Nr. 36
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Aus Stadt und Land
M Lpser gibt es kein Entgelt!
„Und die beide» Kleider dorr, die du doch schon jahrelang »ich! mehr tröffst, willst du nicht abffeben?" frache die Freundin die Hansfron, der sie beim Durchsehen der Kleiderbestände für aas „Volksopfer" half,
„Man kann nie wissen, ob man sie nicht selbst noch einmal nötig hat!', antwortete die Haussrau, „Ja, wenn man z. B, für zwei abffeffebene Kleider einen Bezugschein für ein neues bekäme, oder saffen wir, weniffstens ein paar Punkte der Kleiderkarte freiffeffeben würden, dann würde ich mir die Sache noch einmal überlegen. Ich verstehe überhaupt nicht, warum man keine Prämien bei der Spinnstoffsammlunff ausffibt. Für Knochen gibt es Seife, für Altpapier neues Briefpapier — solche Tpinnstoffprämie wäre doch ein viel größerer Anreiz?'
Ja, diese Meinunff wird hin und wieder laut und scheint auf den ersten Blick recht überzeugend. Aber sie muß gleich berichtifft werden- Tausende von Menschen gibt es. die heute überhaupt nur noch ein oder zwei Kleider besitzen und keins mehr davon abffeben können. Wieviel Bombenffeschädiffte, Grenzlandflüchtlinge, Volksdeutsche haben alles verloren und können kein Stückchen' Spinnstoff mehr entbehren. Sie würden also auch nie in den Besitz einer Spinnstoffprämie kommen, obwohl sie Spinnstoffe am nötiffsten brauchten. Wie viele haben auch bereits bei den vorangegangencn Spinnstoffsammlungen alles Ueberflüssige abgegeben und können heute nicht mehr viel ^nr Sammelstelle bringen. Sollen denen gegenüber nun jene im Vorteil sein, die immer wieder manches Stück zur Seite hängten und manchen nicht mehr getragenen Anzug „für alle Fälle' noch zurückbehielten? Und die nun erst, weil es eine Prämie geben würde, damit herausrückten l An den Knochen- und Altpapiersammlungen jedoch können sich alle ohne Ausnahme beteiligen.
Der Hauptgrund aber ist, daß die diesmalige Spinnstoffsammlung, wie ja auch ihr Name sagt, ein Volksopfer sein soll. Opfer aber kann man nicht prämiiren und auch kein Entgelt dafür bezahlen, Opfer müssen aus dem Einsehen der Notwendigkeit heraus, aus dem Verstehen der Lage, aus bereitem Herzen gebracht werden. Wer das nicht begreift, hat überhaupt noch nicht begriffen, worum es gerade jetzt in diesen kritischsten Tagen des Krieges geht.
Vielleicht überlegt es sich unsere anfangs erwähnte Hausfrau auch ohne Spinnstoffprämie doch noch einmal, ob sie es Vor ihrem Gewissen verantworten kann, ungenutzte Kleidungsstücke sür nichts und wieder nichts im Schrank hängen zu kaffen?
Zehrgeld und Neldergeld a!^ Vergütung . kür LMsüilltzdienst
Zum Ausgleich besonderer Inanspruchnahme im Rahmen des Lust- schutzdlenstes sind u, a. auch Zehrgeld und Kleidergeld vorgesehen. Leisten Gefolglchaftsmitglleder, die innerhalb des Betriebsgrundstücks lagermäßig unteraebracht sind. Lustschntzdienst, dann kommt ein Zehrgeld nicht in Betracht, weil der Lustschntzdienst nicht außerhalb der Arbeits- oder Wohnstätte geleistet wird, Zehrgeld wird jedoch dann gegeben, wenn sich der Lustschutzdienstpflichtige während des gesamten Luftschutzdienstes außerhalb seines Wohuraums aufhalten muh. Auch Bewohner von Dleustgebäudcn und Betriebsgruiidstnckcn, z, B, Hansinspektoren, Hausmeister, Pförtner, Heizer nsw,, die in solchen Gebäuden zum Luftschutzdienst herangezogen werde», erhalten Zehrgeld nur, wenn sie sich während des gesamten Lnftschutzdienstes außerhalb ibres Wphnraums aufhalten muffen. Wird der Lnfkschntzdienst an der Arbeitsstätte geleistet, dann kommt Zehrgeld nur in Betracht, wenn die gewöhnliche Arbeitszeit bei Hinzurechnung des Lufiichutzdienstes um mindestens drei Stunden überschritten wird, Kleidcrgeld bei Unterbringung in einem für den Lustschntzdienst bestimmten Raum oder im Belriebsraum ist, wie gleich, zeitig erklär! wird, dann zu zahlen, wenn das Gesolgschaftsmitglicd mit der Kleidung zu schlafen Kat Stellt dagegen der Betrieb- besondere Bett- Wäsche, Liegestätten mit Bettwäsche oder gestattet er den lagermäßig nntergebrachten Gefolgschaftsmitgliedern bei Ausübung der Luftschutz, dieustpslicht den Aufenthalt im üblichen Schlasraum, dann ist Kleidergeld nur zu zahlen, wenn beim Einsatz zur tatsächlichen Schadcnsbekümpfung ein« stärkere Abnutzung eigener Kleidung erfolgt.
Ms mW MS kW NWMMlerMN?
Für Jugendliche, die vor Beendigung der Lehrzeit bzw. vor Ablegung einer Lehrabschlußprüfung zum Reichsarbeltsdienst oder zum Wehrdienst einberufeu werden, ist es eine dringliche Frage, was aus ihrer beruflichen Weiterentwicklung wird. Der Reichsarbeitsminister hatte bereits im Oktober 1943 im Einvernebmen mit der Webrmach! und dem Rcichs- »rbkitsdienst den Grundsatz betont, daß Jugendliche, die in einem Lehr- »der Anlernverhältnis stehen, in der Regel erst nach Beendigung der Berussausblldnng einberufeu werden. Wo dies nicht möglich ist, gilt das Lehrverhältnis durch die Einberufung zur Webrmacht nicht als ge- lost In welcher Form das unterbrochene Lehrverhältnis nun nach dem Kriege fortgefnbrt wird, ist im Augenblick noch nicht zu entscheide!» Der Reichswirtichaftsminister hat jedoch grundsätzlich den - Standpunkt der- treten, daß das Leistungsprinzip im Vordergrund stehen muß und daß dementsprechend die spätere Zulassung zu den Lehrabschlußprüfungen nicht allein von der Lehrzeitdauer, sondern von der Erreichung des Lehrziels abhängig ist. Das Jugendamt der Deutschen Arbeitsfront verweist in diesem Zusammenhang aus einen Erlaß des Nrichswlrtschaftsministers, wonach ohne ordentliche Lehre nur in begründeten Ausnahmefällen eine Zulassung zur Lehrabschlußprüfung in einem Lehrberuf erfolgt, Voraussetzung ist in jedem Falle, daß aus Grund der bisherigen beruflichen Tätigkeit des Prüfungsanwärters angenommen werden kann, daß er den Anforderungen genügt, die an einen Lehrling des gleichen Berufs gestellt werden, Folgende B ? - dingungen müssen unbedingt erfüllt lein- Vollendung des 21, Le- benssahres eine mindestens fünfjährige praktische Tätigkeit, die in enger Beziehung zum Lehrberuf steht, und ferner der Nachweis, daß der Prüfnngsanwärker bemüht gewesen ist, sich die erforderlichen theoretischen Kenntnisse anzueignen, wie dies durch Teilnahme an betrieblichen oder außerbetrieblichen Schnlungsmaßnahmen erfolgen kann.
Zehn Fahre Großer AefähigUUSnachweks
Das deutsche Handwerk, das gerade auch im Kriege seine Nnrnß-, behrlichkeit im Leben unserer Volks- und Wirtschaftsgemeinschaft bewiese» hat, hatte in den Jahren vor der Machtübernahme unter einer Ueber- flutung durch schlecht ausgebildete Kräfte gelitten, die noch dazu oho« wesentliche Bemühungen in die Lage kamen, sich sellfftändig machen z» können. Die Zahl der selbständigen Handwerker war daher von 1926 bi» 1994 von 1,3 auf 1,57 Millionen, also um 19 Prozent gestiegen. Unter dem Zugang befanden sich aber nur 29 Prozent geprüfte Meister. Im übrigen ergab sich aus der großen Zahl ungeprüfter selbständiger Handwerker eine erhebliche Schädigung für die Bevölkerung, die Handwerks- leistungen in Anspruch nehmen mußte. Vor nunmehr zehn Jahre» wurde diesem Zustand ein Ende gesetzt durch die Einführung de» „Großen Befähigungsnachweises" im Handwerk. Reichs- Handwerksmeister Schramm weist in einem Aufsatz zum zehnjährige» Gedenktag dieser Wende des deutschen Handwerks darauf hin, daß der Große Befähigungsnachweis sich als ein Werkzeug der Auslese »ich Leistungssteigerung erwiesen habe. Seitdem müsse jeder, der sich s» Handwerk selbständig machen will, feine Befähigung dazu Nachweisen, indem er die Meisterprüfung ablegt. Der Große Befähigungsnachweis, für besten Bewährung auch die Leistungen des Handwerks im Kriege und besonders in der Rüstung sprechen, werde nach dem Kriege «oll bestehe» .bleiben. Auch die beimkehrenden Kriegsteilnehmer würde», wenn sie einen Handwerksbetrieb eröffnen wollten, die Meisterprüfung Machen wüsten Es werde sedoch alles getan werden, mn sie durch besondere Unterweisungen so schnell wie möglich an» Ziel zu bringe« «tM ihnen die notwendigen Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln, die sie in der Praxis brauchen, um al» vollwertige Fachleut« »nd erfolgreiche Betriebsführer «n de« gewaltigen Aufgaben de- Handwerks «ach dem Kriege mitwirke« und sich ein »Ute» Leb enSschi cksol schmieden z« können.
Kampf Sen FelnSen Ser Kartoffel!
N Nicht vom Kaitosselkäfer, beste» gefräßige Larven ganze Kartoffelfelder vernichten können, soll hier die Rede sei», sondern von jenen Umständen, aus deren Schuldkont« die Verluste in unsere» Kartoffelkellern Sch«. St-Me Luft, Lenchtigtzit, Helligkeit, zu dickes Schäl« «iw. —
Männer — die wissen um was es geht
Die Attensteiger Volkssturmsoldaten in der Ausbildung
„Treue, Gehorsam und Tapferkeit sind die Grundlagen eines Etaans und machen ihn unüberwindlich. Treu seinem Eid kämpft der Do krstunnsoldctt in oll>n Le g n veiblssen und siegesgläubig. Dem Führer bis zum Tode gelreu, ist er bereit, li>b«r im tapferen Kampfe zu siertnn, als jemals um die Gnade des Feindes zu fl.hev. An Etont hast gkeit, Selbstlosigkeit und Kameiadschvft unübertroffen, bildet der Volkssiurm die Armee der g ößten Idealisten Deutschlands." —
Als im November vorig«« Jahres anläßlich der feierlichen Vereidigung des Deutschin Volkestu>ms in Alienst'ig diese Kampfsätze öoerlesen wurden und feder Dolkssturmsoidat die Eidesformel nach- I sprach: „Ich schwöre t»i Gott diesin heiligen Eid, daß Ich dem Ivhrer des Deutschen Reiches, Adolf Hi ler, bedingungslos treu und gehorsam fein weide. Ich gelobe, daß ich für meine Heimat tapfer Kämpfen und, lieber sterben werde, als die Freiheit und damit die soziale Zukunft meines Volkes preiszugebrn" — mag sich mancher der damals angetretenen Männer noch nicht des tiefen Ernstes und der einmaligen Bedeutung der Stunde bewußt gewesen fein. Ja, es mag vielleicht der eme oder andere noch mit dem Gedanken g>spült hoben, d, ß der Volkssturm eben eine Foimsache, ein Scheirprovisorium sei.
Der Ernst der Stunde
Inzwischen sind Monate verflossen. Die Westfront konnte stabilisiert werden, so daß die damals akute Gefahr für unsere südwestdeuischeHetmatzunächst nicht mehr besteht. Inzwischen h -t aber der übermächtige Massenansturm der Bolschewiken an der Ostfront dazu gesührt, daß wette Teile des deutschen Hetmatbodens im Osten geräumt werden mußten. Millionen deutscher Frauen, K-nder und Greise mußten von einer Stunde zur anderen Heim.
Haus und Hof verlassen, um t tls irr Eonderzügen. tecks in endlosen Tncks bei Winterkälte und Schneesturm aus den Straßen ins Retchrinnere eingrschleust zu werden. Damit sind auch dem letzten Illusionisten und Träumer die Augen cwsgegangen.
Daß sich die Attensteiger Bo kssturmsoldaten über die ihnen gestellte Ausgabe und ihre bedingungslose Berpfl chtung als treue und tapfere Soldaten unseres Führers klar sind, weil sie wissen, um was es geht, beweist der Ge>st, der in jedem Volkssturmdienst offenbar wiid, und die gute Kameradschaft der Dolksslurwsoldalen — Männer wie Führer — unter sich. So klein unser
Siädtchen auch ist. im Do-Kssturm sind doch Männer zusammen in Reih und Glied gestell', die sich vorher nicht gekannt haben und auf andere Meise kaum in so enge Berührung miteinander gekommen wären. Die innere Tuchfühlung wurde zwilchen den Männern durch die soldatische Kameradschaft schnell hergestellt. Nun bewegen sie alle die gleichen Erfühle, das gleiche Wollen und der gleiche Getst: dem Vaterland mit d tzter Hingabe zu dienen!
Auf der Schulbank
Me unvermeidliche Theorie vls Grundlage für die Beherrschung der Waffen und als Dorouss-tzung sür den modernen Feuerkawps wird in den Lehisälen der hiesigen Schulen g«l hrt. So mußte sich noch mancher wohlproportionierte olle Krieger wieder in die Ectulbonk zwängen. Bold rauchte auch so manchem der Schädel. „Das Gewehr 98 besteht aus folgenden Havptleilen" — „Die einzelnen Hauptteile setzen sich zusammen aus . . . und haben folgende Funktion . ..." — Laßru l — man Hot doch in de« vielen Jahren, seit man den grauen Rock auszoo, so allerhand vergessen. P ötzlich heißt's dann auch noch: „K merod Meier, erklär,» Eie Ausgode und T ile des Deischlcff s" — da ze'gt sich donn, ob man genau ousg p°ßt hat. Das willige Mttgehen oller Männer zeigt, wie se:,r poch in jedem deutschen Mann die Liebe zur Waffe und zum Soldatenh, ndiverk gleich einer Berufung stlckt. Wenn die Antwort auch n cht in so wohlg« setzten Worlen und wie am Schnürchen wie beim Ausbilder k>mwt, das macht nick.ts. Wichtig und ausschlaggebend ist: Jeder kennt s-ine Waffe und kann sie proklisch handhaben. D e ganze Ausbilvm g ist daraus abgestellt, den Volkssturmsoldat.n unter Verzicht aus alle« vnnöt gen Drill schnellstens mit den gebiäuchltchsten Waffen des Bolkssturms, nämlich dem Gewehr, dem Maschinengewehr und der Punzersaust, ihrer Handhabung und Pflege, gründlichst vertraut zu machen.
Er lernt Ladehemmungen beseitig««. Die Echießlehre mit Flugbahn des Glschrsses, die Witterungseü flösse hieraus, EtriuunL Echvßleistung, Geschwindigkeit, Dmchschlagewiikvng sind olles Dir ge. die der Dolkssturmsoidat wissen muß. Eine große Ausbild unxscwfgabe ist also in kürzester Z-It zu erfüllen. Doch ist der Grundstock der Ausbildung twreits gelegt. Es ist «ine Freude, die ollen So dvtlN samt ihren jurgin Kameradin zu sehen, wie sie sich Mühe geben und risrig lernen, denn mos nt tzte die beste Wvffe ohne ibren T'äger, stin Körnen und sein tapferes Herz, dos dem Mcff niräger die Kraft und die Fähigkeit gibt, sie er- solgrcich wider alle Feinde des Riiches zu führen.
. . . und tm Gelände
Hier komm«» als erstes Antreteübungkn in Linie und Marsch, ordnung, tm GlUppen-, Zug- und Kompanieo«rband an die Reihe, muß doch aus «wem Hausen Zivilist'« eine militärische Einheit werden, die sich entsprechend brwegen kann. Die Gruppe ist im Geläute zunächst die Houptausbddungselnhelt. Dos Entwickeln dir Grupp n, die Entfaltung der Zöge und der Komp nie. die Re he, Schi tzenreihe und Schützenkette sind schon absolut geläufige Begriffe geworden.
Die einzelnen Volkesturmführer und Unterführer find vom Ba- toillonsjührir argesungen dis zum litzien Grtppmfllhrer alles gediente und soldatisch bewährte Männer, die unter Opferung ihrer
ipK..Zeichnung: ^-Kriegsberichter Faust. Wossen-tt. W.)
Feuertaufe der Volkssturm-Kameraden im Osten des Reiches
Freizeit bemüht sind, sich selbst mit manchem Ausbildungsstoff wieder vertiaut zu machen, um ihn dann den Männern wieder vermitteln zu können.
Seinen Männern ein Vorbild
Immer wieder eisch.irt einmal der Boiatllonsführer bei eine« Dienst s,in-r Kompamen und der einzelnen Züge. So manchmal sprach er sck on zu seinen Märne-n. Er kennt ihre Gefühle, Wüo- sck e und Sorgen. Seine Worte sind immer soldatisch Knopp, aber sie packen j d.n » n^imn, richten auß iritzen mit.
Jedem Dolkssturmmann wurde eingeimpft: Nicht unfruchtbar debatti-ren und dtskusteren. Der Dolksstmm ist kein B-reio, sondern ein soldatisches Eche-tzko ps aus der Not des Vaterlandes giboren. Ave z'vtle Behäbigkeit im Dienst adligen, Haltung annehmen, sick zujammevreißen, Disz plin bewoh en und Härte und Zucht von sich veilongm. E>lbst immer Be spiel und Dorbi d sein wollen in Dienstsreud gkeit und E ns tzbereitschast. Den Blick geradeaus nehmen und treu seine Pfl cht erfüllen' Dem Führer vorbcholllos v'rtrvuen und an d.n Sieg glauben und für ihn das litzte eins tzen.
So hat sich Dienst und Leben der Volkssturm-Soldateo zu dem einen Bekenntnis gesonnt:
Im Leben und im Sterben Soldat sein, gut und groß.
Bricht auch das Glück in Scherbe»,
So ist es unser Los!
Wir Huben cs b,schworen:
Hart, treu und fest zu sein,
D ulsckstand ist nicht v rloren,
U.d stund es ganz alle nl
dies a».s 'raq, aazu vei. dir Größe des an sich unvermeidbare» Abfalls >.>!>!> Kariofselverbrauch zu steiffern. Deshalb sag! jede ffewissenhafre Hausfrau diesen Feinden der Kartoffel ganz energilch den Kamp! an. Sie weiß, daß sie mit den einffekellerten 59 Kilogramm 3'/» Zuteilungs- Perioden hindurch ausreichcn muß und daß jeder vermeidbare Verlust auf Kasten der Ernährung ihrer Familie geht. Auch kocht sic Pellkartoffeln. weil dadurch gegenüber Salzkartosseln bis zu 3V v H an Nahrungsgut eingeivart werden kann Sie liest die Kartoffeln regelmäßig aus und sorgt dafür, daß die Temperatur weder über 5 Grad Wärme steigt, noch unter 9 Grad fällt Sie hält den Karwffelkellci gut abgedunkelt und lüftet bei Bedarf ausreichend. Aus diese Weise haben sich an ihren Kartoffeln auch noch gar keine Keime gebildet, während ihre Nachbarin ans dem Nebenhaus darüber schon lehr geklagt hat Das einzige, was sie ihr nun raten konnte, war, daß sie die Keime erst vor Verwendung der Kartoffeln entfernen soll: denn sonst verliert die Kartoffel durch immer wieder erneute Keimbildung erheblich an Nährwert. Kein Wunder — die Nachbarin hat die Kartoffeln im Heizungskeller liegen, bei nicht zu lüften geht. Da kann sich ja die Kartoffel nicht halten! Das Traurige dabei ist nur, daß diese Kartoffeln nun schon sehr stark faulen und ihren Zweck weder bei der für ihren Verbrauch bestimmten Familie noch sonstwie erfüllen können, also der Volksernährung glatt verlorengehen. Wer so handelt, verletzt sträflich seine Pflicht, die jeden Verbraucher mit allen Nahrungsßiitern äußerst sparsam »«»«gehe» heißt.
Kurznachrichten
Luftpost für Kriegsgefangene «nd Ziviltntrrnierte. An deutsch« Kriegsgefangene und Zivilinternierte gerichtete sowie von feindlichen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten in Deutschland herruhrend» Briese bis 250 Gramm und Postkarten können mit Luftpost nach überseeischen Ländern befördert werden. Die Luftpostgebühren sind nach den Bestimmungsländern gestaffelt und betragen 50 Rpf bis 90 Rpf für je S Gram-». Auskünfte über Eingelheiten an »« Postschallern.
'. viel verlorene t".t>e.. . > eu,..a. Zu den Krankheiten, deren Behandlung an-b in, unbedingt notwenndig ist, gehören
neben den Krieasverletz-.-.n,-n, den anstnkendcn Krankheiten und den Neurosen zweifellos auch die Erkrankungen, die unter dem Sammelnamen „Rheuma" znlammcngefaßt werden. Wie hierzu Tozein Tr. Fenz im Deutschen Aerztebkatt anskührt, waren z. B. von 1 Million Versicherter der Allgemeinen Oriskrankenkaste Sachsen im Jahre 1940 rd. 50 009 Versicherte weac» rheumatischer Leiden etwa 1,5 Millionen Tage krankgemeldet. Diese Zahlen, .die sich ohne weiteres auf das übrige Reich übertragen lasten, beziehen sich auf Menschen der leistungsfäbigsten Jabre und somit c^if Kerntrnpven des Arbeitseinsatzes. Mit der Frage, ob die rheumatisch benannten Leiden mir den uns beute zur Verfügung stehenden Kenntnissen und Mitteln vermeidbar und besserungsfähig sind, hat sich jede Untersuchung über den praktischen Wert der Rheumabekämpfung zu befassen. Von ihrer Beantwortung hängt auch die Entscheidung ab, ab die vom Reichsgesundheitsfübrer vor über zwei Jahren für jeden Gau angeordnete Errichtung besonderer Rheuma-Abteilungen die in sie gesetzten Erwartungen rechtfertigen wird. Mit dieser Maßnahme wurde der Rheumabekämpfung mitten im Kriege eine bisher nicht dagewesene Möglichkeit geboten, ihre Wirksamkeit zu erweisen.
Aerzttlchr Versorgung m fahrbare» Bercitschastsklinilen. Der go- ichästsführende Präsident des Deutschen Roten Kreuzes hat eine Anordnung erlassen, wonach zur Erreichung einer zusätzlichen ärztliche, Versorgung der Bevölkerung und einer völligen Auswertung der vorhandenen Spezialeinsatznitttel bei den Landesstellen des DRK iranspov tadle „TRK-Bercitichasiskliniken" aufznsteNcn sind. A nach den io einzelnen gegebenen Möglichkeiten sollen diese Bereitschaftskllnike« Krankenlagerstellen von etwa 100 bis 200, möglichst in Feldbetten, um- tasten und bis etwa ans 1000 Lagerstcllen erweiterunyStähig sein. I, diesen Bereitschaftskllnlken soll mindestens voller klinischer sowie poliklinischer Betrieb für Chirurgie und Innere Medizin gewährleistet lein Außerdem soll im Rahmen notwendiger Sosortbehandlung auch ausreichende Behandlungsmöglichkeil sür Luftkrieasschäden, Augenkrank- hciteu, Hals-, Nasen- und Ohrcnkrankhciten, Zahn- und Klefcrkrank beiten »nd ebenso für Geburtshilfe bestehen.