Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 30 Altensteig, Montag, deu S. Februar 1948 S8. 3ahrgau>

Zum Letztest entschlossen

Die Entschlossenheit ist ein Akt des Mutes in dem ein­zelnen Fall, und wenn sie zum Charakterzug wird, eine Ge­wohnheit der Seele. Aber hier ist nicht der Mut gegen körper­liche Gefahr, sondern der gegen die Verantwortung, also gewissermaßen gegen Seelengesahr gemeint." Dieser Ent­schlossenheit, wie sie Clausewitz erklärte, begegnen wir immer wieder beim Führer, der auch in den schwersten Krisen un­erschütterlich bleibt. So verrät der Führer auch jene Stärke des Gemüts, welches nach Clausewitz auch bei den heftigsten Regungen nicht aus dem Gleichgewicht kommt. Wir aber wollen der Vorsehung danken, daß sie unserem Volke in der härtesten Prüfung seiner Geschichte einen solchen Führer gegeben hat, und auch dies als ein Anzeichen nehmen, daß wir für die Erfüllung einer großen geschichtlichen Aufgabe berufen wurden.

Ja, warum läßt uns dann diese gütige Vorsehung nicht den Sieg in den Schoß fallen? Warum müssen wir so unendliches Leid auf in. - nehmen? Dafür gibt es nur eine Erklärung, daß diejenigen, die auserwählt sind, ein neues Zeitalter herauf­zuführen. auch am schwersten geprüft werden. Weil dem deut­schen Volke der Sieg so unendlich schwer gemacht wird, wird es diesen Sieg auch niemals mißbrauchen. Wir sind das einzige kriegführende Volk, das nicht für jüdische Habgier, für pluto- kratifche Machtinteressen oder für einen Vernichtungswahn ins Feld gezogen ist, wie ihn die bolschewistische Weltrevolution predigt, sondern wir kämpfen für soziale Gerechtigkeit, für unsere Freiheit und unser Leben. Und weil wir nicht, um bei einem Bild des Fübrerappclls vom 30. Januar zu bleiben, an einen pazifistischen Wolf glauben, müssen wir zum Letzen ent­schlossen sein.

Der Führer hat uns in seiner Rede zum 30. Januar in stolzer Zuversicht erklärt:Wie schwer auch die Krise im Augenblick sein mag, sie wird durch unseren unabänderlichen. Willen, durch unsere Opferbereitschaft und durch unsere Fähig­keiten am Ende trotzdem gemeistert werden." Wenn so in der Stunde der schwersten Prüfung der Führer den Sieg Grotz- deutschlands voraussagt, dann ist ein solches Führerwort nicht eine Beruhigungspille, nach der wir sorgenlos in einen gut­bürgerlichen Schlaf verfallen können, sondern die Sieges­gewißheit des Führers ist an ganz bestimmte Voraussetzungen geknüpft, die wir bedingungslos und hart gegen uns selber zu-erfüllen haben. Auch diese Voraussetzungen hat der Führer üekanntgegeben, indem er sagt:

Ich erwarte von jedem Deutschen, daß er deshalb seine Pflicht bis zum Aeutzersterz erfüllt, daß er jedes Opfer, das von ihm gefordert werden muß, auf sich nimmt, ich erwarte von jedem Gesunden, daß er sich mit Leib und Leben einsetzt im Kampf, ich erwarte von jedem Kranken und Gebrechlichen oder sonst Unentbehrlichen, daß er bis zum Aufgebot seiner letzten Kraft arbeitet: ich erwarte von den Bewohnern der Städte, daß sie die Waffen schmieden für diesen Kampf, und ich erwarte vom Bauern, daß er unter höchstmöglicher eigener Einschränkung das Brot gibt sür die Soldaten und Arbeiter dieses Kampfes. Ich erwarte von allen Frauen und Mädchen, daß sie diesen Kamps so wie bisher mit äußerstem Fana- iismus unterstützen."

Es genügt nicht, daß wir sorgenvoll erklären, daß die bis- 'er gebrachten Opfer doch nicht umsonst sein dürfen, sondern eder mutz so handeln, so zum Letzten entschlossen sein, daß diese Dpfer niemals umsonst gebracht sein werden. Wenn jemals ms Schicksal des ganzen Volkes in unserer Hand gelegen hat, mnn bestimmt heute. Festigkeit und Standhaftigkeit find die Lugenden, die wir vor allen Dingen zu bewähren haben, und war wiederum so wie Clausewitz diese Tugenden betrachtet: Die Festigkeit bezeichnet den Widerstand des Willens in bezug uf die Stärke eines einzelnen Stotzes, die Standhaftigkeit in >ezug auf die Dauer . . ."

Die moralischen Qualitäten des deutschen Volkes haben sich n diesem Kriege so überragend gezeigt, daß wir sie auch heute oieder in die Waagschale des Schicksals werfen dürfen, in der öewißheit, dadurch endlich jenes Uebergewicht zu erlangen, welches dem Volke den Sieg zuspricht, das zum Letzten ent- chlofsen ist.

Erbitterte Kampfe im Osten nnb Westen

Schwere Verluste des Feindes a« Menschen und Material

Aus dem Führerhauptquartier, 4. Februar.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In Ungarn versuchte der Feind unsere Front zwischen Platten­see und Belencesee unter Unleistiitzung zahlreicher Panzer einzu­drücken. Die angreifenden Bolschewisten wurden in Gegenangrif­fen io die Verteidigung gedrängt und verloren 26 Panzer. In Budapest verteidigt die heroisch kämpfende Besatzung die Burg und die südlich und südwestlich davon gelegenen Stadtteile hart­näckig gegen den wett überlegenen Feind.

Zwischen den Westbcsktden und der oberen Oder scheiterten hef­tige Angriffe der Bolschewisten. An der Oderfront zwischen Rati- bor und dem Oderbruch wurden alle Versuche des Feindes, seine Brückenköpfe auszuweiten, vereitelt. Mehrere dieser Brückenköpfe wurden durch unsere Gegenangriffe eingeengt, bet Glogau 21 Pan­zer in der Mehrzahl durch Nahkampfmittel vernichtet. Angriffe der Bolschewisten gegen unsere Stellungen südöstlich Frankfurt a. O. und vor Kllstrin blieben ohne Erfolg. Die Besatzungen von Schn etdemüihl und Posen standen auch gestern in erbitterten Ab- wehrkämpsen.

Auch an der pommerschen Front kam cs zu heftigen Gefechten bei Pyritz, Arorwalde und nordöstlich Iastrow. Die Besatzung von Thorn kämpfte sich befehlsgemäß zu den eigenen Linien durch. Westlich Schwetz stießen Panzer und Grenadiere lies in die Flanke des Feindes und fügten ihm hohe Verluste zu. Die Ver­teidigung der Marienburg und der Stadt Elbing wehrten zahl­reiche sowjetische Angriffe ab.

An der Südfront Ostpreußens trat der Feind zwischen Worm- ditt und Barteoslein zum Angriff an. In schwerem Ringen ver­hinderten unsere Divisionen deu vom Gegner erstrebten Durchbruch. Nordwestlich Königsberg konnten die Sowjets in Richtung auf die Davziger Bucht Gelände gewinnen. Gegenangriffe find angefetzt.

Unsere Seestreitkräste unterstützten auch am 2. und 3. Februar die schweren Kämpfe des Heeres an der Küste Nordsamland.

In Kurland setzte der Feind seine Angriffe io Richtung Libau mit neu herangeführten Infanterie- und Panzerverbände» fort, während südlich Fraurnburg seine Angriffswucht nachlteß. In beiden Kampfräumen zerbrach der feindliche Ansturm nach Abschuß von 40 Panzern am hartnäckigen Widerstand unserer Divisionen. Die Lustwaffe griff mit starken Kräften an der mittleren Ostfront die sowjetischen Vorhuten und den Nachschubverkehr an. Der Feind erlitt hohe blutige Verluste und büßte nach bis jetzt vorliegenden Meldungen 26 Panzer, 16 Geschütze und über 500 Fahrzeuge eio. Io Lustkämpsen wurden 14 sowjetische Flugzeuge abgeschoffen.

Im Westen zerschlug unsere Artillerie englische Paozerkräfte, die südlich Roermond unsere Hauptkampflinie zu durchstoßen versuchten. An der mittleren Rur halten lebhafte feindliche Bewegungen an, auch das Arttllerirfeuer verstärkt sich, fodaß io diesem Abschnitt demnächst mit dem erneuten Beginn feindlicher Großangriffe ge­rechnet werden muß.

Nordöstlich Monschau blieben feindliche Angriffe erfolglos, doch konnte der Gegner östlich der Stadt nach heftigen Kämpfen unsere Truppen in den Raum von Schleiden und nördlich davon zurück- drängen. Auch an den Westbefestigungrst weiter südlich kam es zu erbitterten Kämpfen mit aogreifenden amerikanischen Verbänden, die nach geringen Erfolgen zum Stehen gebracht wurden.

Im Kampfgebiet von Btschweiler warfen unsere Truppen im Gegenangriff den vorgedrungeoen Feind wieder zurück, machten dabei Gefangene und vernichteten eine größere Anzahl feindlicher Panzer.

A« der Spitze ihrer Bolkssturmmänner gefalle«

Erbittertes Ringe« um Labia« Volkssturm greift au

Von Kriegsberichter Eck

PK. In der erbitterten Abwehrschlacht auf o st preußischem Boden sind nunmehr sämtliche Volks sturmbatail- lone in den Kampf geworfen worden. Der Wider­stand, der von den Volkssturmmännern in den Stellungen, oder oft auch in den Straßen ihrer Heimatstädte geleistet wird, ist über jedes Lob erhaben. Der Volkssturm Ostpreußens hat die Anforderungen, die an ihn gestellt wurden, vollauf er­füllt. Zahlreiche schwere Sowjetpanzer wurden im Verlauf der überall mit äußerster Erbitterung geführten. Kämpfe durch Nak oder Panzerfaust vernichtet.

Ein besonderes Ruhmesblatt für den ostpreußischen Volks- sturm stellen die Kämpfe am 24. und 25. Januar 1945 um Labiau dar. Nördlich und ostwärts der Stadt beziehen die Volkssturmbataillone Verteidigungsstellungen. Schon auf dem Anmarsch wurden zwei Sowjetpanzer vernichtet, ein weiterer beschädigt. Die sowjetische Artillerie belegt die Stellungen mit schwerstem Feuer. Die Verluste unsererseits sind erheblich, doch die Volkssturmmänner halten die Stellung gegen alle Massenangriffe der sowjetischen Infanterie. In. der Nacht dringen die Bolschewisten in die brennende Stadt Labiau ein. so daß sich für das noch außerhalb der Stadt kämpfende Bataillon eine offene Flanke ergibt. Unter Führung der Kreisleiter Mickinn und Meyer gehen alle Volkssturm­einheiten gegen 4 Uhr morgens zum Gegenstoß vor. Er wird von Volkssturmgeschützen unterstützt. Der Angriff geht flott vorwärts, so daß sich um 9.30 Uhr der Marktplatz von Labiau wieder in deutscher Hand befindet. Doch hier versteift sich der

Wwernano ver Aoltchewipen. ES kommt zu itunoeniangen, erbitterten Kämpfen, in deren Verlauf Kreisleiter Mickinn, Träger des goldenen Militärverdienstkreuzes aus dem Welt­krieg, den Heldentod findet. Immer wieder stürmen dir Bolschewisten gegen die Volkssturmeinheiten an. An der Eisenbahnlinie, südwestlich der Stadt, gelingt es. dem Feind Einhalt zu gebieten.

An anderer Stelle des ostpreußischen Kampfraumes griffen sie Bolschewisten eine, wichtige Eisenbahnbrücke an, die von Volkssturm und Infanterie verteidigt wurde. In zähem Kampf wurde der sowjetische Angriff abgeschlagen. Ein Gegenstoß des Volks st urms unter Führung des Kreisleiters Grotjohann führte nach vorhergehender Feuervorbcrcitung durch Werfer zur Ueberwältigung mehrerer feindlicher Pakstellungen. 3 Pakgeschütze und 4 MG wurden erbeutet.

Beim Straßenkamps in Ortelsburg fiel an der Spitze seiner Volkssturmmänner der Kreisleiter von Ortelsburg, Oberaüschnittsleiter Walter Schulz. Träger des goldenen Ehrenzeichens.

Hier, wie überall, stehen gerade die führenden Männer der Partei an der Spitze der Bataillon- und gehen ihren Männern mutig voran. Unsere dort kämpfenden Volkssturmmänner bieten die Gewähr dafür, daß die Bolschewisten jeden Qua­dratmeter deutschen Bodens mit Strömen von Blut bezahlen müssen, bis sich die Gegenmaßnahmen der deutschen Wehrmacht voll auswirken können.

Angriffe der Amerikaner im Abschnitt von Kalmar wurden ab« gewieieo Nördlich Neubreisach sowie im Raum nördlich und nordwestlich Mülhausen stehen uvfere Divisionen in heftigen Ab- wehrkämpsen.

Im Oberelsatz wurden gestern 27 Panzer und Panzerspähwagen vernichtet. Im Monat Januar machten unsere Truppen an der Westfront 8327 Gefangene und erbeuteten oder vernichteten 1197 Panzer und 55. Panzerspähwagen sowie SS Geschütze.

Vor Dünkirchen zwang unser Feuer gegnerische Panzer zum Abdrehrn. Schwächere Angriffe gegen das Vorfeld von St. Na» zaire wurden zerschlagen.

Der feindliche Nachschubstützpunkt Antwerpen liegt andauernd unter unserem Fernbefchuß.

Die Reichshauptstadt war am gestrigen Tage das Ziel eines Terrorangriffs der Nordamerikaner. Es entstanden vorwiegend in der Stadtmitte Schäden an Wohnhäusern und Kultarbauten sowie Verluste unter der Zivilbevölkerung. Auch im westlichen und süd­westlichen Reichsgebiet trafen die Angriffe anglo-amerskaoischer Tiefflieger und kleinerer Bomberverbände vorwiegend die Zivil­bevölkerung. Britische Terrorflieger warfen in den Abendstunden Bomben auf Orte im rheinisch-westfälischen Raum. Luftverteidi- guogskräfte brachten 49 anglo-amerikaoische Flugzeuge, darunter 43 viermotorige Bomber zum Absturz.

Das Bergeltuogsfeuer aus London dauert mit nur' kurzen Unterbrechungen an.

KampkentWofsenheit öes WerMMMes

Alle Wehrfähigen verteidigen die gefährdete Heimat

der Machtübernahme hatte Gauleiter und Reichsstatthalter Albert For st e r im frontnahen Danzig di« -dünner von Partei, Staat, Wehrmacht und Wirt- ver,ammelt, um in einer der ernstesten Stunden der m"Men Ge,chichte in Einmütigkeit und Entschlossenheit ein -velenntnis zum deutschen Lebensrecht abzulegen. Der Gaulei- denunerschütterlichen Willen der gesamten west- preußischen Bevölkerung zum Kampfe gegen den bolschewisti- jAen Ansturm zum Ausdruck. Ebenso wie sich der deutsche Soldat in beispielloser Tapferkeit dem Bolschewismus ent- zegenstemmt, steht auch die Bevölkerung des Weichsellaudes in k"Elch.lo, sener Kampfgemeinschast bei der Abwehr Alles was nicht diesem Ziele dient, tritt jetzt zuruck. So folgen alle wehrfähigen Männer des Reichsqaues.

unbedingt an ihrem Arbeitsplatz gebraucht werden, dem Ruse des Gauleiters und verteidigen ihre gefährdete Hei­mat m,t den Waffen.

Schwerterträger vom Feindflug nicht zurückgckehrt

Bon einem Feindflug kehrte Oberst Alfred Drnschel ans Bind- fachsen in Oberhessen, Kommodore eines Schlachtgeschwaders und Ritter des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und Schwertern, nicht zurück. Oberst Druschel war einer der ältesten und besten Schlachtflieger der Luftwaffe. Er machte den Polenfeldzug mit, flog gegen England und auf dem Balkan und stand im Schicksalskampf gegen die Sowjetunion rm härtesten Einsatz. Am 12. Februar 1943 erhielt er als erster Schlacht- flreger das Eichenlaub mit Schwertern.

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