Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Mmmuer 259

Alteosteig, Samstag, deo 4. November 1944

87. Iahrgaag

Angriff und Abwehr

In seiner neuesten Unterhauserklärung hat Churchill den Kampf an den Fronten als einen Wettlauf bezeichnet, bei dem ein auch nur geringes Nachlassen dazu führen kann, daß der Abschluß bis zu einem unerträglich weit entfernten Zeitpunkt hinausgeschoben wird". Unter dem Druck der da­mit zugegcbenen Tatsache, daß die Zeit geyen unsere Feinde arbeitet, haben sie jetzt ihren Angriff in Holland, wie sich aus dem OKW-Bericht vom Montag ergibt, zu einer gewaltigen Schlacht gesteigert. Sie werden auch dabei wieder trotz aller ihrer Uebermacht auf den härtesten deut­schen Widerstand stoßen. Zur Fanatisierung dieses deutschen Abwehrgeistcs tragen sie selbst redlich bei. Da machen zur Zeit hohe britische und amerikanische Offiziere besondere Schulungskurse durch, in denen ihnen beigebracht wird, wie sie die deutsche Bevölkerung zu behandeln hätten. Es genügt, zu wissen, daß einer der Lehrer in diesen Kursen kein anderer als der berüchtigte Lord Vansittart ist. Die unter anglo-amerikanische Botmäßigkeit kommende deutsche Bevölkerung soll also bis aufs Blut gequält und in jeder nur möglichen Form der Entrechtung und Gewalt preisgegeben werden. Die bisher bekanntgeworöcnen empö­renden Fälle amerikanischer Mordlust im Westen geben hin­reichend Aufschluß über den Geist, den unsere westlichen Feinde im Umgang mit deutschen Menschen walten zu lassen gedenken. Ihre Sachwalter sind als brutale Zwingherren gedacht, die der deutschen Bevölkerung die eigene Heimat zum Zuchthaus und zur Schädel st litte machen sollen.

Zwischen den von den Anglo-Ayrerikanern aufgezogenen Terrorschnlen und den Greueln der Stalinhoröen in Ost­preußen wird man keinen weltanschaulichen Unterschied entdecken können. Zu den bisherigen Meldungen über die bolschewistischen Schreckenstaten in ostpreutzifchen Grenz­dörfern sind jetzt auch Mitteilungen gekommen, wonach die bolschewistischen Vorausabteilungen das von ihnen betre­tene ostpreußischc Land absichtlich verwüsten, damit die nach­folgenden Truppen nichts mehr vom deutschen Lebensstandard sehen können. Jahrzehntelang hat sich der Bolschewismus gegen die gesamte Außenwelt abgeschlossen, nicht nur, um seine gigantischen Rüstungen zu verheimlichen, sondern auch um der eigenen Bevölkerung jede Kenntnis der Ordnung und Kultur, des Wohlstandes und sozialen Fortschritts in der nichtbolschewistischen Welt vorzuenthalten. Die Opfer des Bolschewismus wurden ge­zwungen, in dem Irrtum zu verharren, daß die sozialen Verhältnisse im bolschewistischenArbeitervaradies" mit seinem chronischen Hunger, seinen entsetzlichen Wohnungs- Zuständen, seinem menschenfeindlichen Antreiversmtem immer nochdie besten in der Welt" seien. In Fortfüh­rung dieses jüdisch-bolschewistischen Massenbetruges haben die Kremlherrscher ja auch die Massendeportation der während des Krieges mit uns Deutschen in Berührung ge­kommenen Grenzvölker durchzuführen begonnen, die unbe- aueme Augenzeugen des deutschen Sozialismus geworden ünb. Und wiederum stellt es sich als eine konsequente Fort­setzung dieses Betrnaes dar, wenn Sowjetkommandos jetzt blühende ostpreußische Orte verwüsten, damit die eigene Sowietsoldateska keinen Einblick in eine Lebensform erhält, die auch dem stumpfsinnigsten sowjetischen Roboter die Sowjetunion als eine Höhle erscheinen lassen müßte.

Nicht nur die Entschlossenheit, sondern auch die Kraft Deutschlands, stch aegen die Feinde seines Lebens zu weh­ren, ist in diesen Tagen besonders eindringlich gerade ans astvrenßischem Boden erwiesen worden. Unter den Feind- vsrichten, die das Anhalten der bolsch-miffsschen Guyß- offensive eingestehen, ist besonders kennzeichnend ein Mos­kauer Reutervericht. der wörtlich dieverwirrende Fülle" der ostprenßischen Verteidiqnngswerke bervo^bebt und da­mit die militärische Bedeutung der aroßen Schanzarbeiten der Sommermonate anerkennt. Als Ergebnis der bisheri­gen oflvreußischen Verteidigunasschlacht ergibt stch ein aus­gesprochener Erfolg des fanatischen deutsch?» Widerstands­willens. Zweifellos werden die Rolsch-wisten nach der Wiederanssüllnna ihrer so schwer angeschlagenen Verbände sobald als möglich ihren Großangriff wieder anfnebmen. Schon die Wut und Empörung über sbre unmenschlichen Scheußlichkeiten gibt aber die Gewähr dafür, daß er mit derselben verbissenen Entschlossenheit znrttckaeschlagen wer­den '»ird.

Die amerikanische ZeitschriftTime" bringt in diesen Tagen eine besonders aufschlußreiche Schilderung des sow­jetischen Raub- und Mordregimcs in Rumänien. Schwe­dische Zeitungen, die früher die Finnen geradezu in die Katastrophe der Kapitulation hineinpeitschen zu müssen glaubten, bringen gleichzeitig ähnliche Berichte aus Finn­land. Bei alledem steht aber fest, daß, wie Dr. Goebbels betonte, es sich nur um einen Vorgeschmack dessen handelt, was dieser und anderer Völker aus Moskau noch wartet. Es wird sich für sie ein Meer öeS Leides auftun, in dem sie unter furchtbaren Zuckungen rettungslos versinken werden. Das deutsche Volk eignet sich nicht für ei »sol­ches Schicksal. Die Absichten der Feinde von West und Ost klar vor Augen, wird es nm sein Leben kämpfen in dem Wissen, daß kein Opfer des Kampfes auch nur im entfern­testen so schwer sein kann, wie die Todesnacht des Versagens.

öLlruivi V0l.l(557UlM!

kinteilung riss clsotscßsn ßlssros in Eruppsn, rlis in streng abgeschlossenen Lsbiaieo h-rorsntrisrt uncl sum­marisch sterilisiert wsrcken. Organisierung cler männlichen unck weiblichen TüvHksvölhsrung Osvtscklcmcts innerhalb bestimmter Ookwtsoksclmitts unck Ovrchfükrung ihrer Ltsrilisiervng."

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Schwere Kampfe deutsch-ungarischer Verbände

Erfolgreiche Unternehmungen nuferer Fallschirmjäger in Mittelttalien

Aus dem Führerhauptquartler, 3. November.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die tapfere Besatzung unseres Brückenkopfes nordöstlich Brügge wurde nach heftigen Nahkämpfen um den Gestchtsstand ihres Kommandeurs, Generalmajor Egerding, vom Feinde überwältigt. Aufopfernden Widerstand leistend, hat sie in den schweren Kämpfen der letzten Wochen über -50 feindliche Panzer im Nahkamps ver­nichtet.

Aus der Insel Walcheren stehen unsere Truppen im Stadtgebiet von Blissingen und an der Westspitzt der Insel in schwerem Ab­wehrkampf gegen fortgesetzte Angriffe und Landungen.

Marinedatterien vernichteten 17 große Landungsboote des Geg­ners und fügten dem Feind starke Verluste zu. Sicherungsstreit- kräste der Kriegsmarine versenkten vor der niederländischen Küste zwei britische Schnellboote und beschädigten sechs weitere schwer.

Nordöstlich Rosendaal stehen unsere Truppen im Kamps mit feindlichen Verbänden, di« in unser Haupikampsfeld eindrtvgen konnten. Im Wald non Huertgen, südöstlich Aachen, griffen die Amerikaner mit Panzerunterstützung unsere Stellungen an. Der Angriff blieb nach geringen Anfangserfolgen liegen.

Französische Bataillone, die am gestrigen Vormittag nördlich Baccarat angriffen, wurden zurückgeworsen. Entschlossener Wider­stand und Gegenangriffe unserer Grenadiere hielten in den Wäl­dern zwischen Meurthe und Mortagne die den ganzen Tag über mit stärkeren Kräften angreifenden Nordamerikaner auf.

In Mittelitalirn stand der Tag bet anhaltendem Regevwetter im Zeichen erfolgreicher eigener Unternehmungen. Fallschirmjäger warfen den Feind aus wichtigen Höhenstellungrn westlich Imola,

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Tie englische Kritik an den Operationen im Westen wird immer lauter und schärfer, je mehr man drüben zu der Erkenntnis kommt, daß das Jnvasionsunternehmen in einen sehr blutigen und langwierigen Kampf übergeht. In ihrem überschäumenden Optimismus, den Churchill und seine Helfershelfer noch geschürt haben, glaubten die Bri­ten bas Ende des Krieges schon mit der Hand greifen zu können. Es könne, so hatten ihnen die jüdischen Einpeit­scher eingereöet, nur noch eine Frage von Tagen sein, bis Deutschland geschlagen sei und völlig zusammenbreche. Solche Erwartungen sind längst begraben worden. Man ist heute in England ernüchtert angesichts des stockenden Fortganges der anglo-amerikanischen Operationen und der ungeheuren Verluste, die sich in den riesigen Verwundeten­transporten nach England ausdrücken. Jetzt merkt das englische Volk, daß es die blutigste Phase dieses Krieges er­lebt, und daß sie alles andere als ein Spaziergang nach Berlin ist.

Nicht genug, daß die Kommentatoren der englischen Zeitungen täglich ihrer Sorge und Enttäuschung Ausdruck

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Erfolge der japanischen Hochseeflotte Wie aus Tokio gemeldet wird, hat die jap mische Hochseeflotte bei den Philippinen einen neuen großen Erfolg über die nord- amerikanische Flotte errungen. Japanische Schlachtschiffe im Pazifik. (Auslandphoto, TO-EP., M.)

Grenadiere zerschlugen britische Angriffe vor unseren neuen Stellan- gro südlich Forti.

Aus dem Balkan verwehrt der erfolgreiche Abwehrkampf unserer Truppen im Strumizs-Tal wie nordöstlich Skoplje und P isttaa drn fortgesetzt avgreisenden Bulgaren jedes Vordringen. Auch im Quellgebiet der westl chen Morawa schlugen unsere Verbände die Bolschewisten zurück. Das Driaa-Tal und der Raum zwischen Save und Donau südlich Vukooar ist von Banden gesäubert.

Nordwestlich Keeskemet stehen deutsche und ungarische Verbände in schwerem Kampf mit bolschewistischen Infanterie- und Paozer- krästeo, die aus Budapest Vordringen. In die Kämpfe griffe« auch unsere Schlachlflieger trotz schlechten Wetters mit guter Wir­kung ein. Im Raum Szolnok erlitt der Feind bei hesttgen, aber erfolglosen Angriffen erhebliche Verluste.

Zwischen deo Waldkarpaten und dem Kurischeu Haff kam es nur zu erfolglosen Etozelarrgriffeo des Feindes in den Ostbeskk- den und bei Goldap. Die Wucht der feindlichen Angriffe in Kur­land hat gestern infolge der wirksamen deutschen Abwehr nachge­lassen. Aagreisende bolschewistische Verbände worden zurückge- schlagro oder rasch wieder zu Boden gezwungen.

Anglo-amerikanische Terrorbomber mit starkem Jagdschutz grif­fen am Tage mitteldeutsches Gebiet sowie die Städte Bielefeld, Duisburg und Trier an. In erbitterten Luftkämpsen und durch Flakartillerie wurden 82 Flugzeuge abgeschossen. In der vergan­genen Nacht erzielten Nachtjäger und Flakartillerie bei Angriffen britischer Flugzeuge auf Düffeldorf mit dem Abschuß von 52 vier­motorigen Bombern einen weiteren Abwehrerfolg. Damit verlor der Feind in den letzten 24 Stunden über dem Reichsgebiet IS4 Flugzeuge, darunter 108 viermotorige Bomber.

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geven, gehen namhafte militärische Fachschriftsteuer dazu über, öer anglo-amerikanischen Kriegführung ernste Vor­würfe zu machen, weil sie über ihrem voreiligen StegeS- taumel die notwendigen Maßnahmen zur endgültigen Durchführung ihrer Offensive unterlassen habe. General­leutnant Martin, ein bekannter Militärkommentator, wie­derholt imDailv Telegraph" den auch schon von anderer Seite erhobenen Vorwurf, daß dieAlliierten" sich aui die Eroberung der Häsen hätten einrichten müssen, ohne deren Besitz alle Unternehmungen aussichtslos seien. Mit Genugtuung stellen wir wieder fest, daß der helden­mütige Kampf unserer Küsten Stützpunkte, den vielleicht mancher Kleingläubige zuerst als sinnlos ange­sehen haben mag, die Pläne des Gegners durchkreuzt hat. Nach Auffassung des britischen Generalleutnants hätten die Analo-Amerikaner alle ihre Kräfte daraus konzentrieren müssen, ans den Küstenstraßen zn den Häfen zu gelangen, zu denen die kürzesten Verbindungswege führen.

Zu spät!" steht über den Erkenntnissen und Ermah­nungen des Generalleutnants Martin. Seine Worte las­sen keinen Zweifel über die nicht wieder gutznmachenden Fehler. Aber sicherlich hat auch Martin noch vor Wochen zu den Hurrastrateaen in England gehört, die sich schon aus die Siegesfeier vorbereiteten und überlegten, was man alles mit den besiegten Deutschen anstellen könnte. Daß er den Mut findet, den Irrtum aufzudecken, zeichnet ihn vor den anderen ans. die stch selbst etwas vormachen und das analo- amerikanische Fiasko nicht wabrhaben wollen. Sie werden sich damit abfinden müssen, daß jeder Zoll Bodens, den di« alliierten Truppen erkämpfen wollen, Ströme vo» Blut kosten wird, weil der deutsche Widerstand immer un­überwindlicher wird. Und kommt erst der Winter, dann werden sie noch erfahren, was es beißt, fern von der Ner- sorgunqsbasts zu kämpfen. Es ist eine schwere An­klage. die Martin erbebt, wenn er seine Ausführungen schließt, man batte daran denken müssen, daß die Neber- schreitung öer deutschen Grenzen zwareine gute Schlag­zeile" liefere, aber nicht den Krieg gewinnen helfe, wenn der Nachschub nicht stchergcstellt fei.

Auch amerikanische Beurteiler nehmen stch kein Blatt vor den Mund. Sie stimmen dahin überein, daß Mont- gomern und Eisenhower schwerste Fehler bcaanqen hätten. Sie hätten ihre Kräfte allzusehr verzettelt, statt an einer einzigen Stelle einen wirklich entscheidenden Schlag zu führen Bor allem habe man nach dem Durchbruch in der Normandie versäumt, die aroßen französischen Häsen rasch einzunchmen und statt stellen eine Art Prestiqeoffenstne in Richtung ans die deutsche Grenze geführt. Es wäre bester gewesen, rechtzeitig in den Besitz der <stäfen zu gelangen, statt ein paar Kilometer deutsches Gebiet zu besetzen das strategisch völlig wertlos sei. Die Kritiker fordern Eisen­hower und Montgomern ans. solange es noch Zeit sei »och einmal eine Anstrengung größten Stils zu machen. Doch müsse man bedenken, daß die Jahreszeit schon sehr weit uv- geschritten sei.

Wir Deutsche nehmen von diesen anglo-amerikanischen Wenn" undHätte" mit Genvqtuuna Kenntnis. Sie be­weisen. daß die Rechnung der Invaloren nicht aiifaeaangen ist. Deutschtands Führung und Truvve werden, davon können sie überzeugt sein, auch im weiteren Verlauf deS großen Ringens alles tun, damit die Enttäuschung unserer Feinde stch nick'! in eine Erfüllung verwandelt.