hieve neu hinaus vdürfnis >en Sol- verschie- :r Geld- !n man- i Stutt- werden. i besvn-
:i, Calw, n, Calw.
IM
'S
Vl.
ihrend
>v 148.
l einen
hten
. d. Bk.
- «r-
ZW
"..El
Nr. 271.
Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.
90. Jahrgang.
sH-
irrs
Bezirk Talw für die einspaltige Reklamen rs Psg. Schluß für
>-Zn
Borgiszeile w Psg.. außerhalb desselben 12 Psg., Jnscratannahnie 10 llhr vormittags. Leleson g.
Freitag, den 18. November 1915.
Bezugspreis.- In der Stadt mit LiLgerlohn Mk. 1.2S vierteljährlich, Post. bezugSpreiS für den Ott«- und Nachbarortsverkehr Mk. 1.20, im Fernverkehr Mk. 130. Bestellgeld in Württemberg M Psg-, in Bayern und Reich 42 Psg.
Die Bulgaren vor Monastir.
DieamerikanischeNeutralitätspolitik.
Ävenn die „Times" recht unterrichtet ist und iticht etwa auch wie Reuter nur darauf bedacht ist, die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und den Zentralmächten zu trüben, so ist man in Washington wieder gehörig an der Arbeit, die Pflichten der Neutralität zu üben. Die amerikanische Regierung hat schon seit Kriegsbeginn ihre klare neutrale Haltung aufs beste bewiesen, daß sie alle Maßnahmen, die sie im Sinn hatte, zu treffen, dem englischen Pressebureau auf irgend eine Weise zugänglich machte, damit man in London ja nicht unnötig lang auf die Folter gespannt wurde. Diesmal ist zur Abwechslung die „Times" in der Lage, die Schritte zu kennzeichnen, die die Washingtoner Regierung anläßlich des „Ancona"-Falles, bei dem zufälliger Weise auch wieder Amerikaner Schaden gelitten haben sollen, einleiton will, um das Leben und Eigentum der amerikanischen Bürger zu schützen. Der amerikanische Botschafter in Wien hat den Auftrag erhalten, auf informellem Wege eine Antwort auf folgende Fragen zu verlangen: 1. Führte das Unterseeboot, das die „Ancona" torpedierte, die österreichisch-ungarische Flagge? War es mit österreichisch-ungarischen Matrosen bemannt? 2. Welche Vorschriften haben die Kommandanten der österreichischungarischen Unterseeboote über die Behandlung von Passagierdampfevn? 3. Wie kann ein Angriff auf einen Passagierdampfer, der sich auf der Ausreise befand, gerechtfertigt werden? 4. Hat das Unterseeboot einen Warnungsschuß gelöst? 5. Hat das Unterseeboot sein Feuer eingestellt, als die „Ancona" beidrehte? 6. Wieviel Zeit wurde den Passagieren und der Besatzung gelassen, um sich zu retten? 7. Was hat das Unterseeboot getan, während sich die Passagiere in die Boote begaben? 8. Wurde der Torpedo abgefeuert, als noch Passagiere an Bord wäre? Das klingt wie Inquisition, ist aber im Hinblick auf Wilsons Neutralitätsauffassung nicht weiter verwunderlich. Die zwei für uns wichtigsten Fragen hat übrigens der amerikanische Botschafter in Wien schon beantwortet, als er die verleumderischen Meldungen widerrief, wonach das U-Boot noch geschossen habe, als das Schiff schon gestoppt hatte, und daß die U-Vootsmannschaften sogar auf die Rettungsboote und die -auf dem Schiff befindlichen Passagiere geschossen hätten. Daß das Verleumdungen niedrigster Art sein mußten, wußten wir allerdings schon im Voraus. Es ist auch von italienischer Seite zugegeben worden, daß der Dampfer versucht hat, zu entfliehen, weil die italienischen Seeleute ebenso wie die englischen die Anweisung erhalten haben, den Aufforderungen der feindlichen U-Bootkommandanten nicht Folge zu leisten. Die Folgerung auf diese unzweifelhaft feststehende Tatsache wäre nun für eine neutrale Regierung die, daß die Bürger, die sich bei ihrer Ueberfahrt über den Ozean nicht vorher versichert hatten, daß sie keinerlei fahrlässiger oder absichtlicher Gefährdung ihres Lebens ausgesetzt sind, wenn sie auf einen Dampfer eines kriegführenden Staates sich begeben, eben fahrlässig gehandelt haben, und daß die Regierung angesichts einer solchen Fahrlässigkeit keineswegs irgend welche Schritte zu unternehmen brauche. Wenn der betreffende Neutrale eine Garantie von der Dampfergesellschaft verlangen würde, — was sein gut.es Recht wäre —, daß ihre Dampfer keinerlei Handlungen gegenüber feindlichen Kriegsschiffen vornehmen, die das Leben und die Sicherheit der Passagiere gefährden könnten, dann wäre die Stel-
Ein Meisterstück eines deutschen U-Bootes.
(WTV.) Berlin, 19. Noo. (Amtlich.) Eines unserer Unterseeboote hat am S. November an de, nord- afrikanischen Küste den englischen Hilfskreuzer „Para" (8322 Tonnen) durch Torpedoschuß versenkt und am 6. November im Hafen von Collum die beiden, mit je 2 Geschützen bewaffneten englisch-ägyptischen Kanonenboote „Prinz Abbas" (3VV Tonnen) und „Abdul Vieltem" (tSV Tonnen) überraschend angegriffen und durch Geschützfeuer vernichtet. Dasselbe Unterseeboot hat das Feuer eines bewaffneten englischen Handelsdampfers zum Schweigen gebracht und dessen Kanone als Beute heimgebracht.
Der stell». Ehef des Admiralstabs der Marine: gez. Behncke.
lungnahme der in Frage kommenden neutralen Regierung sehr einfach. Würde das feindliche Kriegsschiff trotz korrekter Haltung des feindlichen Handelsschiffes das Leben der Passagiere gefährden, so wäre die neutrale Regierung berechtigt, für ihre Bürger einzutreten. Andernfalls aber, wenn das feindliche Handelsschiff also durch Flucht- oder Ram- mungsverfuch unter falscher Flagge der Gefahr der bedingungslosen Torpedierung sich aussetzen würde, müßte dieselbe Regierung ihr Reckst auch gegen die andere Partei wahren. Zu einer solckstn unparteiischen Stellungnahme vermochte sich aber die amerikanische Regierung bisher nicht aufzuschwingen. Die Vereinigten Staaten hätten als vorgebliche Vorkämpferin für die Freiheit der Meere die beste Gelegenheit zu einer Verwirklichung dieses vom Auswärtigen Amt in Washington theoretisch ganz vorzüglich vertretenen Zieles gehabt, wenn sie sich an die Spitze der neutralen Kleinstaaten gestellt hätten, die ebenso wie gewisse Handels- und Jndustriekreise Amerikas unter der Vergewaltigung des Seeverkehr leiden. Herr Wilson hätte zum mindesten unbedingt für die Achtung der amerikanischen Flagge eintreten müssen, und zwar, wenn er einen neutralen Staat vertreten will, unter Verfolgung jeder Konsequenz. Er hat es bisher bei einen: papierenen Protest bewenden lassen und wir haben bis heute durch den doch sonst so prompt über die beabsichtigten Maßnahmen des weißen Hauses unterrichteten Reuter noch nichts erfahren, was die Regierung Wilsons zu tun beabsichtige im Hinblick auf den schändlichsten Mißbrauch der amerikanischen Flagge durch den englischen Hilfskreuzer „Baralonq", wobei die neutrale Flagge zum Schutz gemeinsten Meuchelmords benützt wurde. Es scheint aber, daß hier der diplomatische Draht zwischen Washington und Europa nicht so rasch funktioniert, wie das bei anderen Fällen geschieht. Einstweilen hören wir nur aus dem Munde Reuters, daß der Generalanwalt der Vereinigten Staaten, Gregory, im Kabinett die Frage der L^erfolgung von Verschwörern (!) unter den gegenwärtigen gesetzlichen Bestimmungen besprochen habe, und dabei vorgeschlagen habe, das Antitrustgesetz so abzuändern, daß man auch gegen solche Verschwörungen Vorgehen könne, wie die, die in d'esem Jahre zu Ausstönden in Munitionsfabriken führten. Ferner solle die Machtvollkommenheit der Geheimpolizei vergrößert werden um die Aufdeckung von Verschwörungen fremder Propagandisten zur Brandstiftung usw. zu erleichtern. Man will also das Antitrustgesetz, nach dem die Regierung die Macht besaß, (aber bekanntlich nicht ausnützte) die Trustgesellschaften zu bestrafen, wenn sie durch Verursachung von Streiks den Betrieb eines Konkur
renten und Trustgegners lahmlegen wollten, gegen die legitimen Ansprüche der Zentralmächte mobil machen, ihre Landsleute auf die Strafen aufmerksam zu machen, denen sie sich aussetzen, wenn sie in amerikanischen Munitionsfabriken für unsere Feinde arbeiten. Gegen wen die Maßnahmen betr. fremder Brandstifter gerichtet sein sollen, ist ebenfalls leicht ersichtlich. England wird es sich nicht wenig Geld kosten lassen, Konflikte im Land, wie sie hier angedeutet wurden, zu schaffen um der Regierung Anlaß zum Einschreiten zu geben. Das wäre also vorerst die erste Maßnahme Wilsons — aus den Fall „Bara- long". Die weiteren Schritte werden durch die durchaus neutralen Fragen an die Wiener Regierung gekennzeichnet: Hat das Unterseeboot im Falle „Ancona" die öfterreich-ungarische Flagge getragen und hat es eine österreich-ungarische Bemannung gehabt? Letztere Frage liegt keineswegs in den diplomatischen Machtvollkommenheiten der amerikanischen Regierung. Die Taten des U-Vootsfiihrers werden durch di« österreich-ungarische Flagge, die er sicherlich nicht ohne Erlaubnis führte, gedeckt. Ebenso naiv ist auch die Frage, welche Gründe das U-Boot bewegen konnten, ein ausfahrendes feindliches Passa- gierfchiff zu torpedieren. Man muß es Herrn Wilson lassen, er giebt sich alle Mühe, seine Auftastung von der Neutralität nach jeder Richtung zu betätigen.
(> ' 8 .
Eine Widerlegung italienischer Verleumdungen.
(WTB.) Washington, 18. Nov. (Reuter.) Der amerikanische Botschafter in Wien stellt in Abred«, daß der Dampfer „Ancona" beschossen worden sei, nachdem er angehalten habe und dag die Rettungsboote beschossen worden seien.
Die Lage auf den Kriegsschauplätzen.
Die deutsche amtliche Meldung.
(WTB.) Großes Hauptquartier. 18 Nov Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Die Engländer versuchten gestern früh einen Handstreich gegen unsere Stellung an der Straße Messines—Armentieres. Sie wurden abgewiesen. In den Argon- nen wurde die Absicht einer französischen Sprengung erkannt und der bedrohte Graben rechtzeitig geräumt.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist im Allgemeinen unverändert.
Balkankriegsschan platz. Die verbündeten Armeen haben in der Verfolgung die allgemeine Linie Javor — nördlich Raska — Kursulmia —Radan—Oruglica erreicht. Unsere Truppen fanden Kursulmia von den Serben verlassen und ausge- pliindert vor. Es wurden mehrere 1ÜÜ Gefangene und einige Geschütze eingebracht.
Oberste Heeresleitung.
Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.
(WTB.) Wien, 18. Rov. Amtliche Mitteilung vom 18. November mittags:
Russischer Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Beim Aufräumen des Schlachtfeldes von Czartorysk ist erst die volle Größe des jüngst errungenen Erfolges zutage getreten. Der Feind hatte schwere Verluste. Bisher wurden 2588 Russen begraben und 488 frische Gräber gezählt. Mehrere tausend Gewehre und große Mengen Munition sind die Beute, die noch steigen dürste. Der Gegner besaß am westlichen Stqruser vier Hinternn-