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Amtliche Bekanntmachnage«.
Futterschrot für die Schweinezuchtbetriebe.
Es ist Aussicht vorhanden, dag der Kommunalverband auch für die Schweine zucht betriebe durch Vermittlung der Dürtt. Landesfuttermittelstelle Futterschrot zur Verfügung gestellt bekommt.
Den Schultheißenämter« gehen daher mit heutiger Post Bestellscheine für genanntes Schrot mit dem Auftrag zu, die beteiligten Kreise auf die Möglichkeit des Schrotbezugs aufmerksam zu machen und die eingegangenen Bestellungen bis spätestens 8. Dezember ds. Js. dem Oberamt vorzulegen.
Im übrigen wird auf den den Schultheißenämtern unterm 18. Nov. ds .Js. zugegangenen oberamtl. Erlaß, betr. Zuweisung von Brotgetreide zu Futterzwecken, verwiesen.
Calw, den 2. Dez. ISIS.
K. Oberamt: Binder.
Bekanntmachung-es Meöi;jn,rlrolleginms, Tierärztliche Abteilung, betr. Verlängerung -er Btobachtnngsfrift für von antzerhalb Württembergs emgeführte Schweine nnv Kennzeichn»"', solcher Schweine.
fl) In Rückficht darauf, daß bei Maul- und Klauenseuche die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit gegenwärtig oft ungewöhnlich lang ist, wird zur Abwehr dieser Seuche auf Grund des § 170 Abs. 2 der Verfügung des K. Ministeriums des Innern vom 11. Juli 1912, betreffend Ausführungsvorschriften zum Viehseuchengesetz (Reg.-Bl. S. 293 ff.), die Dauer der in der Bekanntmachung des Medizinalkollegiums, Tierärztliche Abteilung, vom 2b.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Die Schilderung des russischen Ta-! gesberichts vom 29. November über die Kämpfe bei! Illuxt-Kafimirski ist frei erfunden. Bei der Armee ! des Generals Grafen von Bothmer wurden vor- ^ gehende schwache Abteilungen der Russen von den Vorposten abgewiesen.
Balkankriegsichauplatz. Westlich des Lim wurden Boljanic, Plevlje und Iaöuka besetzt. Südwestlich von Mitrowitza wurden 4099 Gefangene und 2 Geschütze eingebracht.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.
(WTB.) Wien, 2 Dez. Amtliche Mitteilung vom 2. Dezember mittags:
Russischer Kriegsschauplatz. Nickfts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz. Die Italiener erneuerten ihre Angriffe auf den Vrücken- ivpf von Tolmein und auf unsere Bergstellungen nördlich davon. Box dem Mrzli Brh brachen drei,
> or dem Bergrücken nördlich von Dolje zwei Bor- 'köhe des Feindes zusammen. Am Tolmeiner ' rückentops zerstörte die italienische Artillerie die Ortschaften hinter unserer Front. Der Brückenkopf stand stellenweise wieder unter Trommelfeuer und wurde von sehr starken Kräften mehrmals vergeblich angegriffen. Bei Oslavia versuchte die feindliche Infanterie unter dem Schutze des Nebels dnrchza- brechen. Abteilungen unseres Infanterieregimet» Nr. 57 schlugen hier drei Stürme ab. Sonst kam es zu keinen gröyeren Znfateriekämpfen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Hente früh sind wir in Plevlje eingerückt. Die Einnalxme der Stadt war das Ergebnis hartnäckiger Kämpfe. Die über den Metalka-Sattel vordringende Kolonne hatte gestern den Feind bei Boljanic geworfen, die über Priboj anrückende Gruppe die Höhen nördlich von Plevlje gestürmt, eine dritte die Montenegriner bei Iabuka vertrieben. Unsere Truppen würden von der mohammedanischen Bevölkerung mit Jubel begrüßt. Der Rückzug der Montenegriner geht zum Teil fluchtartig vor sich. Südwestlich von Mitrowitza brachte ein österreichisch-ungarisches Halbbataillon 4000 serbische Gefangene. 2 Geschütze und 100 erbeutete Pferde ein. Die Bulgaren setzen die Verfolgung aus Djakova fort.
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Die Türken siegreich in Mesopotamien.
(WTB.) Konstantinopel, 8. Dez. Amtlicher Bericht des Hauptquartiers: An der Jraksront veHol- gen unsere Truppen den Fe-ind energisch, um die Niederlage der Engländer zu vervollständigen. Wir haben festgestellt, daß die feindlichen Verluste in den Kämpfen vom 23. bis 26. November 5000 Mann übersteigen. Abgesehen davon, verlässt eine Reihe demoralisierter Offiziere und Soldaten ihre Truppenteile, um sich in die Umgegend zu retten. Der Feind hat an einem einzigen Tage mit seinen Dampfschiffen ungefähr 2900 Verwundete fortgeschafft. Da der Feind seinen Rückzug auch in dem stark befestigten Azizie nicht hat zum Stillstand bringen können, hat er versucht, sich mit seiner Nachhut unter dem Schutze seiner Monitor? 15 Kilometer südwestlich dieser Oertlichkeit zu halten, aber
Oktober 1915 (Staatsanzeiger Xr. 253) angeordnete« polizeilichen Beobachtung bis auf weiteres für sämtliche von außerhalb Landes nach Württemberg eingeführten Schweine auf zehn Tage festgesetzt.
(2) Zur wirksamen Durchführung der lOtägigen polizei- > lichen Beobachtung wird die Kennzeichnung derjenigen Schweine, die fich bei der Einführung im Besitze von Händ- , lern befinden, auf Grund und nach Maßgabe des § SS Abs.
, 1 der genannten Ministerialverfügung angeordnet. Diese Kennzeichnung ist bei Einführung der Schweine im - Eisenbahn- oder Schiffsverkehr durch den beamteten Tier-! jarzt, Lei Einführung auf dem Landweg durch die Otts-! Polizeibehörde des württembergischen Grenzorts unverzüg-! lich auf Kosten des Einführenden (vgl. Art. 2S des Aus-! ! führungsgesetzes zum Viehseuchengesetz, Reg.-Bl. 1912, S.! 279) zu veranlassen. '
j (3) Im übrigen bleiben die Bestimmungen der diesseitigen Bekanntmachung vom 25. Oktober 1915 unberührt. Stuttgart, den 23. Nov. 1915. !
Für den Vorstand: Beißwänger. !
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Bekanntmachung. j
Die Maul- und Klauenseuche
ist in Renningen, desgleichen in Simmersfeld und Aeberberg OA. Nagold erloschen. Der Bezirk Lronberg ist wieder sen- chenfrei.
Calw, den l. Dez. 19117. .
K. Oberamt. !
Oberamtmann Ripp mann. !
Bekanntmachung des stellv. Generalkommandos XIII. (K. W.) Armeekorps.
Aus verschiedenen Landesteilen werden Klagen über die Tätigkeit von Geschäftsreisenden und Hausierern vorgebracht» die' Angehörige von im Felde stehenden oder gefallenen Soldaten aufsuchen, um sie zur Bestellung von vergrößerten Photograph,schn Bildern und Eedenkdlättern der Soldaten (meist mit Umrahmungen und Verzierungen oder in sonstigen Aufmachungen) zu veranlassen. Geklagt wird nicht bloß über die hartnäckige und taktlose Aufdringlichkeit mancher Reisenden, sondern auch über die Ausbeutung vieler unerfahrener Leute durch unverhältnismäßig hohe Preise für geringwertige Lieferungen und über die Verbreitung von geschmacklosen der Förderung- der Kunst und des Kunstverständnisses im Volk schädlichen Erzeugnissen.
Insoweit diese Geschäftsreisenden pp. hiebei Angaben über Truppenteile und sonstige nähere militärische Bezeichnungen fordern, ist besondere Vorsicht wegen Verdachts mißbräuchlicher Sammlung und Verwertung solcher Angaben geboten:
wird vor diesen Verkäufern dringend gewarnt.
Stutt g a r t. Sen 29. Nov. 191b.
durch einen in der Nacht vom 30. November zum k. Dezember von uns unternommenen überraschenden Angriff wurde der Feind gezwungen, sich weiter in der Richtung auf Kut-el-Ammora, 170 Kilometer südlich von Bagdad, zurückzuziehsn. Wir fanden in der Stadt Azizie und ihrer? Nachbarschaft viel Mundvorrat, Munition und verschiedenes Krieqsgerät. Unsere in der Umgebung entsandten Krieger erbeuteten etwa 100 Kamele des Feindes. Wir stellten fest, daß der Feind auf seinem fluchtartigen Rückzug mehrerer Kisten Munition in den Tigris geworfen hatten. Die Engländer teilten,, um! ihre Niederlage zu verheimlichen, Ser Bevölkerung in der Umgegend mit, daß sie einen Waffenstillstand mit uns geschloffen Hütten. Non vier Flugzeugen. die wir dem.Feinde abaenommen haben, wurden drei wieder hergestellt und führen fetzt über den feindlichen Reihen ihre Flüge aus.
Berlin, 2. Dez. Die „Berl. Ztg. a. MO meldet aus Konstantinopel .Die Bedeutung des großen Er-! folges über die Engländer im Irak liegt an der: Teilnahme der arabischen Stämme am Kampf,: deren die Engländer ganz sicher zu sein glaubten.! Einer der stärksten and angesehensten Stämme schlug sich endgültig auf die türkische Seite. Die zu den Türken übrgetretenen Stamme nahmen auch jetzt die Verfolgung der Engländer auf.. Bisher sind die Engländer schon 110 Kilometer zurückaewicheu.
Die bulgarische Gesamtbeute. !
(WTB > Sofia, 2. Dez. Amtlicher Bericht vom 3». Nov..! Unsere Truppen führen ihre Offensive über PrizreM» hinaus fort. Seit dem Anfang des Krieges gegen Serbien (14. Otz tober) bis zur Einnahme von Prizrend (29. November) haben wir den Serben folgende Beute abgenommen: 59 999 Gefangene, 285 Geschütze. 138 Artilleriemunitionswagen, ungefähr 199 999 Gewehre, 38 689 Granaten. 3 Millionen Gewehrpatronen. 2359 Eisenbahnwagen und 63 Lokomotiven. Nach der Einnahme Kichewos und von Krusewo haben wir Brodi auf der Straße Krchewo—Prilep besetzt. Auf der! Front der englisch-französischen Truppen keine Veränderung.
Die gesamten englischen Verluste.
London, 2. Dezember. Die gesamten britischen Verluste bis zum 9 November betragen:
Uns -cm französischen KrirgSschanplatz.L Getötet u.yestorb. 4610Osfiziers, 69272Mannschaften Verwundet 9754 „ 240283 „
Vermißt 1583 .. 54447
Im MMelmeer: Getötetu.gsttorb.1504Osfiziere, 21531 Mannschaften, Verwundet 2856 „ 70148 „
Vermißt 350 „ 10211
Ans de» anderen Kriegsschauplätzen:
Getötet u. gestorb. 227 Offiziere, 2052 Mannschaften, Verwundet 337 „ 5587 „
Vermißt 75 3223 „
Flotten- und Marinesoldatcn:
Getötet u. gestorb. 589 Offiziere. 9928 Mannschaften. Verwundet 161 „ 1120 „
Vermißt 52 „ 310 „
Zusammen: 510 530.
Die Veröffentlichung geschieht natürlich nur, weil England von seinen Bundesgenoffen wegen allzugroher Zurückhaltung immer angegriffen wird.
Vorstehende, im ..Staatsanzeiger" Nr. 281 erschienene Bekanntmachung wolle die Bezirksbevvlkerung beachten.
Calw, Sen 1. Dez. 1915.
L Oberamt: Binder.
Englische Truppenkonzentration in Aegypten.
Wien, 2." Dez. Die „Wiener Allgemeine Zeitg." läßt sich. Laut „Deutscher Tageszeitung", aus Kon- stantincpel drahten: Im westlichen Teil von Aegypten werden große Zulam menziehungen englischer Truppen beobachtet. Aus Kairo wird dazu berichtet,, in Port Said werden viel Kriegsmaterial und Automobils. offenbar nach dem westlichen Aegypten,, eiris-sschffft. Bei Tel El Kober werden 90 000 Mann britische S-oldatew zusammengezogen.
Die Balkanlage.
Griechenland und die Zentralmächte.
Rotterdam, 2. Dez.. Die „Morning-Post" will nach einer Draht Meldung an den „Lokal-Anzeiger" aus diplomatischer Quelle erfahren haben, daß Tbutschland und Oestereich-klngarn die griechische Negierung Vahin verständigt haben, doch, wenn die Forderungen der Alliierten bewilligt würden und Saloniki zur Basis der Operationen der Ententemächte werde»' sollte, dis Zentralmächte das griechische Gebiet nicht länger als das Gebiet eines befreundeten Senates assehen könnten.
Griechenland vor der Entscheidung.
(WTB:) Athen, 2. Dez. Die „Agrnce Harms" meldet: Ministerpräsident SkuluSis hatte eine lange Unterredung mit dem König, der, wie die Zeitungen melden, die Ansicht der Regierang vollkommen- teilt. In einem dringlich einbern- fencn Ministerrat berichtete der Ministerpräsident über seinem Meinungsaustausch mit den Gesandten des- Bierverba ndss. Der Ministsrrat erörterte alle Möglichkeiten der Lage. Es entspann sich ein« lange Auseinandersetzung über die Haltung, die Griechenland unter den vorliegenden Umständen einzunehmenr hat. Der Chef des Generalstabs wohnte der Beratung bei.
Lugano, 2. Dezr Der „Corriere della Sera" berichtet laut einer hiesigen Draytmeldung an die „Voss. Ztg." aus Athen: Die Regierungspresse bedauert, daß gerade der französische Vertreter die neue Note überreicht habe. Die Zustimmung zu den Forderungen des Bierverbandes würde zum Krieg mit den Mittelmächte« und Bulgarien führen. Sarail sei an diesen Forderungen schuld. Es stt unbegreiflich, daß die Engländer und Franzosen das verfehlte Unternehmen nicht einfach aufgeben, nachdem sein Zweck, die Serben zu retten, mißglückt sei. (Auch in Griechenland scheint man noch nicht cinzusehen, daß der ganze Rummel von und für England gemacht ist.) Die Bevölkerung ist auch durch die bestätigte Besetzung der Insel Milos erbittert. Die Engländer gestatten keinem griechischen Fahrzeug, nicht einmal den Postdampfern, sich der Insel zu nähern. Nicht nur der griechische Eeneral- stab, auch verschiedene höhere Beamte find für unbedingten Widerstand. Auf den König habe die Note den schlechtesten Eindruck gemacht. Die Lage verschlimmert sich, und während von Abrüstung gesprochen wird, finden eifrig Rüstungen statt.
Wien, 2. Dez. Aus Konstantinopel läßt sich lt. „Deutsch. Togeszeitg." die „Zeit" drahten, daß Griechenland alle seine Reserve-Offiziere ohne Unterschied des Jahrgangs einberust. Die griechischen Blätter stellen fest, daß der Stand der griechischen Armee gegenwärtig eine halbe Million betrag«.
Griechenland rüstet weiter.
Frankfurt, 2. Dez. Aus Genf meldet die „Frankfurter Zeitung": Laut einer Athener Meldung fran-
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