Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Ai »esst ets. Mittwoch, de« 24. Iaunar 194S
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Der Soldat braucht dein Opfer
»Der Spinnstoffbedarf der Wehrmacht — Gute Einkleidung kricgsentscheidend
Von A-Obergruppenjiihrer und General der Waffen-^s Frank. Chef des Heeresverwaltungsamtes
Die Wehrmacht ist der größte Spinnstossverbraucher im Kriege und mit der Hauptnutznießer des „Volksopfers" Wenn unsere Gegner das „Voltsopfer" zur Feststellung benutzen, daß die Deutschen jetzt bald keine Uniformen mehr haben werden, so kann ich dazu nur feststeücn, daß es unsere Feinde nicht erleben werden, den deutschen Soldaten etwa in Unterhosen kämpsen zu sehen. Jeder Volksgenosse aus der Straße kann ja feststellen, daß die Bekleidung unserer Soldaten sehr gut ist. Die Fachleute auf der Feindseite wissen genau so gut, wie wir. daß die Einkleidung unserer Armeen nicht etwa allein vom Ergebnis des „Volksopfers" abhängig sein kann. Daß das deutsche „Volksopfer" aber etn ge w a ltiger Kriegslist- "ag jst, das geht zum Beispiel aus der Tatsache hervor, daß das Aufkommen der letzten Spinnstosfsammlungen etwa dem Rohstoffbedarf für die Einkleidung von einhundert Volksgrenadierdivisionen entspricht.
Das ..Voiksopfer"-auftommen wird uns viele Sorgen abnehmen bei der selbstverständlich nicht einfachen Aufgabe, für unsere Soldaten die erforderliche Einkleidung aufzubringen, ganz gleich, wie lange der Krieg noch dauert Es ist kriegsentscheidend. den Soldaten immer ausreichend zu bekleiden. Jeder abgelicferte Stoffrest, jedes Kilo Lumpen und alle sonstigen Altspinnstoffe liefert uns Reißwolle für die Streckung unserer Rohstofsbestände. Diese Reißwolle muß aus den Haushaltungen kommen. Es gibt wohl kaum einen Haushalt, in dem nichi jolche Stofsabfälle oder Lumpen neben entbehrlicher Kleidung und Wäsche vorhanden wären. ^
Man muß sich vorstellen, daß zur Ausstattung eines Grenadiers kaum ein Artikel gehört, der nicht Spinnstoffe oder Leder enthält. Meist sind sie sogar hundertprozentig aus diesen beiden Rohstoffen Um einen Frontsoldaten mit Uniform, Mantel, Wäsche, Ärbeitsanzug. Wachmantel, Tornister, Zeltbahn, Brotbeutel, Gamasche und Feldflasche auszustatten, braucht man rund 30 Kilogramm Spinnstoffe, also eine Menge, für die man mehrere Volksgenssen von „Kopf bis Fuß" einkleiden könntet Dazukommen aber noch gewaltige Mengen von zun, Teil hochwertigen Spinnstoffen für die allgemeine und technische Ausstattung unserer Wehrmacht. Ich führe z. B. an: Unterkunftszelte, Unterkunftswäsche, Spezialarbeitskleidung. Säcke. Flickmaterial, Stopfgarn und Fäden, Lazarettwäsche, Verbandzeug, Gasschutzgeräte, Kartuschveutel, Tarnnetze, Fallschirme. Fluazeugbespannstoffe, Autospannstoffe, Gasschutzkleidung, und hundert andere Dinge. Aber nicht nur für die Ausstattung der neu ausgestellten Divisionen sind diese Dinge notwendig, sondern Hunderte von Zügen rollen jährlich an die Front, um die Auffrischung der abgenutzten oder durch Kampfeinwirkung beschädigten oder zu Verlust gegangenen Gegenstände zu ermöglichen.
Versteifung des Widerstandes
Schwere, anhaltende Kampfe an der Ostgrenze
Aus dem Führerhauptquartter, 23. Januar.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Südlich von Budapest fetzten Verbände des Heeres und der Wafstn-jj ihre Angriff- nach Norden gegen verstärkte feindliche Gegenwehr fort und vernichteten abgesplitterte Kräfte des Feindes. Stuhlweißenburg wurde in überraschendem Nachtangriff erobert, 800 Gefangene und große Beute eingebracht. Ja Budapest blieben feindliche Angriffe über das Eis der Donau gegen die Margareteu- insel und gegen den westlichen Stadtteil erfolglos.
Schiachiflleger griffen mit guter Wirkung in die Erdkämpfe «in. Deutsche und ungarische Jäger schoflen 31 sowjetische Flugzeuge ab.
Bei einem vergeblichen Vurchbruchsversuch westlich der Gran- Mündung verlor der Gegner 17 Panzer
In Oberschlefien brhauptetrn wir unsere Stellungen am Ost- und Nordostrand des Industriegebietes bis auf einzelne Einbrüche gegen zahlreiche f,tödliche Angriffe. 32 sowjetische Panzer wurden abgeschoffea. Im Raum östlich von Oppeln sowie zwischen Nams- lau und Oels wurden die Bolschewisten durch kraftvolle, von Panzern unterstützte Gegenangriffe aufg-fangeo. Bel Kalisch und südwestlich Litzmannstadt stehen unsere Verbände weiter in rrbit- treten Abw.hrkämpfen. Nördlich der Warthe drangen feindliche Panzerspitzen bis in den Raum östlich Posen vor. Angriffe der Bolschewisten in nördlicher Richtung wurden zerschlagen.
Weiter östlich konnte der Feind nach schweren Kämpfen ln Deulsch-Eylau und Allensteio rtvdringen. Oestlich der masurische» Seenplatte ver-ttelter unsere Trupp-« auch gestern wieder den Durchbruch der anstürmenden Bolschewisten. Ja den Straßen von Insterburg und am Prrgel find erbitterte Kämpfe im Sange.
Im Westen setzten die Engländer gegen unseren Röhrbrücken- Kopf südöstlich Maaseyck nach Zuführung neuer Kräfte ihre An- griffe fort. Sir erlitten auch gestern bei nur geringen örtlichen Erfolgen hohe blutige Verluste und verloren zahlreiche Panzer.
Im belgisch-luxemburgtscheo Grenzgebiet standen unsere Truppen' im Abschnitt St. Vith und nördlich der Sauer in heftigen Abwehrkämpfen gegen dir mit starker Lustwaffenuuterstützung angrei-
senden Amerikaner. Unsere Verbände vernichtete» 14 feindlich» Panzer, konnten aber trotz erbitterter Gegenwehr nicht verhindern, daß der Feind in einige Ortschaften rindrang. Zue Frontverkürzung wurde der nach Houffalize vorspriogende Stellungsbogea ohne feindlichen Druck auf vorbereitete Stellunaea zurückgenommen.
Unter dem Druck uns rer konzentrischen Angriffe an den Rhein- brllckenköpsen nördlich Etcaßburg und aus den untere» Vogesen brach die amerikanische Front nördlich und östlich des Hagenauer Forstes zusammen. Der Feind zog sich in Richtung auf de» Moderobschnltt zurück. Ja scharfem Nachstößen »ahm«» unsere Truppen die nördlich dieses Abschnittes brfindlichen Werke der Maginotliale und befreiten ein umfangreiches Gebiet allen deutschen Bodens. Zahlreiche Orte, darunter Niedrrbrono, Relchshofea, Wörth und Röschweiler wurden dem Feind wieder rntnffe». Auch der Hagenauer Forst ist zum größten Teil ln unserer Hand. Feindliche Gegenangriffe aus Bischweiler scheiterten.
Im Raum von Mülhausen w ck selten eigene und feindlich« Angriffe, ohne daß fich dir Lage wesentlich veränderte, Im Gebiet von Thann wurde der anzreifend Gegner zerschlagen.
Von der mittrlilalienischen F'^ri werde» keine »euurarwertr» Kämpfe gemeldet.
In Kroatien find erfolgreiche Unternehmungen gegen stärkere Bandengruppen nordwestlich von Srrajewo im Sange. Der Raum von Truphnlk wurde gesäubert, am Drina-Abfchnitt und au de» Syrmlen-Feont zwischen vrina und Dona» angreiseode Bande» geworfen.
Aoglo-amerikanische Trrrorbomber griffen gestern bei Lag und Nacht rheinisch-westfälische sowie feoutuahe Räum- des Westens an Schäden in Wohngebieten entstanden vor allem in Gelsenkirche«. Flakartillerie der Luftwaffe schoß lll feindliche Flugzeuge, fast aur- schlteßlich viermotorige Bomber, ab.
Das Bergeltungsseuer auf Sroß-Londoa dauert au.
Ergänzend zum Wehrmachtsbericht wird gemeldet:
tt-OberscharsÜhrrr Graßner in riorm Panzerregiment der S. ff- Panzerdivision „Hohenstaufen" schoß trvtz mehrmaliger Ver- wundovg mit seiner Panzerbesatzung innerhalb 48 Stunden im Westen 13 feindliche Panzer und 2 Panzerspähwagen ab.
Sowjetischer Sperriegel durchstoßen
Wenn die Heimat ruft, antworten ave Volksgenossen und Volksgenossinnen: „Für den Endkampf um den deutschen Sieg geben wir sofort alle entbehrlichen Spinnstoffe und Ausrüstungsgegenstände zur nächsten Annahmestelle des Volksopfers für Wehrmacht und Bolkssturm!"
Jeder Volksgenossen kann sich somit annähernd die Riesenmengen Rohstoffe ausrechnen, die wir für die Ausstattung unserer Millionenarmee unter allen Umständen brauchen. Es wird interessieren, daß z. B. zur Ausstattung von lO 000 Volkssturmsoldaten rund 240 000 Arbeiter eine ganze Woche arbeiten müßten. Daraus mag jeder ermessen, was es für die deutsche Kriegsproduktion bedeutet, wenn für unsere Volkssturmkameraden Uniformstücke. Lederkoppel. Brotbeutel, Stiefel. Feldflaschen usw. sofort geopfert werden. Was soll heute noch ein Smoking oder ein Frackanzug im Schrank? Diejenigen Volksgenossen welche sich vor dem Krieg Gesellschaftskleiung geleistet haben, werden sich diese auch nach dem Kriege wieder kaufen können, jetzt handelt es sich nur darum, den Krieg zu ge- Winnen. Welcher Volksgenosse wollte künftig bei irgendeiner feierlichen Gelegenheit mit einem Frackanzng aufkreuzen, ohne dem Landser Grund zum Nachdenken über die Opfereinstellung dieses Volksgenossen zu geben?
Der Frontsoldat weiß am besten das „Volksopfer" zu würdigen. Dankbar erkennt er den Wert der warmen Winterklei- dung. die ihm hilft, Kälte und schneidenden Wind zu ertragen! Er weiß, daß durch das „Volksopser" kriegsentscheidende Rohstoffe und Arbeitsstunden für die Verbesserung seiner Kampf- ausstattung frei werden und wichtige Reserven geschaffen werden können.
Es bedeutet aber auch für ihn. und das wird ausdrücklich betont, höchste Verpflichtung, noch schonender als bisher mil den ..Klamotten" umzngehen Gerade durch das „Volksopfer" wird dem Soldaten zum Bewußtsein gebracht, daß die Zeiten vorbei sind, in denen wir aus dem vollen geschöpft haben. Das ist auch bet Unseren Feinden nicht anders. Es wird dem Soldaten erneut klar werden, daß seine wertvolle Ausstattung im wahrsten Sinne des Wortes „Volksgut" ist. Er mutz wissen, daß jeder Verlust an Ausstattungsgegenstän- den — sei es durch mangelnde Sorgfalt, sei es gar mit Absicht — gleichbedeutend ist mit einer schweren Schädigung des „Volksopfers" und damit des Volksgutes überhaupt.
Die verantwortlichen Männer aber werden alle Kraft in jden Dienst der äußersten Robstofsersparni's und der denkbar höchsten Ausnutzung auch der bescheidensten Spende istellcn, unz so das gemeinsame Opfer aller Volksgenossen zum 'größten Erfolg zu führen und mitzubelfen, es zu einem entscheidenden Beitrag zum Siege werden zu lassen.
jj-Berbände griffen hart nördlich des Plattensees auf breiter Front erfolgreich an
Die große Angrisssschlacht in Ungarn, die . am Januar durch den erfolgreichen Stotz starker Pairzerkra» e r Massen-ss und des Heeres zwischen Komorn und Budapp Mnknnn nakm. näbert kick neuen Höbevunkten. die ein-
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Der Kampfrauin zwischen Weichsel und, Beskiden
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deutig im Zeichen unserer Erfolge stehen. Nachdem es der deutschen Führung in den ersten zwei Wochen gelang. s»n Sowjets den Nordteil des Vertesgebirges zu entreißen nrck Panzerspitzen der Waffen-ss sich südöstlich von Gran bis aui 20 Kilometer an den Nordrand von Budapest heranschoben, ist auch weiter südlich die Front in Bewegung geraten. Stark Panzerverbände der Wafsen-ss und des Heeres befinden sick seit dem !8. Januar hart nördlich des Plattensees im An. griff und konnten an allen Angriffssieüen die Towjetsront zer- ' 'ißen oder überholen.
Der deutsche Angriff traf den Getier genau so wie der Stotz zwischen Komorn und Budapest völlig überraschend. Als sich die U-Panzergrenadierbataillonc in nächtlicher Stunde aus ihren Deckungen erhoben, sich in entschlossen geführter Handstreichen in den Besitz wichtiger Höhenstellungen setzten da glaubte man auf sowjetischer Seite wohl an örtliche deutsche Stoßtruppunternebmen Als es dann jedoch hell wurde und die gepanzerten Gruppen mit ihrem siahleriren Strom von Panzern, Sturmgeschützen und Schützenpanzerwagen vor den wichtigsten feindlichen Stützpunkten auftauchte», da erkannt« der Gegner die ihm drohende Gefahr z» spät. Zwar setzte e, stch verzweifelt zur Wehr. Mit Pakfronten, gut placierten Panzern, geschickt ausgespannten Starkstromleitungen und einer starken Verminung des Hanpltampfsrldes versuchte « den deutschen Angriff aufzuhatieu. Vergeblich. Nach vier- stündigcn barten Kämpfen waren die Breschen geschlagen.
Die Sowjetfront war a«s einer Breite von 30 Kilometer a»sgrriffen
Während man bei den Eowjetftäheu «ft Wodka und Set, die Einnahme von Warschau srftrte, », dem Glauben, dk deutsche Verteidigungskraft sei eudgüktig gebrochen, ergoß stch in einem Bewegungskrieg die deutsche Äugrissswelle tief ln das sowjetische Hint-rland. Höhen, Dörfer, Flüsse und Kanäl, wurden von den ss-Verbänden i» zügigem Angriff überwunden. Durch Dörfer, in denen die Sowjets noch schlafend in ihren Beiten lagen, rollten die gepanzerten Gruppen. Infolge der Schnelligkeit des Stoßes kam der Gegner nicht mrh, dazu, die wichtigen Brücken »der den Osternakanal in die Lu« zu sprengen. Tie ss-Divisionen bildeten am Ostuser dei Kanals, südwestlich der Sradi Stuhlweißenburg größere Brückenköpfe und befinden sich aus diesen heraus ir Weitere» Angriffen in Richtung der Esepelinsel.
Nunmehr sind neue schwere Känwsc südlich des Velence« Sees entbrannt. Die denischcn Angrifssspitzen stehen 40 Kilo Meter im Rücken der chemaligni sowjetischen Hauptkampflinie im Ringen mit sowjetischen Eingreikreserven Doch alle An Zeichen sprechen schon jetzt dafür, daß zwischen dem Plattem fee und der.Cscpclinsel eine bedcuisainc Enilcheiduna heran- reift.