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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 238
Feige Haltung gegen ehemalige Waffenbrüderschaft
Das Oberkommando der deutschen Truppe« in Nordfivnlaud zieht die notwendigen Folgerungen
Nachdem bis zum 29. September Bewegungen unserer Truppen in Nordfinnland reibungslos und oon finnischen Verbänden ungestört verlaufen waren, kam es um die Monatswende erstmalig unter dem Druck sowjetischer Kommissare zu Kampfhandlungen mit finnischen Äbteil ungen. Es scheint, als ob das finnische Oberkommando sich der trügerischen Hoffnung hingibt, durch Erfüllung der sowjetischen Bedingungen, das heißt Vertreibung und Entwaffnung deutscher Truppen und ihre Auslieferung an die Sowjets, sich selbst retten und die Selbständigkeit Finnlands bewahren zy können. Unsere Nachhuten, die weiterhin an die bisherige Waffenbrüderschaft glaubten, wurden hinterhältig überfallen. Wir verloren dabei Tote und Gefangene. Auch finnische Verbände, die hinter unseren Linien zu Evakuierungs- und Bewachungszwecken zurückgeblieben und wegen ihrer bisher gezeigten kameradschaftlichen Haltung unbehelligt gelassen worden waren, begannen am 1. Oktober die Feindseligkeiten. Mit gleichzeitig gelandeten Truppen in Stärke einer Division überfielen sie unsere schwachen Versorgungseinheiten in der Grenzstadt Tornio, nahmen die Insaffen eines deutschen Lazaretts gefangen und hielten einen Lazarett- zug mit deutschen Schwerverwunöeten zurück.
Diese feigen und hinterhältige» Kampfhandlungen gegen ehemalige Waffenbrüder find die Folge« der schmählichen politische» Unterwerfung, die letzten Endes nicht nur zum Verlust der Freiheit, sondern auch' der Ehre eines Volkes nnd seiner Armee führten, denen einst unsere Bewunderung, unsere Hilfe nnd nufere Trene gehörte». Das Oberkommando der deutschen Truppen in Nordsinnland hat daraus plle Folgerungen gezogen und betrachtet finnische Einheiten, die unsere Verbände angreisc» oder ihre Bewegungen stören, als Feind.
Gegenmaßnahmen in Nordfinnland
Generaloberst Rendnlic übernahm die vollziehende Gewalt
Nachdem finnische Truppen unter-Bruch der langjährigen deutsch-finnischen Waffenbrüderschaft Sic Feindseligkeiten gegen die deutsche Wehrmacht im noröfinrrischeu Raum eröffnet haben, hat die deutsche Führung die erforderlichen Gegenmaßnahmen ergriffen. Der Oberbefehlshaber der deutschen Truppen in Noröfinnland, Generaloberst Rendnlic, hat mit dem 4. Oktober die oberste vollziehende Gewalt in Nordfinnland übernommen.
Die finnischen Behörden dürfen ihre Verwaltuügstätig- keit fortsetzen, sie unterstehen jedoch den Anordnungen der deutschen militärischen Dienststellen. Die finnische Zivilbevölkerung, die sich den deutschen Anordnungen loyal fügt, steht auch weiterhin unter deutschem Schuh. Das finnische Eigentum bleibt geschützt. Die finnische Währung ist im Verkehr zwischen der Bevölkerung und den deutschen Dienststellen Zahlungsmittel zum bisherigen Kurs. Die deutsche Führung hat weiterhin Vorsorge getroffen, daß die Evakuierung der Zivilbevölkerung auf ihrer Flucht vor dem Bolschewismus ungehindert ihren Fortgang nehmen kann.
Sämtliche finnische Truppen, Kommandos und einzelne Soldaten, die sich im Rücken der Kampffront der deutschen Gebirgsarmee befinden, werden entwaffnet nnd interniert. Da es sich hierbei um Soldaten handelt, die sich keine Feindseligkeiten gegen uns zuschulden kommen lassen, werden sie nicht als Kriegsgefangene behandelt. Ihre Entwaffnung und Festnahme wird im Einvernehmen mit den örtlichen finnischen Dienststellen önrchgeführt. Um die finnische Zivilbevölkerung und die finnischen Soldaten in Lappland nicht für Maßnahmen ihrer Regierung und ihrer militärischen Führung entgelten zu lassen, für die sie nichts können, sind die deutschen Gegenmaßnahmen maßvoll und ohne jede Härte.
Schweres Feuer auf Dünkirchen
Verstärkte Gefechtstätigkeit im Bereich von Lorient und St. Nazaire
Das am Freitag nach dem Abtransport der Zivilbevölkerung einsctzende schwere Artillerie- und Granatwerfer- feucr auf Dünkirchen und den gesamten Festungsbereich der Stadt hielt auch während des Samstag fast ununterbrochen an, ohne daß es bisher zu dem erwarteten Großangriff kam. Die Besatzung bekämpfte wiederum sehr wirksam die Infanterie- und Panzerbereitstellungen des Gegners durch lebhaften Artilleriebeschuß und erkundete in regen Spühtrnppunternehmungen seine erkannten Angriffsräume. Mit dem Generalansturm des Feindes ist jederzeit zu rechnen.
Der englische Soldat muß das alles ertragen, derweil die plutokratischen Kreise selbst im sechsten KriegSjahr noch -^bekümmert um das viele Blut, das Churchills Krieg Eng- >.-,ud kostet, ihrem raffinierten Luxusdasein nachgchen kennen!
„Deutsche HeimaLfront versagt nicht'
Die japanische Zeitung „Uomiuri Hotschi" bringt einen Beitrag aus der Feder des kürzlich nach Tokio zurückgc- kehrtcn NniversitütSprofefforS Sakata. in dem dieser seine Eindrücke von einem dreieinhalbjährigen Aufenthalt in Deutschland wiedergibt. Der Professor verglich die Gründe des damaligen Zusammenbruchs mit dem heutige n eisernenDurchhalten d e s. d c n t s ch e n Volkes. Die deutsche Führung hat nicht dieselben Fehler zum zweiten Male begangen, so führte er aus. Die jetzige Lebens- mittclzuteilung ist im Gegensatz zu 1917/18 so sinnvoll geplant und ausreichend gewesen, daß er während seines Aufenthaltes niemals Hunger zu leiden hatte. Die straffe Organisation der Heimatfront unter Himmler und Dr. Ley gestatten es nach seiner Ansicht, auch unter diesem Gesichtspunkt die Lage mit Optimismus zu betrachten. Einig steht das- deutsche Volk hinter seiner Führung und nimmt in wahrhaft totalem Einsatz am gemeinsamen Kampf um seine Existenz teil.
Der Außenpolitiker des „ABC" spricht einen Artikel
-,Nxw Aork Sun" über die Forderung der bedinaunas-
toien Kapitulation an, die die Alliierten von Deutschland verlangen und schreibt dazu: Die Deutschen setzen in ihre nolitiiche und militärische Führung ein so starkes Vertrauen, oatz sie sich über eine Neuauflage der Wilsonschen 14 Punkte nur amüsieren würben. Das deutsche Volk von seiner Führung trennen zu wollen, ist ein reichlich aussichtsloses Unterfangen.
Zwei Regimentskommandeure gefallen. Die Ritterkreuzträger Oberst Otto Meiners, Kommandeur eines Grenadier-Regiments und Oberst Richard Lankat, Kommandeur eines Artillerie-Regiments, sind im Juli im Osten gefallen.
Verhaftungen von Politikern in Ecuador. Eine Anzahl von Mitgliedern der letzten Regierung von Ecuador wurde verhaftet, .darunter anch Oberst Moracio Cantos, der frühere Kommandeur des Militärbezirks von Guayaquil.
Anschlag au? das Denkmal von Gömbös in Budapest. Unbekannte Täter haben am Freitag abend das auf einem verkehrsreichen Platz von Budapest stehende Deükmal des vor acht Jahren in München verstorbenen ungarischen Ministerpräsidenten Julius Gömbös gesprengt. Der Anschlag fand gerade am Jahrestage seines Todes statt, an dem in den Vormittagsstunden die gesamte Regierung wie alljährlich an seinem Grabe einen Kranz niederlegte.
Nur „22 Parteien" in Rom. Die italienische Presse veröffentlicht eine Ucbersicht der seit der Besetzung Italiens durch die alliierten Truppen in Rom gebildeten politischen Parteien, die insgesamt 22 Gruppen und Grüppchen umfaßt. Damit zeigt das politische Leben des besetzten Italien im Namen der Demokratie und der Freiheit ein schwer zu überbietendes Bild chaotischer Zersplitterung und einander wüst bekämpfender Parteien, deren Unterscheidung für den Durchschnittsitaliener schon lange nicht mehr möglich ist.
vts tn ven Raum von Debrecen vorgeörunge«. Eigene Gegenängrisfe sind in gutem Fortschreite«. Bisher wurde« 28 Panzer abgeschosseu.
Deutsche Schlacht- und Kampfflieger bekämpften mit gutem Erfolg die feindlichen Angriffsspitzen und de« Nach- schnbverkehr der Bolschewisten.
An den Paß-Straße» der Waldkarpateu wiese« deutsche und ungarische Truppe» bolschewistische Angriffe teilweise im Gegenangrifk ab.
Ans ihren Weichsel-Brückenköpfen südöstlich Warka und nördlich Seroe griffen die Sowjets erfolglos an. In der Schlacht zwischen der Memel und der Windau stehen unsere Truppen in zähem Ringen mit starkem Feind. In vergeblichen Angriffen gegen de« Rigaer Brückenkopf nördlich der Düna verlor der Feind 25 Panzer.
Aus Oesel wurde die Halbinsel Sworbe gegen starken feindlichen Druck gehalten.
In Finnland habe« sich unsere Truppen aus dem Raum von Toruio nach Norden abgesetzt. In der Stiitz- puuktlinie än der finnisch-sowjetischen Grenze südwestlich von Murmansk wurden die gestern gemeldete« starke« feindliche« Angriffe zum Stehe« gebracht.
Schlachtslieger griffen trotz schwieriger Wetterlage i« die Erdkämpse ein. Die begleitenden Jägcr schosse« ohne eigene Verluste 14 sowjetische Flugzeuge ab.
Die Anglo-Amerikaner setzte« de« Terror gegen die Zivilbevölkerung im west- und südwestdeutsche« Raum durch Tiefangriffe fort. Mit Bomben und Bordwaffen wurde« vor allem Ortschaften und Per' -nzüge angegriffen. Zwölf Jagdbomber wurden abgeschosseu.
Hervorragend geschlagen
Ergänzend zum Wehrmachtbericht wird gemeldet:
Bei den Kümpfen in Siebenbürgen hat sich die vorwiegend äns Deutschen des Südostraumes zusammengesetzte > si-Kavallericdivision unter Führung des Ritterkreuzträgers si-Standartenführer Joachim Rumohr hervorragend geschlagen.
In den Kümpfen ostwärts Riga zeichnete sich die rheinisch-fränkische 389. Infanteriedivision unter Führung des Ritterkreuzträgers Generalleutnant Hahm durch Standhaftigkeit und Tapferkeit aus.
Erbitterte Schlacht bei Geilenkirchen—Stollberg
sind Aus dem Hührerhauptquartier, 9. Oktober. Das >
.Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die seindliche» Angriffe an der Westfront habe» ge- s steru aus weitere Abschnitte übergegrisseu. Bei fortdauernder örtlicher Kampstätigkeit an der belgisch-holländische«
Grenze und in Mittelhollaud geht die Schlacht im Raum Geil enkirche« —Stollberg mit steigender Erbitterung weiter. Zäher Widerstand und heftige Gegeu- augriffe unserer Divisionen brachten nach schwersten Kämpfe« die zur beiderseitige« Umfassung von Aachen augesetzteu feindliche» Panzerverbände zum Stehen.
Um eine» Frontvorsprung nordöstlich Nancy, den der Feind seit gestern früh stark angreist, sind heftige Kämpfe entbrannt» während sie beiderseits Remiremont mit amerikanischen und französischen Infanterie- und Pauzer- krästen unvermindert anhalteu.
Starkes feindliches Feuer lag wieder ans Dünkir- ch e u. Angriffe des Gegners vor St. Nazaire, Lorie«t und im Vorfeld pou La Röchelte scheiterten.
SichernngSfahrzeuge der Kriegsmarine versenkten vor der niederländischen Küste ein britisches Schnellboot. Im !
Verlause weiterer Gefechte ging ein eigenes Fahrzeug ver- ! lore». i
Das „Vl"-Störungsse«er aus London geht weiter. §
I« Mittelitalien erzielten unsere Truppen, die ! seit vielen Tagen südlich Bologna in schwerstem Kamps > stehen, erneut einen großen Abwehrersolg. Der Feind konnte zwar unter hohen Verluste« au einige« Stellen in unsere j „»ordere Linie einbrecheu» wurde dann jedoch durch sofort ein- ' setzende Gegenängrisfe geworseu oder zum Stehen gebracht. !
Auch im adriatischen Küsteuabschnitt gehen die ^ schwere« Kämpfe weiter nnd verlagerten sich mehr in das j Verggelände westlich der adriatifche« Küste. j
Im Banat und in Serbien südlich der Donau k den § der zähe Widerstand unserer Truppeu nnd die Gegenangriffe i »eu herangesührter Reserven den feindlichen Vormarsch zum j Stehe» gebracht. Im Kampfraum westlich Zajecar rieben ;
Gebirgsjäger zwei in ihre Stellungen eingedrungene sow- I jetische Bataillone ans. i
Gegen den iu S 8 dungarn auf breiter Front angreifende« Fei«- hatte« deutsche und ungarische Truppe« in !
Bruckenkopfstellungen an der Theiß. Im Angriff «ach !
Norden find Sowjettrnppe» über die Schnelle Kreisch !
Zwischen Schaulen und Raseinen
Großangriff der Bolschewisten in breiter Front in Richtung Ostsee
Auch im Bereich der Festung Lorient war am Samstag die Kefechtstätigkcit lebhafter. Das nördliche und südliche Festungsvorfeld sowie unsere dortige Hauptkampflinie lagen unter andauernden Feuerüberfällen schwerer und mittlerer Batterien, die von unseren Geschützen ebenso energisch durch Bekämpfung der Stellungen und Bereitstellungsräume des Gegners erwidert wurden. Mehrere feindliche Vorstöße in Zngstärke sowie einige stärkere Spähtruppunternehmungen gegen die östlichen Stellungen der Festung schlugen bereits unsere Feldwachen zurück. Ein eigener Stoßtrupp sprengte bei Hennebont, einem Ort, der weit im Vorfeld der Festung liegt, eine wiederholt vom Feind- besetzte Häusergruppe und schattete damit dieses lästige Widerstandsnest aus.
Bei St. Nazaire herrschte ebenfalls lebhafte beiderseitige Artillerietätigkeit, wobei unsere Batterien die feindlichen Truppenunterkünste in St. Etienne erfolgreich unter Feuer nahmen. Zu gleicher Zeit beschossen unsere Hafenschuhboote Sie Stellungen der Belagerer bei La Peille mit beobachteter guter Wirkung.
„Paria der Gesellschaft"
Daily Matt" über die schlechte Entlohnung der e«glisth Soldaten in Indien
„Daily Mail" veröffentlicht spaltenlange Zuschriften von Angehörigen englischer Soldaten bei der indischen Armee, Sie wegen ihrer schlechten Entlohnung schon zum Gespött der indischen Bevölkerung geworden sind. Der USA-Sol- hat bekomme die dreifache Löhnung des englischen, und die Neuseeländer und Australier zahlten ihren Truppen sogar kroch mehr! Dazu kommt, daß das englische Geld für die Inder keinen Wert hätte. Der amtliche Rupienkurs sei 1.SV Mark, tatsächlich erhielte der englische Soldat aber nur einen Gegenwert von 89 Pfennigen. Dabei seien die Preise -er Kantinen der englisch-indischen Regierung so hoch, daß Ae nur ,chie polospielenden Soldaten", also die Offiziere, Erschwingen könnten. Eine Zahnpastatube koste beispielsweise 10 Mark und verschlinge damit allein schon fast den ganzen Wochensold eines englischen Soldaten. Die schand- Vräßig geringe Entlohnung des englischen Soldaten sei nicht et« finanzieells Notgebot für England, sondern die Wahrheit sei, daß das Kriegsministerium den gemeinen englischen Soldaten noch immer als den „Paria der Gesellschaft" betrachte, der er im Victorianischen Zeitalter "gewesen sei, infolgedessen blickten gerade die indischen Parias j««f ihn herab, weil er schlechter bezahlt werde als ein Ein- ige-orenen-Diener der unteren Volksschichten.
vVon Kriegsberichter Peter Ku st ermann) jP.K.) Der im Kulminationspunkt stehende Krieg an den Grenzen Deutschlands und im Vorfeld des Reiches hat noch selten ein so geschlossenes Bild gezeigt wie gerade in diesen Tagen, in denen die verbündeten Feinde in alten und neuen Schwerpunkten ihre militärische Kraft in aller Rücksichtslosigkeit gegen die Festung Deutschland schlendern. Der Bolschewisten neuester Schwerpunkt ist seit zwei Tagen der schon vor Wochen heitzumstrittene Raum zwischen Schänken und Raseinen, jener mit aller Erbitterung von den feindlichen Armeen angegriffene litauische Raum, der die Absprungbasis an die Ostsee und nach Ostpreußen hinein sein soll, Und in dem die bolschewistische Sommer- osfensive endgültig an der Tapferkeit der deutschen Soldaten zum Erliegen kam. Der bolschewistische Großangriff — eine Verlagerung der sowjetischen Versuche zur Abschnürung der Heeresgruppe Nord - erwies sich schon in den ersten Stunden als von jener materiellen Wucht getragen, wie sie allen Groykämpfen im Osten eigen war. Mit einer ungeheuren Kraftemaffrerung aus zahlreichen Schützendivisionen und einer Reihe von Panzerkorps schlug die Schlacht über die deutschen Stellungen herein. Aus der Luft stürzten die Schlachtflieger mit geöffneten Bombenschüchten und knatternden Bordgeschützen, um das sich teilweise bis zu 11L Stunden steigernde Trommelfeuer auf der Erde zu unterstützen und die Stellungen sturmreif zu machen. Dieser eindeutigen Kräfteüberlegenheit hielten — um das Wesentliche der neuen Schlacht in seinem Anfangsstaöium herauszustellen — unsere Grenadiere und Artilleristen in höchster Erbitterung stand und verhinderten durch ihre Bereitschaft, den Durchstoß aufzufangen, das endgültige Aufspalten unserer Front. In Gegenangriffen wurden die feindlichen Angriffsspitzen, nachdem der Einbruch in einige deutsche Stellungen gelungen war, zum Stehen gebracht. Umgangene oder abge- schmttene Stützpunkte, von allen Seiten konzentrisch angegriffen, trotzten dem gnadenlosen Ansturm des Feindes und waren so Schilde für eine Schlacht, an denen Ser Feind sich teuer verbluten und schwere Opfer bringen mußte.
Was dem Feinde gelang, hat er nicht zum Durchbruch ausweiten können, das ist die bedeutsamste Feststellung der bolschewistischen Großoffsive, von der man weiß, daß sie ihre Nährquelleu nicht in der kämpferischen Qualität, wohl aber nr der Zahl und der Masse erfährt.
Wie so oft im Osten hat auch diese neue Schlacht, deren Zielrichtung Sie Ostsee ist, wieder den oft allein kämpfende« I und allein auf sich gestellten Einzelkämvfer. gleich wel
cher Waffengattung, in den Mittelpunkt der Ereignisse gestellt. Daran ist die vom Feind angestrebte Freiheit des Handelns bisher gescheitert. Sie wird auch weiter daran - scheitern. In drei Schwerpunkten fängt sich diese herbstliche Offensive der Bolschewisten: nordwestlich und südwestlich Schaulen, an der Straße Schaulen nach Tilsit und seit einem Tage bei Raseinen. Die Ziele dieser Angriffe sind nicht unbekannt. Sie sind die gleichen wie die der vergangenen Monate, als der Feind sich hier verblutete und erst einer erheblichen Auffrischung unter Zuführung neuer und vor allem vieler-Verbände bedurfte, um seine Durchbruchsversuche von neuem anfzunchmcn.
Bolschewistische Negierung in Rumänien
Unter dem Vorwand einer „Erweiterung der Regierungsbasis" wurde im Auftrag Moskaus von den rumäni- schen Bolschewisten das Projekt des nationalöemokratischen Blocks entworfen, das tatsächlich nichts anderes als eine bolschewistüche Einheitsfront öarstellt. In aller Eile wurden dann in Bukarest Kundgebungen organisiert, in denen das neue Projekt, das Rumänien eine bolschewistische Regierung mit dem Ziel der restlosen Volschewisierung des Landes bescheren soll, zur Forderung des Volkes erhoben wurde.
Jetzt steht Moskau vor der Erreichung seines Zieles. Wre der Moskauer Nachrichtendienst meldet, fanden in Bukarest Parteiführerbesprechungen statt, bei denen der runmnische Kommunistenführer Patrascanu die Haupt- i rolle spielte. Er setzte dabei seinen Vorschlag durch, wonach I eine Regierung des nationalbem okratischen Blocks gebildet werden solle. Auch Maniu habe sich dem Vorschlag angeschlossen.
Deutscher Gesandter in Sofia feftgehalten
Die gegenwärtigen Machthaber in Bulgarien haben in einer amtlichen Mitteilung behauptet, sie hatten sich nach erfolgter Kriegserklärung Bulgariens an Deutschland bis jetzt genaucstens an alle internationalen Konventionen gehalten und die üblichen Formen des Völkerrechts nach der Kriegserklärung angewandt. Sie würden dies auch in Zukunft tun. Welcher Wert dieser verlogenen Behauptung beizumessen ist, ergibt sich allein aus der einen Tatsache, daß eben diese Machthaber unter Bruch aller üblichen Formen des Völkerrechts bis heute die Rückkehr des deutschen Gesandten in Sofia und der übrigen Mitglieder der Gesandtschaft nach Deutschland mit Gewalt verhindern.