen gebaut. Mit dem Kraftwagen ist ein technisches Novum aufgetreten, das die Planungsämter aller Städte vor neue, im Grunde unlösbare Probleme stellt. Denn diese Errungenschaft der technischen Zivilisation ist keine konstante Größe, mit der man rechnen kann, sondern eine steigende Flut, die bald nicht mehr zu bändigen ist — wenn man sie ihren eigenen Gesetzen überläßt. Straßen, die vor zwei Jahrzehnten mit großem Aufwand gebaut wurden, erweisen sich heute als zu eng, neue Planungen dürften in weiteren zwei bis drei Jahrzehnten überholt sein.
Davon abgesehen liegt der Grundriß der Städte im wesentlichen fest: selbst in reichen Ländern kann an seinen Grundzügen nichts mehr geändert werden. Die 5th Avenue in New York ist so eng, daß die Kraftwagen auf weite Strecken im Schrittempo fahren; sie müßte doppelt so breit gebaut werden, um den heutigen Verhältnissen auch nur annähernd zu entsprechen. Aber niemand denkt daran, die Mammutgebäude entlang ihrer Baulinie abzu- brechen, um die Straße verbreitern zu können: die reichen Vereinigten Staaten wären nicht in der Lage, die betroffenen Grundbesitzer zu entschädigen. Denn nicht nur diese, sondern alle Hauptstraßen sind zu eng. Das nächstliegende Regulativ, die Straßenverbreiterung auf Kosten der Allgemeinheit erweist sich also im allgemeinen als Utopie. Denn gerade an den Brennpunkten des Verkehrs, in den Hauptstraßen und -plätzen der Großstädte, sind die Grundstückspreise am höchsten. Von einzelnen Korrekturen und Straßendurchbrüchen abgesehen müssen also andere Mittel gefunden werden, um mit dem unheimlichen Phänomen einer ständig steigenden Flut fertig zu werden.
Bei näherem Zusehen hat diese Erscheinung übrigens neben der technischen auch eine soziale Seite: Während die Flut der Kraftwagen in aller Welt steigt, nimmt die Wirtschaftlichkeit des älteren Verkehrsmittels, der Eisenbahn, ständig ab — nicht etwa, weil „das moderne Verkehrsmittel“ Kraftwagen ein veraltetes ablöst (wie das vor 100 Jahren geschah), sondern weil die beiden Konkurrenten ungleich belastet sind: die Weglasten werden beim einen (beim Kraftwagen) von der Allgemeinheit, beim andern vom Verkehrsteilnehmer getragen. In Westdeutschland spitzt sich das Problem infolge der besonders hohen Weglasten (Reparatur der Zerstörungen) und der Subvention des Kraftstoffes so zu, daß es zum offenen Kampf, zu Demonstrationen und zur Androhung von Gewaltakten gekommen ist. Wir stehen vor der grotesken Situation, daß das von der Allgemeinheit subventionierte Verkehrsmittel Kraftwagen die Wirtschaftlichkeit des anderen Verkehrsmittels untergräbt und damit gleichfalls unterstützungsbedürftig macht, während doch der Kraftwagen nur einer kleinen Minderheit, vorwiegend dem Kraftverkehrsgewerbe, die Bahn dagegen allen dient und zugleich den kostbarsten Teil des verbliebenen Volksvermögens darstellt.
Die Hochflut des Kraftwagen- (besonders des Lastkraftwagen-)Verkehrs, die alle Dämme zu sprengen droht, hat also nicht nur natürliche, in der technischen Entwicklung liegende Ursachen, sondern auch soziale oder vielmehr unsoziale, die in der veralteten Vorstellung liegen, daß die Straße jedermann gehöre und deshalb von der Allgemeinheit unterhalten werden müsse. Wenn es den Gesetzgebern gelingt, die Lasten gerecht und gleichmäßig zu verteilen, dann wird diese unheimliche Hochflut von selbst nachlassen. Die Güterlasten werden dann wieder auf die natürlichen, schienengebundenen Verkehrsmittel abwandern, die doch in gleicher Weise am technischen Fortschritt teilgenommen haben oder teilzunehmen in der Lage sind. Damit vereinfachen sich diese Probleme der Wirtschaftlichkeit der Eisenbahn und des Straßennetzes der Großstädte gleichermaßen. Der verbleibende, gewissermaßen gesunde Kraftwagenverkehr wird auch in Zukunft vom Straßennetz der Städte bewältigt werden können — nicht durch utopische Veränderungen des Grundrisses, sondern durch tragbare Korrekturen an den Knotenpunkten und durch betriebstechnische Vorkehrungen wie Durchfahrtverbote in überlasteten Straßen, Umlenkung, Ueberführung und ähnliche Maßnahmen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Ge c ?'' r '" r art und der absehbaren Zukunft zwingen uns von selbst zu dieser Beschränkung. Wenn in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Milliarden übrig sein sollten, so müssen sie in den Wohnungsbau gesteckt werden, an dessen Subventionierung wir noch viele Jahrzehnte zu tragen haben werden (weil der größte Teil der Bevölkerung nicht in der Lage ist, die Kostenmiete des freigegebenen privaten .Wohnungsbaues zu bezahlen).
Alle Pläne, die auf ein „Idealstraßennetz in den Großstädten, auf Nord-Süd/Ost-Westach- sen, auf 30 Meter breite Prachtstraßen und Rennbahnen im Weichbild der Städte abzielen, sind also Spielereien, an deren .Verwirklichung zu irgendeinem Zeitpunkt nur ein Phantast glauben kann. Die Beschäftigung mit diesen Utopien führt zu unheilvollen Versäumnissen in der realen Welt der Großstädte; sie führt dahin, daß die letzten Möglichkeiten einer Ver-
Einheit Deutschlands Ziel der USA
McCloy berichtet in Washington über Westdeutschland
Frangois-Poncet protestiert
Rede des Bundesjustizministers erregt Anstoß / Kabinett für Westorientierung
Pachtung der Kohlengruben der Saar zwischen Frankreich und der Saarregierung erörtert würden. Dazu bestünden einige Zweifel darüber, wer Rechtsanspruch auf die Gruben habe.
Die Kritik an den Vertretern der amerikanischen Besatzungsmacht, sie seien angeblich über das Wiederaufleben der deutschen Konkurrenz weniger besorgt als die anderer Länder, die sich dieser Konkurrenz gegenübersehen, beantwortete McCloy mit der Feststellung: „Jedermann wird glücklich sein, wenn die deutschen Exporte so weit belebt werden können, daß der Arbeitslosigkeit und dem Flüchtlingsproblem begegnet werden kann.“ Er hoffe, daß den deutschen Werften „jede Möglichkeit“ gegeben werde, die von einigen westeuropäischen Ländern benötigten Schiffe zu bauen, solange dadurch nicht die Sicherheit gefährdet werde.
lnd ens Präsident
NEU DELHI. Am Dienstagvormittag ist von der verfassunggebenden indischen Versammlung der 64jährige br. Rajendra Präs ad zum ersten Präsidenten der Republik Indien gewählt worden. Er wird am Donnerstag, dem offiziellen Gründungstag der Republik, in sein Amt eingeführt werden. Pandit Nehru sagte über ihn: „Ich kenne Dr. Prasad als Kameraden und Soldaten seit 33 Jahren und er hat stets in den vordersten Reihen des Kampfes gestanden.“ Nach der Wahl Unterzeichnete die Versammlung die Verfassung, wobei Nehru als erster seine Unterschrift unter die drei Exemplare setzte.
Prasad gilt als verhältnismäßig antibritisch und gegen Nehrus Weltpolitik eingestellt. Seine Wahl wird als Sieg des hindisprechenden Bevölkerungsteils angesehen.
Interzonenverkehr läuft wieder
KZ-Entlassungen gehen weiter
BERLIN. Nachdem am Montagvormittag die Sowjets erneut den Interzonenverkehr an der Grenzstelle Helmstedt verzögert hatten, meldete der deutsche Grenzschutz am Montagnachmittag, daß sich nunmehr der Verkehr wieder in beiden Richtungen normal abwickle.
Im Sowjetzonenkonzentrationslager Sachsenhausen ist nach vorübergehender Pause die Entlassung von Internierten wieder aufgenommen worden. Nach Angaben des Westberliner Magistrats trafen bisher 215 ehemalige Internierte in der Flüchtlingsstelle Charlottenburg ein. Als ehemalige Mitglieder der NSDAP oder einer ihrer gleichgeschalteten Organisationen wurden sie, vielfach auf irgend-
hauptung Dehlers, Deutschland trage für den ersten Weltkrieg nicht mehr Verantwortung als Frankreich, zurück. Es sei höchst befremdend zu hören, daß das deutsche Volk angeblich nicht im vollen Umfang für das „Phänomen Hitler“ verantwortlich sei.
Bundeskanzler Adenauer hatte am Montagabend eine längere Aussprache mit Dehler.
Auch die Bundesregierung hat sich in ihrer Kabinettssitzung am Dienstag mit der Rede Dehlers beschäftigt. Sie hat, wie das Bundespresseamt bekanntgab, „einmütig“ festgestellt, sie sei entschlossen, „an der bisher von ihr verfolgten Politik der Zusammenarbeit mit den Westalliierten unverbrüchlich festzuhalten“. Ebenso betonte sie ihren Willen, „weiterhin für die Herstellung eines guten Verhältnisses zwischen Frankreich und Deutschland und die Förderung des Gedankens der europäischen Union zu wirken“. Dies sei nach ihrer Ueberzeugung von so entscheidender Bedeutung, daß alle Beteiligten dazu beitragen müssen, jede Störung der bisherigen vielversprechenden Entwicklung durch die Saarfrage zu vermeiden.
. Es heißt abschließend: „Die Bundesregierung ist sich einig darin, daß alles geschehen muß, um dem deutschen Volke klar zu machen, daß seine Zukunft identisch ist mit der Zukunft Europas und daß daher allen sich hier und dort zeigenden nationalistischen Bestrebungen, gleich welcher Richtung, entschieden entgegengetreten werden muß.“
Die gegenwärtig viel diskutierte Denkschrift des Ministeriums für gesamtdeutsche Fragen über das Saarproblem, die durch eine Indiskretion bekannt geworden ist, hat weder dem Bundeskanzler noch der Bundesregierung Vorgelegen. Das Bundespresseamt stellt dazu fest, daß der Kanzler „mit diesen Vorschlägen nicht einverstanden“ ist.
Nach Angaben des Bundespressechefs Bour- din wird die Freigabe der Treibstoffe erneut überprüft.
eine Denunziation hin, 1945 verhaftet. Sofern ihre Heimat in der Ostzone liegt, fürchten sie die Rückkehr nach dort und bemühen sich, nach Westdeutschland übersiedeln zu können.
Am Dienstagmorgen starb der stellvertretende Leiter des Berliner Amtes der amerikanischen Hohen Kommission, Oberst William T. Babcock, nachdem er während der Berliner Erstaufführung eines amerikanischen Films einen Herzanfall erlitten hatte.
Truman will Steuern erhöhen
Ueberraschende Militärkonferenz
WASHINGTON. Präsident Truman hat dem Kongreß das neue Steuerprogramm für 1950 vorgelegt. Es sieht eine Erhöhung der Gesellschaftssteuer, der Vermögenssteuer sowie eine höhere Besteuerung größerer Schenkungen vor und soll insgesamt eine Milliarde Dollar einbringen. Die gegenwärtigen Steuern werden in diesem Jahre 37,5 Milliarden Dollar einbringen. Ursprünglich hatte Truman vorgesehen, das Steuereinkommen um vier Milliarden Dollar zu erhöhen, doch hat er davon, durch den Widerstand des Kongresses veranlaßt, abgesehen.
Am Montagnachmittag hat Truman überraschend eine Konferenz der höchsten amerikanischen Militärs und Beamten des Verteidigungsministeriums einberufen. Die Wasserstoffbombe wurde bei der einstündigen Zusammenkunft nicht erwähnt.
Die amerikanischen Streitkräfte werden im Februar und März zwei großangelegte Manöver abhalten, das eine davon im Karibischen Meer unter Beteiligung von j)0 000 Mann aller drei Zweige der Streitkräfte.