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Nr -58

Vemicktung cle r 6eut§cken 5oris>- I einricktun sen"

Vor kucrsm köctsn wir, clc-i) unxsrs angscz-cimsrikcinixcksv ksincis, gelänge er iknsn, OsvtxckIcinZ rv bsseksn, ovck unsere Zoricilsincicktungsn vörnicktsn sollen, öixksc Katts man ciuk Usr Osgen5si»s 6c>ck sigsnttick ossiris» immer wisclsc betank als Vockämpksc kür clis Kultur. klumcinitSt unä olle ckrixtlicksn 1°vgenäsn Rv gelten. Oa6 man nun vnumwunclsn clis Vernich­tung van Inxtitutionsn clsr Volkxpslsgs anlcüncligt. ixt eins sr- rtavnliclis Vsmaxlcisrvng unä gekört ru jenen xskkxtksrrlick- vnbslcümmsrtsn, brutalen Ottenkerriglcsiten. clis xick 6sr 6sgnsr in xsinsm Lisgsrxvakn lsixtsn ^u können glaubt.

^ber clisxs kröttnung Kat vnx ksinsxwsgx vbsrroxckt, ösnn vsr öox äsutxcks Volk um clis klölkis xsinsx ösxtanclsx clsri- j Mieren will, wircl nickt auxgsrecknst Organixotiansn uncl kin- I ricktvnasn bsxtsksn laxxsn, clis clsr bebsnxpslsgs clisnsn. s ^u6srasm wixxsn wir xskr wokl. clal), wenn clsr ksincl vnx 8>s s bixksrigsn brrungsnxckatten unxsrsx xorialsn ^utbausx rsr- xcklagsn will, er clomit nickt nur clen xcküksnclsn klart vnxsrgr pk>xixcksn Volkxkrakt meint, xonclsrn clal) er clorüber kinavx öen Osix« rv trstksn xuckt, clsr xick in ciiexsn V/srlcsn ver­körpert. Den nickt mskr umrubringsnclsn Osixl vnxsrsr Os- meinxckakt. clsr in einem kariös wie bnglanö. ösxxsn ksrr- xcksnös Osxsüxckaktxxckickt ^bsnbürtigsx wsclsr gsclsiksn laxxsn konnte nock v/ollts, olx swigs 6>o6xtsllung eigener Ikvckxtönöigkeit smpkunösn wircl.

Oisxer ^nxcklag aut vnxsr ksbsn wirci övrck ösn unsrbitt- sicksn Lang ösr Lexckickts xsins gereckte 5trots tinöen. ^ir wsrclsri oux ösm Einblick, ösn unx ösr ksinö absrmalx xo grol!- rüg>g in xsins abgrvnötisks 8ssls tun Hst). erneut öis alte kr- kenntnix msksri vnö bsksrrigsn, öal) ollsx, vvax ikm sin Dorn im /Kvgs ixt, unx xslbxt wcrki §skr nütrkck xein mul) unö alxo vsröient, öal) wir ex öoppslt wsrtkaltsn. blicktx aber Kot größeren Väksrt alx öax, wax mit Optsrn srkautt wvrcls. klnö je gröOsr öax Opfer, um xo xtärksr öis Krott. öis avx ikm sr- v/öckxt. Den Vsrnicktvnaxparolsn unxsrsr ksinös xstrt öax ösutxcks Volk xsins ungebrochene Optsrbsrsitxckatt entgegen, ^m 5onntag, öem 5. blavsmbsr, wirö ex erneut övrck xsins Optsrxpsnösn bswsixsn, wie vnsrsckvttsrlick vnö xisgsxgswil)

« in oisxem erbitterten kingsn xtskt. Denn ex weil), um wax «5 jetrt gebt!

General Pajari den Sowjets auSgelicfert Nach Meldungen der schwedischen Presse wurde auf Befehl der «owjels auch der finnische General Pa > ar , verhaftet und den Sowjets ausgeliefert Die Meldung wird aus finnischer Quelle bestätigt. General Pajari befehligte bis vor kurzem die dritte finnische Division, die in Ausführung der Wassensiill- standsbedingungen gegen die deutschen Truppen in Nordfinn- land kämpfte. Es Hai General Pajari nichts genäht, daß er sich als Instrument des Verrats an dem deutschen Waffen­bruder im Dienste der Sowjets mistbrauchen liest Juni Lohn dafür wird er von der Regierung Mannerheim nun den Bol­schewiken ausgeliefcrt, damit diese in einem Schanprozetz aus diese Weise die Ehre der finnischen Armee und des finnischen Qfsizierkorps beschmutzen können

Dieses Vorgehen der finnischen Kapttuiallonsregrerung hat in der finnischen Armee tiefe Erbitterung ausgelöst. Man hatte nicht geglaubt, dast sich eine finnische Regierung und Marschall Mannerheim wirklich dazu heigeben würden der finnischen Armee diese Demütigung zuzufügen Marschall Mannerheim Hai sich geweigert, eine finnische Osfizisrsabordnung in dieser Angelegenheit zu empfangen

Aus Furcht vor den bolschewistischen Mordbrennern sind bisher über 65 000 Finnen nach Schweden geflüchtet

FiliiriM wird zum TummelOH der LgmjetMWngtt

Der Kommunistischen Parie, Finnlands wurde ,etzl das Nechi zur Eintragung ins Vereinsregister zuerkannl, womit die gesetzliche Anerkennung der Pariei ausgesprochen ist Die Anhänger Moskaus betreiben nach der gleichen Meldung zur Zeit eine lebhafte Tätigkeit. In verschiedenen Teilen Finn­lands wurden bereits Unterabteilungen und Bezirksorgani- saiionen gebildet Aus Verlangen der Bolschewisten Hai der finnische Reichstag am Dienstag die Auflösung des Schutzkorps beschlossen Weiter wurde das Gesetz über Erhöhung der Ministerzahl von 16 auf 10 angenommen Als Kandidaten für die neuen Ministersessel werden Paasjkivi. der die Verhandlungen mn Moskau einleileie sowie Tr Hel o^ der Vorsitzende der neugegründeien Bereinigung der finnischen Brlschewistensreunde. genanni

London sieht sehr mitgenommen aus

EI« UTA-Ruvdfnuksprecher über seinen B such in der eng ischrn Hauptstadt

Ein nordamerikauischer Rundfunksprecher schildert nach einem Bericht des Londoner Nachrichtendienstes einen Besuch Londons.Der Unterschied im Aussehen Londons", so heißt es darin u. a.,seit nieinem letzten Besuch im Jahre 1942 ist sehr grast. Es gab keine Zeit, keine Arbeitskräfte und kein Material, um die Schäden der letzten Zeit zu beseitigen Die Bombenschäden, die im Jahre 1940/41 verursacht worden find, waren dadurch noch deutlicher zu sehen Das trifft aus die vielen offenen Stellen zu, wo früher Häuserreihen standen und die jetzt mit Gras und Unkraut bedeckt sind, und auch aus die vielen getroffenen Häuser mit gähnenden Höltt-n und zer­brochenen Fenstern Kaum ein Häuserblock im Westen trägt nicht die Zeichen der zahlreichen Angriffe, die in diesem Jahre siattsandcn

Wenn man einmal über die Dächer Londons hinweg­schaut" so fährt der Berichterstatter fort,dann kann man zmn erstenmal richtig die Größe der Schäden ermessen London sieht sehr mitgenommen aus Es ist unmöalich. jedes beschädigte Gebiet zn beschreiben, wo einV l "-Geschoß niedergegangen ist Ich kann auch nicht die umfang- Leichen Verwüstungen in den Stadtteii"n beschreiben, die durchV l"-Geschosse beimgesucht wurden Aber ich werde Niemals den Anblick vergessen, als ich ium erstenmal mit dem Zuge von London nach dem Süden fuhr und einen sehr klei­nen Prozentsatz der zerstörten Gebiete ru beiden Seiten der Eisenbahnlinien betrachten konnte Meine persönlichen Er­fahrungen mit demV l"-Geschoß machte ich während meiner ersten Nacht in London Man mutz schon sehr nervenstark -fern, wenn man bei so einem Angriff unbewegt bleiben will."

llSA-SMWNll in SWWM

Japanischer Vorstoß auf Liuchou

Während die heftigen Käinpfe um Kweilin, die Haupt­stadt der südchinesischen Provinz Kwangsi, andauern, rückten die japanischen Truppen in zwei Gruppen aus Liuchou vor. Die beiden Gruppen haben sich nun am großen Knie deß Westflusses vereinigt und sind nur noch etwa 110 Kilometer von Liuchou entfernt.

Liuchou ist ein wichtiaer Eisenbabnknotenvunkt an der

Strecke HunanKwansi, 112 Kilometer südwestlich Kweilin. Für die NSA-L»ftwasfe in Tschungkingchina ist es von be­sonderer Bedeutung, denn es stellt nach dem Verlust der Stütz­punkte in Hengvang und Kweilin die letzte größere Basis del Amerikaner in Südchina dar Von hier aus fliegen die USA- Bomber nach Kanton, Hongkong, Jndockina, Thailand sowit nach Tschangscha und Hankau Der Verlust dieses Stützpunkte? würde der USN-Lnktwafse also einen schweren Schlag ver­setzen.

Auf das feindliche Ziel gestürzt.

Nach einer Mitteilung des Kaiserlich Japanischen Haupt­quartiers hat das Kamikaickorps, dessen Angehörige sich i« Selbstaukopferung an? feindliche Ziele stürzten, seit dem 25 Oktober drei Flugzeugträger, einen Kreuzer und einen Transporter versenkt und sechs Flugzeugträger, zwei Schlacht­schiffe. zwei Kreuzer, einen Transporter sowie drei Kriegs­schiffe nicht erkannter Klasse beschädigt.

Luftangriff auf die japanische Hauptstadt Rund zweieinhalb Jahre nach dem ersten feindlichen Luft­angriff aus die japanische Hauptstadt erlebte Tokio am Mittwochnachmittag den zweiten Angriff nordamerikanischet Flugzeuge Nach den bisher vorliegenden Meldungen er-, schienen in einer Höhe von 6000 Metern zwei mehrmotorige Bomber über dem Ostgebiet der Stadt. Die Maschinen wur­den redoch, bevor sie Bomben werfen konnten, von der japa­nischen Abwehr abgcdrängl Wie gemeldet wird, wurde dabei eine der Maschinen abgeschossen.

. .. c ^..ansporter vor Pililiu versenkt Wie das Kaiserlich Japanische Hauptquartier meldet, haben japanüche Soudcnorpedoangrifsseinheiten am 28. Ok­tober einen Anariss auf kurze Entfernung gegen einen feind­lichen Geieirzug in den Gewässern östlich der Pazifikinsel Pililiu durchgeiühri Es wurden dabei vier feindliche Transporter versenkt. Weitere zwei wurden schwer beschädigt. Gleichzeitig und im Zusamtpenwirken mit diesen Einheiten gelang es japanischen Angrinstruppen, eine Landung an der Nordküste der Insel durchzuführen

Aus Stadt, mrd Laad

Heute wird verdunkelt von 17.57 Uhr bis 6.46 Uhr.

Die Formung Ser Zeit

Für Volk und Batcrland wollen wir keinen Gedanken -u hoch halten, keine Arbeit zu mühsam, keine Unterhalt«,« zn kleinlich, keine Last z» gewagt und kein Opfer zu grotzl Friedrich Ludwig Iah«.

Volk und Vaterland sind es, die alles von uns fordern dürfen, denn sie haben alles Recht an uns und unser Leben. Sie dürfen es. wenn die Stunde der Gefahr es verlangt, auch zurückfordern. Der Einsatz des Lebens für das Leben, das kleine und das grotze Leben, das persönliche für das Leben des Volkes - das ist es, was die Zeit von uns fordert. I« demselben Maße, in dem ein Volk in den Jahren der Ent­scheidung diese Kraft zum letzten Einsatz und zum höchsten Opfer besitzt, ist es fähig, seine große Bewährung zu erbringen, und das heißt: zu kämpfen, bis das Leben des Volkes und der Bestand des Vaterlandes wieder gesichert sind. Aus dieser Kraft - und aus ihr allein! siegt und wird immer siege« das tapfere Volk. - Volk und Vaterland dürfen zu allen Zei­ten unser persönliches Opfer fordern, und je schwerer die Zei­ten sind und je größer die Gefährdung unseres Daseins alS Deutsche, um so größer muß auch unsere Bereitschaft sein zum Opfer und Einsatz und um. so stärker und mächtiger unser heiliger Glaube an Deutschland, durch den wir alles vermögen, was immer das Schicksal von uns verlangen mag!

Kurt M atz mann.

Die «eue Sammelkarte pfleglich behandeln! Sett Be­ginn der neuen Kartenperiode gibt es für Brot, Fletsch uni Nährmittel eine Sammelkarte, die größer als die bisherige» Einzelkarten ist. Während die Hausfrau bisher zum Fletsch­einkauf nur die Fleischkarte, zum Vroteinkauf nur die Brot­karte bei sich zu haben brauchte, muß sic nun die Sarmnel- karte sowohl beim Fleischer als auch beim Bäcker, LebenS- mittelhänöler und Milchhändler vorlegen. Die Sammel­karte geht also durch mehr Hände als die alten Einzel­karten. Sie muß daher vom Verbraucher besonders pfleg­lich behandelt werden. Vor allem sollte sie höchstens einmal geknifft werden, da sie sonst leicht entzweigeht und ein­zelne Abschnitte verloren gehen können.

Zur Frage der Firmenspeudeu für das Kriegswinter- hilsswerk. Der Reichsbeauftragte für das Wintcrhilfswerl teilt auf Grund vielfacher Anfragen mit, daß auch weiterhin wie in den vergangenen Jahren von den zuständigen Dienst­stellen des WHW Firmenspenden entgegengenommen wer­den, obwohl in diesem Jahre keine Werbung stattfindct. Der kommende Opfersonntag am 5. November wird dazu erneut Gelegenheit geben.

Sozial- und Leistungsnachschau in den Betrieben. Die Gcwerbeauf- sichtsämter sind vor einiger Zeit verstärkt für die Besichtigung der für die Kriegswirtschaft wichtigsten Betriebe eingesetzt worden. Die tech­nische. medizinische und Verwaltungsausbildung der Gewcrbeaufsichts- beamten wird danach zusätzlich für die Rüstung nutzbar gemacht. Es Handel« sich um die Prüfung des sozial und arbeitstechnisch richtigen Ein­satzes der Männer und Frauen, um den Ausfall von Arbeitszeit und Arbeitskraft, um den Unfall- und Gesundheitsschutz, die Unterbringung und Verpflegung ulw Bisher sind rd. 2000 Betriebe aus diese Gesichts­punkte bin durch die Gewerbeaufsichtsbeamlen besichtigt worden.. All­gemein zeigten die Besichtigungen, daß in vielen Betrieben der Be- kSmpfuna der Fehlstände aus überhöhtem Krankenstand, außertariflichem Urlaub und Bummelweien bisher nicht aenügend Aufmerksamkeit «c- schenkt worden ist

Steuerermäßigung für Hilfeleistung im Haushalt. Die Tattache, daß ein Steuerpflichtiger im vorgeschrittenen Alter vielfach auf eine Hilft i« seinem Hausbast angewiesen ist, wird bei der Steuer berücksichtigt Dft geltende Regelung hierzu sieht vor, io wird in derDeutschen Steuer- Zeitung" mitgeteilt, daß bei über 70 Jahre alten Steuerpflichtigen, di« in ihrem Haushalt eine Hausgehilfin Anstelle», für die Aufwendung«« für die Hausgehilfin ohne weitere Prüfung 50 RM für jeden volle« Kalendermonat als steuerfrei berücksichtigt werden. Es ist dabei nicht erforderlich, daß oft sog. Mehrbelastungsgrenze überschritte» wird. Wird dem über 70 Jahre alten Steuerpflichtigen die Laushaltshilfe nicht durch eine Hausgehilfin, sondern durch seine Schwester geleistet, dann kommt die Steuerermäßigung nach der Sonderregelking für die Haus­gehilfin nicht in Frage Andererseits erwachsen aber auch in diesen Fälle« dem Steuerpflichtigen zwangsläufig Ausgaben für die Hilft, dft ihm die Schwester im Haushalt leister. Solche Ausgaben sind des­halb nach K 33 des Einkommensteuergesetzes bzw. K 26 der Lohnsteuer- Durchführungsbestimmungen steuerermäßigungsfahig, soweit sie allei« »der zusammen mit anderen zwangsläufigen Ausgaben die Mehr­belastungsgrenze übersteigen.

Die Zahl der hundertjährigen Turnvereine ist in diesem Jahre au) !3 angewachieu. Acltestcr deutscher Turnverein ist die Hamburger kurneckchaft von 1816, es folgen der Mainzer TB von 1817. der TD Jfsenbach 1824, der TV 1834 Pforzheim, die Tprngemeinde Hanau von !842 Lengenseld. Im Jahre 1843 wurden sieben Vereine und 1844 sogar icht Vereine gegründet, darunter der Kieler MTB von 1844 und der rV 1844 Frcibcrg in Sachftu.

(38. Forftetzung-

Rupprecht faßte hastig nach dem kleinen Karton. Er entdeckte eine Adresse, las:

Von der neuerlichen Hochzeitsreise glückselige Grüße ' Euer Alexander."

Ganz klein darunter gekritzelt fand sich Eddas Name Nach Glück sah es nicht aus. Sie erschien Rupprecht wie eine Gefangene.

Es ist eine Adresse darauf", sagte er,Fredegard. du mußt ihnen schreiben, sie sollten zurückkehren!"

Fredegard hob erstaunt die Brauen, während ihr Mund sich in Bitterkeit veränderte.

Warum?" sagte sie, jedoch ohne Neid.Sie sind doch über alles Maß glücklich uns von neuem glücklich."

Wir sind ihre Freunde", antwortete Rupprecht feierlich,und darum müssen wir sie zurückrufen."

Fredegard verstand ihn nicht. Sie wollte ihm die Karte abneh­men, doch er hatte sie bereits in die Innentasche seines Rockes ge­steckt.

»

Während das blaue Meer leise Wellen an die Küste Griechenlands warf, waren in Ralmanskow alle Seen zugefroren, die Vogelwarte war eingeschneit, der Gutshof der Platens.das kleine, verwunschene Schloß der Prinzessin.

Alexander jedoch lebte, als habe er die Zeit vergessen und alles, was hinter ihm lag, und als Edda seine Zufriedenheit und alles so sichtbare Glück sah, schwieg sie, denn sie liebte ihn mehr als sich selbst

Doch als Bilder von Ralmanskow, Ralma und Platenshof ka­men, (sie hatte in einem Briefe Fredegard darum gebeten), legte st« diese vor Alexander hin und sagte:

Wollen wir nicht zurück, Herzliebster? Es ist gewiß keine Laune, daß ich dich darum bitte. Ich muß dir wehtun, Ax, aber ich muß dich warnen! 2ck> fürchte für unser Kind, wenn ich hier bleibe"

Er verstand sie nicht. Mit großen Blicken sah er in ihr erblaßtes Gesicht

Nur nach Deutschland, Ax", bat sie leise,nur auf deutschem Boden mutz es geboren werden."

Gut", sagte er.Fahren wir an den Starnberger See."

Sie freute sich wie ein xuid. Die unbekümmerte Zeit bejaftogeu sie mit einer Mittelmeerfahrt auf einem großen Dampfer. Es war ein deutsches Schiff, das sie in einem großen Hafen bestiegen.

Das Verwaltereqepaar der Viua am Starnberger See hatte kein Telegramm erhalten, das den Besuch der Herrschaften ankündigte. Sic waren alte Leute, die jahrelang hier hausten, ohne daß die Be­sitzer Wohnung in diesem Hause genommen. Sie betrachteten die plötzliche Ankunft dieser Besitzer fast als einen Einbruch, eine An­maßung gegen ihre langjährigen Rechte. Alexander und Edda fanden srosiige Zimmer, deren dicke Wände die Kälte gut festhiel­ten, unbezogene Betten, zugeoeckte, nach Mottenpulver riechende Möbelstücke. Alexander ließ alle Ösen Heizen. In einen Pelzmantel gehüllt, saß Edda bleich und frierend auf einem Sessel, den noch ein gelber Leinenbezua deckte. Alexander trug selbst Holz mit her­zu. Die meisten Öfen rauchten, die Kamine waren nicht in Ord­nung.

Wir wollen lieber in das nächste Hotel fahren", schlug Alex­ander vor,wenigstens so lange, bis Fra-u Hegler hier einmal Ordnung geschafft."

Nein, laß nur", lächelte Edda,es wird schon warm." Und sie erhob sich und hielt die Hand über die offene Flamme des Holz- seuers

Frau Hegter bügelte die Betten mit dem Eisen. Das Leinen­zeug war klamm und unangenehm. Sie verzichtete auf die gewohn­ten Wärmekrüge und steckte sie der jungen Frau ins Bett, deren Zustand sie sofort erkannt hatte. Trotzdem wurde es eine Nacht, in der Edda vor Kälte und Unbehagen geschüttelt wurde. Alexander nahm sie in die Arme und wärmte sie mit seinem eigenen Leibe; jedoch das Frösteln verlor sich nicht.

Am nächsten Morgen, als Edda endlich eingeschlasen war und tief erschöpft dalag, fuhr Alexander zur Stadt und besorgte eine Menge notwendiger Dinge. Als er zurückkehrte, fand er Edda frisch und zufrieden. Sie hatte bereits mit Frau Hegler Änderungen vor­genommen. die Bezüge der Möbel entfernt. Der Ausblick von den Fenstern auf den Starnberger See in seinem Winterkleid erregte immer wieder, so oft sie daran vorbei kam, ihr Entzücken. Am Abend erblaßte Edda jäh. Es war beim Abendbrot, und Hegler, des Vedienens seit langem entwöhnt, hatte soeben aufgetragen. Edda erhob sich schwankend.

Ax, hier ist nur eine Zwischenstation. Wir wollen nach Ral­manskow -"

Er sprang zu ihr, legte den Arm um ihre Hüfte.

Aber, Liebste, wir wollen versuchen, hier zu wohnen) es ist deut­scher Boden."

Ralmanskow ruft, Alexander!"

Er trug sie in ihr Bett und rief einen Arzt herbei. Zwei Stun­den später saß ein würdiger Sanitätsrat an Eddas Bett.

Es liegt die Gefahr einer Frühgeburt nahe", sagte er, als Alex-

yn hinausbegleitete,die assädige Frau muß sich sehr scho-

! neu."

j Alexander war außer sich. 2n diesem Augenblick drohten ihn seine letzten Kräfte zu verlassen. Die Angst sprang ihm so jäh an den Hals, daß er zu ersticken vermeinte. Doch Edda schlief ruhig und gut die ganze folgende Nacht.

Am Morgen kam ein Brief von Rupprecht von Platen und sein 2nhalt erschien Alexander kraus und wirr. Rupprecht von Platen rief Edda heim. 2n eigenwillig geformten Sätzen teilte er ihr mit, daß man sich hier nach ihr sehne, daß alles aus sie wartet, sie müsse kommen, sie dürfe nicht mehr fernbleiben. Nachdem er ihn dreimal, viermal gelesen hatte, zerriß Alexander den Brief, da er ihm an­getan erschien, Edda aufzuregen und zu Unüberlegtheiten Hinzu­reißen. Aber den ganzen Tag war Edda von einer sonderbaren Unruhe erfüllt.

!War niemand hier und hal nach mir gefragt?" sagte sie einmal sogar und schaute Alexander forschend an!

Er konnte mit gutem Gewissen verneinen.Ich bitte dich. Lieb­ste, wer weiß denn, daß wir hier sind'/"

s Da sagte sie unvermittelt:Du mußt Fredegard schreiben, daß sie hierherkommt! Ich muß Fredegard sprechen!" Und sie griff nach seiner Hand und preßte sie.Versprich mir, daß du sofort schreibst! Sie darf nicht zu spät kommen!"

Wozu zu spät?"

Aber sie antwortete nicht, drehte sich zur Seite und schloß die Augen. Alexander ging aus dem Zimmer, und während er an Fre­degard von Platen schrieb, zitterte seine Hand vor dem Kommen­den.

Fredegard tam. Sie kratzte sich an dem Eisen umständlich die Schuhe ab. dis bereits auf dem kurzen Gang vom Wagen bis zum Hause von Schnee verklumpt waren. Als Alexander ihr entgegen­kam. streckte sie beide Hände nach ihm aus und fragte:

Was ist geschehen, Axel?"

Ihre Hände nahm er wie ruhige, tühle Stützpunkte für seine Angst, die sinn- und hilflos im Uferlosen getrieben. Er atmete aus. Ihre Hände waren fest und hart, sie griffen zu.

Es steht nicht gut um Edda", begann er eine Erklärung,der Arzt befürchtet eine Frühgeburt."

Sie gingen durch die riesige, frostige Halle. Fredegard hob den Kopf und ließ die Blicke auf den Marmorbildcrn, den granitnen Säulen und der weißen, ausdruckslosen Treppe ruhen.

Warum seid ihr nicht im Süden geblieben?" fragte sie vor­wurfsvoll.

Sie wollte um keinen Preis das Kind dort unten zur Welt bringen. Sie wollte nach Deutschland."

Sie wollte Nach Ralmanskow", sagte Fredegard.Hier ist kein Ort für eine Frau wie Edda."

(Fortsetzung folgt)