Schwarzwüloer Tageszeitung
Nr. 205
Seue 2
'gehenden Verluste an Gefangenen, an Toten und nicht wieder düegsfähig gewordenen Verwundeten. Auch in diesem Punkte wirkt zweifellos die Zeit für uns, nicht zuletzt dank der men- schensparenden obersten Führung dieses Krieges durch Deutschland.
Dazu kommt der strategische Vorteil der inneren Hinie. Je näher unsere Feinde dem eigentlichen europäischen Kernraum kommen, um so schwerer werden ihre Kämpfe und ihre Verluste. In Sizilien haben die Anglo-Amerikaner bereits ein Beispiel dafür erhalten. Was ihnen blühen würde, wenn sie wirklich einmal der gesamten Macht Deutschlands gegeniiber- ständen, davon machen sie sich aber wahrscheinlich trotz aller bisherigen Erfahungen immer noch kein rechtes Bild, wenngleich es nicht an Stimmen bei ihnen fehlt, die darauf Hinweisen, datz Deutschlands Krast nach wie vor ungebrochen ist.
Schließlich haben unsere Feinde ja auch noch einen zweiten Gegner, Japan. Das Reich des Tenno hat die Zeit verhältnismäßiger Kampfruhe wahrlich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Es hat in kürzester Frist ein Aufbau- und Ordnungswerk allerersten Ranges in den eroberten riesigen Gebieten vollbracht und steht heute auf der Grundlage einer riesig erweiterten Raum- und Wirtschafrsmacht zu neuen Taten bereit.
So sprechen alle materiellen Grundlagen ,.Sieg Deutsch
lands und Japans. Genau wie wir, wissen auch die Japaner, daß es um ihre Zukunft geht. Ihre Kampfmoral ist deshalb der unserer Gegner genau so überlegen wie die unsrige. Das deutsche Volk will frei leben und weiß genau, daß es dies nur ir> einem Europa kann, das frei von internationalem Terror ist. Der deutsche Kampfeswille kann mit der Zeit nur immer .Härter werden. Das gleiche können aber unsere Gegner von Ihren Truppen wohl kaum sagen. Wie man die Lage auch befrachten mag. bei ruhiger Erwägung aller Bedingungen wird stch immer zeigen, datz das deutsche Siegesbewußte in die festesten und zuverlässigsten Unterlagen besitzt.
Völlige Ruhe in DLnemark
DNB Berlin, 31. August. Der militärische Ausnahmezustand in Dänemark ist durch den Befehlshaber der deutschen Truppen verhängt worden, um dem Treiben feindlicher Agenten Einhalt zu gebieten, die in der letzten Zeit in verstärktem Maße bemüht waren, Unruhe und Störungen zu verursachen. Obwohl der dänische König, die dänische Regierung und der dänische Reichstag kürzlich wiederholt erst auf die Folgen solcher Störungen hingewiesen hatten, war die dänische Regierung nicht in der Lage, die von der Reichsregierung geforderten scharfen Maßnahmen zur Unterdrückung des schädlichen Treibens durchzuführen. Die Sicherheit des Landes und der deutschen Truppen machten deshalb die Verhängung des Ausnahmezustandes notwendig.
Die dänische Regierung hat, wie amtlich mitgeteilt wird, am 29. August dem König ihr Abschiedsgesuch eingereicht und sofort aufgehört, zu fungieren. Die Verwaltung in den Ministerien und Generaldirektoraten wird bis auf weiteres von den betreffenden Departementschefs, Generaldirektoren bezw. Direktoren geleitet. Vor ihrem Rücktritt erließ die Regierung eine Erklärung, in der sie alle Staatsbeamten aufforderte, auf ihren Posten zu bleiben und ihre Tätigkeit zum Besteen für Land und Volk fortzusetzen. Die Lage im Lande ist völlig ruhig. t
Vom Polizeidirektor in 'Kopenhagen wurde am Dienstag abend bekanntgegeben, daß angesichts der ruhigen Haltung der dänischen Bevölkerung in den ersten Tagen des militärischen Ausnahmezustandes mit sofortiger Wirkung eine Reihe von Erleichterungen der bisherigen Bestimmungen eintreten. Die Mitteilung über diese Erleichterung wurde von der Bevölkerung mit großer Befriedigung ausgenommen.
Engländer peitschten die Dänen auf
DRV Kopenhagen, 1. Sept. Aus englischen Meldungen geht (einwandfrei hervor, daß die Engländer die dänische Bevölkerung systematisch zu Sabotage und Unruhestiftung aufgefordert haben. >2n einer Meldung des Londoner Nachrichtendienstes vom 29. 8. Heißt es: „Es mag sein, daß die dänische „Revolution" der ^Anfang einer sorgfältig geplanten Serie von Ausständen im besetzten Europa ist". Der „London Star" schreibt, man sei in London vielfach der Meinung, daß die dänischen Ereignisse vielleicht zu früh eingetreten seien, und der Londoner Kommentator Patrick Lacey erklärte ganz offen, die Sabotage in Däne- smark sei seit einem Jahr immer mehr angewachsen, und zwar mit Hilfe britischer Aaenten.
Am Dienstag 184 Sowjetpanzer abgeschofsen
Zahlreiche Kriegsschiffe und 70 Handelsschiffe mit 377000 BRT. im August versenkt
DNB Aus dem Führrrhauptquartier, 1. Sept.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Mehrere feindliche Angriffe gegen Stellungen rumänischer Truppen am Kuban-Brückenkopf brachen zusammen.
Im Kampfgebiet westlich des Mius, westlich Charkow, im Raum von Rylsk, Ssewsk und westlich Wjasma scheiterten zahlreiche sowjetische Angriffe zum Teil in harten Nahkämpfen. Eigene Gegenangriffe waren erfolgreich.
Im Nordabschnitt der Front verlief der Tag im ' 'neu ruhig.
Die Sowjets verloren gestern 181 Panzer.
Bor dem Hafen Jeisk am Asow-Meer versenkten leichte deutsche Seestreitkräfte ein feindliches Kanonenboot.
Bei den Abwehrkämpfen im Raum von Jsjnm hat sich das 10. Panzerkorps unter Führung des Generals der Panzertruppen Henrici besonders ausgezeichnet.
Fernkampsbatterien der Kriegsmarine nahmen einen feindlichen Kriegsschisfverband vor der englischen Küste unter Feuer und schossen ein Fahrzeug in Brand.
In der vergangenen Nacht griffen starke britische Fliegerkräfte erneut das Gebiet von Groß-Berlin an. Unsere Nachtjäger zersprengten im Zusammenwirken mit Flak- und Scheinwerferbatterien die feindlichen Bomberverbände, so daß die vom Feind beabsichtigte zusammengefaßte Wirkung nicht zustande kam. In einigen Stadtbezirken sowie in der Umgebung der Reichshauptstadt entstanden zum Teil erhebliche Zerstörungen. Die Bevölkerung hatte geringe Verluste. Einzelne feindliche Störslugzeuge warfen planlos Bomben auch auf andere Orte des Reichsgebiets. Lustverteidigungskräfte brachten nach bisher vorliegenden Meldungen 17 britische Bomber zum Absturz. Acht weitere Flugzeuge verlor der Feind am gestrigen Tage über den besetzten Westgebieten.
Kriegsmarine und Luftwaffe versenkten im Monat August
zwei Kreuzer, sechs Zerstörer, ein Unterseeboot, ein Minensuchboot und fünf Schnellboote und beschädigten ein Schlachtschiff, zehn Kreuzer, neun Zerstörer, fünf Schnellboote sowie fünf wei- ^ tere Kriegsschisfeinheite».
Ferner wurden 70 Handelsschiffe mit 377 000 BRT. sowie vier Transportsegler vernichtet, 128 weitere Schiffe mit rund 580000 BRT. getroffen. Die Beschädigungen eines Teils der getrofsfene» Kriegs- und Handelsschiffe sind so schwer, daß auch mit ihre« Verlust gerechnet werden kann.
. a
Der italienische Wehrmachtbericht
DNB Rom, 1. Sept. Der italienisech Wehrmachtbericht vom Mittwoch lautet:
Feindliche Flugzeuge belegten Pisa. Pescara, Salerno, Co- lenza und Catanzaro mit Bomben. Die Angriffe verursachten ^beträchtliche Schäden und forderten zahlreiche Opfer unter der ^Zivilbevölkerung. Italienische und deutsche Flugzeuge schossen vier Flugzeuge ab, weitere drei Flugzeuge wurden von den Mbwehrbatterien vernichtet.
Bei einem Luftangriff, den der Feind gegen die Umgebung Her Insel Santamaura (Griechenland) richtete, stürzte ein von Her Larineartillerie getroffenes Flugzeug ins Meer.
Fünf neue Ritterkreuzträger
DRV Berlin, 1. Sept. Der Führer verlieh das Ritterkreuz, des Eisernen Kreuzes an: Generalleutnant Siegmund Freiherr von Schleimitz, Kommandeur einer Infanteriedivision; Generalleutnant Friedrich Hochbaum. Kommandeur, einer Infanteriedivision; Generalleutnant Vollrath Lübbe, Kommandeur einer Panzerdivision; Major Rudolf Drittel, Bataillons- kommandeur in einem Grenadierregiment: Oberleutnant d. R. Turner Flack, Kompaniechef in einem Jägerregiment.
Der Abnutzungskrieg im Osten
Bittere englische Erkemrlrüffe
DNB Genf, 1. Sept. Wenig optimistisch äußert sich „Observsr" über die gegenwärtigen Offensivvorstöße der Sowjets. Die Sowjetarmee, so heißt es in dem Artikel, habe nicht die Erfolgsaussichten wie im vergangenen Winter. Das zeige sich schon daran, daß der Widerstand der Deutschen trotz aller Anstrengungen der Sowjets in keinem Falle nachgelassen habe. Die Deutschen schienen ausreichend Reserven bereit zu Haben, wenn die Bolschewisten einen zu starken Druck auf ihre Linien ausübten. An keiner Stelle der langen Ostfront schwebten die deutschen Armeen in Gefahr. Die Kämpfe im Osten, fährt der Verfasser fort, trügen trotz der begrenzten Bodengewinne der Sowjets für sie alle Zeichen eines Abnutzungstrieges. Ihre schon Hohen Verluste bewiesen das. So gewaltige Opfer die Sowjets auch brächten, kämen sie dem Sieg so gut wie gar nicht näher. Stattdessen müßten sie für die geringfügigen Erfolge einen furchtbaren Preis zahlen. Auf der Seite des Feindes lägen kein« Anzeichen für ein Nachlassen der Kampfmoral vor.
Da die Sowjets ihre militärische Lage genau kannten, forderten sie eine zweite Front. Darüber vergessen sie aber, daß «nan es den Deutschen nicht vorschreiben könne, Truppen von der Ostfront zurückzuziehen, abgesehen davon, daß die Deutschen in West- und Südosteuropa bestimmt genügend Divisionen bereit» Hehen hätten, um einem alliierten Jnvasionsoersuch zu begegnen. Die Deutschen wüßten wahrscheinlich sehr gut, wieviel Streit- Hräste sie an den einzelnen gefährdeten Punkten zu konzentrieren hätten, um mit Erfolg einem Angriff standzuhalteti.
Der Schreiber des Artikels wendet sich dann den militärischen Plänen der Engländer und Amerikaner im Mittelmeer zu-und meint, noch vor drei Wochen habe den Anglo-Amerikanern ein Sieg im Süden sicher geschienen, doch hätten sie die Mittel dazu nicht besessen, eine ihnen günstige Lage auszunutzen. Letzt sei aber viel Zeit verstrichen, so daß nur noch sechs Sommerwochen für weitere Operationen übrig blieben. Auch den Sowjets verblieben nur weitere sechs Wochen bis zu den herbstlichen Regenfällen.
DNB Madrid, 31. August. In einer Betrachtung zu der bolschewistischen Sommeroffensive schreibt der militärische Mitarbeiter
ver Zerrung „Jnzormaciones": „Die einzelnen Phasen der Kämpfe an den Ostfront lassen klar erkennen, daß, obwohl die zahlenmäßige lleberlegenheit auf seiten der Bolschewisten liegt, die antikommunistischen Streitkräfte über genügend Mittel verfügen, um einen Durchbruch der Front zu verhindern. Die europäische Festung im Osten steht trotz des bolschewistischen Massenansturms unerschllttert. Die deutsche Verteidigungsart stellt einen Triumph des Geistes, der Disziplin und der Organisation über den bolschewistischen Masfenansturm in der Hungeroffenfive dar.
„Das kommunistische Heer kann den Wall der europäischen Streitkräfte nicht mehr durchbrechen", erklärt der- Berichterstatter von „Arriba" in seiner Chronik, in der er nachweist, daß das deutsche Oberkommando die wenigen von den Sowjets im Osten eroberte Städte jeweils nur aufgab, wenn die Vernichtungsschlacht den höchstmöglichen Erfolg für Deutschland erreicht hatte. Die von deutscher Seite bekanntgegebene Zahl von 15 900 vernichteten bolschewistischen Panzern seit dem 5. Juli sei nicht zu widerlegender Beweis, welchen hohen Preis Moskau für die Besetzung einiger vollkommen zerstörter Ortschaften habe zahlen müssen
Neues Kabinett in Chile
DNB Buenos Aires, 1. Sept. Nach Meldungen aus Santiago de Chile ist das gesamte chilenische Kabinett zurückgctreten. Es D nunmehr neu gebildet worden. Wie aus Santiago de Chile berichtet wird, verbleiben der Außenminister Fernandez, der Kriegsminister General Escudero und der Justizminister Gajardo, die sämtlich unvolitisch sind, iiy Amt. Die politischen Parteien -waren seit der letzten Kabinettsumbildung, die Anfang Juni .erfolgt war, praktisch aüsgeschaltet. In der neuen Regierung Hagegen sind die liberale Partei und die radikale Partei wieder vertreten. Die Sozialdemokraten aber bleiben weiterhin ohne einen Vertreter im Kabinett.
Staatspräsident Rios erkli - daß neuerdings einige politische Parteien Verständnis für d,. Notwendigkeiten des Landes gezeigt und sich zur Mitarbeit öi, reitgefunden hätten.
König Boris letzte Tage
Der bulgarische Ministerpräsident gab einen Krankheitsbericht
DNB Sosia, 1. Sept. In Ergänzung des Sterbeaktes, den das bulgarische Justizministerium zum Tode des Zaren Boris herausgegeben hat, Mb Ministerpräsident Professor Filoff vor Pressevertretern einen Bericht über die letzten Tage des Zaren und die Entwicklung der Krankheit.
Wie aus diesem Bericht hervorgeht, verbrachte der bulgarische König eine ganze Woche vor seiner Erkrankung in Tschan Kuria. Dort unternahm er am 18. August einen Ausflug auf den Mussalla zu Pferde und stieg dann teils zu Fuß und teils zu Pferde wieder ab. Der König befand sich in außerordentlich guter Stimmung und unterhielt sich unterwegs wie üblich mit den Touristen, die ihm begegneten freundschaftlich und liebenswürdig. Am nächsten und folgenden Tage unternahm der König mit einigen seiner engsten Mitarbeiter Spaziergänge ln die Umgebung von Tschamkuria. In der Nähe von Sokolez begegneten ihm viele Menschen, darunter auch einige Ausländer, und am Nachmittag empfirch der- Zar den bulgarischen Gesandten in Berlin, Professor Sagorow.
Nach einer Jagd am Samstag früh verblieb der König am Nachmittag weiter in Tschamkuria, wohin ihm am Sonntag dis Zarenfamilie folgte. Am Sonntag nachmittag war der Kriegsminister zwei Stunden bei dem Zaren. Als König Boris am Montag nachmittag wieder nach Sofia zurllckkehrte, ging es ihm weiter gut. Er arbeitete nachmittags in der Kanzlei bis in die Abendstunden, unterhielt sich mit seinen Kabinettschef Gruev und Unterzeichnete verschiedene Verordnungen. Erst nach 19.30 Uhr machte sich die Krankheit bemerkbar.
Professor Filoff hob hervor, daß über die Natur dieser Krankheit von Anfang an nicht der geringste Zweifel bestand. Die Aerzte stellten VerstopfMg der linken Herzarterie fest, eine Krankheit also, die gewöhnlich als Folge einer großen Nerven- und physischen Uebermüdung auftritt, und die fast immer verhängnisvoll endet. Noch am gleichst! Abend wurden einige Fachärzte aus dem Auslande gerufen, vor allem Professor Dr. Seitz aus Berlin, einer der besten Fachärzte,der den König schon einige Male behandelt hatte und seinen Gesundheitszustand also gut kannte. Dr. Seitz traf am 21. August ein. Ferner wurde Professor Eppinger, auch ein Arzt von Welt-
irus, ver >cyon einige Staatsoberhäupter behandelt hat, aus ' Wien gerufen. Als später gewisse Nervenstörungen eintraten, wurde auch ein Facharzt für Neurologie hinzugezogen, und zwar Prf. Dr. De Crines.
Von Anfang an war der König selbstverständlich von den besten bulgarischen Fachärzten behandelt worden. Alle Aerzte waren sich über den Charakter der Krankheit wie über dis Art, sie zu behandeln, einig. Da es sich aber um eine außerordentlich gefährliche Krankheit handelte, hätte nur die Natur ein Wunder vollbringen können. Nach einer gewissen Besserung im Gesundheitszustand des Zaren am vergangenen Freitag, welche die Hoffnung gab, datz die Krankheit vielleicht doch ein gutes Ende nehmen könne, traten schon am gleichen Tage Komplikationen ein, die auch in der medizinischen Sterbeurkunde festgestellt worden sind. Einer doppelseitigen Lungenentzündung, einer Anschwellung der Lunge und des Gehirn« konnte der König nicht mehr standhalten, und so trat sei» ,Tod ein.
Plutokratische Wucherfreiheit
In den Ländern unserer Gegner mehren sich die Stimmen, di« «in Eingreifen der Regierungen gegen Schieber und Spekulanten fordern, jedoch verhallen alle diese Rufe ungehört. In den USA. haben sich die Juden und neuerdings auch die Gangster gruppenweise vor allem auf den Lebensmittelmarkt gestürzt. Die Minister des Weißen. Hauses sehen 'stillschweigend zu, w-ie die Vorräte vom öffentlichen Markt verschwinden und an der schwarzen Börse mit riesigen Aufschlägen verkauft werden.
Auch dis mexikanische Presse beschäftigt sich in äußerst scharfem Ton mit dem zunehmenden Lebensmittelmangel. Sie erklärt, daß die schwierige Wirtschaftslage der minderbemittelten Bevölkerung auf die Einschränkung der vertraglichen USA.-Lie- ferungen, auf den spekulativen Export von Lebendvieh unter Nichtbsrücksichtigung des eigenen Bedarfs, auf die mangelhafte Verteilung der landwirtschaftlichen Produkte infolge des mangelhaft geleiteten Verkehrswesens und schließlich Mf Teuerung, Spekulation und Schwarzmärkte zurückzuführen ist. Besonders in Mexiko-Stadt sei das Bild der Armut und Not kaum zu beschreiben. Es gäbe Zehntaussnde von Familien, di« buchstäblich am Verhungern seien. Dis Unzufriedenheit
der Bevölkerung in der Hauptstadt und im Landesinnern verursachen Zwischenfälle der blutigsten Art. Auch in Mexiko wird von der Regierung gefordert, daß gegen Schieber und Wucherer energisch eingegriffen wird, aber die Dings find den Behörden schon längst über den Kopf gewachsen. Aus Peru wird gemeldet, daß sich die Regierung „infolge des ungeheuren Anziehens aller Preise" zu scharfen Kontrollmaßnahmen veran» laßt gesehen habe. Es wurde eine Liste von Höchstpreisen aller handelsgängigen Artikel bekann-tgeoeben, aber der einzige Erfolg war, daß diese Waren nun völlig vom Markt verschwunden sind und nur noch von Schiebern zu geradezu wahnsinnigen Preisen gekauft werden können.
In den englischen Zeitungen ist wiederholt gegen die jüdischen Emigranten gewettert worden, die sich, anstatt einer ehrlichen Arbeit nachzugehen, als Spekulanten und Preistreiber betätigen. Im Londoner „Daily Herold" wird berichtet, daß sie sich nach einer zehnjährigen Gastrolle im Lebensmittelwesen nun vor allem dem Handel mit Grundstücken zugewawdt haben. Die Erundstückspreise seien enorm in die Höhe gegangen, vor allem könne man das in den bombardierten Städten beobachten. Der Bürgermeister von Plymouth habe neulich die Hyänen angepranoert, die von ausgebombten Geschäftsinhabern den vier- bis fünffachen Preis für einen Ersatzgeschäftsraum gefordert haben. Es sei eine- Schande, so schließt das Londoner Blatt, wenn man täglich erlebe, wie sich die Schieber und Spekulanten auf Kosten des Volkes bereichern. Leider gäbe es kein Mittel, um gegen sie votzugehen, weil die Regierung ein Eingreifen ablehne. So ist es überall kn den plutokratischen Ländern: es herrscht Wucher- und Ausbeutungs- freiheit.
Todesstrafe für verräterischen Defaitisten
DNB Berlin, 1. Sept. Am 25. August 1943 ist der 52jährige Regierungsrat Theodor Korselt aus Rostock hingerichtet worden, den der Volksgerichtshof wegen Feindbegünstigung und WehrkraftzersetzUng zum Tode verurteilt hat. Korselt hat durch üble defaitiflische Redensarten und Gerüchteverbreitung versucht, die Kriegsmoral des deutschen Volkes zu beeinträchtigen und hat dadurch an den kämpfenden Fronten Verrat geübt. Für Volksverräter, die sich eines solchen Verbrechens schuldig machen, gibtes nur noch die Todesstrafe.