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Fanatisch kämpfendes Bolksaufgebot
Die feindliche und neutrale Presse bewundert die Haltung der deutschen Heimatfrout
Die feindliche und die neutrale Presse können sich der Tatsache nicht verschließen, daß Sie deutsche Heimat in der Stunde der Gefahr aufrechte Haltung und Einsatzbereitschaft zeigt und in voller Erkenntnis,, daß der Kampf um Sein oder Nichtsein geht, bereit ist, sich mit aller Kraft der bolschewistischen Flut entgegenzuwerfen.
Londoner politische Krerse, so verzeichnet die „Basler Nationalzeitung", können nicht leugnen, daß ein ausnabms- los gehorchendes, fanatisch kämpfendes und gut organisiertes Volksauf gebot den militärischen Einsatz erheblich verstärkt. Trotz aller Gefahren, Nöte und Schwierigkeiten legt sich das deutsche Volk Rechenschaft darüber ab, so heißt es in der Zeitung „Suisse", daß es um Leben oder Tod gehe. Jeder Deutsche wisse, daß der Frieden, den die Alliierten ihm gewähren würden, das Ende der Existenz Deutschlands und deS deutschen Volkes bedeute» würde. Der Krieg erlaube dem deutschen Volk, wenn auch unter großen Opfern, zu leben, aber eine Niederlage würde gleichbedeutend mit der Versklavung und i«m Tode Deutschlands sein.
In der grüßten militärischen Krise ist das deutsche Volk einiger als se, stellt „Gazette de Lausanne" fest. Wer erzählt habe, der Kommunismus mache in Schlesien Fortschritte, könne jetzt erleben, daß eS dort angesichts des sowjetischen Ansturms für die deutschen Arbeiter ebensowenig eine Kapitulation vor dem Bolschewismus gibt wie t» Aachen vor den Amerikanern.
Die Selbständigkeit der Slowake
Die Entschließung des slowakische» Parlament- Das slowakische Parlament nahm unter stürmischem Beifall eine Erklärung an, in der es heißt: In dem Augenblick, in dem die Feinde deS slowakischen Staates und Volkes auf dem Gebiet der -lowakei blutige Ausschreitungen begehen, erklärt das slowakische Parlament als aewöblte und leaale Bertretnna des Willens deS sloioaki-
Es gibt nur diesen Weg!
Wenn ein Volk durch feindlichen Angriff an seinem Leben bedroht ist, bann gibt es nur einen Weg der Rettung: den Weg des Opfers. Alles, man an seelischen Kräften, an materiellen Energie» und an Fähigkeiten des Opferns in der bedrohten Nation steckt, muß dann zur Erstimpfung ihrer Zukunft aufgeboten werden. Würde auch nur eine der notwendigen Leistungen unterbleiben oder gar ein anderer Weg als der der restlosen Hinweniumg ; aller Kräfte an den Sieg des Weiterlebens eingeschlagen werden, das von der Vernichtung bedrohte Volk wäre rettungslos verloren.
Wir Deutschen sind unS darüber sehr klar. Es hätte dazu keineswegs der neuen Kapitulationsforderung und Bernichtnngsdrohnng Churchills im Unterhaus bedurft. Wir sind dessen auch nicht erst durch das Heranwälzen der bolschewistischen Kriegsmaschine au» schlesischem und ostpreußischem Heimatboöcn inne geworden. Schon seitdem die Vcrnichtnngsabsichten unserer haßerfüllten Feinde eindeutig feststandcn, hat das deutsche Volk erkannt, daß die Todesgefahr nur durch SaS geballte . Aufgebot aller Kräfte gebannt werden könne und hat jeder Forderung der Führung auf Erhöhung seiner Opfer und Anstrengungen willig Folge geleistet.
Die Richtigkeit und Notwendigkeit dieses Handelns von Führung und Volk ist durch die gegenwärtige bolschewistische Massenoffensive mehr als durch alles Vorausgegangene erwiesen. Nur das Höchstmaß von Kampf, Arbeit und Opfer kann die Wolken des Unheils zerteilen, die über Reich und Volk lasten. Nur das Bereitsein, alles, was wir sind und alles, was wir haben, für das Vaterland hin- zugebcn, kann ihm das Tor zu Leben und Freiheit öffnen.
Darum auch das Volksopscr. Was hülfe uns aller Vorrat an Wäsche und Kleidung, wenn Deutschland den Krieg verlöre? Diese Frage stellen, heißt sie im Sinne des wahren Ovfers beantworten. Es gibt nur den Weg des Opfers, denn kein anderer führt zu der Möglichkeit des deutschen Weiterlebens. Fm Zeichen der gigantischen Ostschlachten sei unser Beitrag zum Volksopfer ein sieghaftes Fa zu einer durch Kampf und Opfer gesicherten deutschen Zukunft.
Das deutsche Opfer der Zuversicht und des Glaubens, der Kraft und der Entschlossenheit wird sich diese Zukunft erringen.
scheu Volkes, daß das slowakische Volk ein eigenes, selbständiges Kollektiv um mit eigener Geschichte. Kultur und Tradition bildet. Das Recht, zu entscheiden, fällt allein dem slowakischen Parlament als gesetzmäßigem Vertreter des slowakischen Volkes zu. Feder Angriff ist ungesetzlich und rechtswidrig und widerspricht auch -den Grundsätzen der Demokratie, auf die sich die Gegner so gern berufen. Das slowakische Parlament lehnt jedweden Angriff auf slowakisches Gebiet ab. protestiert gegen eine Teilung und fordert jeden Slowaken auf. in Treue zum slowakischen Volk und Staat zu stehen und für Volk »nd Staat zu arbeiten und zu kämpfen.
Peter völlig isoliert
Das Subasitsch-Kabinett tagte am Mittwoch in London zewissermaßen in Permanenz. Zwischendurch wurde Su- basitsch zweimal zu Peter gerufen. Reuter behauptet, daß Peter neue Kompromißvorschläge vorgelegt, jedoch darauf bestanden habe, daß die Regierung zuerst dem Entlassungs- befehl Nachkommen müsse. Das Subasitsch Kabinett hat darauf seinen Beschluß erneuert, nicht zurück.zutretcu.
Nach Sem Bericht der „Daily Mail" scheint Peter noch immer der Illusion zu huldigen, daß durch ein Treffen mit Tito alles zu seinen Gunsten gewendet werden könne. Die britische Politik zielt darauf ab. möglichst schnell ohne Verärgerung Stalins und Titos von der Sache loszukom- meu und alles andere dahinter zurücktreten zu lassen. Diese Tendenz der beschleunigten Vollendung des Verrats zeigt ' sich auch in der englischen Presse, die Snbasitsch dazu drängt, schnellstens reinen Tisch zu machen. In allen Kommentaren wird betont, daß die Regierung Snbasitsch sich demnächst mit ungefähr 200 Personen nach Belgrad begeben werde, um das Abkommen mit Tito in.Kraft zu setzen. Su- basitsch wird versichert, daß er von der britischen Regierung volle Unterstützung und die nötigen Rcisevollmachten erhalten werde. „Daily Expreß" behauptet, baß auch die königliche Verwaltung ihre Koffer packen wolle, um Peter in gänzlicher Isolierung zurückzulassen.
Der kommunistische „Daily Worker" schreibt, anstatt einen würdigen Abgang zu wählen, ziehe es „Peter der Kleine" vor, Schwierigkeiten zu machen. Er sei aber nur das Instrument einer reaktionären Cliane von Höflingen. Es sei die Pflicht der britischen Regierung, sofort bekanntzugeben, daß eine neue Regierung Peters keine englische Anerkennung erhalten könne.
Churchills Treulosigkeit gegenüber seinem serbischen Verbündeten, Sen er zweifellos dem Kreml in die Hände spielt, tritt mit seinen dunklen Begleiterscheinungen jetzt immer offener zutage.
Italienische Bevölkerung widersetzt sich der Zwangs- einziehnug durch Bouvmi
Wie schweizerische Korrespondenten ans Nom berichten, ist der Widerstand der italienischen Bevölkerung gegen die von Bonomi verfügte Einberufung von 11 Fah- resklasscn weitaus stärker, als ursprünglich angenommen wurde. Der Widerstand beschränkte sich nicht nur aus Orte wie Cagliari (Sardinen!, oder Viterbo, wo es zu blutigen Zusammenstößen gekommen sei, sondern auch in Provinzen, in denen keine Ausschreitungen stattgesunden hatten, sei die Bevölkerung gegen die Einziehung eingestellt. Es sei überaus bemerkenswert, daß die römische Presse Bonomi gegen öen Vorwurf verteidigen müsse, er wolle den Alliierten lediglich „billiges Kanonenfutter" liefern. In der italienischen Bevölkerung sei nämlich, so berichtet beispielsweise der römische Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung", die Ueberzengung fest verwurzelt, die neu eingezogenen italienischen Soldaten seien lediglich dazu bestimmt, an besonders gefährdeten Frontstellen eingesetzt zu werben, um die englisch-amerikanischen Verluste herabzumindern. Den Engländern und Amerikanern sei es, so erklärt man im italienischen Volke, nicht gelungen, die deutsche Verteidigungslinie zu durchstoßen. Jetzt wolle man italienische Verbände bei Massenangriffen einsetzen, um ohne Rücksicht auf die Verluste dieser Verbände, einen neuen Durchbruchsversuch zu nw^n.
Der vorläufige Präsident Polens ei» Berufsverbrecher. Der vorläufige Präsident Polens, Berut, sei nichts anderes als ein Gewohnheitsverbrecher, schreibt die Barcelo- naer Zeitung „La Vanguardia Espanole". Borna, der sich zuweilen Kranodebiki oder Bienskowski und Nutivowski nannte, habe sich im Kreml durch seine Tätigkeit als Komintern- und GPil-Agent für Polen verdient gemacht und sei an der Spitze der vorläufigen polnischen Negierung von Moskaus Gnaden lediglich ein Instrument für Sta- . lins Pläne.
stkLLS d!8 rum Istrien!
„H-Iis ^isclsr krisg!" /Ccmcdmal sriaasrl man sich cicircw ciotz uns auch cias simnal in ciis Odrsn gsscbrisn vvvrcls. tzloc wie loot! Dnci vesr waren clsnn cüs tzcbrsisr cionials? /ftls, ciis clsr internationale notzsstonclsn, ciis jüciircbsn hzarxistsnkührs! obenan, aus allen könciern clsr tzrcis lieben sie cisn „örucierruk hsrübsrschallsn. V/cr sivci sie clsnn beute, ciis „blis-wiscisr Krisgs Apostel cksr brcls? bleute schicken sie ihre lerrorklug- rsugs ru uns herüber, beute übsrbistsn sie sich an saclistiscbsr -^usrottungsplönsn für unser Volk, beute proklamieren sie tag täglich cisn ewigen Vernichtungskrieg gegen olles, was clsutsct ist. V/ir batten ja cisn tzcdv/mcisl längst äurcbscbaut. /Gsr s: lohnt sich, gsrocls istrt am blöbspunkt clss Krieges sich jsnr Lirsnenporols in brinnsrung ru rufen unci sich clarübsr k!-.i ru wsrctsn, was clsnn ciamals nach 1918 ihr ^wsck war. sollte uns sinlullsn, uns cisn letzten ksst jeglicher V/iclsrstanclS' Kraft nehmen unci sollte für unsere Ssgnsr clis Voroussstrun gen schaffen, uns auf kaltem Wegs snogültig kalt ru machen Oie gssuncis /Viosss unseres Volkes ist ciarauf nicht herein gefallen. Das internationale luclsntum mutzte erkennen, ckaf clisssr Lcbwincisl nicht rc>g. Dorum bsitzt beute seine tzorols „Krieg bis rum istrtsn!" Xbsr cias ist auch unsere Parole, blnc wir wissen, es gibt nur Lieg ober Untergang, bs gilt nur eins blie wwctsr clsm internationalen öuclsn Olaubsn schenken sonclern kämptsn! ffonns ^ n ci s r I s.
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„Rvosevelts Messerstich zwischen die Schulterblätter"
^ Die Verabschiedung des bisherigen NSA-Handclsministers -sehe Jones und die Ernennung des ehemaligen Vizepräsidenten Henry Wallaee zum Handelsminister hat, wie bereits berichtet, einen Sturm der Entrüstung verursacht und wird vielleicht die größte politische Auseinandersetzung seit Roosevelts Kampf um den Obersten Gerichtshof im Jahre 1927 Hervorrufen, erklärte der Kommentator des britischen Nachrichtendienstes in New Aork. Alle führenden Zeitungen widmen dieser Angelegenheit schärfste Leitartikel.
„New Uork Herald Tribüne" bezeichnet sie als einen „Blitzschlag" und „ein Meisterstück der Perfidie". Der allgemeine Sturm nimmt offensichtlich eine starke Strömung zugunsten (zesse Jones' an, der als Prototyp des amerikanischen Geschäftsmannes Mut und Erfolg hatte. Wallaee ist der letzte große New Dealer, und die große Geschäftswelt traut ihm nicht. Seine Ernennung, sv schließt Cook, ist die unangenehmste und schmerzlichste Ueberraschung für einen Kongreß, der angenommen hatte, Roosevelt habe den New Deal freiwillig begraben.
Wie Reuter ans Washington meldet, nennt „Times Herald" die Entlassung des Handelsministers Jesse Jones einen Messerstich des Präsidenten zwischen die Schulterblätter. In einem Kommentar des „Christian Science Monitor" heißt es, daß die politischen Flitterwochen zwischen Roosevelt und dem Kongreß genau 24 Stunden nach seiner vierten Amtseinführuig aufgeslogen seien.
OkOkk^l KONl.kI^IKl.äU-
Klivtsr jsclsm 5cbaltsr lauert Xolilsriklciv! Darum: weniger einscholtsn, msbr ovLLckaltsn! ftkvr clen ^rbsitsplotr beleuchten, kaum- unci Deckenlicht vsrmsiclsn. Zwischen 1ä uncl 19 Olir nicht bügeln, äugen, kochen! blicht ru früh vsrclunksln, mch4 r spot sntclunksln. blncl immer beim Verlassen : Naurus: sicht aus!
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- Mrhcberschutz durch L. Ackermann, Romanzentrale Stuttgart) '4Nj
Afred war aufgestanden. Ihm war der Pomadenaffe ein Ekel.
„Ich habe noch mit einer Arbeit zu tun."
„Bitte, Herr Weigel, ich möchte nur mit Ihren Eltern etwas Geschäftliches besprechen,"
Geschäftlich? Alfred hatte schon anderes gefürchtet und ging.
„Also, was verschafft uns das Vergnügen?"
„Herr und Frau Weigel, Sie wissen, ich bin kein Mann von langen Redensarten. Ich wollte Sie etwas fragen. In Oranienburg ist eine kleine Tischlerei zu verkaufen. Vielleicht könnte man Ihnen das Geld vorstrecken."
„Was sollen wir denn in Oranienburg?"
: ^Sie müssen doch wieder mal einen richtigen Boden
j unter die -Füße bekommen, und hier geht das doch nicht."
„Ich habe doch ganz nett zu tun."
„Sie wissen doch, daß Eie weiter keine Arbeit haben als die, die wir Ihnen zuschicken. Sie wissen aber auch, daß wir dafür nichts bezahlen, weil Fräulein Irmintrud nichts nimmt. Daß Sie also nur von dem Geld leben, das noch von dem Autoverkauf übrig ist, und deshalb müIen -Sie vernünftig sein."
Ganz entsetzt starrten die beiden ihn an. - - --
„Was sagen Eie da?" Z .
„Aber Herr Weigel, Sie werden doch nicht im Ernst i glauben, daß Eie hier noch einmal hvchkommen. Ein alter 'Mann wie Eie."
Unsicher stammelte Weigel:
„Und in Oranienbnrgk* ,
„Ich habe mich vielleicht unrichtig ausgedrückt. Eine eigene Tischlerei ist das ja eigentlich nicht. So mehr Werkführerstellung in einer. Wenn man da was zugäbe, würde der Mann vielleicht . .
„Also soweit bin ich schon, daß man was zugeben soll, wenn einer den alten Weigel nur nimmt."
„Herrgott, wie Sie das auffassen! Ein Mann in Ihren Jahren! Sie müssen doch auch an das Glück Ihrer Tochter denken."
Weigel stand langsam auf.
„Ach sol Der alte Weigel soll abgeschoben werden, damit sich der Herr Werner Pistor seiner nickt zn schämen braucht. Danke, Herr Pistor, den Fall wollen wir uns ekst überlegen. Und jetzt — Ihre Möbel lassen Sie morgen abholen. Für Sie arbeite ich nicht mehr und wenn ich stempeln gehen muß. Und Ihre kostbare Zeit will ich auch nicht länger in Anspruch nehmen, Herr Pistor."
„Sie werden sich das noch überlegen. Sie sind etwas erschreckt, aber — gute Nacht."
Er suchte einen „guten Abgang" und war innerlich überzeugt, daß der Alte noch zur Vernunft kommen würde. Beim Hinuntergehen traf er Irma.
„Liebe Irmintrud, reden Sie Ihren Eltern zu, daß sie nicht dickköpfig sind. Ich denke, meinen Alten habe ich bald so weit." Irma riß sich los und stürmte die Treppe hinauf. Dann sah sie in die vollkommen verdatterten Gesichter ihrer Eltern.
Neuntes Kapitel.
Seitdem Werner Pistor bei ihnen gewesen und ihnen mit so rücksichtsloser Offenheit d«i Schleier von den Augen gezogen, hockte Mutter Weigel oben in der Küche und war ein Haufen heulenden Elends. Der Alte stand unten in der Werkstatt und leimte mit einer ingrimmigen Wut ein Bein in einen alten Kiichenstuhl. den eine Frau aus irgendeinem Hinterhaus gebracht hatte. Dabei brummte er v«r sich hin:
„Na alsol Stempeln gehen auch noch! Ein Schafskopf warst du. Junge, als du damals so dumm redetest. Hätten wir lieber gleich den Gnsschlauch ausgemacht. Jetzt haben wir noch eure paar Kröten ausgefressen und nun ist's doch soweit. Ob ich mul rübergehe und den neuen Mann da drüben frage: .Vielleicht können Sie einen Hausknecht oder einen Nachtwächter brauchen'?"
Alfred stand an der Hobelbank und mühte sich, da? vierte Bein für den Stuhl zu glätten. Was sollte er sagen?
„Ich weiß auch nicht, warum das Mädel den Werner Pistor nich will. Ist doch schließlich ein ganz patentem Bengel, und Zaster hat er auch."
„Weil sie ihn nicht lieb hat."
„Oualschl Ich habe Muttern lieb gehabt, und was is nu? Hätte Mutter damals den dicken Schlächterkarle geheiratet —"
Er lachte auf.
„Dann hätte der mit Hilfe ihres Bruders eine Wurst, fabrik aufgemacht und säße jetzt so da wie ich Hol's der Deibel. Ist nu mal so. Weißt du nicht das olle Märchen vom Fischer und seiner Fraitz die auch immer höher kamen, Grafen wurden und Fürsten und immer mehr, und schließ., lich kam der Krach. Siehste, das sind wir. Alfred, was wäret ihr beide für Esel, daß ihr euch nicht 'nen vernünftigeren Vater ausgesucht habt! Uebrigens, ein Tischler wirst du nie. Ist das etwa ein Stuhlbein? Windschief! Gib mal den Hobel her." ,
Jetzt ließ er seine Wut an dem unglücklichen Stutzt dein aus, daß die Späne nur so flogen.
„Nimm den Leim vom Feuer. Riechst du denn nich wie der verprext?"
Wenn nur der gute, alte Weigel in seiner Wut ge- gen das Schicksal nicht so urkomisch gewesen wärel
Plötzlich ging die Tür auf, der'Priesträger trat ein.
„Ist hier ein Studiosus Alfred Weigel?"
,Hst schon recht, geben Si« her."