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Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 228
Blutiges Ringen «m nufere Bergstellnuge»
Von Kriegsberichter Walter Br'anöecker (K.K.) Seit gestern wissen wir, Last uns di« Nufklü- MMgSergeSniffe dtzr letzten Wochen nicht getrogen haben: Hinter den verhältnismäßig schwach besetzten Linien öer Krönt nördlich Florenz und im Osten sowie im Westen Wr Stadt sind WMe englisch-amerikanische Kräfte ausmar- Wiert. Ru» sind sie zum Angriff angetreten mit dem Ziel, Msere Stellungen nördlich Florenz, vor allem den beherr- Genden Futapatz, aufzubrechen und über diesen und die «ideren Pässe des Appcnins in die Po-Ebene vorzustotzen.
Nachdem es Sen anglo-amerjkanischen Armeen und ihren Kilsstrnppen nicht gelungen ist, die deutschen Stellungen Mi Nimmt zu durchbrechen, und sich dort den Eingang in Ute Po-Ebene, in der ihre Panzer und motorisierten Verbände wieder die gewünschte Bewegungsfreiheit gewinnen würden, zu erzwingen, versuchen sie durch ihren Angriff auf hie Paßstraßen des Apennins Sie deutsche Führung dazu zu Zwingen, Reserven, die für den Einsatz bei Nimmt bereit- sianörn, an dieser Stelle in den Kampf zu werfen. Vielleicht Älaü-en sie auch, die deutschen Stellungen im Apennin seien A, geschwächt, daß es ihnen möglich sein würbe, mit der an »dieser Front vom deutschen Soldaten gewohnten Menschen- >und Materialüberlsgenheit des Feindes unsere Stellungen zu durchstoßen, um Sann in öen Bergen und auf öen Paßstraßen einen ungehinderten Vormarsch zu haben.
Käst ununterbrochen Jagdbomber über den Bergstraßen Wenn man in öen Nächten von Bologna südwärts steht, in die Berge des Apennins hinein, bann ist dort drüben ein ununterbrochenes Aüfblitzen der Bombeneinschläge, «in stetes Feuer der Flak. Tagsüber sind fast ununterbrochen feindliche Jagdbomber über öen Kurven öer Berg- Kratzen, die Piloten spähen nach jedem Fahrzeug, das verbucht, untertags vorwärtszukommen. Nnd kaum einer der kleinen Orte ist da, auf dem nicht schon einmal bei Tag oder Nacht der Bombenregen englischer oder amerikanischer Bomber niedergegangen wäre. Wenn man die steile Bergstraße hochführt, fährt man vorüber an den Trümmern der Vorstädte Bolognas, vorbei an klaffenden Bombentrichtern» an Blindgängern, die auf der Straße liegen und an den «erschüchterten Menschen der kleinen Bergdörfer, die die 'Straße zum Patz säumen.
In zahllosen Kurven und Kehren windet sich die Straße zum Paß hoch. Der Paß selbst, von dessen Höhe die Straße «ch wieder nach Süden windet, ist für die augreifenden anglo- ^rmerikanischen Regimenter eine harte Nutz, dte zu knacken "»men nicht leicht fallen wird. Hügel auf Hügel reiht sich i»
3«Wei»e SolvjB-Angrisie «« brr srssmte« Sftsrsnt abgewiese»
Lebhafte Kampstätigkeit im Do«a»becken — Schwere Abwehrkämpfe an der italienische« Front
iesem Gelände aneinander, nnd jeder Hügel bietet Verteidi- gnngsmöglichkeiten. Auf den Straßen selbst vorzustotzen, r,r kaum möglich. Man kann die Berge des Apennins wirklich als eine Festung bezeichnen, in der man sich von einer Stellung in die andere zurückziehen kann, ohne dadurch dem Feind irgendwelche entscheidenden Positionen zu überlassen. Und. in den Wochen, Sie vergangen sind, sogt wir die Stadt Florenz dem Feind kampflos überlasten haben, ist hier an den Stellungen gearbeitet worden.
Jeder Schritt kostet dem Feind blutigste Opfer
Jede dieser Stellungen in öen Bergen zu durchbrechen, wird dem Feind Ovfer an Menschen kosten, die er nur schwer verschmerzen kann. Selbst, aber, wenn es den unglo- amerikanifchen Armeen gelingen sollte, die Höhe öer Pässe zu erreichen, so haben sie noch lange nicht jden Durchbruch zur Po-Ebene erzwungen. Man kann in diesen Tagen der Kämpfe, die mit größter Erbitterung geführt werden, noch keine Voraussagen machen, aber es wird sicher sein, daß diese Offensive öen anglo-amerikanischen Armeen einen Blutzoll abvcrlangt, wie sie es selten erlebt haben.
„Wir KvMmen gleich"
Der „Goliath" ritz die Sowjetftellnng aus SARvsstkH Mita« hatten sich unsere Grenadiere an starke bolschewistische Höhenstellung nahe herangescho- kamen aber zunächst nicht näher. Die Bolschewisten lenen diese Verzögerung auf ihre Weise auszulegen, denn öer Nacht klang lautes Johlen aus ihren Gräben. Als frühen Licht der Morgennevel zwischen den Stellungen rief vom feindlichen Graben eine Stimme auf deutsch: Komm rüber hier gibt's was z« trinken," Ein Feldwebel, er soeben einen Ladungsträger „Goliath" bereitstellte, antwortete: „Wir kommen gleich."
Zunächst aber machten zwei „Goliath" den Besuch. Einer rollte auf ein als Stützpunkt ausgebautes Gehöft, der andere apf eine Betonwand zu, hinter öer bolschewistische Scharf- Dützen lemerten. Beide Ladungsträger barsten mitten in ihren Zielen.
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Tscheche« als K«gelsa»g»VerbL«de
Als Kugelfang-Verbände werden von den Sow- setS an der Karpaten-Front auch Tschechen eingeietzt. Line solche Formation verblutet gegenwärtig im Kampfraum von Krosno — Sanok. Sie setzt sich aus nach Ser Sowjet- unwn geflüchteten ehemaligen tschechischen Offizieren und Soldaten, sonstigen Emigranten und Deserteuren zusammen, deren bnnt zusammengewürfelte Uniformen aus sowjetischer, tschechischen und englischen Ausrüstungsstücken bestehen. Sie werden als „Tschechische LuftlanöeörlgaSe bezeichnet und sollten, wie man ihnen versprach, kampflos ins Protektorat gebracht werden, wo jeder „nach öer Befreiung der Heimat" einen guten Posten in der Verwaltung erhal- >n würde, soweit sie nicht in Ser reorganisierten tschechischen Wehrmacht verblieben.
Dieser schön« Tram» «ndete »«« vor den Karpaten- üffen. Dort wnWen sie vü« den Sowjets rnfanteristrsch inaesetzt Md WSsn außergewöhnlich hohe Verluste. Ihre ineyin nicht bohe Kampforal sanft« den dre-i Wochen ihres msatztzS stänmg «üb,
Ha«-4arrger unserer Feinde
Rnndsnnkverbrecher zum Tode vernrteitt
Vor dem Volksgerichtshof hatten sich Otto Giesse l- mann, Paul Brockmann, Rudolf Sauer und Gustav Milse aus Bielefeld zu verantworten. Die Angeklagten hörten jahrelang die Hetzsenöungen -es englischen und sowjetischen Rundfunks ab. Sie tauschten die Nachrichten der «eindsenöer untereinander aus, benutzten sie als Grundlage Kr staatsfeindliche Diskusstonen nnd verbreiteten sie auch «rter ihren ArbeitSkameraden.
Die ehrlosen Volksverräter, die zu Handlangern unjorer Feinde geworden sind, wurden zum Tode verurt« i'k t.
Das Urteil ist bereits voll st reckt.
Poosevelt hat Kriegsminister Stimson beauftragt die Fabrik'der Scrold Cheap Company in Ohio zu übernehmen, weil öix Arbeiter in öen Streik getreten sind.
Der anftralische Premierminister Cnrti» betont in einer Rundfunkrede, daß ungeheure Mittel zur NiederweMng der Japaner benötigt würden.
Lnstkämpfe über Maudschnkno. Am Dienstag früh über- tzpgen erneut amerikanische Bombenflugzeuge in Mandschu- ?
und suchten vor allem wieder die Stadt Anschcin zu § «Mbrndieren. Sie n: heftige Lnstkämpfe verwickelt.
Aus dem Führerhauptquartier, 28. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Kampfraum von Westholland wurde ein stärkerer feindlicher Angriff über Len Antwerpen—Turnhout-Kanal im Gegenangriff aufgefangen, ein feindlicher Brückenkopf nördlich Turnhout zerschlagen.
Alle Versuche des Gegners, seinen Einbruchsraum Einö- hoben—Nimwegen nach Westen zu erweitern, schlugen fehl. Auch nordöstlich und südöstlich Nimwegen wurden starke feindliche Angriffe, unterstützt durch eigene JagöfliegrrverbänSe, abgewiesen, eingebrochener Feind im Gegenangriff zurückgeworfen.
Im Abschnitt von Stachen, an der Eifelfront und vor Metz nahm die beiderseitige Artillerietätigkeit zu.
Aus dem Raum Nanch nach Norden mit Panzern geführte starke Angriffe des Feindes wurden abgewiesen. Dagegen ist der Angriff unserer Panzerderbände im Raum bei und südlich Chateau-Salins weiter in gutem Fortschreiten.
In den auch am 27. September im Raum Epinal—Re- miremont anhaltenden schweren Kämpfe« wurden mehrere mit starker Artillerievorbereitung und PanzerunterstüKung geführte Angriffe des Feindes abgewiesen, zunächst verlorenes Gelände im Gegenangriff wieder genommen. Die Kämpfe sind noch im Gange.
Oestlich Lure gingen in schweren wechselvollen Kämpfen mit überlegenem Feind einige Ortschaften verloren.
Das starke Artilleriefeuer und die rollenden Angriffe -er feindlichen Luftwaffe auf unsere befestigten Stutzpunkte im Westen Lauern an. Die tapfere Besatzung von Calais schlug mehrere feindliche Angriffe zurück. Bon La Nochelle und Festung Gironde-Mündung werden erfolgreiche Stotztruppunter- nchmen gemeldet.
Während der Gegner im Westabschnitt der italienischen Front nur erfolglose örtliche Vorstöße durchführte, setzte er im Raum Fiorenzuola seine starken mit überlegenem Mate- ritrkeinsatz geführten Angriffe während des ganzen Tages fort.
In deit schweren Abwehrkämpfen, in denen zahlreiche Angriffe unter hohen Verlusten des Feindes abgewehrt wurden, gelang dem Gegner die Wegnahme einer beherrschenden Höhe. Gegenangriffe find im Gange.
An der Adria scheiterten mehrere starke Angriffe des Feindes an der eigenen Abwehr. Ein örtlicher Einbruch wurde avgeriegelt.
Im Donaubogrn herrschte zu beiden Seiten des Eisernen
Tores weitere lebhafte Kaulpftätigkeit. Bon Orsowa «l Süden vorgedrungene sowjetische Kräfte wurde» zurückg warfen, über die Donau gesetzte feindliche Verbände z» schlagen.
An der ungarisch-rumänischen Grenze zwischen Szeged «z Grotzwaröein drängten unsere Truppen de» werter «mg« senden Feind an mehreren Stellen zurück.
I» Siebenbürgen zwischen Thorenburg und den Ostk pathen haben deutsche und ungarische Truppen in der Z«i vom 15. bis 26 . September den Ansturm von über M Schützer divisionen und mehreren schnellen .Korps der Bolschewist« und Rumänen in harten Kämpfen nnd den vom Gegner e» strebten Durchbruch vereitelt. Der Feind erlitt schwere blutig und materielle Verluste und verlor seit dem 1. September 1« Panzer und Stnrmgeschütze, 112 Geschütze, 51 Granatwer und über 55V Maschinengewehre. Außerdem fiele» über 10 Gefangene in unsere Hand.
An den Nordhängen öer Walükarpathen wurden zahlreich« bolschewistische Angriffe in harten Kümpfen abgewiesen oW aufgefangen.
In Warschau kapitulierten- gestern unter der Wirkut» unserer Waffen ein weiterer Stadtteil und in dem alten FoD Mokotow zusamrnengedrängtc Reste der Ansstandsbeweguaaö Es wurden mehrere tausend Gefangene emgcbracht und nutze« dem über 5VVV polnische Zivilisten evakuiert. Damit ist ei« Erfolg erzielt, der z« der Hoffnung berechtigt, den gesamte» Aufstand in nächster Zeit völlig nietzerzuringen.
Bei Sudauen blieben örtliche Angriffe der Bolschewist»» erfolglos.
Zwischen öer Düna und der Rigaer Bucht scheiterte» zahlreiche feindliche Angriffe am zähen Widerstand unser« Truppen. An der Eismeer-Front verloren die Sowjets W Luftkämpfen sowie durch Flakartillerie der Luftwaffe 24 FluM zeuge.
Feindliche MegerverbänSe führten Terrorangriffe gegy» Kassel, Köln, Mannheim, Ludwigs',mfen und Mainz sowÄ mehrere Orte im rheinisch-westfälischen Gebiet. In erbitter. ten Luftkämpfen schossen unsere Jäger 72 Flugzeuge, darunter 65 viermotorige Bomber, ab. Drei Flugzeuge wurden dnrch Flakartillerie zum Absturz gebracht.
Ueber dem holländischen Kampfraum wurden weitere 18 anglo-amerikanische Flugzeuge vernichtet.
In der vergangenen Nacht warf öer Feind zahlreiche Sprengbomben auf Kaiserslautern.
HMsAlkApf der KWesftiiitze
BonttMWe Wmpite bi» zn« Setzten
. Die Ksnaknsel« weiter in deutscher -and
Dünkirchen, Taten», Tt. Razaire nnd Lorien? Hakten sich weiter tapfer
I» c.,fcu Ä-tzpteMbertagen.wurde Boulogne im MLh^r ÄdseHbeWegungen in NvMränkreich durch stMre ettzgeschlössen. In der Nacht -zum 2. Sep- WrMtzen dke dort stationierten Geestreitkräfte den MfHn NnmitMar darauf begannen die schweren fetnS- liMn Bombardierungen. Zum gleichen Zeitpunkt gingen äMr.Mch'öre ersten Sprengungen hoch. Vbn nun ab über- schKMe)öer Feind das Vorfeld und die Marinestützpunkte mit Granaten und Bomben, die schließlich Stadt und Hafen in einen Trümmerhaufen verwandeltem Tagelang behaupteten sich unsere Truppen in immer härter werdenden' Abwehrkämpfen. Schrittweise zurückweichend überließen sie dem Gegner die ungeschützte Stadt.
Die Vertciöigungsrverke im Norden und Süden des Festungsbczirks und die Stützpunkte zwischen Stadt und Hafen widerstanden aber weiter dem mit Infanterie- und Panzsrkräften in wachsender Wucht anstürmcnöen Feind. Zahlreiche Panzerkeile wurde» von dem Sperrfeuer, an dem sich auch die weittragenden Geschütze von Cap Gris Nez beteiligten, oder durch Nahkampfwaffen im Ringen Mann gegen Panzer zerschlagen. Ungezählte Vorstöße öer feindlichen Infanterie verbluteten im Abwehrfeuer. Mehr und mehr wurde jeder einzelne Stützpunkt zu einer selbständigen von allen Seiten berannten Festung. AlS der Gegner die Aussichtslosigkeit eines frontalen Ansturms erkannte, verlegte er seine Hauptstöße an die Bahnlinie nördlich und südlich der Stadt. Daraus ergaben sich die erbitterten Straßenkämpfe in Outreau nnd Vime- renx.
Doch immer «och neue Kräfte mntzte der Feind opfern, bis es ihm gelang, in Sie dnrch Lnftangrisse nnd schwere Aranate« zertrümmerte» Deckungen einzudringen. Die Marineartillerifte» der nördliche« Gtützpnnktgrnppe durchbrachen die feindliche Umklammerung und schlosse» sich de« Verteidiger« non Cap Gris Nez a». Im südliche« Vorfeld und im Hafengebiet hielten sich unsere Stutzpunkte noch bis Sonntag. Dan« erst erlagen sie »ach rund dreiwöchigem fanatische« Widerstand dem Ansturm der feindlichen Uevermacht.
- Mit Boulogne hat der Feind die westliche Ecke der Festungszone im Pas de Calais gewonnen. Dünkirchen, Calais «nö die Artilleriegruppe Cap Gris Nez, die sich mit den Werken „Tobt", „Ltnöemann" .und „Großer Kurfürst" zu einem selbständigen, von Wärmeeinheiten verteidigten Festungstzezirk zusammengeschlossen hat, halten weiterhinunerfchütterlich st and: gegen sie rich- ttzt sich jetzt der ganze Aufwand des feindlichen Materials, drsre hundert Fluaaeuae bombardierte« das Werk „Lin-
Semann" und auch aus die anoeren Anlagen gingen schweres Luftangriffe und Feuerüverfälle nieder, zu größeren ge-n schlossenen Angriffen kam es jedoch noch nicht, Sa das Ver-^ nichtungsfener der Marinebatterien starke feindliche Bereit-^ stellungen, vor allem im Pionierpark Vimereux, zersprengte.«: Bei Gegenstößen fielen Gefangene — unter ihnen auch eines? Reihe von Indianern — in die Hand öer Verteidiger.'
Gegen Dünkirchen und Calais verstärkte öer Feind , seit Samstag auch sein Artilleriefeuer erheblich.? Er hat die Masse seiner. bei Boulogne sreigeworöcnen> L? Batterien nach Norden gebracht, um mit ihnen den Angriff ; ^ der Infanterie und Panzer zu unterstützen. Bis jetzt blieb: es noch bei vergeblichen örtlichen Vorstößen. Der große. Sturm kann aber jede Stunde beginnen.'
Die Küstenstiitzpunkte a« der Bretagne mntzte« sich ebenfalls feindlicher Vorstöße erwehre». Nach schwerem Är- Meriefener griff der Gegner die Hanptkampfstellnng von St. Nazaire an. Die Verteidiger schlugen de« Ansturm blutig ab, wobei leichte Flakbattcrie» dem Gegner durch? konzentrisches Feuer auf massierte Angriffskeile erhebliche« Verluste beibrachten. Bei Sorrent war die feindliche Artillerietätigkeit geringer. Die Nordamerikausr bringen hier zur Zeit «ene Batterien Hera«, deren Ernba« aber dnrch gutliegenöes Störungssener sehr erschwert wird.
Die Kanalinseln, die die Briten bisher liegen, ließen, weil cs ihrer Auffassung mehr entsprach, französische: Städte zu zerstören, als ihre eigenen. Inseln zum Kampf-,j gebiet zu machen, erhielten öen Besuch eines Parlamentärs.) Vor Guernsey erschien ein britisches Seenotböot, das außer: öer Flagge eine weiße Parlamentärsflagge gesetzt^ hatte. Der Festungstomamnöant sandte dem Parlamentär) einen Fischkutter mit einem Oberleutnant und einem Dok-- metscher entgegen, um dessen Absichten festzustellen. Als beidL Boote längsseits gegangen waren, kam ein kanadischer Major,' an Bord des deutschen Kutters und erbat im Auftrag üetz feindlichen Oberkommandos eine Aussprache, um die mtlt^ tärische Lage zu erörtern. Die Signalgäste des deutschen« Kutters übermittelten durch Morsesprnch diese Meldung ans Sen Gefechtsstand des Festungskommandanten. Von dort aus' kam unmittelbar darauf Antwort, der Festungskommandant, sähe keine Notwendigkeit, sich über die militärische Lage?, unterrichten zu lassen, da er selbst über diese ausgezeichnet« informiert und auf dem Lausenden sei. Er lehne deshalb die erbetene Aussprache ab. Der kanadische Major, ein Angehöriger des kanadischen Parlaments, mußte enttäusch^ und unverrichteter Dinge- Mach dem Festland zurück-.« kehren. " ' - —-
Mer GherMan-Pa-HM erledigt
MH»» « Tiger rm Kamps mit de» Brite« nördlich Nimwegen sBon Kriegsberichter Helmuth Petersonj
(P.K.) Die Nacht hat sich — für diese Jahreszeit ein wenig überraschend — auf die Erde gesenkt. Das Kampffeld ist nicht viel ruhiger geworden. Artillerie-, Schützen- und Maschinen-Gewehrfeuer ist zu hören und die ersten Leuchtbomben zeichnen kriegerische Fanale an den Himmel. Unsere Panzermänner haben einen schweren Tag hinter sich. Zwar ist er noch nicht ganz geschafft, aber sie haben das schwerste hinter sich gebracht, so meinen sie. Die britischen Fallschirmjäger verstanden es, ihre Pak, ihre Maschinengewehre so aufzubanen, daß eS keinem deutsche» Fahrzeug, keinem Mann gelang, dte große Straßenbrücke über den Rhein zu passiere». Da haben die „Tiger" dann aufgeräumt. Ueber eine Stunde ging der Kampf gegen Granatwerfer und Pak, bis der letzte Brite in Arnheim verstört unter dem Rohr der Kanone vorbeimarschierte — in die Gefangenschaft!
Und nun sind sie dort, wohin „Tiger" gehören, im Schwerpunkt der Schlacht im Westen bei Nimwegen. Me Männer empfinden die Stauung öer Kräfte aus-beiden Seiten, Mb sie empfinden weiter, dcktz öer Tag hier ereignisreicher, länger und auch härter sein , wird, als es sonstwo öer Fall war. Sie haben öen Osten kennengelernt, ste waren in Tunis dabei, nun stehen sie den Briten, öer seine panzerbrechende« Waffe» hier massiert hat, gegenüber.
Drüben auf der Straße hören sie hinter eirrem buschige» Wald Sie Briten sprechen. Schon lange sind die Motoren abgestellt, schon lange wird nur leise gesproche«, denn da drüben bereitet sich manches vor, bas nicht zu verheimlichen ist. Jeder lauscht angestrengt in die Dunkelheit: Gleit-. KeüenaeräukLe und Danzermotor« — da drüben!
Der Kompaniechef baut seine „Tiger" hinter 'einer Straßenkurve auf. Er staffelt sie so, Saß jeder Panzer Schußfeld hat. Diese Straße werden sie kommen, die Briten. Und sie kommen auch...
Fast parallel zu.r Straße sehen sie die ersten Silhouette», eins, zwei, drei, vier, fünf — Panzer, britische Sherman, die da anrollen. Sie müssen gleich einbiegen. Der Unteroffizier befiehlt als Panzerkommandant seine«' Richtschützen auf dem Turm: „Sehen sie sich den da genau an! Den nehmen wir!" — Die Panzer biegen ein — schießt denn der Chef noch immer nicht? — Immer näher kommen die Sherman. In diesem Falle hat wirklich der „mehr vom Leben", der zuerst schießt. Und das sind nun unsere „Tiger". Den Briten scheinen ste entgangen zu sein. Nun merken ste, daß ste da sind: Der erste Schutz trifft de« ersten Sherman, aus dem eine hohe Stichflamme hervorbricht. Den zweiten erwischt es auch. Und jetzt- schieße» auch die Sherman. Doch sind sie zu sehr überrascht, habe» ihre Ruhe verloren und vermutlich ihr Selbstbewntztsei» dazu, denn sie setzen zurück. Auf diesen Augenblick hat der Richtschütze des letzten Panzers gewartet. Keine Sekunde hat er den vom Kommandanten angesprochenen Panzer auS den Augen gelassen, er visiert ihn an und wenig später kracht der Schutz, fällt der Sherman in dickem Rauch von öen anderen ab.
Die Briten lassen vier ihrer Panzer auf der Strecke. Ihre erste Begegnung mit unseren „Tigern" im Westen Hollands hat ihnen eine Niederlage gebracht.
Roosevslt beschlagnahmt weitere Kohlengrube«. Dte spanische Agentur EKE meldet aus Washington, daß Roose- velt die Beschlagnahme von weiteren neun Kohlengrube« im Staate Virginia verfügte, womit die Zahl der beschlagnahmten Grüben auf 78 angestiegen ist.