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'Nr. 99

Len ganz willkürlich einmal in VRT. (Raummaß) oder in tdw ;(ton deahweight Tragfähigkeit) angibt. Da die Tragfähig­leitstonnen eine um etwa ein Drittel höhere absolute Ziffer ergeben als der Raumgehalt in BRT., so macht man die An­gaben einfach inTonnen" und überläßt es der Welt, zu raten, welche Tonnen gemeint sind. Meistens wird das Publikum glauben, daß die weltüblichsn VRT. gemeint seien. So hat der USA.-Notfrachter einen Raumgehalt von 6800 BRT., abe. eine Tragfähigkeit von 10 300 tdw. Wenn die USA. in die Welt binausposaunen, sie hätten 8 Millionen T. im Jahre gebaut, Kann sind das solchePauker-? innen", in BRT. aber nur etwa i Millionen. Das weiß natiuuch der Durchschnittsdcmokrat in d«l USA. und England nicht. Er soll es auch nicht wissen, denn « soll vielmehr über die Leistungsfähigkeit der Regierung Roo- »velt im Schiffbau und in der Propaganda staunen. Die Dönitz- V^Mltzv« wird jedenfalls diesen Schwindel entlarven.

Mulf Siewert.

Men europäischen Völkern einen gerechten Platz

Ribbentrop zu dem neuenEuropa-Handbuch"

DNB Berlin, 28. April. 2n diesen Tagen erscheint das vom Deutschen Institut für außenpolitische Forschung herausgegebene .Europa-Handbuch" (Helingsche Verlagsanstalt, Leipzig). Das Werk enthält umfangreiches dokumentarisches Material über »ie politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Kräfte der euro­päischen Neuordnung und bedeutende Aussätze führender euro­päischer Persönlichkeiten. Das Handbuch wird eingeleitct durch rin Geleitwort des Reichsministers des Auswärtigen von Rrb- bentrop, das folgenden Wortlaut hat:

Jahrhunderte hindurch haben sich die europäischen Völker für die alte englische Doktrin vom Gleichgewicht der Kräfte in Europa zerfleischt. Auch der zweite Weltkrieg wurde von Eng­land herbeigesührt, um durch die Erhaltung dieses Gleich­gewichts und die dadurch bedingte Zersplitterung den euro­päischen Völkern noch einmal seinen Willen auszuzwingen. Diese rein egoistische englische Machtpolitik hat die Engländer dazu gebracht, die Amerikaner aus Europa zu Hetzen und sich mit dem Todfeind Europas, dem bolschewistischen Rußland, zu ver­bünden.

In seiner Verblendung verkennt England, daß die Beherr­schung Europas durch das bolschewistische Rußland und.der da­durch bedingte ungeheure Machtzuwachs der Sowjetunion zwangsläufig auch den Untergang Englands und seines Jmpe- kiums zur Folge haben müßte. Um Europa vor einem solchen Schicksal zu bewahren, kämpfen Deutschland, Italien und seine Verbündeten. Sie haben die Engländer aus Europa vertrieben and alle Feinde einer Neuordnung Europas besiegt.

Heute steht Europa in gewaltigem Ringen um seine Zukunft nach außen. Im Osten tobt die Schlacht gegen den bolsche­wistischen Feind, und fast alle europäischen Völler beteiligen sich an dem Kampf. Im Norden,. Westen und Süden stehen Deutsch­land und seine Verbündeten auf der Wacht gegen englisch- lmerikanische Angriffe. Dieser Kamps wird so lange sortgeführt werden, bis das Gegengewicht und die Stärke eines einigen Europas die Gefahr des bolschewistischen Ostens ein für allemal bannt und bis Europa vor der Amerikanisierung von Westen mdgültig gesichert ist. Deutschland, Italien und seine europäischen Verbündeten sind glücklich, diesen Kampf gemeinsam mit ihrem jernöstlichen Bundesgenossen Japan bestehen zu. können, das die Engländer und Amerikaner in kühnem Siegeszug aus Ostasien »ertrieben hat und das entschlossen ist, mit seinen europäischen Verbündeten die gemeinsamen Feinde zu schlagen, bis der Enü- ieg errungen ist.

Am Ende dieses gewaltigen Kampfes unseres Kontinents aber vird dann ein neues Europa stehen, das sein Leben ohne Ein­flüsse von außen gestalten wird und in dem alle europäischen Völker einen gerechten und würdigen Platz finden werden. Eine ange Zeit des Friedens und der Blüte für unseren Kontinent vird dann kommen."

21 Flugzeuge verloren die Briten in der Nacht zum Dienstag.

Die britischen Flugzeugverluste in der Nacht zum 27. April bei dem Angriff auf westdeutsches Gebiet haben sich durch noch ein- gelausene Nachmeldungen auf 21 erhöht.

Die britische Admiralität bedauert! Der ehemalige norwegische ZerstörerEskdale" (1220 Tonnen) ist durch Feindeinwirkung verloren gegangen. Die Besatzung des Zerstörers betrug 180 Mar

Tiger-Panzer in Tunefien bewährt

In fünf Tagen 75 feiadliche Panzer abgeschofsev

DNB Berlin, 28. April. Von den bei den siebentägigen Ab­wehrkämpfen in Tunesien vernichteten 193 britischen und nord­amerikanischen Panzern hat eine kleine Kampfgruppe von Ti'g er-Panzern in der Zeit vom 20. bis 24. April allein7Sabgeschossen sowie mehrere weitere schwer beschä­digt und damit von neuem die artilleristische und technische Ueberlegenheit des Tiger gegen die modernsten feindlichen Pan­zer bewiesen. Ganz gleich, ob es nordamerikanische Panzerkampf­wagen vom TypPilot",General Grant",Lee" oderSher­man" oder ob es die schwergepanzerten britischen der neuesten Marc"-Typen waren, alles, was vor die Rohre des Tiger kam, zerbrach im Feuer seines Geschützes, dessen Granaten auch die dicksten Panzerplatten der feindlichen Stahlkolosse zerschlugen.

Nicht weniger eindrucksvoll waren aber auch die Kampfcrfolge der anderen Truppenteile, wenn es daraus ankam, der feino- lichen Infanterie im Ringen Mann gegen Mann die Stirn zu bieten. Zu Vegipn der harten Abwehrkämpfe war es zum Beispiel dem Feind gelungen, an einer Stelle durch seine Ueberlegenheit an Menschen und Waffen in die südliche Verteidigungslinie einzubrechen. Er hatte sich einer Höhe bemächtigt, die für die weitere Kampfführung in dem ge­samten Abschnitt von entscheidender Bedeutung war. Um die Lage wieder herzustellen, wurde eine Panzeraufklärungsabtei­lung zum Gegenstoß angesetzt. Obwohl der Feind das zerklüftete, unübersichtliche Berggelände fortgesetzt schwer beschoß, führte der Kommandeur persönlich die Erkundung durch, um den günstig­sten Ansatzpunkt für den Gegenangriff zu finden. Als er er­kannte, daß der Gegner in starken, fast uneinnehmbaren Stel­lungen saß und ein Sturm bei Tage keine Aussicht auf Erfolg bot, entschloß er sich zum Nachtangriff. Nachdem die Kom­panien angesetzt und alle Anordnungen bis ins kleinste getrof­fen waren, begann der Stotz, der planmäßig abrollte. Da der Kommandeur seine Führungsaufgaben im Augenblick als erfüllt ansah, begab er sich selbst zu der Kompanie, die den ent­scheidenden Eindruck in die britiscken Stellungen erzwingen

zoure, um ieio,r ais weweyrjcyutze det der Spitzengruppe mitzu- kämpfen. Er war es dann auch, der als erster in die feindlichen Gräben eindrang und gemeinsam mit den nachstürmenden Pan. zerschlitzen in erbittertem Nahkampf den sich hartnäckig wehren­den Feind aus den Stellungen hinauswarf. Kaum hatte sich di» Abteilung auf der wiedergewonnenen Höhe zur Verteidigung eingerichtet, als drei nordamerikanische Bataillone mit ihren Gegenstößen begannen. Drei- bis viermal täglich bekannten sie mehrere Tage lang die Bergstellung, wurden aber jedesmal blu- tig abgeschlagen. Am vierten Tage des erbitterten Kampfes ge­lang es, einen der Gegenstöße so geschickt und energisch zu füh. ren, daß eines der nordamerikanischen Bataillone vollständig vernichtet werden konnte. Unter den 190 Gefangenen, die dabei in die Hände der Aufklärungsabteilung fielen, befanden sich auch der Regiments- und Bataillonskommandeur der zerschla­genen feindlichen Einheit.

An anderer Stelle war ein deutscher Gegenangriff im schwe- ren feindlichen Artilleriefeuer liegengeblieben, und auch der nächtliche Angriff eines Panzergrenadierbataillons vermochte zu­nächst nicht, die britische Sperrfeuerzone zu durchstoßen. Als das feindliche Feuer noch immer an Stärke zunahm und die Lag» bedrohlich wurde, raffte der Bataillonskommandeur, ein Haupt- mann aus Wien, die in seiner Nähe liegenden Panzergrenadier« zusammen,und riß sie mit sich vorwärts. An der Spitze von nur tO Mann brach er mit der blanken Masse in die britische» Lergstellungen ein. Von hier aus sah er, daß sich in den hinter den Gräben liegenden, versumpften Wadi mehrere setnd-

iicke Vanzer seitaefabren batten. Sofort stießen die Vamerarena- Viere weiter vor. 'Noch wayrenv ge mit Nayrampfmillein sie

krsten feindlichen Panzer vernichteten, wurde schell eine Panzer­abteilung herangezogen, mit deren Hilfe sämtliche im Flußtal befindlichen britischen Panzer zerschlagen wurden. Nach Aus­räumung des Wadis gewann der eigene Angriff im ganzen Kampfabschnitt schnell weiter an Boden, so daß noch im Laufe der Nacht die alte Hauptkampflinie in vollem Umfange wieder heraestellt werden konnte.

Britische Verbände in Tunefien stark angeschlagen

Unsere Luftwaffe störte durch Angriffe den erneuten feindlichen Aufmarsch

DNB Berlin, 28. April. In Tunesien hat der erbitterte Wider­stand der deutsch-italienischen Truppen in den erfolgreichen A-b- wehrkämpfen zwischen dem 20 und 26. April die Briten unk Nordamerikaner ungewöhnlich hohe Verluste an Menschen, Was- fen und Panzern gekostet. Besonders schwer waren diese im Ab­schnitt der DivisionHermann Eöring" beim Zusammenbruch des von über 400 Panzern unterstützten Hauptangriffs süd­westlich Tunis durch die Gegenstöße unserer 10. Panzer­division und bei dem Ringen um einzelne entscheidende Höhen­stellungen. Bei allen diesen Kümpfen stand unseren Einheiten fast stets eine erdrückende feindliche llebermacht gegenüber, di« aber immer wieder durch den äußersten Einsatz jedes einzelnen Soldaten gemeistert wurde.

Charakteristisch für diese Gefechte waren unter vielen anderen auch die Leistungen des Ritterkreuzträgers Major Drewes und seiner Kradschützen. Diese Kampfgruppe hat ähre Stellungen am 23. April auch dann noch mit zähester Verbissenheit gegen den Angriff weit überlegener feindlicher Kräfte gehalten, als sie aus den Flanken und vom Rücken her von durchgebrochenen Panzern angegriffen wurde. Sie schoß dabei zahlreiche feindliche Panzerkampfwagen ab, brachte den Angreifern schwerste Ver­luste bei, verteidigte ohne Anschluß nach rechts und links ihre Stellungen und gewann noch eine vorübergehend verlorengegan­gene Höhe im Gegenstoß wieder zurück. Durch ihren unerschütter­lichen Widerstand trugen die Kradschützen in ihrem Abschnitt entscheidend zum Scheitern der feindlichen Durchbruchsversuche bei.

Der hartnäckige Widerstand dev deutschen und italienischen Truppen, ihre erfolgreichen Gegenangriffe und die schweren Verluste der Briten und Nordamerikaner konnten auf die Kampf­moral der feindlichen Verbände nicht ohne Folgen bleiben. Schon am 25. April machten sich die Anzeichen der Erschütterung beim Feind bemerkbar. Obwohl die Briten an diesem Tage

noch beträchtliche Jnsantertekrafte nachführten, und offensichtlich für den 26. April große Angriffe planten, waren die Vorstöße der ermüdeten Angreifer viel schwächer als erwartet. Verschie­dene feindliche Verbände zeigten sich im Kampf nur noch wenig zum entschlossenen Handeln fähig. Da die feindliche Führung diese Schwächeerscheinung bei der Truppe durch operative Maß­nahmen nicht ausgleichen konnte, mußte sich zwangsläufig eine A n g r i f f s p a u s e ergeben, die noch am 26. April von den Achfentruppen zu erfolgreichen Gegenstößen, Frontbegradi­gungen und zum Ausbau ihrer Stellungen benutzt wurde. Am 27. April hatte der Feind feine volle Kampfkraft noch nicht wieder Herstellen können, obwohl er einige besonders schwer mitgenommene Verbände aus der Front herauszog und sie durch frische Kräfte ersetzte. Mit ihnen führte er gegen einige Ab­schnitte der Westfront örtliche Angriffe, die aber in harten Kämpfen zusammenbrachen.

Die im Gang befindliche Umgruppierung der üri- tisch-nordamerikanischen Truppen wurde von der Luftwaffe überwacht und wiederholt wirksam angegriffen. Auf­klärer hatten u. a. gemeldet, daß sich starke britische Kräfte süd­lich Medjez ei Vab in den nordöstlichen Ausläufen des Djebel Rihane konzentrierten. Ein starker Verband Kampfflugzeuge startete sofort und fand in den felsigen Tälern des Höhenrückens feindliche Panzerformationen, die sich dort zum Vorstoß bereit machten. In fortgesetzten Tiefangriffen vernichteten Unsere Flie­ger mehrere feindliche Panzerkampf'wagen und Kraftfahrzeuge und nahmen dann die restlichen Kraftwagen mit Bordwaffen wirksam unter Feuer. Die zwischen brennenden Vetriebsstoff- ' wagen und explodierenden Munitionsstapeln verzweifelt Deckung suchenden Briten wurden immer wieder von den Bordwaffen unserer Kampfflieger erfaßt, die ihren Angriff erst einstellten, rls die feindliche Bereitstellung zersprengt war.

Neben solchen Angriffen auf die in Stellung gehende oder im

Italienische Küche

V. A. Durch die klimatischen Verhältnisse und die Art der Bodenerzeugnisse wird die Küche eines Landes hauptsächlich be­dingt, aber auch durch religiöse Vorschriften und Gewohnheiten wird sie stark beeinflußt. Wo Engländer anzutreffen sind, kann «an mit Sicherheit auch Whisky und Gin finden, und kein Chinese ist ohne Reis, kein italienischer Siedler ohne Spaghetti z» denken. Das Brot wird auf der ganzen Welt je nach den Bodenerzeugnissen und der Kulturstufe der einzelnen Völker ver­schieden hergestellt, und in manchen Gegenden ist seine Her- Pellungsweise seit Jahrtausenden die gleiche geblieben.

Im Garten einer der neueren Ausgrabungen in Pompeji steht eine kleine Brunnenfigur, die eine großePizza" in den Armen hält. Es gab also schon zur römischen Kaiserzeit diesen Fla» denkuchen aus Hefeteig mit Tomaten und Sardellen oder Mozzarella (Büffelkäse) und Sardellen und viel Oel, Estragon und Knoblauch, der noch heute in den neapolitanischen Pizzerien" in primitiven Backöfen gebacken wird. Dieses jahr­stausendalte Nationalgericht wird für jeden East stets frisch ge­backen, je nach Geschmack mit viel Tomaten und wenig Knob­lauch,, oder mit viel Oregano (Estragon) und wenig Sardellen, wie jeder es gerade möchte und es heiß zu dem schweren Land­wein verzehrt.

Im Frühjahr, wenn die Glyzinien blühen und aus denAgru- meti" der betäubende Duft der blühenden Orangen und Zitro­nen aufsteigt, wenn man abends wieder im Freien sitzen kann, fährt man nach Ponte Cagnano, um dort die famose Pizza zu essen, zum schweren Weißwein aus der Piana beim Klang einer Mandolinüta". In der Ferne leuchtet der Vesuv, ganz nahe rauscht das Meer bei den Tempeln von Paestum, und über das Lavapflaster der alten Römerstraßc holpern die zweirädri­genBirocci's" mit Orangen und Gemüse beladen zur Stadst der Birocciao schlafend oder singend zuoberst liegend, wie viel« leicht schon vor Jahrtausenden die römischen Birocciai's.

Pompeji war eine griechische Siedlung. Ob nun die Pizza «rt so manchen anderen Gerichten von ihrer Heimat in die Ko­lonien eingesührt worden ist? Viele Gerichte Süditaliens, pi­kante Saucen, Fischgerichte und solche mit gehackter Oliven­oder Capernfükle sowie andere des Ricotta (saurem Schafkäse) gleichen jenen auf ver änderen Seite des Jonischen Meeres und

find wohl seit Jahrtausenden dieselben. Schwere, fette Gerichte, mit der genannten Füllung für Melanzane und Peperoni, ebenso wie der Timballo, eine Art Maccaroniauflauf, herrschen in Süditalien neben reichlichen Fischgerichten vor, während im Norden mehr in Butter geschwenktes Gemüse, Geflügel und Schnitzel als zweiter Gang vorgezogen werden.

DisPasta" aber ist das italienische Nationalgericht aller Gaue. Während sie früher, besonders im Süden, noch vielfach im Kleinbetrieb hergestellt wurde und man noch vor dem Kriege Spaghetti neben der Wäsche auf den flachen Dächern trock­nen sehen konnte, wurde sie später immer mehr von der fabrik­mäßig erzeugten verdrängt. Pasta ist die Grundlage aller Mahl­zeiten, der erste und ausgiebigste Gang und oft auch der einzige. Je nach der Gegend aber sind die Zutaten und die Zu­bereitung verschieden. Während man in Genua Pasta und Gnocchi (Kartojfelnockerln) mit dem berühmtenPesto genovese" (gewiegtes, in Butter geschenktes Suppengrün und Basilienkraut mist Parmesan) und in Mailand Risotto oder Spaghettiin bianco", mit frischer Butter und Parmesan anrichtet, wird be­sonders in Süditalien die Rasta oder die Polenta mit dem üblichenSugo" aus Tomatenmark, Oel, Zwiebeln, der oft mit gehacktem Fleisch, Hühnerlcbern oder Muscheln untermengt ist, gegessen. In Bologna und in der Romagna wird am meisten Sorgfalt auf di« Küche verwendet. Die Pasta ist oft hausgemacht, besonders die Tortellini oder die grünen Lazagne, bei denen feingewiegter Spinat in den Teig mitverarbeitet wird. Je wei­ter südlich man jedoch kommt, mit desto mehr Oel ist der Sugo bereitet und desto weniger gargekocht ist die Pasta.

Die Polento ist ein anderes Nationalgericht. Sie wird teils ^ mit dem bekanntenSugo" als erster Gang innöckerlförmi- ! gem" Zustand gegessen, oder aber, wie in Venezien, so fest- gekocht, daß man sie wie Brot aufschneidsn kann. In allen Ha­fenstädten ist die Zuppa die Pesce, die italienische Schwester der Bouillabaisse" zuhause, die aus siebenerlei Fischsor­ten besteht und mit Tomaten, Knoblauch und viel Gewürz ver­kocht, über Brotschnitten angerichtet wird. Unzählige Fii-ch- und Muschelarten, gebacken, gedämpft und in pikanten Tunken bil­den dann den zweiten Gang. Große Fische wie der Pahombo, eine kleine Abart des Hundehais, den ich in Südtirol diskret alsKalbsleischfisch" verkaufen sah, frischer Thunfisch, pesce San Pie tro u nd Merluzzo werden meist, als in Oel gebackene

Trübes Wetter

Von Gottfried Keller NSK Es ist ein stiller Regentag,

So weich, so ernst und doch so klar, Wo durch den Dämmer brechen mag Die Sonne weiß und wunderbar.

Ein wunderliches Zwielicht spielt Beschaulich über Berg und Tal; Natur, halb warm und halb verkühlt, Sie lächelt noch und weint zumal.

Die Hoffnung, das Verlorensein Sind gleicher Stärke in mir wach;

Die Lebenslust, die Todespein,

Die zieh» auf meinem Herzen Schach.

Ich aber, mein bewußtes Ich,

Beschau das Spiel in stiller Ruh,

Und meine Seele rüstet sich Zum Kampfe mit dem Schicksal zw

Schnitten mit Majonnaise oder einer pikanten Tunke gegessen. Sardinen und Calameretti (kleine Tintenfische) werden ganz in Oel gebacken, als fritto di pesce. Gemüse in unendlichen Va­rianten wechseln das ganze Jahr über, werden aber meist nur gekocht und mit Essig und Oel angemacht oder in heißem Oel geschwenkt. Obst, das das ganze Jahr hindurch nie auf dem italienischen Tisch fehlt, gibt es auch in unzähligen Arten: Orangen, Mandarinen und Aepfel im Winter und Frühjahr, Erdbeeren, Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen und vor allem Trau­ben im Sommer und im Herbst,

So ist die italienische Küche mit ihren einfachen und doch schmackhaften Gerichten im Gegensatz zur vielgerllhmten fran­zösischen Küche in Zusammenstellung und Zubereitung schlicht rnd bekömmlich. M. R. von Hohenlohe, Rom.