Leite 2

Schwurzroälder Tageszeitung

Sir. U6

Der Kampf im füditalienifchen Apennin

T>NB -Berlin, 30. Okt. Die Kampfführung im süditalisnischen Apennin wird weitgehend von der zerklüfteten Bergwelt be- Etmmt. Unsere Truppen haben beherrschende Geländeabschnitte besetzt und erschwerten durch Feuerüberfälle, Sprengungen und Mchyltenden Widerstand dem Feind den weiteren Vorstoß ins «Mrge. Die Briten und Nordamerikaner sind dadurch immer pznöder zu zeitraubenden Aufmärschen gezwungen, ohne aber ihr großes Aufgebot an Menscheil und Waffen zur Geltung bringen pl können. Jeder Angriff gegen die Höhenstellungen kostet sie »ußer empfindlichen Verlusten vor allem Zeit. Unsere Kräfte dagegen benutzen die gewonnene Zeit, um an besonders geeig­neten Stellen starke Verteidigungslinien auszu­bauen, auf die unsere beweglich kämpfenden Kampfgruppen zu gegebener 'Zeit zurückgenommen werden.

Die Gefechte der letzten Tage brachten zahlreiche Beispiele für die Wirksamkeit dieser Kampfführung. Deutsche Pioniere Latten den ersten Angriff gegen ein Vergmassiv durch schlag­artige Sprengung von 15 Brücken ins Stocken geraten lassen. Elm Nachmittag des gleichen Tages hatte der Feind die ge­sprengten Brückenstellen überschritten und griff mit schwachen Kräften die am Bergmassiv gelegenen Stellungen einer Fall- Mrmjägerkompanie vergeblich an. Am Nachmittag erfolgte der dritte Vorstotz, bei dem nach und nach etwa zwei Bataillone in i»en Kampf geworfen wurden. Trotz seiner vielfachen Ueber- Ggenheit gelang es dem Feind nicht, die Sperrstellungen zu Überwinden. Seine Verluste dagegen waren höher als die Ge­samtzahl der deutschen Soldaten, die diesen Abschnitt vertei­digten.

An anderer Stelle versuchten die Anglo-Amerikaner, unsere Pinie mit Panzern aufzubrechen. Ein zur Abwehr eingesetzter Tiger"-Panzer schotz kurz Hintereinder drei feindliche Panzer ab, die brennenden Panzertrümmer versperrten den übrigen feindlichen Kampfwagen auf den schmalen Esbirgspfaden den Weg, so daß sie wieder zurückweichen mutzten.

Die großen natürlichen, von unseren Pionieren durch Spreng­ungen, Sperren und Minenfeldern verstärkten Hindernisse ver­anlassen den Feind, seine Hauptangriffe in den Flutztälern westlich und östlich des südlichen Apennin anzusetzen. Seit dem 86. Oktober lag daher der Schwerpunkt der Kämpfe amTrign 0 Nördlich Termoli. Mit heftiger Artillerievorbereitung griffen die Nordamerikaner immer wieder beiderseits des Vol- turna an. Die mehrfach wiederholten Vorstöße wurden jedoch zähen Kämpfen abgeschlagen. Nur auf einer dichtbewalde­ten, das Flutztal beherrschenden Höhe konnte -der Feind in pnfere Gräben eindringen. Drrrch sofortige Gegenstöße wurde hie Einbruchsstelle abgeriegslt und diese Sperrstellung gegen alle weiteren wieder stark von Artillerie unterstützten Angriffe gehalten. Am nächsten Tag stieß der Feind von neuem gegen die umkämpfte Stellung vor. 2n erbitterten Gefechten wurde er von unseren Truppen abgefangen und zum Stehen gebracht. Ein Versuch der Nordamerikaner, östlich des Voltu-rno das Gebirge mit Infanterie und Panzern zu überwinden, um durch bissen Flankenangriff den feindlichen Kräften im Flutztal vor­wärts zu helfen, blieb ebenfalls erfolglos. Sie stießen am 27. gnd 28. Oktober nordwestlich Termoli in Küstennähe gegen die, Stadt San Salvo vor, wurden aber am Trigno-Flutz zum Stehen gebracht und, blutig zusammengeschlagen.

Trotz dieser erfglgreich abgewehrten feindlichen Durchbruchs­versuche wurden unsere Truppen in der Nacht zum 29. Oktober an einigen Stellen des westlichen Frontabschnitts etwa 5 Kilo- Meter auf neue Höhenstellungen zurückgenommen, um den Geg­ner bei seinen bevorstehenden weiteren Angriffen ins Leere stoßen zu lassen. Am 29. Oktorber früh gingen die Nordameri- kmer und Briten an den gleichen Schwerpunkten neu zum Angriff vor. Sie gerieten sofort in das zusammengesetzte Artil­leriefeuer und erlitten besonders hohe blutige Verluste, ehe sie tis zu unseren neuen Stellungen vorgekommen waren. Teilkräfte, die sich bis an unsere Stellungen heranarbeiteten, wurden ab­geschlagen.

Eine Erklärung des Vatikans

DNB Rom, 30. Okt.Osservatore Romano" veröffentlicht fol­gende Erklärung des Vatikans:

Um den unbegründeten Gerüchten, die vor allem im Ausland über das Verhalten der deutschen Truppen gegenüber der Vati­kanstadt umgelaufen sind, ein Ende zu setzen, hat der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl im Auftrag seiner Regierung dem Heiligen Stuhl gegenüber erklärt, datz Deutschland, wie es hisber die Verwaltuvo und die Tätiakeit der römischen Kurie

sowie die Souveränitätsrechte uikd die Integrität des Vatikan» staates respektiert habe, so auch entschlossen sei, sie in Zukunft zu respektieren.

Indem der Heilige Stuhl anerkannte, datz die deutschen Trup­pen die römische Kurie und die Vatikanstadt respektiert haben, nahm er gern von der Versicherung Kenntnis, die der Botschafter auch für die Zukunft ausgesprochen hat."

Neue Ritterkreuzträger

DNB Aus dem Führerhauptquartier, 31. Okt. Der Führer ver­lieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Major Otto Frank, Kommandeur eines Grenadierbataillons; Hauptmann Max-Georg Kroner, Kommandeur eines Grenadierbataillons; Hauptmann d. R. Hermann Ammer, Führer eines Erenadier- bataillons.

Der Führer verlieh ferner das Ritterkreuz des Eisernen Kreu­zes an: Oberst Hans Isen, Kommandeur eines Panzer­grenadierregiments; Major Hans Kräh, Bataillonskomman­deur in einem Füsilierregiment: Leutnant d. R. Bernhard So» wada, Zugführer in einer Sturmgeschützabteilung: Oberfeld­webel Vatlhasar Hefter, Zugführer in einer Panzerabteilung.

Ritterkreuzträger Hauptmanu Bauer gefallen

Hauptmann Friedrich Bauer hatte sich bei seinem Panzer­regiment im Osten immer wieder durch Kaltblütigkeit und Drauf», gängertum ausgezeichnet. Bei den Kümpfen im Orelbogen schotz er mit seiner Abteilung von 15 angreifenden schweren sowjetischen Panzern 30 ohne eigene Verluste ab. Im Nachstoß gewann er sann eine beherrschende Höhe und zerschlug damit einen Durch» Ibruchsversuch des Feindes. Er wurde dafür am 13. September 1913 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.^ Einer bei den weiteren Kämpfen im Osten erlittenen Verwun» skrng ist Hauptmann Bauer nun erlegen« Hauptmann Bauer wurde 1913 als Sohn oes Reichsbahnoberinspektors Bernhard Bauer in Bamberg geboren. ^ ?j

Ambrofios Verrätertätigkeit auf dem Balkan DNB Mailand, 31. Okt. Die republikanische Korrespondenz er­bringt jetzt den Nachweis, datz General Ambrosia bereits wäh­rend seiner Zeit als Oberbefehlshaber der 2. italienischen Armee auf dem Balkan seine verräterische Tätiakeit begonnen hat. Ambro sio. der zum Chef des Generalstabes Badoglios ex».

nannt worden war, verhinderte damals entgegen dem ausdrück­lichen Befehl des Duce jede aktive Kampfsührung gegen die kom­munistischen Partisanenbanden auf dem Balkan und ermöglichte dadurch die Bewaffnung und Aufstellung von 20 000 Partisanen. General Ambrosia scheute sich nicht, in seinem Hauptquartier in Susak mit Vertretern der jugoslawisch-Londoner Emigranten­regierung zu verhandeln und empfing u. a. den Hauptagenten, den ehemaligen serbischen Abgeordneten Jevidovic, ferner de» Anführer der serbischen Partisanenbanden in Bosnien und der Herzegowina, Trifunovic, sowie weiter einen mit der kommuni­stischen Agitation beauftragten griechisch-katholischen Popen. Andere Agenten erhielten von Ambrosia Waffen, Verpflegung und Ausweise, mit denen sie in den von den Italienern besetzten Balkangebieten ungehindert Hetzen, wühlen und morden konnten.

General Roatta, der Nachfolger Ambrofios, der gleichfalls mit Badoglio geflüchtet ist, setzte auf dem Balkan die verräterische Tätigkeit Ambrofios weiter fort und erteilte dem Agenten der jugoslawischen Emigrantenregierung, Jevidovic, weitgehende Vollmachten. In der gleichen Zeit entsandte, wie die Republi­kanische Korrespondenz meldet, General Ambrosia den General Castellano ins Hauptquartier der Partisanenbanden zu direkten Verhandlungen mit dem General Mihailowitsch. Es handelt sich um den gleichen General Castellano, der dann später im Aus, trage Badoglios die Kapitulation im Hauptquartier des Gen», rals» Eisenhower Unterzeichnete.

Unterzeichnung des japanisch-chinesischen Bündnisvertrages

DNB Tokio, 30. Okt. (Oad.) Der Bündnisvertrag Japan-se China wurde am Samstag vom Autzenamt mit einer Verlaut­barung bekanntgegeben.

Durch diesen -Vertrag geben die Regierungen beider LLndqfjs zu erkennen, datz sie entschlossen sind, in enger Zusammenarbeit zusammenzustehen, unter Aufrechterhaltung guter Nachbarschaft; um Grotzostasten auf eine gerechte Erundlange zu stellen, wys bei einer des anderen Unabhängigkeit zu respektieren sich «G pfichtet. Die beiden Länder sind gewillt, hierdurch zum Weü, frieden beizutragen, und wollen die besten Freundschaftsbeziehu^ gen «ufrechterhalten, versprechen sich gegenseitig jede HilfelÄf stung, um in Grotzostasten die Sicherheit stabiler Verhältniss« zu schaffen.

In einem Protokoll zum Bündnisvertrag wurde zwischen dey japanischen und chinesischen Regierung der Abzug der japa, uischen Truppen aus China nach dem Friedensschlutz vereinbarte

Das Problem der kleine« Rationen

Stimmen zur Moskauer Konferenz

In ganz klarer Weise geben in den letzten Wochen die Aeuge- rungen und die Praxis der Feindseite eine Bestätigung der deutschen Erkenntnisse. Immer unverblümter wird auch in eng­lischen und amerikanischen Verlautbarungen zugegeben, datz di« Bolschewisierung Europas, die Auslieferung des Kon­tinents an den Bolschewismus beschlossene Sache wäre, wenn nicht der militärische und politische Widerstand Deutschlands und seiner Verbündeten das verhindern würde. Wie gemeldet, sagt« der frühere britische Kriegsminister Höre Belisha jetzt, das Hauptinteresse der Politik müsse die Sicherheit der Sowjetunion sein; um diese zu erlangen, werde es> die kleinen Nationen notwendig sein, einig, Aspekte ihrer Souveränität zu beschränken. 2m amerikanischen Senat erklärte ein Redner, die gegenwärtige Politik der West­mächte laufe tatsächlich auf die Beherrschung Europas durch dis Sowjetunion hinaus.

Londoner Observer" schreibt: Wenn die Staaten Europas ihren nationalen Charakter und ihre kulturelle Identität erhal­ten wollten, müßten sie ihre Verteidigung und ihre Souveränität vereinigen. Heute ist das Problem der kleinen Nationen das Problem Europas. Nach der Niederlage Deutschlands wird Europa ein Kontinent kleiner Staaten sein, in dem selbst die ehemals großen Mächte wie Frankreich und Italien nur kleine Nationen sein werden im Vergleich zu den Riesenländern Nord­amerika auf der einen und Sowjetrutzland auf der anderen Seite. Wenn der europäische Staatenbund unter sowjetischer Oberherrschaft (!) nicht nur eine Gruppierung für den nächsten europäischen Krieg sein soll, dann mutz er ganz Europa ein- fchlietzen.

Der LondonerNew Staiesman and Nation" schreibt, daß in Moskau nur noch wenig Raum für die vielen politischen Fragen bliebe, die man auch eigentlich erörtern müßte. Heber die bal­

tischen Staaten z. B. verlaure, datz Washington nicht mehr langer für ihre Unabhängigkeit bei den Sowjets plädiere. Nach Auf­fassung vonNews Statesman" sei es überhaupt sinnlos, von einer Unabhängigkeit kleiner Nationen zu reden, in denen es immer nur Klassenstreitigkeiten gegeben habe. .

*

Phantasien eines englischen > Unterhausabgeordneten

DNB Genf, 31. Okt. Der konservative llnterhausabgeordnete und Vorsitzende des anglo-polnischen Parlamentsausschusses, Ka­pitän Alan Graham, hat dem Korrespondenten der in London erscheinennen polnischen Emigrantenkreisen nahestehenden Zeit­schriftFree Europa" ein Interview gegeben, dessen Sprache uns- derum ein beredter Ausdruck des britischen Hatz- und Vernich» tungswillens gegenüber dem deutschen Volke ist. Die Ausfüh­rungen Grahams gipfeln in der Feststellung, datz der. Gewalt»! friede von 1919 viel zu milde gewesen wäre und insbesondere dasUnrecht an Polen wieder gutgemacht" werden müsse.

Graham erklärt:Ich glaube, die siegreichen verbündeten Na­tionen werden die Hauptfehler und Unterlassungssünden des Versailler Vertrages in bezug auf Polen zu berichtigen haben. Das wird durch die Rückgabe Ostpreußens, Danzigs und Ober- fchlestens an Polen erreicht. Polens West grenze muh soweit wie möglich versetzt werden, etwa bis zur Oderlinie. Polen ist unmöglich.ohne eine freie Ostsee. Man mutz ihm deshalb einige der größten Schlüssel, d. h. den Kieler Kanal? und den Sund anvertrauen."

Es genügt, die albernen Hatzphantasien dieses britischen Unter­hausabgeordneten, dem nicht einmal das Schanddiktat von Ver­sailles weit genug gegangen ist, niedriger zu hängen. Es ver­dient aber immerhin Erwähnung, um zu zeigen, wie die Feind» mit Deutschland umzuspringen gedenken. Glücklicherweise wird der Sieg der deutschen Waffen diesen Plan ebenso wie die de» Kreml zunichte machen.

Südostwärts Krementfchug

Von ^-Kriegsberichter Willi Ditzmann

(PK.) Wir standen an der Dnjepr-Linie hinter unseren Ma­schinengewehren und verfolgten mit dem Fernglas den Sturz- flug der Stukas. Wo stürmten sie? War das nicht schon rechts hinter uns? War das nicht aus dem diesseitigen Dnjepr-Ufer? Was hatte sich rechts von uns, südostwärts Krementschug er­eignet?

Da war der Feind mit starken Kräften erngebrochen und hatte auf dem Westufer des Dnjepr einen Brückenkopf gebildet.

Wie war das möglich? Wir wußten, datz mit dem Erreichen des Dnjepr die Kämpfe der großen Abwehrschlacht dieses Som­mers noch nichr endgültig abgeschlossen waren. Denn'der Feind lief seinem Ziel, das er erst mit Vernrchtung der deutschen Armeen erreicht haben würde, noch immer wütend nach. Er wollte auf jeden Fall noch die Früchte seiner Offensive, die ihm so viel Blut kostete, unter Dach und Fach bringen. Er sah, wie dieselben Verbände, die ihm seit der Schlacht von Vjelgorod Tag für Tag immer wieder so schwer zusetzten, auf dem anderen Ufer des Dnjepr wohlgeordnet in Stellung gingen, ohne datz er auch nur ein einziges Regiment von ihnen erwischt hätte. Er wußte, jede längere Pause bedeutete für ihn den vorläufigen Abschluß seiner Offensive ohne Enderfolg. Jeder Tag, der ver­ging, machte den deutschen Dam am Dnjepr massiver und würde ihn bei späteren Angriffen viel neues Blut-kosten.

So versuchte er noch in Schwung seines Vormarsches, ohne Rücksicht auf Verluste, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Kräften, die deutsche Abwehrfront zu durchbrechen. Große, operative Brückenköpfe zu bilden und Zangenbewegungen durch­zuführen, die eine endgültige Einschließung deutscher Kräfte her­beiführen sollte. Der Schwerpunkt dieses Vorgehens lag im Augenblick zweifellos südostwärts von Krementschug. Hier boten ihm die unübersichtlichen Dnjepr-Niederungen und die vielen, oft mit dschungelartigen Waldstücken bedeckten Inseln die Möglichkeit für die Bereitstellungen zum Uebergang. Die Phase unseres neuen Aufmarsches am Dnjepr nutzte er aus, um gleich zu Anfang einen kleinen Brückenkopf zu bilden, den er nun, unter Aufbietung Hunderter Batterien aller Kaliber und starker Verbände von Schlachtflugzeugen, zu er­weitern versucht. Das war die Feindlage. Sie war ernst und er­forderte von unserer Führung sofortige, wirkungsvolle Gegen­aktionen.

So erhielten wir z. B. mitten in der Nacht einen neuech

Kampsaustrag, wurden noch zur jelven Stunde rn unseren Stei­lungen am Dnjepr von bespannten Einheiten abgelöst und soll­ten als Panzergrenadierdivision unverzüglich an die Gefahren­stelle herangebracht werden.

Wer kann fühlen, was dieser Ablösungsbefehl für uns be­deutete? Wir hatten nach Wochen rastloser Abwehrkämpfe endlich am Dnjepr Stellungen bezogen, hatten Tag und Nacht Bunker und Gräben gebaut, waren glücklich und froh gewesen, uns wohnlich in die Erde buddeln zu dürfen und an den Wänden unserer Erdlöcher wieder die Bilder unserer-Frauen und Kinder aufhängen zu können. Und da kam nun plötzlich über Nacht ein Befehl, der uns dieses alles sofort wieder hinter Uns liegen zu lassen befahl. Die Sowjets waren eingebrochen! Die Lage war ernst! Wieder bestimmte, wie so ost in dem vergangenen Som­mer, die Notwendigkeit der Stunde unser Handeln.

Man mutz diese Männer, die hier nun bei Regen, Sturm und Schlamm wieder in den Kampf marschieren, an sich vorüber­ziehen lassen, um aufs neue in seinem Glauben an die Stand­haftigkeit und unerschütterliche Treue des deutschen Soldaten be­stärkt zu werden. Seht sie euch an, unsere Grenadiere! Wie sie grau, glanzlos, mit Schlamm bedeckt, ein verbissenesHurra" schreiend, zum Gegenstoß antreten! Seht sie euch an, unsere Sturzkampfflieger und Schlachtslieger! Wie sie sich immer wie­der auf den Feind stürzen! Seht sie euch an, die neuen Truppen, die auf den Bahnhöfen hinter der Front ausgeladen werden, zu- sritzden und mit fröhlichen Gesichtern, die ihr Vertrauen auf den Sieg ausdrücken. Gut ausgerüstet, gerade im fünften Kriegs­jahr! Seht sie euch an alle, dann wißt ihr, wenn ihr im Wehr­machtbericht von den schweren Kämpfen südöstlich Krementschug hört, datz hier wie überall deutsche Männer stehen, die gewillt sind, allem Ansturm der Bolschewisten den schützenden, schirmen­den Schild der Ostfront entaeaen zu halten.

Stimmaufwand des Kakadus

Eine der lautesten Stimmen unter den Vögeln hat der Pfau man hört seinen Schrei auf eine Entfernung von einem Kilometer und darüber. Uebertroffen wird er noch von dem Kakadu, dessen Stimme als die lauteste aller gefiederten Lebe­wesen gilt. Allerdings hat er einen scharfen Konkurrenten: es ist der sogenannteGlockenvogel", der auchSchmied" genannt wird und der in den Urwäldern Brasiliens zu Hause ist. Seins Ruf, der den ganzen Tag unablässig ertönt, klingt wie das: Schlagen eines Hammers auf den Amboß. Trotz seines großen! Stimmaufwandes ist der Glockenvogel nicht größer als eineq Taube.

Kurznachrichten

10 Jahre Soldat. Am 1. November jährt sich zum 10. Mal« der Tag, an dem General der Infanterie Walter Lichel, ge­boren am 1. Mai 1885 in Stolp als Sohn eines Proviantamts­direktors, seine militärische Laufbahn als Fahnenjunker im 3. kur- hessischen Infanterieregiment 83 begann. Als Oberst wurde er 1936 zum Kommandeur des Infanterieregiments 22 in Guin- binnen ernannt, 1938 übernahm er als Generalmajor die 3. Divi­sion in Frankfurt (Oder), die unter seiner Führung erfolgreich an den Feldzügen in Polen und Frankreich teilnahm. Beson­ders zeichnete sich Generalleutnant Lichel an der Spitze einer brandenburgischen Division aus, mit der er im nördlichen Ab­schnitt der Ostfront kämpfte. Hier wurde er 1911 während eines Angriffs seiner Division schwer verwundet. Der Führer würdigt« die Verdienste des bewährten Offizrcrs, der 1912 zum General ber Infanterie befördert wurde, durch Verleihung des Ritter­kreuzes des Eisernen Kreuzes.

Englands Handelsflotte werde nach Kriegsende günstigenfalls ein Drittel der amerikanischen ausmachen, erklärte der Präsident der britischen Schiffskammer, Eeddes, nachNew Statesman and Nation". 1939 sei die Handelsflotte der USA. wenig mehr als halb so groß wie die englische gewesen. '

Sämtliche Arbeiter gerettet. Die durch eine große Feuersbrunst in einer Grube in Riddarhyttan bei Västeras in Schweden ein­geschlossenen 11 Grubenarbeiter konnten vollzählig gerettet werden.

Badoglio-Regierung ohne Geld. Nach einem Bericht desDaily Sketch" befindet sich die Badoglio-Regierung bereits in schweren finanziellen Nöten, da es ihr nicht gelungen ist, bei ihrer Flucht aus Rom genügend Geldmittel mitzunehmen. Badoglio bemüht Pch nach dem gleichen Blatt zur Zeit in England und Amerika ! um die Erlaubnis, wenigstens einen Teil der eingefrorenen ita- Ntiuiischen Guthaben in Neimork »nd London frei zu bekommen. ^ Der britische ZerstörerPanther" unter Sem orommanoo uoro -oocelnys ist nach einer amtlichen englischen Bekanntgabe vom Dienstag abend verloren gegangen.

Unfreundlicher Empfang Lord Linlithgows. Bei der Rückkehr des bisherigen britischen Vizekönigs von Indien, Lord Lin« lithgow, kam es, wie dieTimes" berichtet, vor dem Londoner Kiktoria-Bahnhof zu Demonstrationen. Eine Gruppe von Indern Entfaltete die Flagge der indischen Kongretzpartei und brach in Protestrufe aus. Unter anderem hörte man die Rufe: Nieder um Linlitkmow' ^ .