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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 22

Alte «steig, Freitag, deu 26. Januar 194S

68 Iahrgaug

Verbiffener Widerstand an der Oftgrenze

Die Sowjets an Le« Rändern des oberschlefische« Industriegebietes aufgefangen

Au» dem Fiihrerhauptquartier, 25. Januar.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In Ungarn durchbrachen unsere Angriffsverbände zwischen Be- lenczesee und Donau starke Pakriegel des Feindes und drangen bis über den Bauabschnitt vor. Deutsche und ungarische Verbä nde durchschiilten im Angriff den westlichen Teil des Berte?gebirges «ad vaimen das Industriegebiet von Mögalla und Felsögalla. Nächtliche Angriffe der Sowjets gegen den Westteil von Budapest blieben erfolglos.

In der Schlacht zwischen den Karpaten und der Weichsel hat der hartnäckige Widerstand unserer Truppen dem Feind schwere Ver­luste beig,bracht. Allein im Bereich einer Heeresgruppe wurden nach vnvollständig-n Meldungen zwischen dem 12. und 23. Januar durch Truppen des Heeres, Flakartillerie und fliegende Verbände der Luftwaffe 1356 Panzer vernichtet.

Südlich der Weichsel und an den Rändern des oberschlesischen Industriegebietes wurden starke, von Schlachlfliegern unterstützte Angriffe der Bolschewisten blutig abgewiesen oder aufgefangen.

Zwischen Gletwitz und Brieg versucht der Feind die Oder zu überschreiten. Es gelang ihm, Oppeln nach schweren Kämpfen zu nehmen.

Die U-bersetzversuche über den Fluß aber wurden in der Masse im G.genavgrlff zerschlagen. Um einzelne inzwischen eingeengte Brückenköpfe wird noch gekämpft. Bon Südostev her schoben sich feindliche Angriffsspitzen näher an Breslau heran. Oeplich der Stadt scheiterten alle Angriffe des Feindes. Eine bei Steinau über die Oder gesetzte sowjetische Kampfgruppe mit 30 Panzern wurde nach Abschuß von 24 Kampfwagen geworfen.

Posen und Thorn werden gegen starke bolschewistische Angriffe behauptet, in Bromberg toben heftige Straßenkämpse.

In Ostpreußen versucht der Friad, seiaen Einbruch in Richtung SIbtag nach den Franken zu erweitern. Erbitterte Kämpfe find

hier im Gange. Oestlich davon wurde unsere BerteidigAngssront an die masurische Seenplatte zwischen Ortelsburg, Lötzea und Angerburg zurückgenommen und gesestizt. Zwischen Allenburg und dem Kurischen Haff vereitelten unsere tapferen Divisionen mehrfache feindliche Durchbruchsversuche.

An der kurländtschen Front setzte der Feind nach Zuführung neuer Kräfte seine starken, von Panzern unterstützten Angriffe wiederum mit Schwerpunkt südöstlich Libau fort. Sie wurden im wesentlichen abgeschlagen, einige Einbrüche abgertegrlt. Ja diesen schweren Abwchrkärnpsen wurden 52 Panzer abgeschossen.

Schlachlflieger griffen in den Schwerpunkten der Winterschlacht in die Erdkämpse ein. Sie setzten allein im Oderraum 24 Panzer außer Gefecht und vernichteten 360 Kraftfahrzeuge sowie zahlreiche Geschütze.

In Holland war die beiderseitige Stoßtrupptätigkeit in letzter Zeit besonders lebhaft.

Im Roerbrückenkopf südöstlich Roermond wird um Heinsberg heftig gekämpft. An de« Front zwischen Elsenboro und der Sauer führten die Amerikaner starke Angriffe, vor allem östlich Hous- falize, wo ihnen ein kleinerer Einbruch gelang. Im Gebiet von Blanden blieben sie in unserem Abwrhrseuer liegen.

Südlich Reichshosen im Elsaß gewannen unsere Truppen im Angriff einen Brückenkopf über die Moder und schlugen Gegen­angriffe, die der Feind bis zu 18 mal wiederholte, blutig zurück.

Südöstlich Rappoldsweiler dauern die h n° und herwogenden örtltchen Kämpfe an. Der aus das Ostufrr der Ili vorgedrunzerre Gegner wurde wieder zurückgewoiftn und verlor dabei 16 Panzer und zwei Panzerspähwagen. Aus Mülhausen angreifender Feind konnte nur einige geringe Einbrüche erzielen.

Die anglo-amerikanische Lufttätigkeit beschränkte sich am gestri­gen Tage aus Iogdoorstötze, vor allem in das westliche Reichsgebiet, fftz Groß-London lag auch gestern unter unserem Fernbeschuß.

Heimkehrer im Traditionsgau

Erhebender WMKomm des Großdeulfchen Reiches

Der Traditionsgau -es Grötzdeutsche« Reiches» der Gau München-Oberbayern, hat die Ehre, i« zwei seiner Kreisstädte eine« große« Teil jener S0üv heimkehrende» deutschen Lol­date« zunächst bei sich aufzunehmeu» die aus Grund des jüng­ste» internationalen Abkommens als Schwerverrvundete oder als Angehörige des Sanitätsdienstes soeben gegen englische und amerikanische Kriegsgefangene ansgetauscht morde« sind.

In dem Wunsch, die zurückgekehrten Kameraden der Hei­mat wieder ganz nahe zu beringen, bereitete ihnen Gauleiter Paul Giesler mit den Organen der Partei und der Befehlshaber im Wehrkreis VII mit den militärischen Dienst­stellen in den beiden oberbayerischen Städten einen Empfang, der für alle zu einer unvergeßlich schönen, herzerhebenden Wiedersehensfeier wurde und im besonderen eines zeigte, so, wie diese schwerverwundet in Gefangenschaft geratenen Män­ner auch hinter Stachelöraht aus dem tapferen Weiterkämpsen ihrer Kameraden an der Krönt und dem eisernen Standhalten ihrer Heimat immer wieder Kraft und Zuversicht schöpften, ebenso befruchtend wirkt auf jeden die durch keine Feindagi- tation irrezumachende Treue, Unbengsamkeit und Sicges- gewißheit unserer Heimkehrer.

Spontan losbrechender Beifall folgte der Ankündigung des Vertreters des Wehrkreis-Befehlshabers, daß er ei»

Führertelegramm an die Heimkehrer

verlese. Dieses lautete:

.Meine Kameraden!" Im Namen des deutschen Volkes begrüße ich Euch in der Heimat auf das herzlichste. Unsere Freude verbindet sich mit der Euren, daß Ihr als schwerver­wundete deutsche Soldaten aus der Kriegsgefangenschaft end­lich wieder nach Hause kommen konntet. Als Euer Oberster Befehlshaber danke ich Euch au diesem Lage für Eueren tapferen Einsal; im Freiheitslampse unseres Volkes und für alle die Opfer, die Ihr dafür bringen mußtet. Die Hei­mat ist Euer uicht unwürdig. 2ie Hai selbst in diesem Schick­salskampf unseres Volkes um Sein oder Nichtsein schwere Leiden zu erdulden. Sie erträgt das in einer Haltung, die der des Frontsoldaten ebenbürtig ist. Sie wird alles tun, um Euch, die Ihr nun seelisch wieder aufgcrichtet werdet, auch die körperlichen Leiden der Verwundung lindern zu helfen. Die heimkehrenden Angehörigen des Sanitätsdienstes be­grüße ich ebenso und spreche Ihnen meine Anerkennung ans für ihren pflichttreuen Fronteinsal; zur Pflege der verwun­deten Kameraden. gez. Adolf Hitler."

Der Dank für dieses Zeichen der Verbundenheit ihres Führers mit ihnen und für die Würdigung ihres tapferen Einsatzes wollte kein Ende nehmen. Die aus dem Herzen kommenden Zustimmungs- und Beifallskundgebungen wie­derholten sich, als nun der Gauleiter des Traditionsgaues Paul GieSlcr in seiner Ansprache aus der Empfinöungs- welt der Heimkehrer heraus zurief:Ihr könnt bezeugen, wie sehr ein Deutscher sich seiner Heimat bewußt wird, wenn er in der Gewalt des Feindes ist, wenn ihn die Welt und die Art des Gegners umgibt. Stärker als alle Verleum­dung und-Lüge erwies sich Eure innere Gewißheit, daß

Deutschland, die Heimat Eures Herzens niemals anders sein wird, als Ihr sie kennt." Gerührt nahmen die Ausgetausch­ten den Dank der Nation für ihre vorbildliche Gesinnung gegenüber der verwirrungsuchenöen Feindagitation entgegen. Der Gauleiter sprach als Soldat des ersten und als Kom- haniechef des zweiten Weltkrieges, als Kamerad zu Kame­raden und fand, man sah es aus den Gesichtern, den Weg ;u den Solöatenherzen. Er sprach in der harten Sprache deS Krieges und in der flammenden Liebe zur heimatlichen Erde und richtete die Blicke auf die wirklichen Ströme der deut­schen Kraft, sprach von dem festen Willen mit jeder Situation fertig zu werden und von Sem leuchtenden Vorbild des Füh­rers, ohne den es ein Deutschland heute nicht mehr gäbe und der uns in Energie und Unbengsamkeit als der Schöpfer der nationalsozialistischen Gesinnnngsgrundlage vorangehl.

Selten gab es wohl aufgeschlossenere -Hörer. Es waren Menschen, die aus innerstem Erleben und tiefstes» Wissen um die hohle Welt des es und um Notwendigkeit und Wert echter nationale: . b sozialer Gesinnung wußten und die sich voll tapferen Stolzes und voll glühender Liebe und Treue wieder einglieüern wollen in die e>-'" Tbickmls- gemeiuschaft der deutschen Nation.

Der Königstiger der stärkste Panzer der Wett

Stalins Generalansturm

Die ungeheuerliche Schlacht im Oste» tobt weiter. Bei der Beurteilung dieses unvergleichbaren Kampfgeschehens muß mehr denn je davon ausgegangen werden, daß es sich bei dieser bolschewistischen Winteroffensivc um die größte sowjetische Kräftezusammenballung zur Erzwingung der endgültigen Kriegsentscheidung handelt. Alle bisherigen, noch so gewaltigen Menschen- und Matcrialanhäufungen weit übertreffcnd und jede vorangegaygene Offen­sive in den Schatten stellend, hat Moskau nun buch­stäblich alles auf eine Karte gesetzt, um in dem Generalansturm dieses Krieges die Niederwerfung Deutsch­lands und damit die Ueberwältignng ganz Europas her- Leizuführen. Was immer sich in einer fast fünf Monate dauernden sorgfältigen Vorbereitung aus der Weite des sowjetischen Raumes und ans der scheinbaren Unerschöpf- lichkeit seiner Kraftquellen an Menschen, an Panzern und Flugzeugen, an Artillerie «nd Angrisfswaffeu aller Art, an Schützen- und Kavallerieverbänden znsammcnholen ließ, kurz das ganze riesige Kriegspotential der seit einem Vier­teljahrhundert den Angriffskrieg vorbereitenden Sowjet­union, ist in den Dienst der gegenwärtigen Groß- und Ge­neraloffensive eines vergleichslosen Ausmaßes gestellt worden.

Wer das bedenkt, dem lenchtet ohne weiteres ein, daß dem Angreifer bei einem so phantastische» Kraftaufwand große und schnelle Raumgewinne einfach nicht zu ver­wehren waren. Sv ist der Schwerpunkt der Kämpfe rasch an die Grenzen Schlesiens und Ostpreu­ßens herangeschoben worden. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die diesmal als charakteristisch hervor- tretenbe Taktik der sowjetischen Führung, der Masse ihrer Verbände weit vorausstoßend sogenannte Schnelle Ab­teilungen vorzumcrfen, um sich der Aufmarsch- und Versorgungsstraßen und sonstiger wichtiger Punkte z« bemächtigen und dadurch die deutsche Gegenwirkung zu er­schweren. Diese vorgeworfenen bolschewistischen Abteilun­gen stehen zurzeit mit uns-ren herankommenden Reserven und an der Reichsgrenze anch mit den eingreifenden Volks­sturmverbänden im Kampf. Eine sehr wichtige Aufgabe kommt im Zusammenhang damit den deutschen Infanterie- und Panzerverbänden zu, die noch im Rücken der vor- gestotzcnen Sowjetabteilungen stehen, sich in opfervollen Kämpfen in westlicher Richtung dnrchsechten, dadurch we­sentliche Teile der nachrückcnden feindlichen Masten binden, ihnen hohe Verluste zufügen und so ihre Stoßkraft ver­mindern.

Nicht nur an dem Widerstand der deutsche» Grenadiere und Panzermänner, sondern anch der in den Grenzstellun­gen Schulter an Schulter mit ihnen für die Heimat kämp­fenden V o l k s st u r in v e r b ä n d e werden die Bolschewi­sten nachprüfen können, daß die deutsche Verteidigung umso zäher, härter, verbiffener und fanatischer wird, je näher die Gefahr für den deutschen Baterlanüsboden heranrückt. Haben die Anglo-Amerikaner im Westen erfahren müs­sen, was es heißt, den entflammten Verteidigern der öeut- ichen Heimaterde gegenüberzustehcn, und mutzten sie Blut­opfer bringen, deren Höhe jede ihrer Berechnungen über den Haufen wirft, so werden die Bolschewisten bei der Begegnung ihrer Kriegsmaschine mit den stählernen Her­zen der deutschen Ostkümpfcr erst recht beobachten können, daß der unbezwinglichc Wille znr Rettung und Erhaltung des deutschen Volkes und seiner angestammten Heimat zu unerhörten Leistungen der Verteidigung und Abwehr befähigt.

Jedenfalls ist das deutsche Volk entschlossen, sich durch nichts erschrecken, durch nichts erschüttern und innerlich schwachmachen zu lassen, sondern km Gegenteil in seinem Lebenswillen nur umso härter und unerbittlicher zu wer­den, je höher sich die Gefahr und Bedrohung vor uns auf- mrmt. Wir haben im Voraus gewußt, daß es in diesem neuen Jahr zu ungeheuerlichen Bewährungsproben kom­men wird und wir sind im Ansblick anf sie nicht müde und nicht matt geworden. Wir werden es jetzt noch viel weni­ger werden, wo tatsächlich die Schicksalsfrage in der bisher dramatischsten Form gestellt ist. Unser Mut, unser Wille und unsere straft zum Aushalten bis znm letzten Atemzug sind nun durch Feinde, die nichts Geringeres als die voll­kommene Vernichtung des deutschen Volkes wollen, der schwersten aller Erprobungen unterworfen wor­den. ES ist unser unbrechbarer Wille, auch diese geschicht­liche Probe mit offenen Augen für die drohende ungeheure Gefahr, aber aufrechten Herzens und im unerschütterlichen Glauben an das deutsche Weiterleden z« bestehen.

Die schweren ASA-Verluste

Tic Jnvasionstinppen haben, so meldetDaily Ex­preß" aus Newyork, gewaltige Verluste an der Westfront erlitten. Der Dezember war mit 74 778 Mann der schwerste Monat und brachte die Zahl vom 9. Juni bis Ende De­zember an dieser Front allein ans 332 912. Die Kämpfe seien so schwer, so erklärte die jetzt von einer Besichtigung der europäischen Fronten zurückgekehrte Abgeordnete Frau Cläre Luce, daß man die Soldaten öfter ablüsen müsse.

Der englische Korrespondent Lindjay schreibt in der Washington Post", cs sei eine gewaltige Aufgabe für die USA, die Verluste zu ersetzen, damit die Mannschastskrüfte auf dem jetzigen Niveau bleiben und zugleich die Arbeits­kräfte in der Rüstung ausreichen. Aber die Alliierten hät­ten die M a n n s ch a ft S r e s e r v e n in Frankreich, Bel­gien, Griechenland, Brasilien. Mexiko, China. Indien und auch den Philippinen znm größten Teil noch nicht ausge­nutzt. Frankreich habe schon wiederholt um Waffen gebe­ten. Die Waffenlieferungen nach Frankreich verlangen weniger Schiffsraum als der Transport vieler amerikani­scher Divisionen über den. Atlantik. Die entsprechende» amerikanischen Mannschaften könnten viel erfolgreicher im Dienst der Niistnna in der -Heimat verwendet werden.