Sprechsaal.
(Für Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt di« Redaktion nur die preßgesetzltche Verantwortung.)
Zur MUchpreisfrage.
Man schreibt uns: In der Freitagsnummer dieses Blattes lesen wir, daß sich der Gemeinderat in ferner Donnerstagssitzung neben anderem auch mit der Milchpreiserhöung in Calw befaßt hat. Hierauf seien uns einige Lkorte gestattet: Vor allem wäre festzustellen, daß der Preis für 1 Liter Milch bei den hiesigen Erzeugern vor dem Krieg 22 Pfg. war, bei den Hndbern betrug er 19 Pfg. Beinahe mit dem Tag der Mobilmachung wurde der Preis von den hiesigen Ernzeugern auf 20 Pfg. pro Liter herabgesetzt und erst Ende 1914 wieder Es 22 Pfg. hinaiuf- gesetzt. Dieser Preis besteht auch heute noch. Inzwischen ist der Preis der Händlermilch, welche vor dem Krieg 19 Pfg. kostete, auf 20 Pfg. und ab 1. Nov. auf 21—22 Pfg. hinauf gesetzt worden. Die Händler begründeten diesen Aufschlag mit dem höheren Milchpreis, den sie auf dem Lande den Erzeugern zu bezahlen haben. Es kostet sie dort das Liter 17—18 Pfg., während vorher 14—15 Pfg. bezahlt wurden. Auch hätten sich die Transportkosten wesentlich gesteigrt, teure Pferde, teures Futter. Ist dieser Preis berechtigt und haben sich die Erzeugungskosten gesteigert? Wir hatten wohl eine gute Heuernte, jedoch durch den sehr trockenen Sommer beinahe keine Oehmdernte, so daß mancher Bauer seinen Heubestand schon im Sommer sehr kräftig angreifen mußte. Den Rüben war
es auch zu trocken, sodaß sie mit wenigen Ausnahmen kleiner als in sonstigen Jahren geblieben sind. Mancher Landwirt pflanzte gar keine an, da er die Mühe scheute, Wasser zu führen, ohne welches ein Anwachsen der Setzlinge bei der herrschenden Trockenheit unmöglich war. Kraut wird vorerst noch als menschliches Nahrungsmittel betrachtet und fällt deshalb zur Milcherzeugung nicht in die Wagschale. Die Ausführung eines Gemi-ndevatsmitglieds, es habe eine Unmasse Futter, Kraut und Rüben gegeben, dürften deshalb wohl als übertrieben angesehen werden. Nun brauchen wir, um bei den Kühen eine größere Milch men ge zu erzeugen, als Beifutter auch sogenannte Kraiftfuttermittel. Füttern wir nur Heu oder Stroh, so ist naturgemäß die Milcherzeugung eine geringere und es wird eine tatsächliche Milchnot eintre- ten. Wie steht es aber mit den Preisen dieser Kraft- üttermittel? Das Getreide ist beschlagnahmt; wir irauchen es für die menschliche Nahrung. Den Haber brauchen wjir unbedingt für die Militärverwaltung und für die Pferde im Lande. Biertreber, Malzkeime, Mohnkuchen, Mais usw. können in beschränktem Maße durch die Reichsfuttermittelstelle bezogen werden. Getrocknete Biertreber kosten z. V. der Doppelzentner 26 Mk., vor dem Krieg 14 Mk., Malzkeime 26 Mk., vor dem Krieg 13 Mk., Mohnkuchen 28 Mk., vor dem Krieg 12 Mk. Der Mais, den wir vom Aus- and beziehen müssen, und welcher ein Hauptkraft- üttermittel für die Landwirtschaft bedeutet, wurde ior dem Krieg mit 18 Mk. bezahlt, währendem er heute mit 70 Mk. pr. Dopelzentner bezahlt wird. Dabei muß man noch froh sein, wenn man diese Kvaft-
futtermittel überhaupt bekommt. Nehmen mir z. V. an, daß ein mittlerer Betrieb, der bisher für 1000 Mk. Kraftfuttermittel verwendete, täglich 100 Liter Milch erzeugt, heute für das Kraftfutter 2000 Mk. zu bezahlen hat, so ist ein Aufschlag von 2 Pfg. gewiß 'nicht unberechtigt. Auch in Anbetracht des Höchstpreises der Butter, der doch auch von 1,20 Mk. bis , Mk. 1.80 gestiegen ist, ist eine kleine Preiserhöhung der Milch angezeigt, da sonst der Produzent das Verbuttern dem Verkauf von frischer Milch den Vorzug geben würde, weil er eben dort eher auf seine Kosten kommt. Wird nun dieser höhere Preis von der städtischen Bevölkerung bezahlt so ist auch von der Landbevölkerung zu verlangen, daß sie es nicht an Zufuhr van Milch und Butter in die Stadt fehlen läßt. Nicht richtig wäre es, den vielleicht auch höheren Angeboten auswärtigr Händler Gehör zu geben, denn Stadt und Land gehören in dieser schweren Zeit zusammen. Hiezu gehört aber vor allem der Wille, den tatsächlichen Verhältnissen Rechnung zu tragen, und nicht durch unvorsichtige Behauptungen den Verkehr von Stadt und Land zu erschweren. Alle Artikel, die der Baller in der Stadt einkauft, sind ebenfalls teurer geworden, daran ist aber der Krieg, der unserem Vaterland durch neidische Völker aufge- zmungen ist, schul. Möge er bald zu einem siegreichen Ende führen, dann werden auch wieder bessere Verhältnisse eintretsn. Dies ist der Wunsch von Stadt und Land, deren Söhne draußen nebeneinander für unser Vaterland kämpfen. —<?r.
Druck u. Verlag der A. Oelschlciger'schen Buchdruckerei, Calw. Für die Schrift!. verantwort!. Otto S e I t in a n n, Calw.
Amtliche und Priv at -Anzeigen.
Calw.
Mt VerWer M Lütter »ol> KSse
haben in ihren PrrKanfsstellea einen Abdruck der Verfügung betreff. Höchstpreise für Milch, Putter und Käse (Beilage zum Calwer Tagblatt Nr. 259) und
die Wirte. Metzger a»d smstigei» VerWer m Reisch-M Warst-Ware«
in ihren Verkaufs- und BetriebsrSumen einen Abdruck der Ber- fügung betreffend Einschränkung des Fleisch, und Fettoerbrauchs (Beilage zum Talwer Tagblatt Nr. 261). so aufzuhäugen, daß ihn die Käufer lesen können.
Den 8. November 1915.
Stadtschultheißenamt.
A. B.: Dreiß.
Bad Teiuach, 8. November 1915.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir bei der Krankheit und beim Htnscheiden unseres lieben Gatten, Vaters, Großvaters und Schwiegervaters
Wilhelm Dittus,
Miueralwasserhäudler,
MMMl erfahren durften, sprechen wir unfern verbindlichsten Dank aus.
Namentlich danken wir auch für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte, für die trostreichen Worte des Herru Geistlichen, sowie für die ehrenvolle Beteiligung der Kriegervereine Teinach und Zaoelstein.
Im Namen der trauernden Hinterbliebene«:
Friederike Dittus.
Spenden
von sportlicher Ausrüstung uud von jeder Art KSlte- schutzmitteln sür die im Hochgebirge in Gis uud Schnee
kämchlldkn Tiroler MWHeu
nimmt entgegen_ Paul Georgii.
Evangelisalionsvortrag,
am Mittwoch, den 10. November, abends 8 Uhr,
in Hirsau,
im Hause Wilhelmstratze 168, früher Ziegelhütte.
Th««»: WRriklSiU«Maile»md
Redner: Prediger Gugel, Stuttgart. Eintritt frei.
Jedermann herzlich willkomme«.
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