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LchDa^wäiSLr Tllgrszcitüng'
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AallschirmjSger im Abwehrkampf
Segen britisch nordamerikantsche Panzer in Lüdostholland
(PK.) Es klopft in den Schläfen. Ruhig bleiben! — gerade jetzt. Vergessen ist der verfluchte Regen, vergessen Sie eiskalten, nassen stütze. Es gibt nichts anderes mehr auf dieser Welt, als ein Pakgeschütz, ein Geschütz aus eiskaltem Stahl. Vor ihm ist Niemandsland, geheimnisvolles Land zwischen Freund und Feind. Man kennt jeden Baum, jeden Stein, jeden Granattrichter. Wochenlang hockt man hier — wartet! Wartet immer wieder — kennt nur das Leben in den nassen Löchern und den Unterständen. Der Feinst ist weit und doch nahe, aber man packte ihn hier noch nicht — das Geschütz „Vertha" hat noch keinen Abschuß. Und darum mutz man ruhig bleiben, ruh ^cr noch, denn es kann nicht sein, baß eine Fallschirmjägerdivi- sion Tag nm Tag feindliche Panzer vernichtet und das Geschütz „Bertha" ist nicht dabei.
Nun pochen die Herzen — ist es Freude oder Aufregung oder das Aufflammen einer Leidenschaft?! Wer fragt jetzt schon danach, Fallschirmjäger sind keine Philosophen, besonders dann nicht, wenn sie kommen, die Shermans, die Churchills, die Stahlkolosse des Gegners. Und was da vorn rollt und raffelt, das ist Stahl und Wucht. Minuten später, dann wird es anders sein, muß es anders sein.
Die Finger, die den Richtaufsatz bedienen, sind steif und kalt. Es sind Hände eines Achtzehnjährigen. Einer von dem Jahrgang, der vor Monaten in seinen weichen Händen einen Federhalter hielt. Die Fäuste des Munitionskanoniers sind derber, stämmiger, denn er kennt auch schon lauge das Leben, und sein Leben ist die kräftige Arbeit seiner Hände. Kameraden an einem Geschütz! Kameraden, d e i /chenl ng, monatelang zusammen sind, die voreinan- d S von ihren Geheimnis en wissen. Wenn man lange zusammen ist, niemand anders kennt als die. die um einen sind, öc n lockert sic' die Zunge. Nun starren ihre Augen auf die Kolosse, die da kommen. S"chs, nein acht, immer mehr wer'm es. Geschütz „Bertha" ist feuerbereit. Die Granaten der Feinbartillerie bohren sich in fruchtbare, holländische Erde. Novemberwinö rauscht naß und eisig, Regen trommelt unaufhörlich. Trotzdem hat man das Gefühl, als sei es totenstill um „Bertha". Man meint, man höre die eigenen Herzen schlagen. Das Rohr richtet sich, langsam — bedächtig. Ins Wesenhafte übersetzt, kann 'in Schiffsgeschütz sein, bas, von geheimnisvoller Kraft belegt, sich dem Feind zudreht. Immer näher kommt der Feind. Immer ruhiger werden die Kameraden der Aertha". Wie übergroße Schildkröten bewegen sich die Feindpanzer. Langsam und träge. Für Sekunden bleiben ste stehen, schieben sich weiter. „Bertha" feuert! Das Geschütz „Bertha", das hier im Maas-Brückenkopf noch keinen Abschuß hatte! Schuß-Einschlag. Was dazwischen liegt, ist «in feuriger Punkt. Was dahinter steht, sind Männerherzen. Kartuschen klirren, Splitter surren. Schwere Granaten gehen von Arm zu Arm. „Bertha" feuert immer wieder. Granate auf Granate verläßt das Rohr. Die Bedienung der „Bertha" ist flink und rege geworden. Schon steht ihnen Schweiß auf der Stirn. Mögen thn-n Geschosse nm die Ohren peifen, bas wissen sie nicht, interessiert sie >apch nicht. Vorläufig gibt es nur eins: „Bertha" feuert! Irgendeiner schreit es: „Volltreffer!" Das Blut steigt zum Kops. Das, was dort drüben in Heller Flamme brennt, das ist „Berthas" erster Abschuß! Kein Grund zur Pause. Weiterfeuern!
Und „Bertha" feuert — feuert die Wut aus den Herzen einer Geschützbedienung der Fallschirmpak, die woroen- lang darauf wartete, daß ihr ein Feindpanzer vor die Augen kam.
Längst ist das Rohr der „Bertha" wieder kalt geworden. Gehegt und gepflegt von den liebevollen Händen Ihrer Bedienung, steht .^Sertha" wartend unter der Zeltbahn. Wartend und lauernd. Auf dem Gefechtsstand des Regiments aber liegt die Meldung: zwei Feindvanrer vernichtet, zwei Feinbpanzer bewegungsunfähig geschossen, ein LKW in Brand geschossen. Eine kurze, schlichte Meldung. Für die Kameraden einer Geschützbedienung ist es die Ge- burtsurkunde der ersten Abschüsse, der Auftakt einer aro- de» Schlacht. Kriegsberichter Ernst W. Thönessen.
Ein Mädchen schläft seit sechs Tagen. In der Gemeind, Rochefoucauld in Frankreich hat sich ein merkwürdiger Fa! don Schlafkrankheit ereignet, der natürlich ganz anderer Ar! ist als die afrikanische Schlafkrankheit. Seit sechs Tagen lieg! in dem französischen Städtchen die achtzehnjährige Tochter eines Briefträgers in einem schlafähnlichen Zustand, aus dem > sie nur immer für wenige Stunden erwacht. Verschieden« l Aerzte haben sich bereits mit diesem aufsehenerregenden Krank- . heitsfall befaßt. l
Aus Stadt und Land
Deutscher Lolkssturm
Wir wissen, daß eines Volkes gewaltigste Kraft der Glaube seiner Herzen, die Standhaftigkeit seiner Männer nnd Frauen, die Tapferkeit seiner Jugend und das Vertrauen in die eigen« Stärke ist. H e i n r i ch H i m m l e r
Wir haben erfahren, daß es ebensowenig wie eine Mathematik des Krieges, aus die unsere nur in Zahlen denkenden Gegner sich hundertprozentig verlassen, eine feste, vorherzuberechnende Formel des Krieges gibt Zumindest bann nicht, wenn ein Volk sich gegen einen so infernalischen Vernichtungswillen behaupien mutz wie wir es müssen
Einzig und allein entscheidend für den Ausgang des Krieges sind der unerschütterliche Wille und die ungebrochene Kraft unseres Volkes, tever Situation des Krieges gerecht zu werden und die verstärkte Bedrohung durch den immer tödlicheren Vernichtungswillen unserer Gegner zu überwinden durch einen verstärkten und äußersten Einsatz unserer Voltskrafr Darum wurde, als der Krieg sich den Grenzen des Reiches näherte, das deutsche Volk selber zu den Waffen gerufen. — darum Deutscher Volks st urm!
Wir müssen das ganze Ausmaß der Gefahr nüchtern erkennen. denn es kann nur eine Gefahr überwunden werden, die man klar begriffen hat. und nur eine erkannte Gesahr mobilisiert die letzten und höchsten Abwehrkräsie zu ihrer Ueber- windung. Wir werden alle Gefahren überwinden, weil wir niemals vor ihnen kapitulieren, sondern bereit sind, den ganzen Einsatz zu erbringen. — darumDeutscherVolkssturm.
Kurt Matzmann
Die Mihuachlsferlen Ser Mulen
Von einer zentralen Regelung der schulischen Weihnachtsferien hat der Reichserziehunasminister in diesem Jahre abgesehen, um eine örtlichk. Anpassung an die jeweiligen kriegsbedingten Verhältnisse zu ermöglichen. Zwei Gesichtspunkte hat er jedoch als Richtschnur gegeben: möglichst kurze Ferien, um kriegsmäßig ausfallenden Unterricht nicht noch durch lange Ferien zu beeinträchtigen, andererseits aber Berücksichtigung der Notwendigkeit, nach Möglichkeit Kohlen auch durch die Schule "zu Gunsten der Rüstung einzusparen Beide Ziele lassen sich dadurch ^reichen, daß in der Hauptheizperiode mehr Ferien zu Lasten der Ferienzeit in den beizungsfreien Monaten genommen werden. Deshalb soll der größere Teil der Osterferien den Weibnachtsferien zugeteilt werden, so daß nach Weihnachten der Unterricht im allgemeinen nicht vor Mitte Januar wieder ausgenommen wird.
Ausgezeichnet mit dem Eis rnen Kreuz I. Klaffe wurde der j Oberjäg r in ei em Gebirgsjäger-egiment Karl Henßler von hier, Lohn des Kor> Henßler, Klrchslroße Deranloffang zu der Verleihung des E. K. I war die in veischtedev-n Unternehmungen bewiesene Topje-ke-t des vertirnleo Soldaten, der bereits Träger verschiedener Auszeichnungen ist.
Osr rianciiiQfts Gloubs cisr cisutrcbsn Irou, cisr rssiosi cisv Isivci schon 20 cisr strksrmtnis brcrckts, ciol) sr in cisr Irou sinsn sbsnro gslährlictisn Gsgvsr bot wis in cism cisvtscksn 5olcioisn, ist rutislst in ihrem Vz/srsr> vsrcmksrt. ia, ciisssr Gioubs macht cios V/sssri cisr brau scsi aus. V/c> Vsr- sicmii unci rrissssrsckorls logik nicht mehr wsitsr käruisri, cio sstrt ihr Gloubs sin unci haut Harts, trutrigs övrigsn ciss V/icisrstcmciss. Vi/snn oiiss ciogsgsv ru sprechen scksivt, cisn- noch ciis stokvs ciss Gioubsris kochrukoitsri unci sis 0 ! Isn ^nkschivngsn rum Irotr 2u vsrtsiciigsri, ist schwerer, als ciis liirits wariksimütic, kvrrsrkorici ins Korn ru wsrlsn. sis ist auch nicht <isr Gloubs allsin, cisr sins V/svciuvg rum Outsri ru srrwingsn vermag unci <isr, wis man sogt, Lsrgs vsrsstrsn Hann — ss sirici ciis Kräfts, ciis von ciisssr tiskinnsr- iicbsri Gläubigkeit ausgslöst wsrcisn.
LVis sagt cioch äis Königin l-viss: „...Ich sinäs Irost, Kraft, b^ut unci iisitsrlcsit in äisrsr tioffnung." Irost. Kraft, bäut unci iisitsrlcsit — sis reichnsn auch hsuts ciis cisutsciis sirou aus. Ohns ihren Glauben kärints sis kaum cias lisbsr- ma6 an seelischen unci körperlichen tzslostungsn srtragsn, cias ihr ciisssr Krieg nun schon im sechsten iahrs ouksrlsgt. V/cmn hätte cisnn sins sirousngsnsrotion so unmittelbar im Kriegsgeschehen gsstoncisn wis ciis heutige, »er Glaube an sms bessere Zukunft gibt ihr blalt, wenn sis von heut auf morgen vor cism blichts steht unci vntsc clsn bsschsicisnstsn Omstönclsn wiscisr von vorn onfongsn mul), oft getrennt von (Aoriri unci Kincisrn, ihren tsbsvkrsis ovkrubousn.
lüsr Glaube, cioi) kein Opfer umsonst sein wircl, gibt cisr Butter, cisr sirou ciis Kroft. cisn Verlust ciss 5obnss, ckss Lonnes ru trogen, gibt ihr clis Kraft, cias häasi von Arbeit unci siflicht ru bswältioea cias ikr kercif i-iouskolt ,-r>ft
Warcnzuriickhaltniig gegenüber Flicgergcschädiglen wird streng geahndet. Die Zurückhaltung von Waren kann den Bedarf gefährde» und stellt deshalb im Rahmen der Kriegswirtschaft einen strafbaren Tatbestand dar Ganz besonders streng aber wird ein solches Zurückhaltcn geahndet, wenn es sich um Ware handelt, die dem Einzelhändler zum „schnellsten Verkauf an Fliegergeschädigte" zugeteilt worden ist Das ergibt sich au- einer Entscheidung des Reichsgerichts vom 29 September 1944. Wie darin sestgestellt wird, bedeutet die Zuteilung „zum schnellsten Verkauf an Fliegergeschädigte", daß der Einzelhändler die Waren auch wirklich möglichst schnell zum Verkauf bringen muß
Neuer Weg der Nachbarschaftshilfe. Eine neue Art der Nach»«, schaftshilse ist durch ein Abkommen zwischen der DAF und der RT- Frauenschafl in Oberschlesien eingeführl worden. Die Frauenschaft stellt den Bctriebssrauenwalrertnneii eine Sonderbeauftragte für die Nachbar» schaftshilse zur Verfügung, die die Erledigung wichtiger Gänge für die «m Betrieb beschäftigten Frauen übernimmt. Sie kann überall dahin gehen, wo die persönliche Anwesenheit nicht erforderlich ist und erspart den Betrüben durch die Wege zu Behörden. WirtschaftsSmtern und,»r Krankenkasse viele wertvolle Arbeitsstunden.
Die Uusallrente bei Rückgeführte». Unfallrentenempfänger, die al» Rückgeführte oder wegen Bombenschadens ihren Wohnort verlaßen habe«, erhalten aus Antrag Zahlung ihrer Rente durch das Postamt des neue« Aufenthaltsortes. Der Antrag ist möglichst bald nach Eintreffen a« Aufenthaltsort zu stellen, nicht erst am Fälligkeitstage der Rente. Da« Postamt kann Zahlungen erst leisten, wenn ordnungsgemäße Zahlungs- Unterlagen vorliegen. Personalausweise, Nentenbescheid, etwa vorhandene Nummerkarte des letzten Zahlvostamtes sind daher bei Stellung de« Antrages an das Postamt des neuen Aufenthaltsortes mitzubringen.
Durch Erlaß vom 19. Oktober 1944 tReichsarbeitsblatt Nr. ST Seite 1/394, ist die Dienstpflichtunterstützung vereinfacht und verbessert worden. Der gesamte Personenkreis, der zur Dienstpflichtunterstützung ohne förmliche Dienstverpflichtung zugelassen ist. wurde übersichtlich zu» sammengestellt, wobei einige Personengruppen neu einbezogen worden sind, insbesondere solche, die durch Maßnahmen des totalen Kriegseiniatzes genötigt sind, eine geringer bezahlte Tätigkeit auszunehmen. Die Miete wird ohne weitere« mit 10 v. H. des bisherigen Bruttoeinkommens ubev- nommen; beträgt sie mehr, so wird sie auf Antrag bis zum Betrage von ISO.- RM monatlich abgegolten. Die Zahlung der Sondcrunterstützung im Krankheitsfalle wird ebenfalls aus eine ganz einfache Form gebracht,, indem die bisherige Sonderunterstützung zur Hülste bis zur Beendigung! des Krankheitsfalles weitergezahlt wird.
Betreuung ausländischer Flüchtlinge. Von zuständiger Stelle wich mitgeteilt. daß die Betreuung von Ausländern und Staatenlolen deutsche, und fremder Volkszugehörigkeit, die wegen kriegsbedingter Ursache« an« dem Ausland, den besetzten Gebieten und dem Generalgouvernement in das Reichsgebiet kommen, durch die Reichsverteidigungskommiffare ,e- regelt wild Soweit sich unter den ausländischen Flüchtlingen Angehörige von Personen befinden, die als Freiwillige oder Hilssfreiwillige einzeln oder geschlossen in der deutschen Webrmcht usw dienen, wird Einsatz- familienunierhalt gewährt. Empfangen diese Freiwilligen oder Hilf«- sreiwlligen Kriegsbesoldung, dann wird dadurch, wie auch bei den übrigen deutschen Soldaten, der Einsatzfamilienunterhalt abgelöst
Gestorben
Oberkollwangen: 3akov Möich, 27 3.; E m m in g » u: Gotthilf Marti-», 27 3.; Itels Hausen: Gottfried Bahnet, 65 3.; Ca l w:Kart Hagenlocher, 19I.s'.B ai ers b r 0 nn - Dorf: A >na Klumpp, geb. Wolf, 573.; Höfen: Wilhelm Koppler. 37 3.
outsrlsgsri. Oec Gioubs an cisn 8isg unseres Volkes gibt^ ihr cisn bckvt, im llombsritsrror öder sich seihst kiriousruwockssn unci ungeachtet oller Gefahren rv Hellen unö ru heilen, h^utter verbringen ihren log im lärm cisr küstungsfoirriksn, jung« däöcichsn stehen in Uniform on cisn 5chsinwsrfsrn, clis vorher bolöoten dsclisnt hotten, unci sis olle erfüllen verantwortungsvoll ikr logswerk ohne surren, ohne Klagen — weil sis gloubsn. ^Ivsr nickt nur ciis sirou gewinnt civrck ihren Gioudsn on sssliscks- 5tärks, ikrs Gläubigkeit ist noch immsr für clsn tzäonn sin Ousil cisr Kroft unci öskorrlickksik gswsssn. hsickts bsfillgslt cisn k^onn mskr rv ksistung vnck lopfsrksit, als wenn sr wsif), cias) ss sinsn Menschen, sins sirou gibt, ciis on ihn glaubt, siin starker Gloubs trägt Zugleich ciis sirfüliung in sich. 8ogt clorum heute ciis cisutscks sirou: „ick gloubs on mein Volk unci seinen 8isg", so ksifft cias auch: I o k wsif), ci 0 i) msin Volk sisgsn wircl!" Oisssr tisfinnsrs Gioubs ist cisr stärkte kückkolt unci -Ansporn für äis kömpfsncis siront. 5o wircl cisr Gloubs ru sinsr V/offs, clis nickt nur iscis sirou >m Kampf unssrss Volkes führen kann unci mui). soncisrn ciis ciis fraulichste oller V/ofssn überhaupt unci ihrem V/sssn gsmäi) ist. Oisss Woffs Kot in cisr Kompfrsit cisr notionolsorioiistiscksn lciss mit rum Rege verholten, cisnn nickt so sehr vsrstoncissmäDig als gsfükis- möbig ko» sich ciis cisutscks sirou rum siükrsr bekannt unci olls Unbiicisn ciofür mit in Kauf genommen. Osr siükrsr ssibst Kot immsr wiscisr cios Opfsr onsrkonnt, cias sirousn gläubigen siisrrsns in cisr Kompfrsit gebrockt kobsn.
Genou so ist auch hsuts wiscisr ciis sirou Irägsrin eines heiligen Gioubsns, unci auch on ciisssm Glauben wircl äis woknwitrigs Vorstellung ciss sisinciss, cioi) vsutrchionä jemals kapitulieren könnte, rsrsckslisn. tzorboro bi 0 ci 0 I n i.
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(21. Fortsetzung.)
Da wurden die Gassen schaurig lebendig. Die Anast schrie. Die Unvernunft raste und tobte.
„Nieder mit der Frau des Matthias Vorreiter die es wagt, solches auszusprechen! Nieder mit der Fremden, die Unheil über unsere Stadi bringt' Die Sturzin sagte recht, als sie behauptete, die Wittkoppin habe die Eraugeister zum Verderben geweckt
Sieine flogen gegen Anna Maria. Doch noch ehe einer von ihnen traf, gellte aus einem der Halfter die Stimme der Schusterm Die schlug die Fenster auf und weinte ihr unsagbares Leid arft die Straße binaus Ihr Kind war gestorben unter gräßlichen Qualen. Und blau war sein Gesicht und der Leib durch Eiterbeulen gräßlich entstellt.
Da ließ die Verzweiflung, die einen Ausweg suchte, für einen Augenblick ab von dem jungen schutzlosen Weib Die eben noch Steine gegen Anna Maria Vorreiterin aushoben, krochen in ihre Häuser und Hütten zurück, da eine der Ihren der Rede der Vorreiterin recht gab Die Verzweiflung forderte erst einmal ihr Recht
Anna Maria Vorreiterin ließ Leinen und Kräuter an dem Ort zurück, an dem sie gestanden hatte, damit man es benutze und floh die Gaffe hinauf, bis sie in die Nähe des Marktplatzes kam Dort rauschte noch immer das Quellwaffer wie ewig im Brunnenhaus. Einen Schluck wollte sic dort tun in ihrer schweren Erschöpfung. Vorsichtig drückte sie den Griff der Tür nieder. Ta legte sich eine Hand auf die ihre.
Über dem Giebel des Brunnenhauses war der Mond aufgegangen. Er war nicht silbern und friedlich schimmernd wie sonst. Rötlich hob er sich aus dem gelblichen, unheimlichen Nachthimmel, gegen den sich aus der Ferne der Schein brennen- 0 * Gehöfte und Dörfer abzeichnete. Die Nacht
erzuur von gärender Unruhe, die noch nicht wußte, welch endgültige Gestalt sie annchmen würde.
Anna Maria Vorreiterin schrak entsetzt vor dem Bürgermeister Brandt zurück. Was konnte der Mann von ihr in dieser Nacht wollen? Sie wußte, daß jenes Schriftstück zwischen ihnen stand, mit dem der Mann sie einmal verdächtigte und das sie von seiner Seite trieb. Denn wer konnte wissen, ab sie nicht aus schuldiger Dankbarkeit ohne diesen Zwischenfall die Hausfrau des Bürgermeisters Fakob Brandt geworden wäre, auch wenn sie die Liebe zu Matthias Vorreiter im Herzen trug. Die Zeiten waren schwer und ernst, fragten wenig nach Liebe, sondern mehr nach der Notwendigkeit des Alltags. Und war es nicht notwedig. daß fie damals mit dem Kind, dem Friedrich Findling, eine gesicherte Unterkunft fand? Im Grunde war die Frau dankbar, daß der Bürgermeister sie damals verjagte. So hatte sich ihr Leben erfüllen können wie selten ein Frauenschicksal in diesen Jahren.
Unheimlich war es ihr deshalb, daß der Mann sie in dieser Nacht anhielt
„Anna Maria Wittkoppin" — Jakob Brandt vermied es, den Frauennamen des jungen Weibes zu gebrauchen — „Anna Maria Wittkoppin. ch weiß, daß Ihr damals dem Schweden nicht das Zchriftstück gabt"
Um die beiden einsamen Menschen wuchs die Schwüle der Nacht. Das Gesicht des Weibes war durchsichtig vom Licht des Mondes beschienen. Zart 'chien es noch immer und trotz der vergangenen Wochen jugendfrisch, daß man das Blut hinter der weißen Haut fließen zu sehen meinte. Jakob Brandt war die Frau noch niemals so schön erschienen wie >n dieser Nackit
„Ich will vergessen, daß Ihr mich klein gemacht habt, Anna Maria Wittkoppin" — der Mann vergaß, welche Stellung er bekleidete. Es blieb von ihm nichts übrig als der Mann, der für Jahre sich keiner Frau genähert und in dem sich alles Begehren aufgespart hatte. „Anna Maria Wittkoppin, ich weiß, daß sich Stimmen gegen Euch erheben in der Stadt. Ihr werdet bald nicht mehr icher sein. Ihr wißt auch, daß ich keinen geringen Anhang habe, einen größeren als der Rat Matthias Vorreiter hat. Mögen sie auch vor mein
Haus gezogen >ein, im Grunde werden sie sich doch niemals an mir vergreisen."
Der Mann trat dem jungen Weib einen Schritt näher. „Anna Maria —" Der Rest des Satzes oing unter in dem Keuchen, mit dem der Mann sich >"ber das junge Weib beugte Er sab nicht, daß Anna Marias Sinne schwanden, daß sie nur desbalb w'llenlos in seinem Arm laq. seine Leidenschaft erduldete
Er sah auch nicht, daß die alte Magdalena S*ui> 'in aus den anqrernenden Gaffen des ärnchen Stadtviertels austauchte und hinter ibrdas frenide Kind das man den Findling nannte. Er fübsie nur die betörende Fuaend Anna Marias, die still 'an unter leinen Liebkosunqen
Heftig stieß der Mann die Tür seines Hauses aul und truq seine seichte Beute über die Schwelle
Weit stand die Tür noch auf. als d-e Sturzin das Haus betrat. 3br Gesicht war zur Fratze verzerrt. Daß immer die Männer doch alles ande-e zurückließen. wenn sie ein junges, schönes Gesicht vor sich saken so daß olles andere ?ür sie erlosch.
Die Frau schlug die Tür ihrer Kammer zu.
Anna Maria Vorreiterin war oben, im Arbeitszimmer des Bürgermeisters, wieder zu sich ae- sonrmen Ihre junge Kraft setzte sich aegen des Mannes Begebr Sie schlug mit einem Scheit Holz. Pas für den Winter vor dem Ofen lagerte, dem Mann ins Gesicht, als er ibr Gewalt antun wollte Dann floh sie die Trepve hinab
Wie eine Schlafwandlerin schritt sie die Kasie hinab, diesmal unanfleiochten. denn jeder batte in diesen Stunden mit sich selbst genug zu ichaffen p'kknete'h'e z"m e'aenen 4ias und ver
harrte unter den Obstbäumen, die sie durch ihren 'ähen Willen vor dem Verdorren bewahrt hatte Die Früchte strichen tief hänqend schwer über sie siin. Zu ihren Fristen dufteten satt ein vaar bunte Tommerblumen. streichelten ihren Rocksaum.
So fand Ratsherr Matthias Vorreiter sein Weib. „Anna Maria!" Er legte den Arm um sie und zog sie liebend an sich.
»
Sturm läuteten die Glocken über der Stadt, dazwischen wimmerte die Feuerglocke. Und unter dem Wogen der Glocken kämpften die Einwohner gegen die Flammen an, die hier und da an den Häusern
emporzüngellen. In der Frühe des Morgens bat- ten die Schwedischen mit einem erneuten Sturm auf die Stadt begonnen Nach all den Wochen der Not mußte die Stadt doch nun nachqeben'
Viele Männer waren schon gefallen. „Wir haben aber auch noch uniere Frauen!" Auf dem Ratbaus hatte stch der erste Ratsherr Matthias Vor- reiter erhoben, als eine zaghafte Stimme den Vorschlag von Kapitulation sprach. „Wir können die Tatsache nicht abstreiten, daß schon viele Männer auf den Wällen gefallen sind. Aber steckt nicht auch in linieren Frauen Mut und Entschlosten- si->it? Sie können nicht auf den Wällen steben. Aber gebt ihnen die Löscheimer in die Hand und »ebt ste beim ersten drohenden Nrand ein Im An-' --estcht ihrer brennenden Häuser, in denen ihre Kinder aeboren und erzogen wurden, werden ste zu Helden'",
Matthias Vorreiter wies einen Weq. oer tm Grunde uralt war Denn hatten die Vorfahren nicht auch in der Stunde höchster Gefahr ihre Frauen als Kamvfkameraden neben stch qerufen?
„Wenn wir alle zusammenstehen. Männer und Frauen, so werden uns die Schwedischen noch lange nicht bestegen, wenn sie es überhaupt se vermögen." Matthias Vorreiter zielte auf das. was allen am Herzen laq
Nur d'e eine zaghaste Stimme flehte noch einmal : „Sie werden uns bis auf den letzten Mann niedermetzeln, die Schwedischen, wenn ste uns wirklich im Sturm besteaev "
Matthias Vorreiter wandte sich schroff ab von den Klanen vor Augst Bei einer Übergabe würde man nichts andere- erwarten können Ja. die Schwedischen hatten bewiesen, daß sie sogar bei sofort freiwill'a geöffneten Toren nichts anderes konnten als Schrecken und Entsetzen zu verbreiten.
So ging der Vorschlag des Ratsherrn Matthias Vorreiter durch. Die meisten Frauen verstanden auch, als gegen Morgen die Sturmglocken der Stadt zu heulen begannen, daß es ihre Pflicht war. im Innern der Stadt die fehlenden Männer zu ersetzen. Sie reihten sich zur Kette und schwan- oen die Löscheimer in das ansteigende Vrandmeer. Dienten sie doch so auch am besten den eigenen Kindern, denen sie auf diese Weise die Heimstätte erhielten. Alles Kleinliche war für Stunden beiseite gestellt. (Fortsetzung folgt)