Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer L6

Altenfteig, Mittwoch, den 31. Januar 1948 68 Iahrgasz

Die Sowjets in Ostpreußen zurMgedraugt

Starke Kräfte des Gegners im Raum von Steinau zerschlagen

Aus dem Fiihrerhaupiquartier, 30. Januar.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In Ungarn fetzte der Feind seine Angriffe zwischen Plattensee und Donau von Lüden und Norden her fort. Gegenangriffe deut­scher und ungaiischer Verbände warfen den Gegner aus einigen Einbruchsstellen. 40 Panzer und Geschütze wurden im Bereiche eines Armeekorps vernichtet. Die Besatzung von Budapest erwehrte sich im Burggelände heftiger von Schlachlfliegern unterstützten An­griffen von Westen und Norden.

Zwischen der oberen Weichsel und der Oder verhinderten unsere Divisionen io harten Kämpfen die Durchbruchsversuche starker ^fowjeii cher Kräfte.

Bet Ohlau versuchte der Feind, aus feinem Brückenkopf heraus weiter nach Westen zu stoßen. Im Raum von Steinau zerschlugen unsere Verbände stärkere Kräfte des Gegners und stellten die Verbin­dung zu der sich zäh verteidigenden Besatzung des Ortes wieder her.

Im Obra-Abschnitt und nördlich der Netze bei Driesen griff der Feind mit starken Pavzerkrästen in westlicher Richtung an. Schwere Kämpfe sind im Sange. Zwischen Schnridemühl und Kulm schiebt sich der Gegner weiter nach Norden vor. Am Unterlans der Weichsel scheiterten schwächere feindliche Angriffe, während eia eigener Gegenangriff über die untere Weichsel nach Osten die Nogat zwischen Marlenburg und westlich Elbing erreichte. Die Besatzung von Elbing verteidigt sich hartnäckig gegen starke feindliche Angriffe.

In Ostpreußen brachen unsere nach Westen angreiseodcn Divi­sionen drn feindlichen Widerstand und gewannen bis zu 30 Kilo- meter Raum. Aasklärungskräste erreichten in kühnem Vorstoß den Brückenkopf Elbing und fügten dabei dem Feind schwere Verluste zu. Nördlich von Königsberg wurden die feindlichen Angriffe in erbitte'ten Kämpfen, in die auch deutsche Seestreitkräste mit sicht- barer Wirkung eingriffen, aufgefangen. Bei den gestrigen Kämpfen in Ostpreußen wurden 53 Panzer und 24 Geschütze vernichtet.

An der kurländischen Front kam es nur zu örtlichen Gefechten.

Im Westen wurden auch gestern Angriffe der Kanadier gegen unseren Maasbrückenkops Gerdruidenberg durch Artillerieseuer zec-, schlagen. Schwere Kämpfe mit dem Feind, der seine Angriffe am Abend und in der Nacht fortsetzte, Hallen an.

An der Roerfront wurden mehrere feindliche Angriffe abgewiesen, nordwestlich Limmich vorübergehend verlorene Orte im Gegenstoß wieder gewonnen. Beiderseits St. Bith stehen unsere Verbände io schwerem Kamps gegen die aus breiter Front angretfenden amerikanischen Divisionen. Nordöstlich der Stadt brach der Gegner

Der Führer zum. Januar

Anläßlich des 12. Jahrestages der Machtübernahme durch die NSDAP, hielt gestern abend der Führer von seinem Haupt- quartier aus eine Rundfunkansprache an das deutsche Volk. Seine Ausführungen waren von dem Glauben getragen, daß wir das Schicksal meistern werden, so unerbittlich es uns auch vrüfen möge. Wir kommen noch ausführlich auf die Rede des Führers zurück.

nach heftigen Kämpfen in unsere Stillungen ein, im südlichen Ab­schnitt wurde er abgewiesen oder in unserem Hauptkampsseld nie- derg-zwungen.

Im oberen Elsaß setzte der Gegner die Angriffe aus feinem III- brückenkops nördlich Kalmar fort. Es gelang ihm, in einem Ab­schnitt auf dem Slldufer des Kolmar-Kaoals Fuß zu soffen. Die im Geb et von Thann und Sennhkim angreifendrn feindlichen Verbände blieben unter hohen blutigen Verlusten liegen.

In Mittelitalien wurden nordwestlich Faenza durch Stoßtrupps mehrere stark befestigte Kampsstände gesprengt.

In der Herzegowina warfen unsere Truppen den Gegner aas dem Raum von Mostar weit nach Süden zurück. Auch an der Drina und bei Dirooitica und an der mittleren Drau find erfolgreiche Unternehmungen gegen Bandevkräste im Sange.

Anglo-ameri dänische Terrmflleger griffen am gestrigen Tage Städte in Westfalen und im frovtnahen Raum an. Größere Schäden entstanden in den Wohngebieten von Krefeld und Kassel, außerdem wurden mehrere Krankenhäuser der Kinderheilanstalt Bethel schwer beschädigt.

Britische Kampsflagzeuge warfen in der vergangenen Nacht j Bomben auf die Reichshauptstadt.

London liegt weiter unter unserem Vergrltungsfeuer.

vis ttuncl« cter

Dieieö LSvrt aus einer Änsvrache, Sie Aeichsvrenechcf , Dr. Dietrich bei einer Zusammenkunft deutscher Journali- sten hielt, denen er einen Ueberblick über die Lage im Osten und die deutschen Gegenmaßnahmen gab, kennzcich- ! net unsere Situation. Wir machen uns nichts vor, sehen die Dinge wie sie sind und begreifen, daß der Krieg nun auch im Osten in den unmittelbaren Bereich unserer Heimat gekommen ist. Es hat gar keinen Sinn, vor den Tatsachen die Augen zu schließen. Die Sowjets sind durch- gebrochcn, sie suchen sich in den genommenen Räumen zu entfalten. Jetzt heißt es, den Ansturm der bolschewistischen Flut aufzuhalten! Je klarer wir die Dinge erkennen, um so eher werden wir die Notwendigkeit einschen, daß nun­mehr auch an unserer Ostgrenze die große Stunde der Be­währung gekommen ist. Bisher haben wir jede noch so. schwierige Lage gemeistert. So tritt unsere militärische Führung der im Osten geschaffenen Situation mit souverä­ner Ruhe gegenüber. Gegenmaßnahmen brauchen eine gewisse Zeit zum Anlaufen, aber dann wer­den die Bolschewisten sie auch zu spüren bekommen.Auch im Osten werden die Bäume der Bolschewisten nicht in den Himmel wachsen", sagte Reichspressechef Dr. Dietrich. Das Wort stärkt unser unerschütterliches Vertrauen und unsere Zuversicht.

Mit Recht verwies der Reichspresscchcf auf die West­front. Wie sah es denn dort im vergangenen September aus? Nicht anders als heute im Osten. Nach dem Durch­bruch der Anglo-Amerikaner bei Avranckes schien es kein Aushalten der feindlichen Massen zu geben. Durch ganz

»Rot in Frankreich immer verzweifelter-

Die Krise in Frankreich aus dein Gebiete der Brennstoff­und Lebensmittelversorgung, die langsam immer schlimmer wurde, ist jetzt in ein so akutes Stadium getreten, daß sich der nach London gereiste Major Mathe vom französischen Trans­portministerium veranlaßt sah, einen neuen Notruf an die Anglo-Amerikaner zu richten", meldet der nach Paris gereiste Londoner Korrespondent vonAftonbladct". Es müßten so­fort mindestens 20 600 Lastkraftwagen und Hunderttausende von Güterwagen zur Verfügung gestellt werden, um das fran­zösische Volk, das Physisch und moralisch die Grenze seiner Widerstandskraft erreicht habe, zu retten. Die Krise, die man schon seit langem habe kommen sehen, sei nun eingetreten. Mit jeder Stunde werde die Lebensmittel- und Brennstosfnot in Paris und in anderen Städten immer verzweifelter. In Frankreich seien statt 15 500 nur noch 1250 verwendbare Loko­motiven vorhanden und dabei alle staatlichen Lokomotivwerk- stätten zerstört. Während Paris Mangel an allem leide, seien 100 000 Arbeiter arbeitslos.

In Paris sterben immer mehr Leute an Hunger, meldet der Berichterstatter desJournal de Ge> neve". Es herrsche ein unbeschreibliches Elend unter der Be­völkerung. Fast keine Nahrung mehr, keine Hei-! zung, kaum mehr Kleider und Schuhe, abgezehrte und bleiche Gesichter, das fei das Bild, das Paris heute dem Besucher biete.

Bolschewistische Justiz in Bulgarien

Nach einer Mitteilung des Sofioter Rundfunks wurde vor einem Gericht der kommunistischen Miliz in der Stadt Warna ein Prozeß gegen 172 Angeklagte eröffnet. Es handelt sich ausnahmslos «in politische Gegner der Bolschewisten, die als Faschisten bezeichnet werde». Als erster wurde der ehe-' malige Chef der bulgarischen Staatssicherheitspolizei Rainoff verhört.

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Frankreich und Belgien mutzten "unsere Westtruppen zurück- gehen, und eines Tages stand der Feind vor unserer Grenze. Die ersten deutschen Gegenmaßnahmen wirkten sich aus, aber trotzdem ließ sich ein Einbruch in die Grenz­gebiete nicht verhindern. Damals blies Montgomery das Halali und wünschte seinen Truppen fröhliche Jagd in Deutschland.Der Weg nach Berlin ist frei", lauteten die englischen und amerikanischen Siegcsvarolen. Und was geschah? Je näher der Feind uns auf den Leib rückte, um­so mehr versteifte sich der deutsche Widerstand: es baute sich eine eherne Abwehrmauer auf, an der sich die Feinö- armeen verbluteten. Schließlich kam dasgroße Wunder", wie der Feind es noch heute nennt. Mitten aus der Ver­teidigung brach die deutsche Gegenoffensive los und drückte den Gegner zurück, ohne daß es ihm trotz stärksten Menschen- und Materialeinsatzes bis heute gelungen wäre, unseren vorspringenden Frontbogen wieder zu beseitigen.

An der Grenze trat die Wende ein, so meinte Dr. Diet­rich. Warum sollte cs im Osten anders sein? Die Grenze dort ist lang. Dementsprechend müssen unsere Gegenmaßnahmen umfassend sein. Aber die Bolschewisten werden erleben,wie das deutsche Volk für seine Existenz und für seine Zukunft zu kämpfen versteht." Die Stunde der starken Herzen ist da. Jetzt heißt es. hart und entschlossen pch dem Feind entgegenzuwerfen. Der Volks- st » rm marschiert. Er ist von dem Geiste bedingungs- loser Einsatzbereitschaft erfüllt. Front und Heimat wach­sen immer enger und fester zusammen und damit wachsen chre Kräfte. An dem deutschen Fanatismus werden sich d,e bolschewistischen Wogen brechen. Das ist unser Glaub- Er wird stch erfüllen!

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DerKönigstiger"

Die deutsche Rüstungsindustrie hat der kämpfenden Front wiederum einen neuen Panzer zur Ver­fügung gestellt, der in Konstruktion und Wirkung wohl kaum übertroffen werden kann. Von der F.indsette wird dieser neu- PanzerKönigstiger" genannt.Königstiger" bei einer Fahrt durch das Gelände Den Anweisungen des Panzerkommandanten folgend, nehmen die Panzer den be- sohlenen Weg zum Einsatzolt. Kein Hindernis ist für sie unüberwindlich und kein Gelände un- passierbar. (Hamanv-TO-LP.. M.)

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Helferinnen der Wehrmacht

Biele tausende deutscher Frauen und Mädchen stehen bereits im Dienst der Wehrmacht. Im Flak- waffen-H-lferinnev-Korps lst ihr erster geschloffener Einsatz in der Landesverteidigung geschaffen worden. Nun haben die Reichsreserentin des BDM. und die Reichsfeauensührerin einen Ausruf an alle nicht im kriegswichtigen Dienst stehenden Frauen erlaffen, der sie, smvüt ff- das 18. Lebens­jahr erreicht haben, zum Eintritt in dos neugeschaffene Wehrmachl-Helferinnen-Korps aussordert. Flakmoffen-Helfennnen am Horchgerät. (Hamann-TO-EP., M.)