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Nach 12 Zähren /

NSG. Der 30. Januar 1933 schloß eine Periode ab, die zu den dunkelsten in der deutschen Geschichte gehört. Es wäre falsch, wenn ^ man in dem revolutionären Charakter dieses Tages nur eine 3a- ' sälligkeit erblicken wollte, es wäre dies ebensowenig berechtigt, als ! wenn man die Leiden, die unser Volk in den Zeiten des Nieder- I ganges von 1918 bis 1932 erdulden mußte, blindlings den Launen ! eines unerforschlichen Schicksals zur Last legen wollte. Wenn

> irgendwo die Dinge sich mit harter Konsequenz vollziehen, dann i in der Politik. Uad nur der vermag sich die Ereignisse nicht zu ^ erklären oder steht ihnen fassungslos gegenüber, der sie allein be-

> trachtet, ohne sich die Mühe zu geben, gleichzeitig die Zusammen-

> hänge zu erkennen.

Als nach der Einigung der deutschen Stämme unter Bismarck ^ das Reich immer mehr zur Großmacht heranwuchs, begegnete dieser ! natürliche Sang der Dinge impier mehr dem Mißbehagen jener j Mächte, die, solange sich die Deutschen selbst totschlugen, die Welt ! unter sich verteilten. England vor allem sah das Leitprinzip seiner Politik, dasGleichgewicht der Mächte" in Scherben gehen, jenes s Gleichgewicht, das England gestattete, seine Macht nach Belieben i im Streit der europäischen Völker io die Waagschale zu werfen i und damit praktisch die Herrschaft über Europa auszuüben. Frank«

° reich, dem Deutschland 1871 einen ebenso ritterlichen wie großmü»

^ tigen Frieden bot, der die Lebensmöglichkriten der Franzos n nicht ! im geringsten beeinträchtigte, sondern ihm jede natürliche Entfaltung ! seiner Kräfte gestattete, fand sich nur za will g bereit, seine eigenen j Inter« ssen denen Englands zu opfern. So kam es zum Weltkrieg ! und schließlich durch die poliiische Ziel- und Ahnungslosigkeit der - , deutschen Führung, die die Absichten unserer Gegner völlig ver- j kannte, zum sluchwllrdigen Diktat von Versailles, dessen Ziel es ! allein war, durch endlose Erpressungen Not und Elend heroorzu- ! rufen, damit die Dezimierung des deutschen Volkes zu erreichen und

> schließlich als Folgeerscheinung die Auslösung des Reiches. So er- ^ Pafften es die Schurken, die den ersten Weltkrieg auf dem Gewis- ^ sen hatten.

Es kam anders. Wie unter der Willfährigkeit der Erfiillungs- j Politiker in Deutschland die Verzweiflung wuchs, erstarkte unter

> Tausenden, Hunderttauseoden und schließlich Millionen der Wider- ^ standswtlle und der Glaube an die Unzerstörbarkeit des Reiches

j Die Stimme Adolf Hitlers drang an ihr Ohr und erfüllte sie mit , neuer Hoffnung. Die Thesen de» Nationalsozialistischen Deutschen Ar­beiterpartei brachten den Massen unseres Volkes immer mehr zum I Bewußtsein, daß nicht das Ende unserer Zeit gekommen sei, sondern l daß unter schweren Geburtswehen eine neue Epoche des Reiches zu entstehen im Begriffe war. Nicht Bürger oder Proletarier, nicht Katholik oder Protestant war die Parole, sondern einfach und klar: Ich bin ein Deutscher und will e» sein. So erlebten wir den 30. Januar 1933 als den Sieg des deutschen Gedankens.

« Was der Führer seit 1933 aus dem übernommenen Chaos ge- j staltet und geformt hat, werden spätere Geschichtsschreiber als eine der gewaltigsten Leistungen einer Staatssührung anerkennen müssen.

! Unter den widrigsten Umständen ist eia ehedem an sich selbst irre gewordenes uad verzweifeltes Volk wieder zu Arbeit und Brot,

! zu Ordnung, zu Macht uad Ansehen gelangt. Der deutsche Name begann in der Welt wieder etwas zu bedeute».

Unsere Widersacher, die schon den ersten Weltkrieg vorbereitet und angezettelt hatten, haben den erneuten Ausstieg des deutschen Volkes mit demselben Mißbehage» verfolgt, wie schon den des ! Bismarckreiches. Wer ihrem verbrecherischen Treiben nicht blind grgenüberstand, mußte damit rechnen, daß sie ihren, im ersten Welt­krieg mißlungenen Versuch, das deutsche Volk in seiner Bedeutung zu beseitigen, wiederholen würden. Die nationalsozialistische Staats- fllhruvg hat damit gerechnet, nachdem die Westmächte alle Frie- ! densbemühungen des Führers sabotierten und seine wiederholten Vorschläge für die Ordnung der europäischen Verhältnisse in den Wind schlugen. Die Kriegserklärungen unserer Gegner im Jahr 1939 trafen daher nicht ein wehrloses deutsches Volk, sondern eine Nation die zurückzuschlagea imstande war.

Die politische Situation im Jahr 1939 unterschied sich allerdings gegenüber der von 1914 in einem entscheidenden Punkte. An Stelle des einstigen Zarenreiches schuf sich das Welijudentum in der Sowjetunion eine mächtige Kriegsmaschine, die keine andere Auf­gabe besaß und besitzt, als die Bolschewisierung Europas und schließ- ltch der Welt aus gewaltsame W-ile zu vollziehen. Alle An­strengungen, die die Sowjetunion seit ihrem Bestehen, lang vor der nationalsozialistischen Machtergreifung, unternahm, galten allein der Rüstung. Zehntausmde von Panzern sollten gemeinsam mit den Mtlltonenmassen des Ostens den europäischen Erdteil Nieder­walzen, wenn der Zeitpunkt dazu dem Kreml geeignet erschien. Wenn es Völker gibt, die diese Absicht der Sowjetjudea nicht wahrhaben

(Urheberschutz durch C. Ackermann, Rsmanzentrale Stuttgart)

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Zanqenberg stand auf.

Also, hier ist jetzt Schluß. Wenn Sie wollen, mor- gen früh neun Uhr in meinem Büro, Neue Schönhauser Straße 3."

Und ob! Jetzt rvird's vielleicht doch was mit den zehn Jahren."

Drüben in der Werkstatt sah es jetzt auch bester und ganz anders aus, je mehr Woche um Woche verging. Mutter Weigel hatte auch ein anderes Gesicht aufgesetzt, seitdem die sechshundert Mark in ihrer Kommode lagen. Die Miete war für ein halbes Jahr bezahlt, der Betrag für das nächste Halbjahr von Irmas Geld noch da; hundert Mark war das höchste, was sie im Monat für Esten und Trinken brauchte, also lag ein sorgenloses halbes Jahr vor ihnen.

Der alte Weigel saß eifrig über dem Modell, und: nun wurde es auch in der Werkstatt anders. Alfred machte" ;s natürlich große Freude, unter des Vaters Leitung die einzelnen Teile seines Modells zu hobeln, zu sägen und zu feilen, oft aber stand der Vater in schwieriger Ueberlegung, und dann war es Alfred, der mit Zirkel und Bleistift die genauen Winkel und Biegungen berechnete und mit Gips and Paraffin zuerst ein Hilfsmodell herstellte, nach dem «ran arbeiten konnte.

Das Wissenschaftliche, das sich Alfred auf der Techni­schen Hochschule erworben, ging nun mit dem rein Hand- verksmäßigen des Vaters Hand in Hand, und so kam es. daß jetzt bald der Vater der Meister war, der den Sohn inlernte, und bald wieder der Sohn der geistige Führer

Von Gauleiter Wilhelm Murr

wollen, dann ist dies nur ein Beweis für den bedauernswerten Tiijstand ihres politischen Begriffsvermögens, nicht aber für die angenommene Harmlosigkeit der Sowjetunion. ^

Dem Reich siel damit eine gigantische Aufgabe zu. Es hatte uad hat sich nicht nur derer zu erwehren, die ihm seinen Ausstieg zu Glück und Wohlfahrt neiden und mißgönnen, es muß zugleich Bollwerk sein gegen die aus dem Osten hrranrolleode rote Flick In diesem lchicksalhoften Kampf gibt es k«in Ausweichen. Wer sich dem westlichen oder öst.ichen Feind ergibt oder mit ihm gemein­same Sache macht, hat seine Feiheit mit dem Tode zu bezahlen. Eine andere Münze wird hier nicht gehandelt. Warnende Bei­spiele sind dafür genug vorhanden.

Immer wieder werden die Völker in der Geschichte vor eine solch schicksalhafte Alternative gestellt. Es sind Z«iten, die entweder das Ende eines Volkes bedeuten oder den künftigen Geschlechtern ein leuchtendes Vorbild von Heldenmut und Beharrlichkeit schenken. Es sind Zeiten, in denen der Zeiger an der Waage des Schicksals unaufhörlich schwankt, sich aber schließlich dem Volke zuneigt, das sich durch Standhastigkelt und unerschütterliches! Glauben an sich selbst und seine gerechte Sache seine Zukunft verdient.

In den Kampsjahien war die nationalsozialistische Bewegung stets begleitet von Not und Sorge. Meine alten Partiigevofsea wissen das. Wenn alte Marschierer von den vergangenen Zeiten sprechen, dann reden sie weniger von dev stolzen Erfolgen als davon, wie es immer wieder gelarg, die tausend Schwierigkeiten zu meistern. Es gelang, weil unsere Herzen ersüllt waren von der strahlenden Persönlichkeit des Führer», vom Glauben an die ewige Gültigkeit der nationalsozialistischen Weltanschauung und der endlichen Ge­wißheit unseres Sieges. Damit haben wir das Ringen um die Macht entschieden.

Damit werden wir auch den gewaltigsten aller Kriege gewinnen. Nicht ein Wunder rntscheidet das Schicksal großer Völker; Treue, Glauben, Tapferkeit und Standhaftigkeit sind die Elemente, die den Sieg verbürgen. Diese Tugenden haben uns vor zwölf Jahren den Tag der deutschen Revolution erleben lassen, sie werden das deut- s sche Volk auch in stillem härtesten Kamps um seine Freiheit mit dem Sieg belohnen.

Karl Noos

Ei« Vorkämpfer der elsässische« Freiheit Zu seinem Opfcrtod vor fünf Jahren

Am 7. Februar jährt sich zum fünften Male der Todes­tag des unerschrockenen Vorkämpfers der elsässischen Frei­heit, Karl Roos. Im Morgengrauen des 7. Februar 1940 wurde er von den Franzosen erschossen.

Den Weltkrieg machte Karl Roos als Offizier mit. Nach dem Raub der damaligen Reichslande Elsaß-Lothrin­gen schloß er sich der Heimattreuen Widerstandsbewegung an. Er leitete den Widerstand gegen die französischen Ein- glieöerungsbestrebungen in den Jahren 1918 bis zu seinem Tode. Besonders scharf wandte er sich gegen den Aus­rottungskampf, den die Franzosen gegen die deutsche Sprache im Elsaß führten. Vom Jahre 1926 an rückte er immer mehr in den Vordergrund. Au der Gründung des Elsaß-Lothringischen Heimatbundes hatte er bedeutenden Anteil. Aus diesem Bunde entwickelte sich später die Auto­nomische Partei, deren Leitung er bis zu seiner Verhaf­tung im Jahre 1939 inne hatte. 1928 wurde er im Abwe­senheitsverfahren zu 18 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Wie ein Roman mutet seine Rückkehr an. Es gelang ihm, aus der Schweiz unbehelligt nach Stratzburg zu kommen, obwohl die französische Polizei von seinem Vorhaben ver­ständigt war. Er sprach sogar am gleichen Abend auf einer großen Kundgebung seiner Anhänger und gelangte unan­getastet wieder ins Freie.

Als dann auf Grund eines neuen Spionagegesetzes ein Vorstoß gegen Sie nationalsozialistisch eingestellte elsaß­lothringische Jungmannschaft unternommen wurde, verhaf­tete man auch Karl Roos und machte ihm den Prozeß. Im Oktober 1939 wurde er in mehrtägiger Verhandlung zum Tode verurteilt. Genau ein Jahr nach seiner Verhaftung wurde er erschaffen. Am 19. Juni 1941 wurde er mit allen Ehren im Ehrenmal bei Zabern beigesetzt. Wie Albert Leo Schlageter ist auch Karl Roos nicht gestorben. Sein Andenken lebt als das eines unerschrockenen Freiheits­kämpfers im ganzen deutschen Volk weiter.

Tote Uhren mahnen

«ergeht nie die schicksalschrvere Sekunde, in der die Zeige« stehen bliebe«

Sie hingen und standen überall, an Uhrmacherwerk­stätten, Verkehrsknotenpunkten, öffentlichen Gebäuden uni wo immer sonst: die Uhren: Wohin du kamst, ein Blick in die Runde, und wußtest auf die Sekunde aenau. wieviel di«

Glocke geschlagen hatte. Sie waren eine zivilisatorische ir- rungenichaft, die uns schon gar nicht mehr zum Bewußtsein iam, weil wir ihr auf Schritt und Tritt begegneten und dar­über den Blick für das Besondere und Außergewöhnliche die­ser Erscheinung verloren hatten. Niemand saug ihr Lob, wie etwas das einer schönen, kunstvoll gearbeiteten Taschen- oder Armbanduhr, die doch durch die öffentlichen Uhren recht eigentlich zu einem Luxusgegenstand geworden war und trotz genaue,ten Ganges jenen an Zuverlässigkeit nicht gleichkam.

spielt im Leben des Menschen eine Rolle, über die sich die wenigsten Klarheit geben. Von der Geburt an schweben unsichtbar über jedem Leben die kreisenden Zeiger als immerwährende Mahnung, keine Sekunde ungenutzt ver­laschen zu lassen. Nach der Uhr regeln wir unseren Alltag, rechten wir unsere Feier aus. Sic schwebt üher dem Zu­sammentreffen mit einem geliebten Menschen und schlägt die Lrkundc des Abschieds an. Und manche mag für das Leben zweier Menschen gleichsam symbolisch geworden sein in Er­innerung an die Stunde, da man sichunter der Normaluhr" erstmals traf. Die Uhr ist unser ewig waches, schlagendes Gewissen.

Nun sind sie tot, alle die Uhren da und dort am Wege. Wir sind notgedrungen zurückgekehrt zur alten Taschenuhr und zu der am Handgelenk und haben verlernt, in ihnen nur einen Schmuck oder einen Ausdruck der Wohlhabenheit zu sehen. Und wer über keine von beiden verfügt, fragt sich durch Sie Zeit.Herr Nachbar, wie spät ist es?". Wie oft wird diese Frage jetzt gehört! Das Leben kennt keinen Still­stand, sein Pendel schlägt in eisernem Rhythmus hin und zurück. Snö sie wirklich tot, die verstummten Uhren? Wir blieben vor dieser und jener sinnend stehen, gingen zur an­deren weiter. Seltsam, sie starben zu gleichen Sekunde. Darum aber leben sie! Wenn sie uns auch nicht mehr die Zeit verkünden, so stehen sie doch wie ehedem als Mahner am Wege. Was sie sagen freilich, hat einen anderen, Sinn. Nicht an die Vergänglichkeit allen Seins wollen sie unS mehr erinnern, sondern an das, was war, wie es geschän­det und vernichtet wurde.

Darum leben die toten Uhren, darum verharren ihre Zeiger auf der einen, schicksalsschweren Sekunde. Sie sagen: vergeht nicht diesen Augenblick der Schrecknis, niemals ver­geht aber auch, daß die Zeit nicht stille steht! Nutzt sie, nutzt jede Sekunde, lebt und arbeitet, auf daß das Schreckliche überwunden wird! Schöpft Mnt und Kraft aus unserer Mahnung! Versäumt die Stunde nicht, in deren Toben ein glücklicheres Morgen nach Eurer Hände Hilfe ruft! Dann kommt der Tag, an dem die toten Zeiger wieder kreisen. Dann ist die Stunde da, für die wir kämpfen. Vermag auch niemand ihren Schlag schon heute zu bestimmen, so ruht sie doch in uns, in dir und mir. Wir sind das Pendel an der großen Uhr der Zeit.

, . ^ - ras ssreunoe«

ernmal ern Märchen vor. Gelangweilt meinte einer öer ^eundc: ..Aber, höre mal, wir sind doch keine Kinder mehr!' Mrtlerdrg lächelte Andersen:Leider seid ihr nie welche gewesen!"

x alle, üie reisen müssen!

Ver beute reist, rnull st^mit reck,neu, stall keinstlick« lerror- llieger sten Zu- anZreiken. (Lin 6r«nst mebr. nur stann ru reisen, Venn es strinxenst niitix ist!) Darum: bei ster Zu­sammenstellung stes Reisegepäcks an stiese dlöglickckeit «lenken! lVickts mitnelimen, vas nickt unbestingt gebrauckl virst! black Istöglickkeit aber eine warme stunkle Decke ein­packen, (falls Lcknee liegt, auck ein neilles I-aken oster biackl- bemst als larnsckutr im Oelänste!) Reiseproviant nickt ver gesseo, stenn ste^ Zug Kanu viele Ltunsten Verspätung baben. Unst: suk alle Dälle ein Verbanstpäckcken einstecken, stas man eick aus etwas Verbanstmuls selbst berstellen kann.

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wurde, der den Vater belehren konnte.

Junge, jetzt sehe ich erst, daß du deine Zeit doch nicht verloren hast."

Und ich sehe, wie notwendig mir das alles ist, was ich bei dir lerne."

Dann waren im Handumdrehen drei Monate ver­gangen, und das Modell war fertig.

Was wird nun damit?"

Davon, daß Alfred der Erfinder dieses Dinges war, wußte der alte Weigel auch jetzt noch nichts.

Nun schicken wir das Ding an die Dornierwerke."

Haben die es bestellt?"

Nein, aber die sollen prüfen, ob wir es richtig ge­macht haben."

Allerdings kamen jetzt wieder langweilige Tage, und weder dem Vater noch dem Sohn paßte es, alte Stühle und Schränke zu flicken, die ihnen auf Inserate hin spärlich gebracht wprden.

Eine Woche war nach der Absendung des Modells vergangen, als eines Morgens ein Auto bis in den Fabrik- Hof fuhr und vor der Tür der Werkstatt hielt. Ein großer Herr mit energischem Gesicht stieg aus und trat ein.

Finde ich hier den Tischlermeister Ernst Weigel?"

Der bin ich."

Papa Weigel ärgerte sich über sich selbst, daß er sich bei dem unerwarteten Besuch dieses Mannes, der noch dazu im Auto bis vor seine Tür kam, gleich wieder einbil-' dete, das müsse ein Kriminalbeamter sein.

Ich bin Dr. Geliert, Chefingenieur der Dornier- werke in Manzell."

Jetzt war es Alfred, dem das Herz klopfte. Er hatte auch jetzt wieder das Modell unter einem Motto einge­schickt und seinen Namen nicht genannt. Was konnte dieser Besuch anderes bedeuten, als daß sich der Chefingenieur bei dem Meister, der das Modell angefertigt, nach dem Erfin­der erkundigen wollte?

Ich bin zufällig in Berlin und da wollte ich selbst

zu Ihnen kommen. Haben Sie das Modell eines Fall schirms nach dem Vorbild des Lindenfruchtknotens anae fertigt?"

Dat habe ick gemacht. Stimmt. Tauqt's nischt?"

Dr. Geliert lächelte.

Die Erfindung oder das Modell?"

Weigel schüttelte den Kopf.

Wissen Se, von-die-Erfindung verstehe ich nicht» Das kam mir immer so vor, als sei das ein Spielzeug."

Sehr möglich. Uns werden alljährlich Hunderte vor Modellen eingereicht, und meistens ist nichts Brauchbares darunter."

Schade um das Geld, nicht wahr?"

Das kann man auch nicht sagen. Alle diese Sache» werden sehr sorgfältig durchgeprüft. Ueber dieses habe ick auch noch gar kein Urteil, wenn ich auch zugebe, daß ich nicht viel davon halte."

Alfreds Herz sank blitzschnell in die Knie.

Ich komme auch gar nicht wegen der Erfindung, sondern wegen des Modells."

Stimmt also nicht?"

Im Gegenteil. Das Modell ist mit außergewöhnlicher Sachkenntnis und mit großem Geschick ausgeführt. Sagen Sie ina!. ^err Weigel: Sie haben sicher eine sehr gute Werkstatt?"

Naja, die Werkstatt is schon jut, bloß zu tun i» nischt. Ich will Ihnen keinen blauen Dunst vormachen. Als der merkwürdige Onkel, der dieses Spielzeug erfun­den hat, mir den Auftrag brachte, war ich grade so weit, daß ich nich mehr aus und ein wußte. Es war ne Sünde, für so 'n Ding das viele Geld zu nehmen."

Sie haben also nicht viel zu tun?"

Gar nischt."

Das freut mich."

Sie sind ein Gemütsmenicki!"

War*-- Zie erst einmal ab."

(Forts, folgt.)