Eeorün-et 1877
Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudeustadt
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Muamer
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Alteasteig, Freitaff, de« 19. Januar 194S
88 Iahrgavst
Aufopfernde Abwehr im Osten
Die erdrückende Uebermacht der Sowjets führte zu räumliche» Frontveränderungen
Aus dem Führerhauptquartier, 18. Januar.
Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Jo Ungarn scheiterten örtlich begrenzte Angriffe der Bolschewisten am Nordraod des Vertesgebirges und im Piiisgebirge. Die Ver- tetd'ger von Budapest erwehrten sich io erbitterten Häuser- und Straßenkämpsen eryeuter heftiger Angriffe des Gegners. An den bisherigen Brennpunkten im uogarisch-slowaklschra Grenzgebiet blieben wiederholte feindliche Angriffe erfolglos. Zwischen der Slowakei und dem Oberlauf der Weichsel setzten sich unsere Truppen nach Westen ab. Dabei entwickelten sich Kämpfe mit dem aus Neu-Sandez nachdrängenden Feind.
Die Schlacht im großen Weichselbogen dauert mit unverminderter Heftigkeit an. Herangesührte Reserven fingen die feindliche Angriffsspitze zwischen Krakau und Tschenstochau auf. Tschenstochau und Tomaschow fielen nach Straßenkämpsen in Frindeshand. Panzerspitzen der Sowjets drangen bis in den Raum zwischen Lttzmanostodt und Weichsel vor. Auch zwischen Ktelce und der unteren Ptlica stehen unsere Verbände in schwerem Kampf mit starken feindlichen Kräften. Eine niedersächsische Panzerdivision schoß dort an einem Tage 85 sowjetische Panzer ab. Im großen Weichselbogen wurde Warschau geräumt.
Nördlich der Weichsel konnten dir Bolschewisten nach Zuführung wriierer Verbände ihre Einbrüche trotz der hartnäckigen Gegenwehr unserer Truppen nach Westen und Norden erweitern. Zi° cheoau ging nach schweren Kämpfen verloren.
Am fünften Tage der Abwehrschlacht im ostpreußischrn Greoz- gebi-t errangen unsere Verbände gegen den Ansturm von 35 sowjetischen Schützendivisionen und zahlreichen Panzerbrigaden erneut einen Abwehrerfolg.
In der Doppelschlacht nördlich Warschau und im ostpreoßischeo Grenzgebiet wurden gestern 201 feindliche Panzer vernichtet. Damit hat sich die Zahl der io diesen beiden Sroßkampfränmeu innerhalb von fünf Tagen abgeschoffenen Paozerkampfwagen auf 903 erhöht.
Im Westen entwickelten sich in dem bei Maaseyck nach Weste»
oorspringenden Frontbogen aus örtlichen Angriffen nach Einsatz stärkerer englischer Verbände lebhafte Kämpfe. Oestlich und nordöstlich Bastognr wird erbittert um einzelne Ortschaften gekämpft.
Gebirgsjäger der Waffen-tt haben in den unteren Vogesen eine amerikanische Kampfgruppe im Angriff eingeschlosseo und alle Ausbruchs- und Eotlatzversuche vereitelt. Der' auch gestern im Kampfraum von Hatten hartnäckig angreifende Feind erlitt wiederum hohe Menschen- und Pavzeroerluste. In den erweiterten Brückenköpfen nördlich Straßburg wurde östlich von Hagenau eine Reihe von Orten erstürmt, ein Oberst und mehrere hundert Amerikaner gefangen genommen. Der Feind, der Herrlisheim heftig angriff und auch in den Ort eindriogen konnte, verlor dabei die Masse seiner angreifenden Panzer. Im ganzen stad gestern im Elsaß 57 feindliche Panzer abgeschossen worden.
In Mittelitalien hat die Kampstätigkelt Angenommen. Oertliche britische Angriffe zwischen den etruskischen Bergen und dem Eo- macchio-See blieben erfolglos.
In den Säuberungskämpfeo im Raum Toplice—Seifevberg unter Führung des höheren ff- und Polizeiführers Alpenland erlitten die Banditen erneut schwere Verluste. Heber 2300 feindliche Tote wurden gezählt, 1500 Gefangene und umfangreiche Beute Angebracht.
Die Angriffe der nordamertkanischen Terrorbomber auf Nord- und Nordwestdeulschland trafen vor allem die Wohnviertel von Paderborn. Ja der Nacht führten die Briten Störflüge über West- und Mitteldeutschland durch.
Luftoerteidtguogskräfte der Kriegsmarine schaffen über Holland und der Deutschen Bucht 11 feindliche Bombe» ob.
Sroß-London liegt weiter unter unserem Fernbeschuß.
Im Küstengebiet um England und aus dem nach Frankreich laufenden anglo-amerikanischeo Nachschubverkehr versenktrn unsere Unterseeboote trotz schwierigster Angriff-bedingungen 9 Schiffe mit zusammen 54000 BRT, darunter einen großen Tanker. Außerdem wurden zwei Sicherungsfahrzeuge versenkt und drei weitere torpediert.
Mer große Schlachten entbrannt
Bolschewistischer Massenanstnrm gegen die gesamte Front
Die Schwere der Winterschlachteu wuchs im Westen wie im Osten. Die Anglo-Amerikaner verstärkten ihren Druck gegen unsere Einbruchsräume in den Ardennen und im unteren Elsaß. Die Bolschewisten griffen außer an den bisherigen Brennpunkten auch aus ihren Weichselbrückenköpfen bei Pulawy und Warka, im Bug-Weichsel-Dreieck nördlich Warschau und beiderseits Ostenburg an der Narwa an.
Durch den Einsatz der seit Atonalen von den Sowjets ausgespeicherten Mutschen- und Materialmassc» sind somit zwischen der Drau und der Memel vier große Schlachten entbrannt. Die Hauptwucht der sowjetischen Winterofsensive wirkt sich gegenwärtig im Raum des Daran owbrückenkopfes aus. Ununterbrochen stürmen die Sowjets aus etwa 60 Kilometer Breite zwischen der Weichsel und den Südhängen der Lysa Gora. Immer wieder stießen sie aus den Widerstand unserer Kampfgruppen und Sperrverbände, die an rückwärtigen Stellungen oder durch Flankenstöße dem Feind schwere Verluste beibrachten. Erbittert sind die Kamps? mit den fortgesetzt aus der Tiefe ausgesüllten sowjetischen Angriffstruppen. Die zahlreichen,, dicht nebeneinander nach Nordwestcn angcsevten Angriffe der Bolschewisten wurden von unseren in der Tiefe des Hauptkampffeldes haltend:» starken Panzerverbänden unter Abschuß zahlreicher Kampfwagen bekämpft. Die Schlacht tobt in einer Landschaft, die schon wiederholt schwere Kämpfe erlebte. Es ist das historische Schlachtfeld, auf drin im Winter 1914 di: deutschen Truppen unter' Mackensen und*die österreichisch-ungarische Armee unter Dank! den ersten russischen Mafsenansturm des vorigen Weltkrieges schlugen. Damals verlor der geschlagene Gegner hier etwa eine halbe Million Menschen, darunter 130 000 Gefangene.
Wie am Baranowbrückenkopf, leitete der Feind seine neuen Angriffe bei Pulawy und Warta, am Bug und am Narew ebenfalls mit sehr schwerem Artillerieseuer ein. aber der Ansturm kam,für unser: Truppen nicht überraschend. Der starke Rachschubverkehr, das Verziehen der Infanterie in die vordersten Stellungen und die sich häufenden Feuerübersälle kündigten di: Angriffe an, deren Vorbereitungen durch unsere Aufklärungsflieger ständig beobachtet wurden. Die anstürmenden Bolschwisten liefen sich rasch in unseren Verteidigungszonen fest und harten sehr erhebliche Verluste. Die Abniehrkämpse sind an den neuen Brennpunkten überall in vollem Gange. Auch zwischen Ebcnrode und Schlotzberg scheiterten die feindlichen Durchbruchsversuche trotz starken Krästceinsatzes abermals am zähen Widerstand unserer Truppen. Aus Gegenstößen zur Beseitigung kleiner örtlicher Einbrüche entbrannten in Schloßberg erbitterte Straßenkämpfe.
Stunden höchster Bewährung für die Besatzung von Budapest
Trotz des gewaltigen, alle Kräfte anspannenden Ringens .zwischen den Karpaten und der Memel ließ der bolschö-
wistliche Druck im ungarisch-slowakischen Raum kaum nach. Bei Budapest setzen di: Sowjets jetzt alles aus eine Karte, um den Widerstand der Heldenhast kämpfenden Verteidiger zu brechen. Durch heftiges Artillerieseuer, fortgesetzte Luftangriffe und von Panzern unterstützt, versucht die feindliche Infanterie im Angriff von Südosten und Südwesten, den Südteil der Stadt zu gewinfirn. Die seit dem Weihnachtsabend in härtesten Kämpfen gegen gewaltige sowjetische Uebermacht stehende deutsch-ungc.rische Besatzung bewährte sich aber auch in diesen Stunden höchster Bedrängnis. Mehrere Panzer und Geschütze, neun Flugzeuge und Hunderte von Toten und Verwundeten waren der Preis, den die Sowjets für einige geringfügige Einbrüche zahlen mutzten.
Die Kämpfe beiderseits der Donau standen dagegen im Zeichen eigener Angriffe. Im Piiisgebirge schoben sich unsere Truppen trotz schwierigster Gelände- und Werterver- hältnisse nach Osten vor, während sie nördlich der Donau zähen Widerstand brachen und den feindlichen Einbruchsraum von Westen her verengten. Weitere hohe Verluste hatten die Bolschewisten im s ü d s l o w a k i sch e n Grenzgebiet. Die teilweise starken Kräfte, die sich längs der nach Süden offenen Stratzentäler tiefer in das slowakische Erzgebirge einzuzwün- gen versuchten, wurden znrückgeschlagen oder nach anfänglichen Gcländrgewinnen durch Gegenstöße anfaefangen.
Dar Ziel der Weftoffrakoe erreicht
Reuter: „Die koordinierte Kriegführung wurde durchkreuzt" Lv Der Reuterkorrespondent John Kimche besaßt sich erneut nftt der deutschen Westoffensive und gesteht, daß es der deutschen Führung gelungen sei, „die koordinierte Kriegführung, die in Teheran vereinbart war, zu durchkreuzen". Wieder einmal sei das deutsche Oberkommando, so heißt es weiter, der Gefahr einer gleichzeitigen Entsaltungs- schlacht an zwei Fronten im Osten wie im Westen ausgewichen. Jetzt erst könne man das volle Ausmaß der deutschen Offensive im Westen ermessen- Es sei unrichtig, wolle man sagen, daß mit der Wiedereroberung des vom Feind in Besitz genommenen Gebietes alles wieder so „wie früher" sei.
Vor allen Dingen sei es den Deutschen gelungen, die koor dinierte Offensive im Westen nnd gleichzeitig im Osten zu verhindern. Die Anglo-Amerikaner würden mehr als zehn Wochen gebrauchen, ehe sie eine Offensive beginnen könnten Dadurch sei es den Deutschen möglich geworden, ihre Kräfte während der nächsten kritischen Zeit auf die Sowjets zu konzentrieren, und wenn die durch das Tauwetter bedingte Pause im Osten eintretc, würden die Deutschen im Westen wieder dercitstchen.
Der Reuterkorresponoeut rechnet aus, daß den Sowjets zehn Wochen Winterwetter zur Verfügung stünden, aber er macht darauf aufmerksam, daß es falsch sei, ivollte man annehmen, daß sich die Ereignisse des vergangenen Juni wiederholen würden. Die Bedingungen seien heute anders als damals. Der Bericht des Reuterkorrespondenten schließt mit dem Bedauern, daß es nicht gelungen sei, die anglo-amerikauische Offensive zugleich mit der sowjetischen zu beginnen.
Die Lehre mm Lippe
Der Glaube wird die Entscheidung zu unseren Gunsten herbei-
sühren
Reichsorganisationsleiter der NSDAP Dr. Ley sprach in diesen Tagen wiederholt anläßlich des Lippischen Erinne- rungstressens zur lippischen Bevölkerung und den alten Mitkämpfern aus dieser Zeit, die die Machtübernahme entscheidend vorbereiteten. Die Kundgebung, an der mit Gauleiter Dr. Meyer und seinen Mitarbeitern, zahlreiche Ritterkreuzträger und verwundete Soldaten der Wehrmacht teiluahmen, fand an der gleichen Bersammlungsstätte statt, die damals der Schauplatz der erbitterten Auseinandersetzung mit den gegnerischen Kräften des Systems war.
Dr. Ley zog in seiner Rede die Parallelen und führte aus: „Die Erinnerung an die damalige« Tage ist für uns s» wertvoll, weil wir sehen, was die Ausdauer nnd die Zähigkeit vermögen. Unsere Gegner hielten uns jür wahnsinnig. Sie sagten uns jveitcre sichere Niederlagen voraus. Jedoch das Schicksal und die Vorsehung bestätigen die ewig alten und ewig wahren Grundsätze: „Wer dem Kamps ausweicht, kommt i« der Feigheit um. Wer dagegen seine gerechten Ziele mit alter Zähigkeit und Verbissenheit verfolgt, wird siegen!" Das ist die Lehre von Lippe. Deshalb hat dieser damalige Wahlkamps auch heute noch seinen besonderen Platz in der nationalsozialistischen Parteigeschichte".
In seinen weiteren Ausführungen schilderte Dr. Lev die. Auswirkungen der damaligen harten Kämpfe. Er wies darauf hin, daß der Glaube an den Führer die Entscheidung herbeigeführt habe. Auch heute erfülle jener unbändige Glaube an Adolf Hitler nicht nur die gesamte deutsche Wehrmacht, sondern auch die Front des schaffenden deutschen Volkes. Genau wie damals werde auch heute dieser Glaube die Entscheidung zu unseren Gunsten herbeiführen.
Dr. Ley übermittelte abschließend den alten Lippekämpseru den Dank des Führers und dehnte diesen Dank auch auf alle schassenden Menschen des westfälischen Gaues aus. die unter Bombenterror und schwierigsten Verhältnissen bis zum Schluffe ihre Pflicht erfüllt haben.
Neue bolschewistische BersGeWMgsmelboben
Sämtliche im feindbesetztcn Italien lebenden Russen habe« von der Sowjetregierung die Aufforderung erhalten, unverzüglich nach Sowjetrußland zurückzukehren. Die Aufforderung richtet sich auch an solche Russen, die in der Vergangenheit feindselige Handlungen gegen den Bolschewismus begangen haben und in den Bürgerkriegen 1917/18 auf seiten der weißrussischrv Truppen kämpften. Sämtliche seit der bolschewistischen Revo
lution nach Italien geflüchteten Emigranten, sollen jetzt gezwungen werden, sofort nach Sowjetrußland zürückzukehreu.
Gangster im Soldalenrock
Deutsche Gefangene durch Amerikaner gesteinigt
Aussagen von deutschen Soldaten, die vorübergehend in nordamerikanische Gefangenschaft geraten waren, sich aber wieder zu den deutschen Linien durchschlagen konnten, bestätigen, daß die USA-Soldaten alles andere als soldatischen Geist entwickeln, sondern vielmehr sich wie Chikagoer Gangster benehmen Die Behandlung, die sie den gefangenen deutschen Soldaten zuteil werden lassen, unterscheidet sich in nichts von der. die wir von den Bolschewisten kennen. Hier erweist sich die Geistesverwandtschaft der Anglo-Amerikaner mit ihren bolschewistischen Freunden.
So gab der Obergefreite Nonnenmacher. der alZ Panzerjäger bei Inden für einige Tage in amerikanische Gefangenschaft geraten war, dem vernehmenden Gerichtsosfizier zu Protokoll, daß er mit neun Kameraden an einem Steinhaufen einer Einheit von USA-Soldaten begegnete, die sich beim Anblick der Deutschen aus die Steine stürzten und ein regelrechtes Schnellfeuer ans allernächster Nähe eröffneten. Die amerikanische Begleitmannschaft sah hämisch lachend zu, und Vic USA-Offiziere fanden offensichtlich Spaß an diesem „Sport" ihrer Leute. „Ich wurde", so sagte Nonnenmachcr aus, „von einem fa'ustgroßen Stein im Gesicht getroffen, das
Nasenbein würbe mir zerichmettert und s»e »veren Lxyneisc- zähne herausgeschlagen. Die meiste« meiner Kameraden sink ebenfalls schwer verletzt worden."
Noch gemeiner haben sich Sie anlerikanischen Gangster r« Soldatenröck gegenüber einem Trupp deutscher Gefangener benommen. in dem sich auch der Panzerjägernnteroffizier Johannes Lang befand, dem es später gelang, zu entfliehen Lang gab zu Bericht, daß die Mißhandlungen gleich nach Gefangennahme begannen Die Wachmannschaften schlugen auf die deutschen Soldaten ein. raubten ihnen alles, Geld. Uhren. Ringe. Brieftaschen, Taschenmesser nnd nahmen selbst Photographien der Angehörigen an sich, dir sie dann zerrissen und in den Schmutz traten Dabei brüllten sie die deutschen Soldaten an: „Euren Frauen und Kindern wird es bald selbst so geben!" Lang wurde dann später vernommen und, da er jede Aussage verweigerte, mit Fäusten geschlagen und getreten, so daß er hinstürzte Dann stachen die amerikanischen Bestien mit Seitengewehren anf den Wehrlosen ein. schlugen ihn mit ihren Pistolen und drohten, „das deutsche Schwein" zu erschießen. Anderen Kameraden, so betonte Lang, ging es ebenso