Seit? 3

SchwarzwütSer TügrsMung

Nr. 16

vor vielen Jahren

Seltsam so viele Dinge standen plötzlich wieder vor mir, als wir durch Ostpreußen marschierten und ich auf einem Wegweiser den Namen des Dorfes las, in dem ich im ersten Weltkriege einige Jahre meiner Jugend verbracht hatte. Es war fast wie heute gewesein Kanonendonner der fernen Front, gewaltige, heute schon Legende gewordene Schlachten, und end­lich der langsame Beginn des Gefühles der Sicherheit hinter den feldgrauen Linien. Und ich war jeden Morgen zu dem kleinen , Bahnhof gegangen, um in die Schule zu fahren.

Nun stand ich wieder an der Wegkreuzung, vor der schmalen Straße nach dem Dorf. Die Kameraden lagen nach dem langen Nachtmarsch im Nachbardorf im Quartier, der Hauptmann hatte mir einige Stunden freigegcben, und ich durfte jene Stätten Wiedersehen, an denen ich einen Teil meiner glück­haftesten Jugend verbracht hatte Gast bei den (Großeltern, indessen der Vater irgendwo im Westen und die Mutter mit der Schwester bei Verwandten in der Rheinpfalz waren.

Wie lange war dies doch her an die dreißig Jahre. Niemand lebte mehr von denen, die dem Knaben damals Er­zieher und Freunde zugleich gewesen waren. Dennoch standen ihre Bilder deutlich vor mir: der Großvater mit dem langen, weißen Bart, das gütige alte Gesicht der Großmutter. Ich sah das kleine Haus am See wieder, über den die Stürme rauschten und im Sommer die Fischerboote zogen.

Nicht weit davon hatte eine Meierei gestanden, es mochte jenes Haus gewesen sein, dessen Giebel mir nun zugewendet war. Niemand, der eine ähnliche Rückkehr an die Heimstatt der Jugend erlebt hat, wird daran zweifeln, daß dieses Ge­fühl der späten Heimkehr ein stärkeres Erlebnis in uns auszu­lösen vermag als manches Ereignis, an dem wir spielerisch vorbeigegangeu sind. Aber jenes kleine Haus, das ich nun wieder vor mir stehen sah, im Glanz der späten Sonne, vor dem See und den hohen Weiden, glich vollends demiunver- fehrten Bilde einer schier verträumten Zeit. Ich ging näher, ;a, die alten Birken an der Gartentür standen noch; auch der lange Zaun, der den Nachbärhof abtrenntc und den mein Vater, der Urlauber, einmal so lebhaft grün gestrichen hatte, stand noch. Dennoch erschien mir vieles fremd, denn hier ver­wischten sich die Bilder, manches mochte neu hinzugckommen sein, das ich nun nicht mehr erkannte. Ein Hund sprang mir aufgeregt entgegen, wütend über den Fremdling, der den Gartenpfad heranschritt, um !n das Haus zu kommen. Dort, ja dort hatten wir den Pudel begraben, ich wußte es noch gut. Hier war der wütende Hahn auf meine Schultern gesprungen, arm nach mir zu hacken.

Ich klopfte leicht an die Tür. Eine junge Frau öffnete, und ich sagte ihr, ich sei der und der und hätte hier einmal gewohnt, aber darüber seien schon dreißg Jahre vergangen. Nein, sie kannte meinen Namen nicht, auch nicht den meines Kroßvaters, denn unterdessen mochten viele Leute hier gewohnt jaben. Sie hieß mich eintreten und ablegen.

Ein wenig zögernd durchschritt ich den Flur und dre Küche war es damals so gewesen? Aber ja, in diesem Zim­mer, da kam die Erinnerung wieder.

Sehen Sie, neben diesem Türpfosten hier hatte mein Kroßvater, der bei der Feuerwehr war, seine Axt, den Helm und die schwarze Trillerpfeife hängen..."

Die junge Frau lächelte über meinen Eifer. Sie wußte za nicht, daß jene kleine Feuerwehrpfeife mich durch ein Stück meiner Jugend begleitet hatte und ein nie erfüllter Wunsch­traum gewesen war. Wir setzten uns nieder, sie brachte ein -Glas Milch und etwas Schwarzbrot.

Vielleicht mochte sie fühlen, daß sie mich nun spreche» lassen müsse. Ich erzählte ihr vieles. Vom See, an dem rch angelte, von dem kleinen Bootssteg und dem geborstenen Dampfer, der dort lag, von Frau Wagners Buben ja, dort drüben, hinter der Biegung am Ufer, wo dir hohen Bäume wie damals Herüberichauen, einer von ihnen konnte kein r" aussprechcn, stattBrot" sagte erBot" undJtattKirch­hof" immerKichhof".

Ich erzählte ihr von dem großen Brand in dem Dorf, «nd wie wir am Abend meinen Großvater abholten. Vom Besuch meines Vaters, der mir einen Farbenkasten und das Buch vom Kapitän Rüstig mitgebracht hatte, von den Aalen, die wir gefangen hatten. Und daß ich hier schwimmen gelernt hatte, mit unterlegten Binsen, im seichten Wasser, wo es so viele Blutegel gab.

Ich erzählte ihr lange. Vieles fiel mir noch ein, was längst veraessen schien. Bilder bekannter Menschen tauchten auf,

» » . von Lrnst Heyda

Wege, die ich einst gegangen war, durchschritt ich noch einmal. Ferner Traum der Jugend... .

Als ich mich endlich verabschiedete, ging sie Mit Mir bis zum Gartenlor. Der Hund tollte um uns. Manchmal blieb ich noch stehen, um ihr dies oder das zu zeigen oder zu er- fragen. Dann ging ich. Erst als ich schon lange auf der Land­straße war, fiel mir ein, daß ich sie nicht einmal nach ihrem Namen gefragt hatte...

Die berühmten Bildwerke des Parthenon

Der Tempelschändcr Luxd EIgi» 35 000 Pfundverdient" Mit der Beschickung der Alrspolis zu Athen haben die Engländer erneut ein weltberühmtes Kulturdenkmal geschän­det, an dem sie sich schon vor hunderldreitzig Jahren durch einen Kunstraub schwer vergangen haben.

Die ganze Kulturwelt dnrchhallte ein Schrei der En>> rüstung, als seinerzeit die Schändung der altehrwürdigen Akropolis zu Athen durch Thomas,Bruce, Gras von Elgin und Koncardine. bekannt wurde. Dieser hochedle britische Diplo­mat, der schottischer Wahlpeer, Generalleutnant in der eng­lischen Armee. Mitglied des Geheimen Rates und Kurator des Britischen Museums in London war, bereiste im Jahre i800 ganz Griechenland. In seiner Begleitung befanden sich mehrere Künstler, die die antiken Ruinen nachmessen und zeichnen mutzten. Griechenland stand damals unter türkischer Herrschaft, so das; sich von Staat? wegen niemand um die herrlichen alten Besestignngs- und Tempelänlagen kümmerte. Lord Elgin benutzte nun diese Gelegenheit, um sich durch Be­stechung der zuständigen Verwaltungsbeamten in den Besitz der kostbarsten Reliefs, Statuen und sonstigen unersetzlichen Bildwerke des Thcscustempels und des Parthenon aus der Akropolis in Athen zu setzen. Der britischeKunstsammler" ging hierbei mit großer Brutalität und Zerstörungswut vor, indem er die herrlichen Metopen aus den Zwischenseldern der dorischen Friese des Parthenon einfach mit Gewalt Heraus­brechen ließ. Natürlich wurde hierbei das klassische Bauwsrk selbst, das unter Perikles von den beiden griechischen Archi­tekten Iktinos und Kallikrates errichtet und im Jahre 438 voriger Zeitwende im wesentlichen vollendet worden war. -chwer beschädigt.

Insgesamt brachte Lord Elgin aus diese Weise mehr als sechzig Reliefs und die Trümmer von vierzehn Statuen zu­sammen. . Die unbeweglichen Bildwerke aber, die der Spitz­hacke widerstanden hatten, liest er in Givs absormen. Damit

nicht genug, legte sich der skrupellose Diplomal auch noch ein' kostbare Sammlung antiker Kameen, Bronzen. Intaglws, Vasen und griechischer Münzen an. Im Jahre l8l4 wurden alle diese Kunstschätze nach England übergesührt. Ei» Teil davon ging jedoch unterwegs mit dem britischen SchissCam- brian", das in ein Unwetter geriet und strandete, verloren.

Als Lord Elgin selbst in England einlraf, hatte er sich zunächst mit- einer Anzahl erbitterter Gegner, die seinen an­geblichen Knnstenthusiasmns als reine Geschäftemacherei er­kannt hatten und anprangerten, aiiseinanderzusetzen. Zn ihnen gehörten u. a. Clarce, Dodwell und der große Dichter Lord Bvron, der Elgin einen Dieb, Räuber, Tempelschänder. Vandalen und Steinhändler nannte. Andere hochgestellte Eng­länder bezweifelten die Echtheit und den Kunstwert der mil­gebrachten Bildwerke, weshalb sich der britische Diplomat da­zu gezwungen sah, diese vorerst in einer Art Privatmuseuni unterzubringen. bis es ihm doch gelang, die Fachleute von ihrer unschätzbaren Kostbarkeit zu überzeugen und damit, das erhoffte große Geschäft zu machen. Im Jahre 1816 wurde die ganze Sammlung durch Parlamentsbeschluß für 35 000 Psmid Sterling ausgekanft und unter dem NamenElgin Marbles" dem Britischen Museum einverleibt. Der geschäftstüchtige Lord aber konnte sein Bankkonto um eine auch für feine Ver­hältnisse sehr beträchtliche Summe aufrunden...

Ueber hundertfnnsundzwanzig Jahre bildeten die geraub­ten Bildwerke aus dem fernen Griechenland, die in diesem Kriege nach Kanadain Sicherheit gebracht" wurden, eine Zierde des Britischen Museums. Sie wurden in allen ein­schlägigen Fachwerken abgebildet und beschrieben: selbst aus Amerika und Australien kämen Kunstfreunde, um sie zu sehen. Abgüsse davon wanderten in viele fremde Museen, darunter auch die von Berlin und Dresden. Trotz aller Angriffe, auch im eigenen Lande, ist Lord Elgin für seine beispiellose Frevcl- tat niemals zur Verantwortung gezogen worden Er behic!« im Gegenteil alle Ehrenstellungen, die er früher schon bekleide, hatte. Ein Sohn des hochadligen Kunsträubers hat es sogar bis zum Generalgouverneur von Kanada und sein Enkel als Nachfolger des Lords Lansdown zum Vizekönig von. Indien gebracht.

Der weise Hofnarr. Otto Erich Hartleben erzählte ein- mal die Geschichte vom König und keinem Hofnarren. Die­ser hatte zum König gesagt:Alle Menschen müssen ster- ben! . aber dann, als er des Königs zorniges Gesicht ge- sehen, sich rasch verbessert:Fast alle Menschen müssen ster- ven! Einer aus der Tischrunde, der nicht wenig stolz auf fern steifes Rückgrat war. erklärte:Das hätte ich dem Kvnig zuliebe nie gesagt!" - Hartleben lächelte:Vergiß nicht, daß ein Hofnarr weiser ist, als du es bist!"

Der neue Hut

Ich bekam ihn zu Weihnachten, den uen!..: Er

gefiel mir gar nicht. Wenn ich mein Haupt m., ch -, be­deckte, verlor ich alle Sicherheit. Auch ein Hut hat so c.: as wie eigenen Charakter. Er schien mir ein subalterner Ge­selle, machte mich philiströs und linkisch. Wenn ich ihm auch von meinen Angehörigen geschenkt erhalten hatte, er patzte nicht zu mir und deshalb mutzte er fort. Ich be­schloß, ihn ürnzutauschen. Ich erstand an seiner Statt einen Hut, dek mir sehr gut gefiel. Beglückt verließ ich den Laden, den neuen Hut in einer Tüte tragend. Er gefiel mir so gut, daß ich nach einer Weile beschloß, ihn sofort aufzusetzen. Der alte Hut kam dafür in die Tüte.

Nach einer Weile begann es zu regnen. Ich sorgte mich um meinen neuen Hut, nahm ihn ab und steckte ihn wieder in die Tüte. Der alte Hut kam wieder auf meinen Kopf. Ich ging und sann. Es regnete. Mittlerweile kam ich über die Elbbrücke. Ein heftiger.Wind zerrte an der Huttütc, sie wurde mir unbequem. Was sollst du dich mit dem alten Möbel abschleppen, dachte ich. Die Gelegenheit ist günstig. Und ich warf die Huttüte mit Inhalt in wei­tem Bogen in die Elbe. Sie löste sich von dem Hut und dieser ging im Glcitslug nieder auf den Strom, wo er wasserte. Plötzlich durchfuhr mich ein wilder Schreck. Ich griff nach meinem Kopf und in der Hand hielt ich den alten Hut. Den uralten Hut mit dem speckigen Rand, was vom vielenmit dem Hute in der Hand" gekommen war. Ich sah hinunter auf die Elbe.

Weit weg schwamm mein neuer Hut, aber die St-- mung schien ihn nach dem Ufer zu zu tragen. Vielleicht gelang es mir, ihn zu retten? Ich lief an das Ufer hinun> ter, mit dem Hute nm die Wette. Er schwamm und schwamm, aber näher kam er nicht. Einige Fischer stocher­ten nach ihm mit einer langen Stange und riefen, da sei am Ende ein Mensch ertrunken, leider bekamen sie ihn nicht heraus. Er überschlng sich und schwamm weiter. Ich kam nicht mehr mit, stand still und sah ihm nach. Weit wea tanzte ans den Wellen ein araner Fleck. Mein neuer

Hut! Wenn er so weiter machte, würde er bis Hamburg reisen. Er tat mir leid, schließlich war er. ein Geschein naher Angehöriger, wenn auch nmgctanscht. Da ritz ich mich von seinem entschwindenden Anblick loS und beschloß mir den anderen Hut zu holen, den ich vorhin nmgetau.ichi hatte. Vielleicht würde ich mich an ihn gewöhnen. Di« Verkäuferin schüttelte bedauernd den Kopf:Den Hut, dev Sie vorhin nmgetauscht haben, hat vor einer halben Stund« ein Herr gekauft und einen von gleicher Art haben wir nicht mehr." Letzteres war verständlich. So eiy Ungehe""i von Hut gab es nur einmal. Ich seufzte und ging.

Es regnete Bindfaden. Meinem alten Hut konnte da,^ nicht schaden. Er war es gewöhnt. Nach einer Weile traj ich meinen Schwager. Er machte einen noch linkischeren und philiströseren Eindruck als sonst. Ich sah genauer hin. Er trug meinen neuen Hut!Wie kommst du zu meinem neuen Hut!" schrie ich empört.Deinen Hut? Den habe ick vorhin bei Haubenlerch u. Stock gekauft!" entrüstete siq mein Schwager und nahm den Hut ab. Es scheint ein Na­turgesetz, daß man Tinge, von denen die Rede ist, in di« Hand nehmen mutz.So siehst du auch darin aus!" sagt« ich,wie Haubenlerch und Hanbenstock", nahm meinen alte» Hut ab und betrachtete den speckigen Rand und das aus- gefranste Band. Ich sagte nichts von meinem Erlebnis mit dem neuen Hut, aber ich beschloß,meinen" neuen Hui bet paffender Gelegenheit einfach meinem Schwager zu stehlen. Wie würde er beweisen wollen, daß dieser Hui ihm gehöre, wo meine Angehörigen bezeugen würden, daß sie mir diesen Hut geschenkt hatten?Wer weiß, wo dU deinen gelassen hast", würden sie zu meinem Schwager sa« gen,sicher wieder im Ratskeller hängen lassen, wie de« vorigen, du Döskopp!"

Ja, so ist die Gerechtigkeit der Welt beschaffen. Mei» Schwager würdeDöskopp" heißen und ich, der ich meine» neuen Hut in die Elbe geworfen hatte, würde mit frecher Stirn in seinem neuen Hute prangen, der aber eigentlich nein neuer Hut war. Fr. W. Ptrwitz.

(Urheberschutz durch L. Ackermann. Rsinanzentrale Stuttgart) ZU

Verschandelung von Kunstwerken? Wieso?"

Sehen Sie, eins der schönsten Kunstwerke, das die Natur hervorgebracht hat, sind in meinen Augen Sie, und wenn Sie im Ernst daran denken, einen so hohlen Kopf wie diesen Werner Pistor zu heiraten, ist das in meinen Augen eine nicht zu erlaubende Verschandelung eines Kunstwerks, gegen die man einschreiten muß."

Jetzt huschte auch über Irmas Gesicht ein Lächeln und sie kniff ein Auge zu.

S'e sprechen amtlich?"

Sagen wir mal, nebenamtlich. Außerdem bin ich auch noch persönlich Ihr Gläubiger."

Haben Sie mir vielleicht, ohne daß ich es weiß, etwas gepumpt?"

Leider nicht, aber Sie sind mir entschieden eine etwas freundschaftlichere Behandlung schuldig. Wenn ich an Ihre Kratzbürstigkeit von gestern abend denke!"

Sagen Sie mal. Herr Assessor, gehört es zu Ihren Amtspflichten, mit jeder Tochter eines in Konkurs ge­ratenen Mannes Süßholz zu raspeln? Wir haben aller­dings eine ganze M"nge verschiedener Holzarten drüben im Lager, aber die Sorte nicht."

Lassen Sie doch einmal die Amtspflichten. Die fan­gen erst um zehn Uhr an. Hier handelt es sich um rein private Pflichten."

Für die ich leider keinen Bedarf habe."

Sagen Sie einmal: nicht wahr. Sie haben den Führerschein für Auto?"

.Allerdings. Hängt das auch mit Ihren Pflichten

zusammen, mich danach zu fragen?"

Selbstverständlich. Also, ich trete in einer Woche meinen Urlaub an."

Viel Vergnügen!"

Ich habe mir einen netten, kleinen Opelwagen ge- kauft. Zu was Luxuriöserem reicht's nicht. Ich habe nun die Absicht, mit diesem Wagen einexhübsche Spazierfahrt zu machen. So zunächst nach München, ins Allgäu, viel­leicht in die Schweiz hinüber."

Wünsche viel Vergnügen."

Aber mit meiner Fahrerei ist es noch nicht weit her."

Nehmen Sie doch einen Chauffeur!"

'Sehen Sie, da sind wir ja schon bei der Sache. Einen Chauffeur! Es braucht ja nicht gerade ein Chauf­feur zu sein viel netter wäre noch eine reizende kleine 'Chauffexir i n,"

Ausgezeichnet."

Sehen Sie. das wäre doch was! Könnten Sie nicht mitkommen?"

Das Lächeln um Irmas Mund wurde immer ver­gnügter.

Natürlich könnte ich das."

Na also! Sehen Sie. Gehalt müßte allerdings Ne­bensache sein, aber für gute Behandlung steh? ich ein. Gute Behandlung und vollkommener Familienanschluß!"

Prachtvoll."

Was meinen Sie wohl, was wir beide-für Spaß hätten! Denken Sie mal ein bißchen darüber nach. Den Tag über gondeln wir so durch eine recht schöne Gegend, so gegen Mittag, wenn's irgendwo nett ist. machen wir halt, gehen in ein schönes Hotel, amüsiere» uns »nd ver­leben ein paar famose Wochen. Könnten wir das nicht machen?"

Ich weiß nicht, ob es einen Gesetzesparagraphen gibt, der uns das verbieten könnte."

Eigentlich war der Assessor verwundert, daß Irma so entgegenkommend war

Es gibt selbstverständlich keinen Paragraphen, der es zwei jungen Menschen, die geradezu füreinander ge­schaffen sind, verbietet, glücklich zu sein. Ganz besonders, wenn sie sich lieb haben."

Das ist aber wirklich reizend von dem Gesetz."

Er verstand nur nicht, warum sie noch immer so merkwürdig lächelte.

Es ist da nur noch eine ga. z kleine Schwierigkeit zv überwinden, an die Sie nicht gedacht haben."

Welche denn noch?"

Irma stand auf und machte ein sehr ernstes Gesicht.

,,daß Sie sich in mir geirrt haben. Erstens einmal bin ich, wie ich in Ihrem Interesse bedaure, durchaus kein solcher Knnstgegenstand. wie Sie annehmen, zweitens habe ich keinen Urlaub und hege auch keinerlei A'. sicht, eine Stellung als Chauffeuse anznnehmen und noch weniger als Reisebegleitern!, und drittens rate ich Ihnen, sich in Zukunft die jungen Damen, denen Sie derartige Vor­schläge machen zu dürfen glauben, etwas aenauer anzu­sehen. Wenn Sie die ganze Sach- nicht so komisch ange- kangen hätten, wäre ich ernstlich böse geworden; so ziehe ich es vor, Ihnen zu sagen: ich betrachte mich vorläufig als zur Kontursinassc gehörig und der Zwanasverwaltung öes H----"> Zongenbera unterstehend und bitte Sie, mich in Zukunft, ganz gleich, ob wir uns hier treffen oder ob Eie es für nötig halten, mir wie gestern im Ti roarten nachzusteigen, nur als Sekretärin dieser Fabrik zu be- '""'chleu. Im üb-äo^n sind wir i nialich der von II -en oorgeschlggenen Reise nur zur Hälfte einig: Sie wolle» und ich will nicht. Jetzt machen Sie nicht solch ein verdutztes Gesicht. Irren ist menschlich. Eine Zigarette?"

Jetzt lachte sie hell auf. Der alte Zangenberg, der ebea eintrat, iah sie erstaunt an.

Sie sind wenigstens vergnügtl"

Der Herr Assessor hat mir eben ein paar gute Witze erzählt."

(Forts tolot.)