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Kinder sterben vor Hunger

Erschütterndes Elend im feindbesetzlen Italien

lieber dir Lage in dem von den Anglo Amerikanern be­setzten Italien liegen neue A u g c n z e u g e n b e r i ch 1 e vor, die ein anschauliches Bild der geradezu grauenhaften Zu- stände, der maßlosen moralischen und physischen Verelen­dung, des Hungers und der Not in den Arbeiterschichten des italienischen Volkes zeigen.

Das italienische Volk hat erkannt so heißt es in den Berichten daß seine weitgesteckten Hoffnungen und Wünsche mit dem Verschwinden des Faschismus durch die alliierten Befreier" in keiner Weise verwirklicht worden sind. Das be­setzte Italien steht im Zeichen einer grenzenlosen Ernüchterung, teils sogar, wie einige Vorfälle beweisen, im Zeichen der Rebellion gegen die augenblickliche politische und wirt­schaftliche Lage. Die Parteien kämpfen um ihre Doktrinen, die Regierung Bonomi kämpft um ihre Existenz, der König kämpft um seinen Thron, das Volk aver kämpft gegen Hun­ger, Elend. Arbeitslosigkeit und Chaos. Eine große Hoffnung, die verschiedene Italiener aus die versprochene weitgehende Hilfe der Nnglo-Amrikaner gesetzt haben, bricht von Tag z» Tag angesichts der überall herrschenden verzweifel­ten Notlage zusammen.

Erschreckende Ausmaße hat das Kinderelend an­genommen. In sämtlichen Blättern Roms wird immer wieder aus die Gefahr der moralischen und physischen Verelendung der Äugend hingewiesen. Tausende von Kindern jeden Alters, ver­lumpt und verschmutzt, sind in den Straßen der großen italie­nischen Städte zn sehen. Bleiche, abgemagerte, verwahrloste Kinder drängen sich um die alliierten Soldaten, um von ihnen rin Stück Brot zu erhalten. Die Kindersterblichkeit hat in er­schreckendem Umfang zugenommen. Im August starben in Rom von 100» erkrankten Kindern 438.

Ein italienischer Arzt, Dr. Granati, erklärte, die zahlreichen physisch und moralisch völlig herabgekommenen, verwahrlosten Kinder und Halbwüchsigen stellten Kandidaten sür gefährlichste Anomalien in der körperlichen, geschlechtlichen und moralischen Entwicklung des Volkes dar. Die Jugend schließe sich zu Kruppen zusammen, um organisierte Diebstähle durchzuführen. Die Alliierten seien seit langem nicht mehr in der Lage, den Kindern.auch nur ein Mindestmaß von Lebensmitteln zu geben.

'^yne Führung und ohne Auigcht suhrteu diese verwahrlosten Kinder ein Vagabundenleben, das an die schlimmsten Zustände in Sowjetrußland erinnere. In dem römischen BlattParti- giano" heißt es: Eine große Zahl, italienischer

Kinder sterbe in diesem Winter an Hunger. Die Notlage der italienischen Jugend wird nach diesem Bericht von den alliierten Soldaten rücksichtslos ausgenutzt. Das Absinkeu ser Jugend in Laster und Verbrechen geht immer weiter. Die Behörden stehen diesen grauenhaften Erscheinungen hilflos gegenüber.

In diesem Chaos entwickelt sich die bolschewistische Agitation zusehends. In Rom konnte beispielsweise eine kommunistische Organisation in wenigen Monaten 24 Orts­gruppen bilden. Sie erstreckt sich bereits auf alle anderen Orte des besetzten Italiens.

Blutige Muhen aus Sizilien

Der Leiter des Presseamtes der Bonomircgierung hat der Presse Mitteilungen über die schweren Unruhen gemacht, die sich in den letzten Tagen in verschiedenen Städten Siziliens er­eignet haben. Ausgangspunkt der Unruhen bildet die Wei­gerung vieler Männer in Ragusa, der aus Anordnung der anglo-amerikanischen Besatzung erfolgten Einberufung zur Wehrmacht Folge zu leisten. Die Polizei schritt zu Verhaftun­gen. wobei es zu einem Zusammenstoß mit der Menge kam, sie mit Handgranaten und Gewehrschüssen gegen die Polizei vorging. Soldaten und Polizisten wurden von der Masse ent­waffnet. Die Polizei machte von der Schußwaffe Gebrauch. In Agrigent stürmte eine große mit Maschinengewehren und Gewehren ausgerüstete Menge die Carabinierekaserne und setzte sie in Brand. Die Menge plünderte dann das Amtsgericht und das Lebensmittelamt, setzte beide Gebäude in Brand und stürmte das Gefängnis, dessen Insassen befreit wurden. Zur Unterdrückung der Unruhen mußten Truppen herangezogen werden, die eine Säuberung der Stadt von den bewaffneten Elementen vornahm.

Wie Rentei ans Rom meldet, wurden bei den Unruhen aus Sizilien, die infolge des Aufrufs zum Heeresdienst aus- brachen, insgesamt 3 8 P ersonen getötet und 86 verletzt.

Aufs höchste gesteigerte Abwehr

Bon Kriegsberichter Peter Kustermarm

PK In Ostpreußen

Als sich eine gnädige Nacht über den blendend-klaren 16. Ianuartaz wie ein schützendes Tuch legte, meldete das Armeekorps, das seit vier Tagen die geballte Wucht von fast zwei Dutzend bolschewistischen Divisionen und einer hohen An­zahl von Panzerverbänden am entscheidenden Durchbruch in die Tiefe Ostpreußens verhinderte. 166 abgeschossene feindliche Panzer und damit säst den 406. Panzerabschuß in vier Tagen. Tie unheimliche Gewalt, mit der die Abwehrschlacht im ost­preußischen Grenzgebiet anhob, hat sich in ihrer hundertsten Stunde zu einem Inferno der Kanonen, Panzer und Schlacht­slieger gesteigert, die ans engstem Raum stehend, die Erde aus­wühlen und den Kamps von Soldaten begleiten,.die diese zer­furchte Erde verteidigen. Wenn die Bolschewisten je eines Be­weises bedurft hätten, wie deutsche Soldaten heiligen Heimatboden verteidigen, dann ist ihnen dieser Nachweis hier in Ostpreußen erbracht worden. Er ist ihnen von jener schlesischen Panzerdivision erbracht worden, die an einem Tag 84 sowjetische Panzer vernichtete oder von jenem Sturmgeschützhauptmann, der an einem Tage allein 8 Panzer zur Strecke brachte oder von jenem im Kampfraum Schloßberg stehenden Insanteriebataillon, das einen wichtigen Eckpfeiler der Front vier Tage lang gegen 60 von Panzern unterstützte feindliche Angriffe hielt und dabei im Nahkamps ll bolsche wistische Panzer ausschaltete Er ist ihnen von jedem Grena­dier erbracht worden und vor allem von den alten ostprenßischen Bataillonen und von den jungen Regimentern der Polksgre- nadierdivisionen, die seit vier Tagen hier mit einem Heldenmut kämpfen, der sich nicht der Nebermacht oder der Zahl beugt.

Der Zusammenhang der Front gewahrt

Diese Soldaten haben gehalten, was die Heimat von ihnen erwartete Sie haben der Masse standgehalten und dem Trommelfeuer aus Hunderten von znsammenaesaßten Batte­rien, sie sind stärker geblieben und haben die Bombardements pausenloser Schlachtfliegerangrifse Überstunden und haben das Wesentliche in diesen ersten Tagen geschasst: sie haben den Zu­sammenhang der deutschen Front gewahrt und haben den Bol­schewisten Verluste zugesügt, die dem Feind keiner mehr er­setzen kann. Kompanien des Feindes sind in wenigen Tagen bis aus ein paar Mann zusammenaeschmolzen. Aber wo die erste Welle zusammengeschlagen wurde, stand hinter ihnen eine neue aus

Der bolschewistischen Führung ist es nie um Menschen ge­gangen Das ist auch wiederum die Lehre von Ostpreußen. Ihr geht es um die Erfüllung des Ziels, das Stalin gesetzt hat 4.60 Kilometer seien es bis Berlin, wurde den Sowjet- armisten eingepaukt, ein Katzensprung nur bis Königsberg dem ersten operativen Ziel unserer verhaßten Gegner Bis jetzt haben die Angrifssverbände der Bolschewisten nur ein paar Kilometer geschafft, und sehr viele der seit dem ersten Tag ins Feuer gejagten Bolschewisten haben nur Hunderte von Metern geschasst.

Die Nächte sind lang und sternenklar. Sie sind angestrahlt von den Feuern der Schlacht Sie bergen nur wenig Ruhe und noch weniger Schlaf Sie hemmen nur kümmerlich sie Schlacht, die mit jedem Morgen mit steigender Heftigkeit von neuem ersteht und sich keine Ruhe gönnt Zu lange hat sich dieser Kamps ansgespeichcrt, und die Wochen der scheinbaren Ruhe, die vor dieser gewaltigen Abwehrschlacht lagen, scheinen von ihr in wenigen Tagen eingeholt zu werden Aber diese Wochen haben unseren Soldaten jene innere Bereitschaft und jene geistigen Voraussetzungen gegeben, die sich in diesen Tagen in der körperlichen Widerstandskraft äußern Wüßte der deutsche Soldat nicht, was er verteidigt und vor welchen Un- beheuerlichkeiten er die deutsche Heimat hier an der Grenze zu schützen gewillt ist. dann wäre er niemals zu diesen Leistungen befähigt.

Zie SHAertei sür U-MiglldeWm hMMl

Ter Führer verlieh das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an U-Brigadcführer und Generalmajor der Wassen s Heinz Harmel aus Metz, Kom­mandeur der ^-PanzerdivisionFrundsberg", als 118. Sol­daten der deutschen Wehrmacht.

Die hohe Auszeichnung erfolgte, weil es ff-Brigadesührer Harmel bei den'Kämpfen an der Invasionsjront allein durch seinen unbeugsamen Widerstandswillen und unter tapferer persönlicher Führung gelang, die bei Falaise eingeschlosscnen starken eigenen Kräfte zu einem erfolgreichen Durchbruch ^nis dem Kesie! anrusetzen Fn einer Lage, die vielen aussichtslos

erschien, organisierte ff-Bngadeführer Härmet aus Angehöri­gen der verschiedensten Truppenteile Kampfgruppen, die ohne Panzerunterstützung von erbitterten feindlichen Widerstand brachen. Hierdurch wurden starke Restteils der Armee befreit und der von zf-Brigadesührer Harmel geführten Division eine derartige Kampfkraft bewahrt, daß sie bereits einige Wochen später bei Nimwegen erfolgreich den Feindstoß abschlngen konnte, der zur Vereinigung mit den bei Arnheim lustgelan­deten Feindgruppen führen sollte.

Mit dem Eichenlaub wurden ausgezeichnet Oberst­leutnant Volprecht Freiherr Riedesel von Eisen doch aus Hofgeismar, Kommodore eines Kampfgeschwaders, und Haupt­mann Joachim Brendel ans lllrichshalben (Kr. Weimars.

Neuer AusU! LUS La Rocheile

Nachdem di: deutsche Festungsbesatzung von La Röchelte durch ihren jüngsten Vorstoß in östlicher Richtung den feind­lichen Einschlicßungskxäsien bereits hohe Verluste zugesügt hatte, wird »nnniehr ein weiteres Angrisssuniernehmen d:r Besatzung gegen den Nordteil der Einschließungssront ge­meldet. In der Frühe des 1:6. Januar traten stärkere d mische Kräfte zum Angriff an und nahmen bereits nach dreieinhalb­stündigem Kampf die Ortschaft Marans, 20 Kilometer nördlich von La Röchelte, ein. Von hier aus drehten di: Sturmkompa­nien der Festungsbesatzung nach Westen ein und erreichten wiederum nach dreistündigem Kamps die Mündung des Flüß­chens Severe. Damit halten sie ihr Angriffsziel erreicht. In dem gesamten Ranm wurde der Gegner trotz des erbitterten Widerstandes zerschlagen; außer hoben Verlusten an Toten und Verwundeten büßte er 200 Gesungene ein. Dagegen betrugen die Verluste der deutschen Slurmkompanien nur 6 Gesallene und 20 Verwundete.

Immer neue Sowjetforderungen an Finnland

Aus Grund des Wassenstiilstandsdiktates pressen die So­wjets immer neue große Materiallieferungen aus Finnland heraus. So müssen die Finnen jetzt 2:600 fertige Holzhäuser an die Sowjetunion liefern. Die finnischen Slaatsbahnen mutzten an die Sowjets wiederum über 100 Lokomotiven und etwa 1500 Eisenbahnwagen abliesern.

Dar Grauen Wer der Butzka

Die bolschewistische Mordbestie wütet durch Ungarn

Im Aufträge der ungarischen Staatsftthrung hat das Fahndiingskoinitee der Königlich Ungarischen Geiidarinern- in Budapest Erhebungen angestellt über die Greuel- und Mord taten der Bolschewisten in den von ihnen inzwischen besetzten ungarischen Gebieten. Zahlreiche Flüchtlinge, die den Bolsche­wisten wieder entkommen konnten, haben unter Eid und A« gäbe von Zeugen die grauenhaften Vorgänge geschildert, die sich nach dem Einfall der Sowjets in den verschiedensten unga rischen Dörfern und Städten abgespielt haben.

Das Fuhndnngskomitee der Königlich Ungarischen Gendar merie hat darüber hinaus eigene Ermittlungen angcstellt, die eine volle Bestätigung der einzelnen gemachten Aussagen er­gaben. Die Protokolle tragen die Aktennummcr 17 l-08. I» einem amtlichen Dokument werden unzählige Einzelheiten des bolschewistischen Terrors in Ungarn znsammengestellt. Ein erster Ueberblick aus einem Teil dieser Todesstatistik aus den friedlichen ungarischen Pnhtagebieten ist eine Bestätigung, daß Katyn und Winniza, daß die Mordtaten in Litauen, Lettland und Estland, in Finnland und aus den, Balkan ihre Fort­setzung auch in Ungarn gesunden haben.

Die ungarischen Soldaten, die in die Hände der Bolsche­wisten fielen, wurden vo>l den Bolschewisten zu Sammeltraus- porten zusammengestellt und iu die Sowjetunion abtranspor­tiert. Unterwegs mußten die ungarischen Offiziere feststelle«, daß die männliche Zivilbevölkerung entweder abtransportiert oder in vorderster Linie zu schwerstem Stelluugsbau herän- gezogen wurde. Die Frauen wurden in unmenschlicher Weise behandelt, Vergewaltigungen und Verschleppungen waren an der Tagesordnung. Die Dörfer wurden verwüstet, die Woh­nungen ausgeplündert, die Möbel vernichtet, die Lebensmittel gestohlen und das Vieh weggetrieben. Die Einwohner wurden zur Abgabe selbst der letzten vorhandenen Bestände an Lebens­mitteln gezwungen. Die Bolschewisten wurden dadurch auf­gepeitscht . daß sie nach einem Fronteinsatz abgelöst und einige Ruhetage bekamen, während deren sie vollständige Freiheit hatten, sich zu betrinken und Jagd auf Frauen zu machen so­wie zu plündern.

In Gnalligct entfernten die Bolschewisten alle Kreuze und beschmutzten die Kruzifixe. Der Gemischtwarenhändler Gerhand Gvörei wurde mit seiner Familie hingerichtet, weil man bei ibm eine Feldpostkarte gesunden hatte. In der Csontosgasse jagten betrunkene bolschewistische Soldaten die Einwohner aus die Straße und schossen sie mit Maschinen­pistolen nieder. Die ganze Familie des ehemaligen Front­kämpfers Vitez Nvakas wurde von den Sowjets ausgerottet. Zuerst vergewaltigten die Bolschewisten seine drei Töchter daun ermordeten sie die übrige Familie, luden die Leichen auf einen Kampfwagen und fuhren damit in der Ortschaft spazie­ren. Schließlich warfen sie die Leichen in eine Wasser,irnbe.

Deutsche Bevölkerung Himer LMMidraht

Anglo-Amerikanischer Terror in den besetzten deutsche» Westgebietcn -

Immer neue, von niedrigsten Haßinstinkten bestimmt« Terrormaßnabmen der angto-amerikanischen Soldateska in de» von ihnen besetzten deutsche» Westgebieten bestätigen de» mor»- lischcn Tiefstand dieser Gangster im Wassenrock, die sich offen­sichtlich als Vollstrecker des jüdischen Vernichtungswillens eines Morgenthau und anderer seines Schlages fühlen. Sa wird jetzt aus Aachen bekannt, daß dort aus der zurück­gebliebenen Bevölkerung, die in Konzentrationslagern außer­halb der Stadt znsammengetrieben worden ist, Arbeiterbatail­lone gebildet worden sind, die von den Angio-Amerikaüern zum Minenräiimen und Schanzen eingesetzt werden. Außer­dem werden sie zu Bauarbeiten gezwungen, um Baracken sür die Negertruppe» berzustellen, die dort ihre Wintergnartiere beziehen sollen. Die deutsche Bevölkerung wird indessen weiter hinter Stacheldraht gehalten und völlig unzureichend ernährt. Meist besteht die Beköstigung aus einer dünnen Wassersuppe und einer kleinen Zwiebackrätion. Die Deutschen müssen als» regelrecht hungern und sollen dabei noch schwer körperlich arheiten.

Daß es die Anglo-Amerikaner ganz offen daraus abgesehen haben, die deutsche Bevölkerung durch Hunger mürbe z» machen beweist ihre Maßnahme in Hönge n und Maria- dorf, >vo die beiden einzigen Bäckereien beschlagnahmt und die Brotversorguug sür die Zivilbevölkerung eingestellt wurde.

Arbeiter-Bataillone" aus Aachen

Aus Aachen wird jetzt bekannt, daß dorr rus der zurück­gebliebenen Bevölkerung, die iu Konze.itrationslagerv außerhalb der Stadt zusammengetrieben worden ist, Arbeiter- Bataillone gebildet worden sind, die von den Anglo-Ameri­kanern zum Minenräumen und Schanzen eingesetzt werden.

Die Mörder Lord Moynes zum Tode verurteilt

Im Kairoer Prozeß wurde, wie der englische Nachrichten­dienst meldet, das Urteil gesprochen. Die Heiden jüdische« Mörder Lord Moynes wurden zum Tode verurteilt.

Es find Amerikaner!

Begegnung mit einer Frau aus Lanzerath / Bon ^Kriegsberichter W. Buhrow

xf-PK. Sie ist nicht älter als zweuinddreißig Jahre. Aber ihr Gesicht Hai Risse und Runen, die nei gegraben sind wie in dem einer alten Frau Ihr Antlitz ist blaß und hinter den Augen scheint das Feuer erloschen Den Kops trägt sie ein wenig vornübergebeugt. als laste etwas in ihrem Nacken, das sie nicht abschütteln kann. Aber ihre Stimme ist ruhig und wohlklingend Sie spricht nicht viel. Doch sie antwortet, wenn ihr fünfjähriges Bübchen sie etwas fragt, sie antwortet mit um so größerer Herzlichkeit, wenn das siebenjährige Töchier- chen sich an si: wendet. Ja dieses blondhaarige, hübsche Mädchen Hai unsere Ausmerksamkeil gejesselt. Es Hai klare, lustige Augen und ein vitales Temperament. Es ist immer in Bewegung und kümmert sich um alles, was tn seinen Umkreis tritt so auch um die sechs ff Grenadiere, die in der Hütte für eine Nacht Quartier gefunden haben Aber seltsam das klug dreinschauenve Mädchen spricht ein sonderbar verwasche­nes Deutsch. Es kann die Konsonanten nicht deutlich formen, die Worte nicht klar herausbringen und es antwortet nicht, wenn man es anspricht

Sie leben tn dem kleinen Dorf, diese drei, auf dem kleinen Bauernhof ihrer Eltern Sie sind ans Köln geflüchtet, als die Anglo-Amerikaner ihre Wohnung zerbombt und den Vater, der gerade auf Urlaub war, erschlagen Hakten. Und seitdem sind sie ln dem Dorf geblieben und die junge Müller ist dem Leid und der Arheit zuleibe gerückt. Sie packt im Hos, Stall und Küche kräflig zu und lebt so. wie sie es von Kindheit an gewohnt gewesen ist Kein Laut der Klage ist über ihre Lippen gekommen. Sie trägt das Unabänderliche und beugt sich nicht vor dem Unglück Dann kamen die Ameri­kaner und nahmen das Dorf ein. In den meisten Häusern zer­störten sie die Einrichtungen, plünderten sie die Stallungen. Wo sie im Quartier laaen. demolierten sie den Hausrat.

Die junge Mutter blieb auf dem Hof. mit' den Kind'v«. bei ihren Eltern Sie habe ihre Ausgabe hier - erklärte sie trotz der Amerikaner, oder nein: gerade weaen der Amerikaner. Sie Hai den Hos weiterbewirlschafiei. sich still und verbissen den Requirierungen der Amerikaner fügen müss.-n Sie hatte ihre Ausgabe hier - gerade hier nahe der Grenze zwischen dem belgischen und dem deutschen Gebiet

Sie blieb ans dem Hos und ertrug die Amerikaner tn ihrem Haus - ertrug die Mörder ihres Mannes, die Zerstörer ihres Heimes, unter ihrem Dach

Wie die Amerikaner gewesen wären? Sie sieht uns mit kalten Augen an. Es waren Amerikaner! sag, sie harr und so. daß nns fröstelt. Ans dies.-n Blicken funkelt nnaiislöschltchei Haß. Sie hätten uns das Hans über dem Kops anzünden können wie hätten sie nicht mehr hasten können Wir fragen nicht weiter Die Groß nmer aber ver­rät uns nachher noch ein still bewahrtes Geheimnis: das blonde Mädchen Hai bei dem Bombenanarifs. der der Familie Mann und Heim raubte, das Gehör elngebüß. Von Tag Tag verschlechtert sich nun auch noch das Sprachvermögen T Zeit wo auch die letzten Wörter aus den Lippen der Unglück­lichen erloschen sein werden, ist nicht mehr fern

Tie denlschen Grenadiere haben die Amerikaner vertrieben. Das kleine Eiseldörschen ist schon in den ersten Tagen befreit worden Das Leid aber konnten sie nicht mii den Aggressoren von den Höfen jagen. Diese junge Mutier ist nur eine von Abertausende», an denen sich die^--: Churchills und Roofe- Veits abgründig versündigt haben.

Eine aus Lanzerath sagte ka . und voll Haß: Es sind Amerikaner! Eine aus Lanzerath sprach für das ganze deutsche Volk.

Der Feind streckt seine Hände nach deinem Hab und Gut Hilf mit durch deine Spende, daß er's vergeblich tut

SMe fürs PMHser - «ich A!