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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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U»mmer 268

Altevsteig, Samstag, dev 11. November 1944

67. Jahrgang

Heftige Schlacht au der lothringischen Grenze

Aufleben der Kümpfe im Küsteuabfchuitt der Adria

Aus dem Führerhauplquartier, 10. November.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In wocheolaogen tapferen Kämpfen im Brückenkopf Breskens, auf Südbeveland und der Insel Walchereo. haben unsere Truppen dem Feind die freie Zufahrt nach Antwerpen gesperrt. Die deutsche Führung gewann dadurch Zeit, Maßnahmen zur Ausschaltung des Hafens zu treffen. Seit Wochen liegt nunmehr das Hasen­gebiet von Antwerpen unter schwerem Beschuß unserer B 1 und B 2. In der Stadt und in den Dock- und tzafenanlagen find bereits schwere Schäden entstanden.

Im Raum von Moerdijk wurde unsere Brückenkopsbesatzuog auf das Nordufer des Hollavdsch Dlrp zurückgenommen.

Unter dem Eindruck ihrer schweren Verluste habe» die Nordameri­kaoer ihre Angriffe südöstlich Stolberg nicht fortgesetzt.

Die Schlacht an der lothringischen Grenze hat an Heftigkeit weiter zugeoommeo. Nordöstlich Pont ä Mousson wurden die an- grelfeoden feindlichen Verbände bis auf einen örtlichen Einbruch abgewieseo. Oestlsth der Stadt stehen unsere Grenadiere in beson­ders schweren Abwehrkämpsen. Zwischen Delme und Chateau Sa­line konnten die Nordamerikaner unter Einsatz von 200 Panzern in eine Reihe von Ortschaften eindringeo, erlitten dabei aber hohe Verloste.

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Ter Kampfraum zwischen Theist und Weichselvogen "

Weltbild-Gliese

Nach heftiger Feuervorbereitung trat der Feind auch nördlich oo» M'tz zum Angriff an und konnte im Raum von Diedenhofen die Mosel überschreiten. Grenadiere entsetzten di« vorübergehend^ eingeschloffene Feste König Machern, drängten die Nordamerikaner ' teilweise in schweren Ortskämpfen, zurück und machten bei Gegen-' angriffen Gefangene.

Die Beschießung von London durch V 1 und V 2 wird fort­gesetzt.

Die Gefechtstätigkeit in Italien lebte vor allem im Küsteoab- schnitt der Adria auf. Nach schwerstem feindlichem Artilleriefeuer kam es zu heftigen Stratzenkämpfen in Forli.

Bet Kumavovo in Serbien scheiterten wiederum starke bulga- lische Angriffe. Unsere Grenadiere nahmen östlich und nordöstlich Mitrovlca wichtige Höhen. Z

Südlich und südöstlich Budapest scheiterten zahlreiche Angriffe des Gegners vor den deutschen und ungarischen Stellungen.

Unsere Gegenangriffe warfen südöstlich Mezoekoevesd die feind­lichen Angriffsspitzen zurück und fügten ihnen erhebliche Verluste zu. Oefilich der Stadt verstärkte sich der Druck des Feindes.

Bolschewistische Bataillone, die an der slowakischen Grenze vor- zudriogeo versuchten, blieben in unserem Abwehrfeuer liegen. Er­neute sowjetische Bereitstellungen wurden durch wirksames Artille­riefeuer zerschlagen. An der übrigen Ostfront verlief der Tag bei anhaltendem Regen ohne größere Kämpfe.

Anglo-amerikanische Fliegerverbände setzten ihre Terrorangriffe auf Westdeutschland und Nordwestfalen fort. Besonders in Saar­brücken entstanden Gedäudeschäden. Trotz erschwerter Abwehrbe- dingungeo wurden 19 feindliche Flugzeuge abgeschoffen.

Mreiwillige kämpften wie die Löwen

LV Unter den jüngsten Ritterkreuzträgern befindet sich auch der Kommandeur einer Ostsreiwilligen-Artillerieabteilung, Hauptmann Siegfried Keiling ans Bertin-Charlottenburg, dessen Truppe sich fast restlos aus Russen zusammcnsetzt, die den Bolschewismus am eigenen Leibe gefahren klaren und nun freiwillig aus unserer Seite kämpfen.

Eine Kampfgruppe, zu der auch die Abteilung Keilings gehörte, sollte sich in den Besitz eines Scheldeüberganges bei Audenarde setzen und ihn gegen den von Westen vordringen­den Feind offen halten. Als die vazugehörige Infanterie­einheit unterwegs in Kämpfe verwickelt wurde, entschloß sich Hauptmann Keiling, ohne jede insanteristische Unterstützung und nur mit seiner Artillerieabteilung den Scheldeübergang anzugreifen. Es gelang ihm, die Geschütze rechtzeitig heran­zubringen, den Brückenkopf zu besetzen und gegen jede feind­liche Annäherung zu sperren. Die insanteristisch eingesetzten Kanoniere, in der Masse Ostfreiwillige, kämpften gegen den mit starken Kräften angreifenden Gegner wie die Löwen Als der Feind dann mit Panzerspitzen vorsticß, mußten die Bat­terien der Abteilung Keiling die Hauptarbeit leisten. Mitten im schwersten feindlichen Artilleriefener standen der Komman deur und seine Ostfreiwilligen an ihren Geschützen und jagten den anrollenden Panzern Granate um Granate entgegen. Den ganzen Tag über schlugen sie so sämtliche Angriffe ab, bis nach Einbruch der Dunkelheit Verstärkungen herankamen und die Scheldeübergänge fest sicherten.

Hauptmann Keiling, der durch seinen kühnen Entschluß und dank der Tapferkeit seiner Ostfreiwilligen eine für sie Deutschen im Kamps um die Schelde entscheidende Frist von 24 Stunden erkämpfte, wurde für diese Tat mit dem Ritter kreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Zwei ameriianijche B-28-Bomber erschienen über Ostjapan nnd Tokio. Auch ber diesem Einflug warfen die feindlichen Maschinen keine Bomben ab und verschwanden nach Einsetzen des Abwehrfeuers wieder in südlicher Richtung.

Beispiele

Die Leistung und Tapferkeit des deutschen Soldaten und. die Fähigkeit seiner Führung bieten immer wieder ein mit­reißendes Beispiel für die Heimat. Nicht oft genug kann ^ gesagt werden, wie stolz wir aus die deutsche Wehrmacht auf den deutschen Soldaten, auf den deutschen Grenadier «n»I Einzelkämpfer sein dürfen. Sie vollbrachten und vollbringe» Taten, die schlechterdings Neuland in der Kriegsgeschicht« schaffen. Die Reihe der Namen, an die sich unverwelklicher Ruhmeslorbeer für den deutschen Soldaten knüpft, wir- immer größer und ehrenvoller. Wenn in der uns feindlichen Welt Anstand und Ritterlichkeit, Vernunft und Gerechtig­keit einen Kurswert hätten, dann müßten unsere Gegner auS der einfach einzigartigen Haltung und Leistung des deutschen Frontkämpfers die naheliegenden Schlüsse auf den Wert des deutschen Volkes überhaupt ziehen. Sie müßte« sich dann die Frage vorlegen, ob es denn nicht ein himmel­schreiendes Verbrechen am ganzen Mensch mgeschlecht sei, ei» Volk ausmerzen und von der Ernde vertilgen zu wollen^ dessen überragende Moral und hohe Leistungskraft es z» solchen Taten befähigen. In ihrer wahnwitzigen Verblen­dung und Vernichtungswut stellen sie aber im Gegenteil ge­rade die Auslöschung dieses deutschen Volkes als die Vor­bedingung für dieBeruhigung" undBefriedung" de» übrigen Welt hin.

Was der deutsche Soldat, was die deutsche Führung lei­sten, das erleben wir in diesen Tagen wieder an ganz be­sonders in die Augen fallenden Beispielen: an Walcheren, i» Ostpreußen, in Ungarn und in Kurland. Berichte englische« Kriegskorrespondenten über die Kämpfe auf der Insel W'a l- ch.eren heben den ansMärchenhafte" grenzenden Kampf­geist der Besatzungen der deutschen Stützpunkte hervor und schreiben, daßtrotz der Fluten, die infolge der Zerstörung den Deiche jetzt auch die höherliegenden Gebietsstreifen um­spülen, die Deutschen zäh und verbissen aushalten und den gegen den Fenerorkan und die Fluten anstürmenden briti­schen und kanadischen Einheiten sehr schwere Verluste Vei- '-ringcn Der Kampf auf Walcheren gehöre zu den erbittert­sten Treffen, die die Briten seit dem Jnvasionsbeginn durch- ' »stehen hatten". Tatsächlich hat der deutsche Verteidiger auf Walcheren, den der Feind längst durch seine tobenden Luft- bombardements zusammengeschlagen zu haben glaubte, dem Angreifer ungeheure b l u t i g e V e r l u st e zugefügt, ichwere Verzögerungen seiner Pläne aufgezwungen und die Zufahrt nach Antwerpen zu einem unendlich teuer erkauften Unternehmen gemacht. Was in diesem Kampf unter den denkbar schwierigsten Verhältnissen vom deutschen Soldaten "«leistet und erreicht wurde, welche Bebarrli-breit und Re- hauptnngskraft er bewiesen hat, das schließt sich ebenbürtig oder gar noch übersteigernd den vorausgegangenen groß­artigen Verteidigungskämpfen in den atlantischen und Kanalhäfen an und gehört ausschlaggebend zur deutschen Antwort auf die enttäuschte anglo-amerikanische Frage, warum das InvasionSunternchmen so ganz anders als ge­plant verläuft.

Treten immer wieder und an allen Fronten die helden­haften Leistungen des deutschen Einzelkämpfers besonders plastisch in den Vordergrund, so steht neben ihnen die Fähigkeit der deutschen Führung. Wir erleben sie bei­spielhaft in Ostpreußen, von dem soeben die englische Zeitung ..Observer" sagt, es sei diestärkste Verteiöignnas- bastion Europas", die von fundamentaler Bedentung für die Gefamtsituation an der Ostfront sei: solange diese Ba­stion von den SoivietS vergeblich bcrannt werde, bleibe die gesamt- Front bis z» den Karpaten naralistert. Die Wie- dererobernng von Goldav ist nun Zeugnis des schnellen, planvollen und erfolgreichen Handelns einer deutschen Füh­rung. die entschlossen und fabia ist. stch bei der Abwehr des stündlichen <rinbr"chS nickt bloß ans defensive Maßnahmen in Wich,Anken. Ein west-res Beispiel für ein«; furchtlose, nervenstarke und aktive F-übruna ist fernerhin die große Schlacht in Nn-arn. >»>' das bolschewistische Massenaufge-

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Hinter der Kampffront im Westen

haben die Volksgenossen aller Stände und Sch chlen zum Spaten gegriffen und hinter den Häckcr- . hlndervissen^neue Verteidigungslinien zum Schutz der Heimat geschaffen.

o .. .. sPK.-Aufnahme: Kriegsberichter Ulrich, TO.-EPi, M.)

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Goldap wieder in deutscher Hand

Ueberraschend sind deutschePanther" in Goldap eingedrungen. In heftigen Straßen Kämpfen ver­nichteten sie gemeinsam mit den Grenadieren die in Goldap eingedrungenen Bolschewisten.

(PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Hermann, HH., M.)