Nr ^59
Lchwarzwäldsr
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Aus Stadt und LaäL
Heute wird verdunkelt von 17.58 Uyr bis ü.47 Uyr.
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Weihnachts-Päckchen für die Front
Anlieferung bis spätestens 3V. November
Um den rechtzeitigen Eingang der Weihnachts- Feldpost Päckchen an die Front nach Möglichkeit sicher- ^ustellen, ist folgende endgültige Regelung getroffen worden.
- An alle Angehörigen der Feldpostnummer führenden Einheiten der Wehrmacht und für die Wehrmacht eingesetzter Verbände sowie an Gefolgschaftsmitglieder bei Zivil- öienststellen, die zum gebührenpflichtigen Postverkehr „durch deutsche Feldpost" zugelassen sind, können zu Weihnachten zwei Feldpostpäckchen zu je 500 Gramm oder ein Feldpostpäckchen zu 1000 Gramm gesandt werden. Dazu wurden im Monat Oktober jedem Soldaten usw. je zwei grüne Z u- l a s su n g s m a r k e n für Felöpostpäckchen ausgehändigt.
Die Weihnachtsfcldpostpückchen müssen bis spätestens 8 0. November bei der Deutschen Neichspost eingeliefert sein. Auf Päckchen bis 500 Gramm ist eine grüne Zulassungsmarke, auf solche über 500 bis 1000 Gramm sind zwei grüne Zulassungsmarken zu kleben. Die darüber hinaus aufzuklebende Freigebühr für Felöpostpäckchen über 250 bis 1000 Gramm beträgt für Sendungen an Wehrmachtangehörige 20 Pfennig, für Sendungen an Gefolgschaftsmitglieder von Zivildienststellen im gebührenpflichtigen Postverkehr „durch deutsche Feldpost" 40 Pfennig.
Die NSDAP, deren Gliederungen und angeschlossenen Verbände, Behörden, Firmen usw., die Weihnachts-Feldpostpäckchen an Wehrmachtangehörige bei Einheiten mit Feldpostnummer schicken wollen, müssen bei diesen oder bei deren Familienangehörigen die Zulassungsmarkcn anfor- -ern oder die den Betreuten zugeöachten Geschenke an die Angehörigen zur Absendung ins Feld übersenden. Eine Sonöerzuweisung von Zulassungsmarken ist nicht möglich. Soldaten ohne Angehörige wurden veranlaßt, ihre Zulassungsmarken an ihre zuständigen Ortsgruppenleiter zu schicken.
Neben den eigentlichen Weikmachts-Felöpostpä<*chen können — ausgenommen nach dem Westen und nach Finnland — Feldpostsenöungen über 20 bis 100 Gramm unter Verwendung einer braunen Zulassungsmarke abgesandt werden.
Der Dolkssturm Atterrfteig tritt an
Erfassung aller volkssturmpflichtigen Männer im Atter v on 16—KV IahrknausAttknsteig-S1adtnnd°Dorf,Berneck,Benren und Merberg
l Nachdem die Voraebeiten zur Eisossu g der Bolkssturmpflichtl- gen durch die Ortsgruppe Altenstrig der NSDAP, abgeschll ssea ! sind, eisolgt nunmehr am Montag und Dienstag die Ersassong. ! Zur Meldung verpflichtet sind olle artv iissähigen Männer im Alter von lk bis 60 Jahren aus Altensteig- Ltadt und -vors, Ueber-
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Das deutsche Volk steht aus
Der Führer v »kündete den Volkssturm. Jeder Mann erhält sein Gewehr. Meist sind es alte Wellkriegsleilnehmer, die schon einmal ihre Heimat gegen den Feind verteidigt haben.
berg, Beurru und Berveck. Genaueres über die Meldew'ilr ist aus einer Bekanntmachung im Anzeigenteil ersichtlich. DerHohrtls- träger der NSDAP., Ortsgruppen«'»» Wieland bittet um pünktliches Erscheinen der Volksfturmpfl chtigen am vorgeschr,ebenen Meldrtag und -ort, dam» ein reibungsloser Ablaus der Ers ssuog grwäh,leistet ist. Dir Vereidigung der Altensteiger Volkrsiurm- mänuer erfolgt schon in Kürze.
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»Niemals am Vaterland verzweifeln, und möge« di« Zeiten noch so schwer werd-n, immer tun Glauben bewahren, daß das Vaterland dermaleinst aus allen Prüfungen gestärkt und geläutert heroorgehen wird."
Diese Worte Schopenhauers geben die innere Weisung für die Männer, die j tzt im Bolkssturm unter die Waffen gerusev werden.
Das Vaterland ist in höa ster Geschr. Wir greis«» deshalb wie Hunderttausevde ondrrer Deutscher zur Waffe und zum Spaten, um das Liebste und Größte zu verteidigen, das wir besitzen: Ehre und Freiheit des Vaterlandes.
Nur in härt.ster und entschlossenster Kamps- und Opferbrreitschaft können wie den Sieg heebetzwtngeo.
Schon B smorck ries im Jahre 1870:
„Wenn aber Freiheit, Ehre und Dasein de« Nation ongetastet
„Die Freiheit ist kein leerer Traum und kein wüster Wahn, sondern in ihr lebt dein Mut und dein Stolz und die Gewißheit, daß du vom Himmel stammest. - Da ist Freiheit, wo du leben darfst, wie es dem tapferen Herzen gefällt; wo du in den Sitten und Weisen und Gesetzen deiner Väter leben darfst; wo keine fremden Henker über dich gebieten und keine fremden Treiber dich treiben, wie man das Vieh init dem Stecken treibt. Dieses Vaterland und diese Freiheit sind das Aller- heiligste aus Erden, ein Schatz, der eine unendliche Liebe und Treue i» sich vcrsck!«iesck, das edelste Gut. was ein guter Meusch auf Erden besitzt und zu besitzen begehrt."
Ernst Moritz Arnd 1.
Vorbildlicher Einsatzwille der Äugend des Kreises Calw
Hitlerjungen des Bannes 401 (Schwarzwald) beim Schanzen im Westen
Hitlerjungen des Bannes 401 (Schwarzwald) kehrten vo tge Woche von ihrer Schavzarbnt im Westen zu ück, Aride e »ahmen die Arbeit mit dem B g nn dieser Woche auf
Beide Gruppen waren und sind getragen von Helle Begeisterung. Es »-igt sich, daß über Nacht die Saut auigegargen t», bte bet zahlre chen Geteq«naetten von HI.-Führe>n, b i d«n Appellen mit d r Partei, durch Ritterkreuzträger und andere Männer der Front to die Herz n der Jungen gestreut worden ist.
350 Jung,» zähste der Etrisatzbarm mit den Jungen aus dem Schwarzwald. St waren alle und stets aus d m Posten.
Die Jugend pack« j-de A beit an, die im Stellungsbau getan werden muß. Die Jungen schlagen Pfähle, h den Ra'-n ab, planieren, tarnen, bauen P mze,Hindernisse, saschinjeren G äden, fallen Bist me, feitigen Besehlsbrucken, laden Sand, schu lden Draht; Sond rausgaben von okmeller Dringlichkeit, z. B. die Ausbildung als FUH er von R >upe«schlrppern oder als Spezial sten sUr P mzergräbknsvreiigung usw. kommen hin.u.
So halsen dre Jungen des Bannes Schworzwald mit,-ein Der- tetdtgungssystem zu bauen, an dem sich der Fema die Zähne aus- beißen wiid, sofe n es ihn gelü'et, her anzugreiien.
Der Arbeitseinsatz ist täglich auf 6'/« Stunden festgrsetzt. In dem entstehenden Stellung sy'em des.tzt die Hitlerjugend jeweils «inen eigenen Bau ibschn-it. So bleibt au» tm Gr d.nfeld an den Grenzen Fuge d noch Iu,end, betreut durch die Hille fugend. Es wird dabei vor allem ach für «ine jug>ndg> motze Gestaltung der den Fug ndltcken verbleibenden F e>z it gffor.ck, zu der auch der Kmooes ch gehört An der Spitze der sch uzenden Jungen stehen ausgesuchte, meist krtegsverdien'e und häufig kiiegsoe sehrte HJ -FUHrer, von denen o> le als Offiziere an der F o t stunden.
Die Beköstigung unserer Zu gen war ausgezeichnet. E-näh'Ungs- mäßig werden die Jugendlichen tm Schanze ns. tz mit der > ö »stell Ration bedacht, die in der Sonderregelung siir die Geiminsch sts-
veipfl-gung der Jugend überhaupt in Betracht kommt. Die Quartiere sind winterfest gemacht; die nötige Ausstattung mit B-Kleidung und Schuhwirk ist beschafft. Der Arzt speit bei der gisundheiilichen Betreuung, der Vermeidung von Schädigungen durch Schwer irbeit, aber auch beim Vorbeugen von Erkältungen eine große Rolle. Eauberkeits- und G sundheits ppelle finden reg'lmäß g statt. Trinkwasser und die Schlafgelegenheit stehen umer ärztlicher Konti olle. Wo die Jugendlichen eine Auffrischung nach der F onthtife brauchen, da stehen in erster Linie ihnen die Iugenderholungslager zur Verfügung.
Lustig ging's bet den Jungen aus dem Schwarzwald sowohl bei der Arbeit als auch im Lager zu. Mancher Zunge fühlte, wie ti m die dichterische Ader schwoll, und bald hatte jede Schar ihr eig ms Lied. Die Jungen unseres Bannes Hutten natürlich auch ihr L eb. Hier einige Verse aus demselben:
Rhinöche Wasser rauschen uralte Melodie
Deutsch sind sie immer gewrsen, andern war es nie.
Deutsch werden sie auch immer sein,
dafür graben wir treulich den Schutzwall am Rhein
für Deutschlands Freiheil ein.
Vor der H imkehr unserer Jungen gab es noch einen Sänger- wet streit, bet dem jede Schar ihr ei,enes Li d zum besten g b.
B im Abschiedsabend sprach der zuständige Kretsleiter zu ^rn 5000 Jungen, die all,in in seinem Bezirk geschanzt Hutten. Er zollte ihren Leistungen hohes Lob, ane,kannte iyr mustergültiges Betragen und führte u. a. aus, daß 200 Kilometer Gräb n allem in seinem B ztik ausgehoben worden seien, darunter mehrere Kilomet r P nzergräbeo. Als die Jungen von ihm schieden, hatte jeder von ihnen dos Gefühl, mit seiner Arbeit mit zum Endfi g deigetragen zu haben.
werden, so muß dos ganze Volk zu den Waffen gerufen werden, wie es bei unseren Borvätern auch geschah, und es muß sich jeder zur Schande anrechnen, wenn er sich im Kampfe um das Boter- l and müßig brffett st-llt uvd der Meinung ist, es ginge ihn nicht» an."
»Wenn w>r in Deutschland einen Krieg mit der vollen Wirkung unserer N„t onolkroft führen wollen", so fordert Bismarck, »so muß es »tv Volkskrieg sein l — Aus der tiefgefühlten Erk.nntni» von der Notwendigkeit des Kampfes ergibt sich für jeden einzelnen die heilige Pfl cht, srineo Mann zu stehe», wo es auch sei, zu opfern, was dir Stunde verlangt, zu sterben, wenn dir Not des Vaterlovdes auch dtes größte Opfer erheischt."
In dem B wußrsein, daß es dir höchste Bedrängnis des Vaterlandes pebtztrt, melden sich die Bolkssturmpfl chttgea in den kommenden Tagen zur Erfassung. Zuversichtlich und furchtlos werden st- dann zur W«ffe gretseu, wenn die Stunde der Gefahr zum Einsatz rust.
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«80. Fortsetzung;
Auf der Treppe blieb Alexander stehen. Er sah aus, als mache ihm das geringste Sprechen unsägliche Mühe.
„Dein Bruder Rupprecht hat einen absonderlichen Brief geschrieben. Er ries Edda heim."
„Ja, heim." Fredegard, die gleichfalls stehengeblieben war, betrachtete ihn mit rätselhaftem Blick. ,Lu dem Brief hat ihn Mall- dub überredet. Er hat überhaupt soviel wirre Dinge geredet. Von den Ralmanskischen Frauen, die alle so jung sterben müßten. Aber er will das Geheimnis ergründet haben, das über diesem frühen Sterben lag."
„Mallbub?" wiederholte Alexander düster. „Der Hellseher nlso?"
Fredegard fuhr unbeirrbar fort: „Die Frauen der Ralmanski haben ihre Kinder alle außerhalb des heimatlichen Bezirks geboren."
Alexander stutzte und starrte Fredegard an. Und diese fuhr fort:
„Rupprecht hat dieser Behauptung uachgeforscht und er hat festgestellt, daß die Ralmanskischen Frauen tatsächlich alle gestorben sind, die ihr Kind auf anderem Boden als Ralmanskow zur Welt brachten Ein lebendes Beispiel ist Diana: sie ist auch eine Ral- manskische Frau, aber sie gebar keine Kinder und sie blieb am Leben."
„Das ist ja alles Unsinn!" Alexander sprach in seiner Erregung lauter, als es seine Art war. „Wir leben hier auf einer ebenfalls Ralmanskischen Besitzung, auf heimischem Boden, nur in einer anderen Landschaft. Mallbub ist alt und wird langsam verrückt."
„Wir wollen zu Edda gehen", sagte Fredegard. Und den Rest des Weges schwiegen sie.
Doch vor der Tür zu Eddas Zimmer sagte Alexander leise aber eindringlich: „Willst du sehen, ob es noch möglich ist. nach Ralmanskow zu fahren?"
„Die Fahrt ist weit und anstrengend", gab Fredegard zurück, »vielleicht mutztest du dir viel früher überlegen, wo dein Kind geboren werden sollte."
Edda sprach kein Wort, als Fredegard an ihr Lager kam. Aber r«e Angekommene wußte, daß dieses Schweigen nichts Beängsti- Lendes hatte und keine Ablehnung war. Sie wartete geduldig, und
dann «irettle Edda ihre Hände aus, so stark und rem. so voller Liebe und Glück, daß Fredegard sich bis in die Tiefen ihres Herzens erbeben suhlte.
„Du Liebe", sagte Edda, „ich danke dir, daß du kamst-"
Fredegard nahm einen Sessel, der nahe stand, schob ihn zum Bett hin und setzte sich darauf nieder.
„Sprich von Ralmanskow! Wie ist es dort?" forschte Edda.
„Es ist sehr still dort, seit du fehlst", sprach Fredegard und sie wog jedes Wort sorgsam ab, um nichts Erregendes zu sagen.
„Was macht Diana? Ist es sehr schön, das kleine Märchenschloß, mit seinen Schneehauben? Sind die Seen zugesroren?"
Fredegard lächelte über das lebensbejahende Ungestüm dieser Fragen, die alle fast zugleich kamen.
Und Edda fragte weiter. Sie fragte nach Rupprecht und Wil- perr, nach den Plischows und ver zungen Gma, me Rainer Maria Rilkes Gedichte so wundersam musikalisch untermalt hatte. Sie fragte nach allen. Schließlich sagte sie: „Und nun erzähle mir von Ralmanskow und Platenshof, von damals, als ihr Kinder wart, du und Alexander!"
„Es ist so wenig zu sagen, Edda", begann sie. „es wird dich kaum unterhalten "
„Gerade das Kleine, Unscheinbare, die scheinbar unwichtigsten Ereignisse können unser Leben ausmachen", sagte Edda und sie legte sich jäh herum und sah Fredegard in die Augen. „Soll ich dir erzählen, wie ich mir euer Leben gedacht habe?"
Fredegards Hand zuckte, aber sie war wehrlos und dem wissenden Lächeln Eddas anheimgefallen.
„Als Kinder seid ihr durch den Park gelaufen und habt Verstecken gespielt, du, Rupprecht und Alexander! Du hast immer gewünscht, Alexander sollte dich finden, aber er war zu dumm, er lief immer um den Strauch herum, in dem du gekauert saßest. — Später seid ihr mit nackten Füßen am Seerand durch das Wasser gewatet und habt gejauchzt vor Vergnügen. Ich denke mir das so schön an den Seen; man wird von keinem Menschen belauscht und ist nur in Gemeinschaft mit der Natur. Alexander war immer so wüst. War er nicht wüst? Er hat immer Vogelnester ausgehoben, über die Rupprecht dann weinte. Und wenn ihr im Wasser umherlieft, planschte er immer am stärksten und gab nicht acht darauf, daß dein Kleidchen naß wurde."
Fredegard versuchte zu lächeln über Eddas Vorstellungen, aber der leise Schmerz um die Wahrheit all dieser Dinge verbot es ihr. Und Edda fuhr fort:
„Ich kann mir denken, daß er als Junge nie sehr nett mit Mädchen war. Wenn du hinfielst und ein Loch im Knie hattest, lachte er womöglich und schalt dich ein zimperliches Mädchen, wenn du bitterlich darüber weintest. Nie hat er dich getragen, wenn du gefallen warst. Rupprecht tat es wohl, aber er war eigentlich zu schwach, und Ax, dieser Bär, kehrte sich nicht einmal daran. Warst
du ihm damals «ehr gram ? Kleine Mädchen suchen kleine Ritter. Und es gibt doch auch eine Menge kleiner Ritter. Du wolltest aber, daß Arol es sein sollte und der war es nicht."
Edda brach ab und schaute in Fredegards blasses Eesichi.
„Liebe", sagte sie, „ich will dir nicht wehtun! Denke das nicht. Es ist nur notwendig, daß du weißt, was ich längst wußte: Alexander ist immer an dir vorbeigegangen und du, — du hast ihn dein ganzes Leben geliebt, Frede."
Fredegard erhob sich. Sie vergaß, daß sie Edda »ich: ausregen wollte, sie vergaß überhaupt, wo sie sich befand und was geschah und geschehen würde. Sie sagte mit stockender Stimme:
„Hast du mich gerufen, um mir das zu sagen?"
„O nein, Frede, setze dich! Ich müß doch wissen, daß du ihn liebst, sonst könnte ich dir alles folgende gar nicht austragen." Mit ihrem Blick zwang sie Fredegard ans ihren Platz zurüK. Dann sprach sie weiter: „Frede, ich sah, wie du es getragen hast, jo groß und tapfer und treu, daß du iogar mich liebtest, die neben dir die Glücklichere war. Ater heute, Fredegard, hcure nimm deine ganze Kraft und verlasse Alexander nicht! Er wird dich nicht rufen, Fredegard, wenn es Zeit ist, denn er weiß nicht, daß du so mit ;edem Atemzug für ihn da bist, aber dann mußt du neben ihm stehen, denn er wird dann einen Mensche» nötig haben, und du darfst nicht versagen, du darfst nichi, kraft deiner Liebe darfst du nicht! Hörst du mich, Fredegard, meine Freundin?"
Fredegard saß wie gelähmi und suhlte ihre Hände von Eddas Fingern uimpannk. Sie sah nieder auf ein Menschenleben, daß so - groß und schön verlosch, wie sie es nie für möglich gehalten, wie sie es nie geahnt. Und nun fühlte sie auch ihre Hände frei werden, spürte di'e schmalen, geliebten Finger abfailen von der Wärme, die sie umspannt gebalien Sie sprang auf, tanmolto vor die Tür und rie'
„Den : .z«i Schnell::"
Alexander stürzte in den Raum. Bor dem Hause suhr Hegler init dein Schlitten los. Die Pferde rasten, als eile Hegler um sein eigenes Leben; er eilte um das Leben Edda Ralmanskis.
Drei Stunden später war es Nacht und die Geburt war vorüber. Edda hatte die Besinnung wiedererlangt, sie war zuerst mit Alexander allein gewesen, dann rief sie Fredegard dazu. Aber Fredegard stand weit vom Lager entfernt, während Alexander auf dem Rand des Bettes saß, so nahe der geliebten Frau, daß er sie jederzeit erreichen konnte.
„Wo ist mein armes Kind?" flüsterte Edda und sie legte ihr Gesicht in Alexanders ossene Hand, wie sie es so gern getan.
Alexander schwieg. Das Kind? Es ging um Edda. Nichts war das Kind im Vergleich zu dem Leben, das hier gefährdet war. So fand er keine Antwort, und ehe Fredegard sich noch um eine solche bemühen konnte, sprach Edda schon selbst:
(Fortsetzung folgt)