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SchwarzrvAder Tageszeitung

Nr. 6

Shaw HAI den Beilen den Spiegel vor

Bissige Bemerkungen zu de» Vernichtungspliinen gegen Deutschland

DRV Stockholm. 7. Januar. Der irische Dichter, ernard Shaw hat zu den englischen Vernichtungsplanen^ denen die Zerschlagung Deutschlands proklamiert wird, einig« üssige Bemerkungen gemacht. Shaw denkt etwas anders über >iese Fragen als Churchill, Vansittart und Konsorten. Er nennt fliese Vernichtungsplänefeigen Unfug und unverschämte An- Imaßung" und hält den Briten und ihren Bundesgenossen vor, »atz sie einen Krieg ohne Ritterlichkeit führen.

Zu dem Thema .Friegsverbrechen" verweist Shaw dreEng - »ander auf ihre Grausamkeiten, die sie begehen, rndem Le Bomben auf deutsche Städte abwerfen, von denen, wie er Ausdrücklich feststellt,ei»ige der größten zweifellos auf Krnder- tzärten und Krankenhäuser" gefallen sind. Ms vorgeschlagen wurde, diese Methode der Kriegführung zu verbieten, da sereN Dolche Vorschläge von englischer Seite abzelehnt worden.Kon­ten wir behaupten", so sagt Shaw,daß die schlimmsten Taten per Nazis schrecklicher waren als das Krepieren einer Bombe Kon der Größe einer Londoner Litfaßsäule in einem Kinderheim H« Berlin oder Bremen?"

j Shaw schließt seine Randglossen z« dem britischen Vernich» kingswahn mit der Versicherung, daß die englischen Argumente und Vorschläge zur Zerschlagung Deutschlands und Vernichtung des deutschen Volkes die Deutschen nur dazu veranlassen könnten, die Zähne zusammenzubeiße» in dem Entschluß,lieber im letzten Graben zu sterben, als zu kapitulieren".

' Shaw verwirft die Nachkriegspläne der Engländer durchaus »icht in Bausch und Bogen, aber er behält sich seine eigene; Meinung dazu vor und wird «icht müde, den Engländern immer oieder einen Spiegel vorzuhalte«, in dem sie ihre grausame Zratze sehen. Shaw kann sich eine solche Kritik leisten. Die mglischen Hatzfanatiker muffe« es sich immer wieder gefallen lassen, daß er ihnen Wahrheiten sagt, die sonst niemand in Eng­land auszusprechen wagt. Am bemerkenswertesten an den bissigen blossen Shaws sind seine Ausführungen zum anglo-amerikani- chen Luftterror. Shaw bestätigt, was durch die Tatsache längst aller Welt bekannt geworden ist, daß die Luftgangster und Mordbanditen sich mit Vorliebe Krankenhäuser und Kindergär­ten zum Ziel ihrer Bombenwürfe nehmen. Er klagt die Briten «nd ihre Bundesgenosse» des Mordes an Wehrlosen an.

Shaw kennt die deutsche Seele bester als Churchill und Kom- »kizen, als Vansittart, H. G. Wells und andere Hatzapostsb Mchen Stils. Er weiß, daß, je wilder sich der britische Ver» lichtungswahn gegen Deutschland austobt, der deutsche Kampf» sille um so fanatischer wird. Der Führer hat den Engländern immer wieder versichert, daß es das Wort Kapitulation im! «rutschen Sprachschatz nicht gibt. Shaw bestätigt den Briten, datzj ie Deutschen lieber im letzte« Graben zu sterben bereit sind, als zu kapituliere«.

Englands Furcht vor den USA

Auch die Labour Party ist in Sorge

DNB Stockholm, 7. Januar. Je näher die internationale Währungskonferenz heranrückt, zu der die USA. ein­geladen haben, desto mehr verstärkt sich in maßgebenden bri­tischen Kreisen die Furcht vor dem Verbündeten jenseits des Atlantiks. Im Blatt der Labour Party wendet sich E. D. H. Cole, der wirtschaftliche Haupttheoretiker der Partei mit bemer­kenswerter Schärfe gegen die amerikanischen Bemühungen, Eng­land an m Eoldstandard.rurückrufükren. Er erklärt:

Wenn wir das Pfund durch Rückkehr zum Goldstandard an den amerikanischen Dollar binden, sind wir gezwungen, alle Wechselfälle der amerikanischen Wirtschaft mitzumachen. Wir hätten dann Vollbeschäftigung, wenn die Vereinigten Staaten sie haben, und Arbeitslosigkeit, wenn drüben eine Wirtschafts­krise herrscht. Das wäre alles noch schön und gut, wenn wir uns -darauf verkästen könnten, daß die Vereinigten Staaten aus die Dauer eine Politik der Vollbeschäftigung treiben würden. Aber Dlaubt jemand, daß wir uns darauf verlassen können? Ich unter «keinen Umständen."

Cole sagt dann den USA. einige sehr unangenehme Wahr­heiten. Er erklärt:Die Vereinigten Staaten sind noch so weit von einer wirklich sicheren Beherrschung ihrer eigenen Volks­wirtschaft entfernt, daß wir es uns in England einfach nicht steiften können, uns darauf zu verlassen, daß in den USA. keine Wirtschaftskatastorophen mehr Vorkommen wie in früheren Jäh­sten. Wir können es uns weiterhin nicht leisten, England auf «Gnade und Ungnade den "wirtschaftlichen Strömungen in den Vereinigten Staaten auszuliefern, dem Land, in dem der Kapi­talismus und gleichzeitig auch die wirtschaftliche Spekulation am stärksten sind."

f In den Vereinigten Staaten selbst ist man allerdings der Ueberzeugung, daß.England gar keine andere Wahl bleibt, als stch auch wirtschaftlich der amerikanischen Uebermacht unterzu- Ordnen. So heißt es beispielsweise in einem Artikel der viel­genannten ZeitschriftLife":England kann sich nicht selbst er­nähren. Es muß Nahrungsmittel einsühren. Seine Frage: Wie können wir uns ernähren?" hängt ab von der Frage: "Wie können wir exportieren?" Diese Frage kann nur von den Ver­jüngten Staaten beantwortet werden. Es fehlt England an Roh­stoffen für die Fertigwarenausfuhr. Ein großer Teil seines Ma­schinenparks ist nach USA.-Maßstäben veraltet. Wenn Amerika eine Politik des Freihandels und des freien Wettbewerbs ver- folgt, können wir vielleicht auf eine Wiederbelebung des pri- vaten Unternehmungsgeistes in England hoffen. Die Engländer können dann unserer Führung in der Luftfahrt, in der Wäh­rungskontrolle und andere« wirtschaftlichen Schlüsselstellungen folgen."

Die Stimmung iu USA.

DNB Genf, 6. Jan. Ueber den Stand der Dinge in der USA. ließ sich die ZeitungGlasgow Herald" von dem nach mehr­monatigem Besuch in den USA. wieder in England emgetros- fenen Professor an der Universität Glasgow, Dr. I. M. Macin­tosh, Errichten. Der Gelehrte betonte, er habe genügend Gele­genheit gehabt, um Eindrücke über die politische Zukunft der, USA. zu sammeln. Je länger dieser Krieg dauere, desto stärket mache sich ein Gefühl der Selbstzufriedenheit in der USA.-Ve-, völkerung breit, das man besonders in der Geschäftswelt und' in den gebildeten Kreisen spüre. Sie lasse der Krieg mehr uns mehr kalt.

Eines würdigt man wahrscheinlich in England viel zu wenig, das ist das hohe Maß an Unbeliebtheit der Roosevelt-Regierung und deren Innenpolitik", so hebt der englische Gelehrte hervor. Das falle heute in Amerika besonders auf. Roosevelt habe, vom innerpolitischen Standpunkt aus gesehen, besonders an Ansehen, verloren. Seine Maßnahmen begegneten in vielen Teilen ders L-effentlichkeit wachsendem Widerstand. Diese Gegner seien der« Auffassung, daß die Rooseveltregierung zu verschwenderisch mit Saatsgeldern umgehe. Aber der Streit zwischen Republikaner» und Demokraten sei mehr innenpolitischer als internationale» Natur. Selbst die größten Feinde der Rooseveltschen Jnnenpoli^ stk würden sich lehren Endes für die internationale Zusammsa-f arbeit ansfprechcn 1

Britischer Terrorbomber flogen über Schweden Nach und von Stettin

DNB Stockholm, 7. Januar. Der schwedische Wehrmachistab gibt: eine amtliche Mitteilung heraus, in der gesagt wird, daß ein« große Anzahl fremder Flugzeuge in dör Nacht zum Donnerstag über die Westküste zwischen Halmstad und Falsterbo flog und erst an der Süd- und Ostküste der Provinz Schonen schwedische» Gebiet wieder verließ. Am frühen Morgen des Donnerstag flog eine weitere große Anzahl fremder Flugzeuge von Osten uns Südosten her über Schweden und verließ zwischen Halmstad un« Falsterbo schwedisches Gebiet. Die schwedische Luftabwehr tra» von einer Anzahl von Stellen aus in Aktion. Infolge der Wetters Verhältnisse konnten die Flugzeuge nicht gesehen werden. Au» diesem Bericht geht einwandfrei hervor, daß die britischen FluM zeuggeschwader bei dem Angriff auf Stettin ihren Weg hin und zurück über Schweden nahmen. Dieser Schluß wird auch in einem Bericht aus Malmö inStockholms Tidninigen" aus der am« lichen Mitteilung des Wehrmachtstabes gezogen. !

In einer Meldung aus Aengelholm inStockholms Tiddnin« gen" wird berichtet, daß eines der fremden Flugzeuge in de« Gegend von Klippen Flugblätter mit deutschem Text abgewor» fen habe, die zweifellos für Deutschland bestimmt waren.

Der Angriff der Schnellboote

Fünf Dampfer und «in Bewacher versenkt

DRV Berlin, 7. Januar. Zum ersten Male in diesem Krieg« Dießen unsere Schnellboote wie der Wehrmachtbericht anr « 7 . Januar meldete unter die englische Küste bis Lands End vor und versenkten fünf Schiffe mit 1? 50V BRT. und einen Be­wacher. Mehrere Schiffe wurden außerdem noch torpediert.

Unsere Schnellbootslottille hatte iu den ersten Morgenstunden des 6. Januar ihre Stützpunkte zum Einsatz gegen den englischen Küstenverkehr veAassen. Das hierfür ausgewählte Seegebiet an «er Südspitze der Grafschaft Cornwall lag im Vergleich zu den «bisherigen Operationsgebieten unserer Schnellboote so weit ent­fernt von ihrem Einsatzhafen, daß der Gegner, wie der Verlauf Ker Ereignisse bewies, sich völlig sicher fühlte.

Als unser Verband gegen 2.3V Uhr in der Nähe der beiden südwestlichsten Landzungen Englands, Lands Ends und Lizard Kead, stand, vernichtete er zuerst zwei Bewacher, die trotz Hell­mern Mondschein und einwandfreier Sicht bei mäßiger Atlantik­dünung und leichtem Wind also den denkbar ungünstigsten Voraussetzungen für einen Schnellbootangrisf in naher Ent­fernung als Voraussicherung ihre« Kurs zogen. Für die deutschen Voote wurde daraufhin vom Verbandsfllhrer höchste Angriffs- Bereitschaft befohlen. Der Umstand, daß in diesem westlich ge­legenen Seegebiet bisher niemals deutsche Schnellboote beobach­tet worden waren, mußte günstige Voraussetzungen für den bevor­stehenden lleberraschnngsangrisf bieten.

- Langsam liefen die ersten Schatten des Geleitzuges unter star­ker Nachsicherung, unter der sich auch ein Einschornstein-Zerstörer befand, dem inzwischen ausmarschierten eigenen Verband vor die Rohre. Selbst die feindliche Sicherung hatte unseren Verband «icht bemerkt. Kurz vor 3 Uhr eröffnete eine Bootsgruppe mit! der Torpedierung von zwei Schissen das Gefecht. Das eine, ein düvv BRT. großes Troß- oder Werkstattschiff mit vier Masten,' Krach unter der Wucht der Detonation auseinander, das andere, «in Frachter von 3VV0 BRT., überdauerte das Ende des elfteren, «essen beide Teile rasch absanken, nur um kurze Zeit.

> Bei dem nun folgenden zweiten Anlauf erzielte dieselbe Bootsgruppe einen Treffer in einem Dampferpulk. Unmittelbar darauf erfolgte eine heftige Detonation, doch konnten deren Aus­wirkungen im Verlaus der sich nun überstürzenden Ereignisse nicht mehr beobachtet werden. Es ist jedoch anzunehmen, daß mehrere Schisse beschädigt wurden.

f Inzwischen hatten die anderen Boote weiter auf das Geleit nugehalten und standen, trotz der nun stärker werdenden Abwehr,! mur wenige hundert Meter von ihrem Ziel entfernt. In um­fassendem, geschloffen und schulmäßig geführtem Angriff, an dem «auch die Abwehr nichts ändern konnte, wurden weitere Schiffe! storpediert. Dabei sanken ei» vollbeladener Tanker von 3000! IBRT., dessen Schwerölladung noch brannte, als das Schiff längst! Mtergegangen war, und ei» ebenfalls beladenes Schiff von 1500; Tonnen. Den letzten Torpedo, den unsere Boote noch zur Ver»! aügung hatten, schaffen sie auf de« Schlußbewacher und ver­renkten ihn. Das Fahrzeug ging fast augenblicklich unter.

Nachdem untere Boot: den letzten Torpedo verschossen hatten,- muhten die Operationen avgevroryen weroen. Per>oneue Aus­fälle oder Schäden waren deutscherseirs während dieses einstün-. igen Gefechts nicht eingetreten, so daß dieser bisher westlichste Angriff deutscher Schnellboote ein voller Erfolg wurde.

Dr. Goebbels sprach vor Truppensührern

DRV Berlin, 7. Jan. Reichsminister Dr. Goebbels sprach am Freitag in Berlin vor einer Anzahl höherer Truppenführer aus jdem Osten sowie Kommandeuren und Offizieren der im Raum von Berlin stationierten Truppenteile. Dr. Goebbels stellte in «einer Rede die Zusammenhänge zwischen militärischer und po­litischer Kriegführung dar und leitete von den aus der engen 'Verschmelzung politischer Intelligenz und militärischer Macht­mittel entspringende« »nevschönrlichen Energien die Gewißheit Unseres Sieaes »d

Die Befestigungen der Küstengebiete des Mittelmeeres

DNB Berlin, 6. Jan. Ebenso wie der Atlantik-Wall im Nor­den und Westen von Europa wurden in-wischen auch die Küsten­gebiete des Mittelmeers befestigt. Ein Pionierbataillon im Ab­schnitt einer einzigen Infanteriedivision meldet im Mittelmeer­raum für das Jahr 1943 die V-rleoung von 102 532 Minen. Gleichzeitig wurden auf den Küstenstreifen des Mittelmeers Hindernisse angelegt und Flammenwerfer eingebaut, die nicht nur die Panzergräben sichern, sondern, weit voraeschoben, eine erste Sicherungslinie von Widerstandsnestern bilden, die mit Geschützen kleinere Kalibers ausgestattet sind.

Einer anglo-amerikanische Invasion steht ein« Vefesticnmgs-^ anlaoe vongigantischen Ausmaßen entgegen, die gesamte Front svon Norwegen über Dänemark, entlang der deutschen Nordsee-, Mte, am Kanal und am Atlantik ist in einer Länge von etwa! üOOO Kilometern ein Befestigungsmerk von Bunkern und Kampf-! ständen, mit Tausenden von Geschützen aller Kaliber und einer' ckamvferürobten Trnpve. ,

' Aendernngen im französische» Kabinett

f DNB Paris, 7. Januar. ImStaatsanzeiger" werden folgend^ Ernennungen bekanntgegeben: Der bisherige Staatssekretär füts Information, Paul Marion, wird zum Staatssekretär beim Regierungschef ernannt. Der bekannte Publizist und Rundfun« fprecher Philippe Henriot wird zum Staatssekretär für In« Formation und Propaganda ernannt. >

Weiterhin wird der Minister für Volkswirtschaft und Finan», zen, Cathala, interimistisch mit den Funktionen eines Staats^ sekretärs für Wirtschaft und Ernährung betraut. Er wird auf diesem Posten den bisherigen Minister Bonnafous ersetzen, dessen! Mücktrittsgesuch angenommen wurde. ^

s Der zum Staatssekretär für Information und Propaganda er-. Kannte Publizist und Redner Philippe Henriot studiert« Literatur und klassische Sprachen und wandte sich der Gymnasial« lehrerlaufbahn zu. 2m Jahre 1932 wurde er als Abgeordneter pon Bordeaux in die Kammer gewählt, wo er durch feine mutigen Interventionen gegen die Kommunisten auffiel. Auch in der Skandalaffäre Stavisky griff er durch eine einflußreiche Red« ein und zwang damit das Kabinett Chautemps zum Rücktritt Er wurde nach dem Zusammenbruch Frankreichs 1940 einer der überzeugtesten und energischsten Vorkämpfer für die nationale Revolution.

Neues vom Tage

Die Zukunst Finnlands mutz garantiert sein" Schwedisches Interview mit dem finnischen Finanz- minister Tanner

, DRV Stockholm, 7. Januar.Svensa Dagbladet" gibt i» einer Meldung aus Helsinki ein Interview wieder, das ein eigen nach dort entsandter Mitarbeiter mit dem finnischen Finanz­minister Tanner hatte. Tanner stellte u. a. fest, daß selbst die­jenigen, die früher eine gewisse Aktivität für einen Separat­frieden entfalteten, eingesehen haben, daß Finnland angesichts der Forderung der Moskauer Konferenz nach bedingungsloser Kapitulation zur Zeit keine Möglichkeit für einen solchen Frie­den habe.

Bedingungslose Kapitulation können wir nicht annehmen, darüber sind alle einig, ebenso wie über die Tatsache, daß wir einen Frieden anstreben müssen, der unsere Zukunft garantiert."

DNB Helsinki,- 7. Januar. Zur bolschewistischen Behauptung über dieHungersnot" und daslangsame Aussterben" in Finn­land erklärtKarjala", daß diese ewige Masche der Feindagita­tion, die nunmehr auch noch von Seiten der Anglo-Amerikaner unterstützt werde, im finnischen Volk nur Heiterkeit auslösen könne, noch dazu, da man solcheErkenntnisse" in finnischer Sprache verbreite und sich daher jedermann zum eigenen Er­götzen und der Unbekümmertheit überzeugen könne, mit der man den größten Unsinn in die Welt zu setzen wage.

In Finnland, so erklärtKarjala". ist die Ernährungslage zur Zeit so gut wie nie zuvor im Kriege. Nicht nur die ein­heimische Ernte ist im abgelaufenen Jahr 1943 um Prozent größer gewesen als die bereits gute Ernte des Vorjahres, son­dern darüber hinaus haben auch Deutschland und Dänemark mit ihren Lebensmittellieferunaen dem finnischen Volk auf längere Sicht das tägliche Brot gesichert. Das Wintergetreide stehe in Finnland nach der langen und milden Herbstzeit 1943 erneut so gut wie kaum je zuvor. Und was das Aussterben anbetreffe, so Erfreue sich das finnische Volk an der Schwelle des neuen Jahres allenthalben dankbaren Herzens eines Geburtenüberschusses, der seit der Jahrhundertwende den höchsten Stand erreicht hat.

Man möge diese Tatsachen in der Erfinderzentrale bolsche­wistischer Kriegshetzer und bei deren Nachrednern freundlich^ zur Kenntnis nehmen zum Wohls der Erkenntnis, daß man dem finnischen Volk mit solchen vielfach abgedroschenen Redensarten nicht mehr kommen kann.

USA.-Volkstufenweise in den Krieg geleitet Fortune" gibt die Kriegsschuld Roosevelts zu

DRV Genf, 7. Jan. Die bekannte amerikanische Monatszeit-i -schristFortune" macht geradezu sensationelle Ausführungen« jiiber die Kriegsschuld Roosevelts. Sie stellt fest, dev USA.-Oefsenilichkeit sei die Frage, ob sie Krieg oder Friede» .wolle, nie so klar wie den europäischen Völkern vorgelegs worden. Man habe viemehr das amerikanische Volk stufen« weise i*n den Krieg geleitetdurch einen Prozeß dis« kreier Allmächtigkeit und fabrizierter künstlicher Unvermeid­lichkeiten". Die unter Roosevelts Führung stehende USA.-Regie- rung habe die Amerikaner gewissermaßen an den Rockschößsr» in diesen Krieg hineingezogen.

Der schlictzliche verzweifelte Gegenschlag bei Pearl Harbour habe nur die vollendete Tatsache legalisiert, denn geographisch' sei es für die amerikanische Oeffentlichkeit unmöglich gewesen^ sich wirklich bedroht zu fühlen. Das Gefühl des BedrohtseinS sollte ihr durch Pressehysterie und falsche Luftalarme eingeflößt werden, die den Amerikanern den Eindruck vermittelten, al», dringe der Feind durch das Fenster in Farm von Luftangriffe^ durch die Haustür in Gestalt einer Invasion oder sogar durchs den Fußboden als die sogenannte Fünfte Kolonne Jberoameri> kas in die USA. ein.

! Schnell aber sei Ernüchterung eingetreten und man nehme in der breilen Masse eine kritischere Haltung dem Kriege gegen^ über «in. Als Gründe hierfür nennt die Zeitschrift die jetzt an« steigenden Menschenverluste, die unfreiwilligen Opfer, die schon« tzroß seien und noch immer größer würden und die internes und internationalen politischen Folgen des Krieges, die lang« säm sichtbar würden.

Moskau wird immer deutlicher

^ DRV .Genf, 7. Jan. Die Sowjetbotschaft in Washington ver- ' oftentlicht in ihrem Pressedienst einen Artikel, der sich in nicht fnißzuverstehender Weise mit dem polnischen Problem, befaßt.! Es heißt darin u. a daß die Sowjetarmee im Jahre 1939 Wesb- Weißrußland und die West-Ukrainevom Joch der polnischen Unterdrücker befreit" habe. Moskau sehe diese früher zu Polen gehörenden Gebiete heute als rechtmäßigen Besitz der Sowjet­union an. In einer großen Sitzung des Obersten Sowjetrates serendie Wünsche der Bevölkerung akzeptiert und diese Getbreüe I« dt« Sowjetunion ausgenommen worden"» ^