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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Hammer 99
Altensteig, Donnerstag, den 29. April 1943
66. Jahrgang
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Angriffe am KubauSrüLenkops abgennesen
44 sowiettfche Flugzeuge über dem Südabfchnttt der Ostfront abgefchoffen
DNV Aus dem Führerhauptquartier, 28. April.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Am Kubanbrückenkopf wurden zahlreiche Angriffe des Feindes im Zusammenwirken mit der Luftwaffe abgewiesen. An der übrigen Ostfront fanden nur Kampfhandlungen von örtlicher Bedeutung statt.
lieber dem Südabschnitt der Ostfront wurden am 27. April 44 Sowjetflugzeuge abgeschossen, hiervon siebe« durch slowakische «ud sechs durch kroatische Jäger. Drei eigene Flugzeuge gingen verloren.
I» Tunesien führte der Feind gegen einige Abschnitte der Westfront örtliche Angriffe, die in harten Kämpfen zurückgeschlagen wurden.
In den schweren Kämpfen der vergangenen Tage hat sich ein Kraftradschiitzenbataillon unter Führung seines mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichneten Kommandeurs. Major Drewes, erneut bewährt.
Kamps- und Nahkampssliegeroerbände griffe» in die Kämpfe «in und bekämpften Bereitstellungen und Kolonnen des Feindes. Die Häfen Bone und Philippeville wurden erneut bombardiert.
Die Kämpfe in Tunesien
DNV Nom, 28. April. Der italienische WehrmachtLericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut:
Auch am gestrigen Tage scheiterten die vom Feind mit starken Artillerie- und Panzerkräften in Tunesien unternommenen Angriffe. Von den in den vorhergehenden Wehrmachtberichten erwähnten Verbänden verdient die von Major Pisciselli Tacggi aus Neapel befehligte Panzerabteilung für ihren tapferen Einsatz besondere Anerkennung.
Italienische und deutsche Flugzeugverbände griffen weiterhin wirksam feindliche auf dem Marsch und in Stellung befindliche Kolonnen an. Vier englisch-amerikanische Flugzeuge wurden zerstört, eines von deutschen Jägern über Tunesien, eines von der Bodenabwehr an der Küste des Peleponnes, zwei von einem unserer Torpedoboote über dem Kanal von Sizilien.
Kroatiens Staatsführer
DNV Führerhauptquartier. 28. April. Der Führer empfing am k7. April den Staatssiihrer des unabhängigen Staates Kroatien, vr. Ante Pavelic, zu einem Besuch im Führerhauptquartier.
Der Führer hatte mit dem Poglavnik Besprechungen über die politische und militärische Lage des gemeinsamen Kampfes der Achsenmächte gegen den Bolschewismus «nd die englisch-amerikanischen Plutokratien. Die Unterredungen, r« denen der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop »ud der kroatische Außenminister Dr. Brdak sowie Eeneralseld- «arschall Keitel und General Regie teilnahmen, verliefen im Seifte des herzlichen Einvernehmens und der Freundschaft des Reiches zu dem jungen kroatischen Staat und seinem tapferen Volke. Dr. Pavelic brachte die Entschlossenheit des kroatischen Volkes zum Ausdruck, an der Seite der Achsenmächte die Freiheit des unabhängigen Kroatien zu verteidigen und alle Kräfte für den kompromißlosen Sieg der Dreierpaktmächte über die gemeinsamen Feinde einzusetzen.
An der Zusammenkunft im Führerhauptquartier nahmen auch der deutsche Gesandte in Agram, Kasche, und der deutsche bevollmächtigte General in Kroatien, Glaise von Horstenau, teil.
Schiffsraumkatastrophe der Achsengegner
Kleinlaute Erklärung im Truman-Ausschuh
DNV Stockholm, 28. April. In dem sogenannten Truman- llusschutz des amerikanischen Senats wurden am Dienstag die Verhandlungen über die Verluste an britischen und amerikanischen Handelsschiffsraum, die diesen Ausschuß schon seit einer Woche beschäftigen, fortgesetzt. Die Mitglieder des Ausschusses »erlangten von dem Sprecher der amerikanischen Marine eine Klärung des Widerspruches zwischen der von ihnen getroffenen Feststellung, daß im Jahre 1942 monatlich etwa eine Million Sonnen englischen und amerikanischen Schiffsraums von deutschen U-Booten versenkt wurden, uift> einer Erklärung des Marineministers Knox, der diese Ziffer bestritt. Der Sprecher der Marine gab in den Verhandlungen des Kusschusses auf dringendes Verlangen der Senatoren im Gegensatz zu den Erklärungen des Marineministers Knox folgende Tatsachen zu:
1. Die britisch-amerikanische Handelsschissahrt habe im Jahrs 1942 durchschnittlich im Monat eine Million Tonnen Schiffsraum durch kriegerische Aktionen Deutschlands, in erster Lini» durch de« ll-Bootkrieg, verloren.
2. Die Neubauten in England und in USA. hätten nicht di« Höhe der Verluste erreicht, es bestehe vielmehr ein Nettoverlust »o« etwas über eine Million Vruttoregistertonne« zu Ungunst«« des amerikanisch-britischen Landelsschisfsraumes.
- Ein Angriff amerikanischer viermotoriger Bomber auf die . Umgebung von Cagliari verursachte unbedeutende Schäden. Unter der Zivilbevölkerung gab es keine Opfer. Drei unserer Flugzeuge kehrten nicht zu ihren Stützpunkten zurück.
Wieder ein japanisches Lazarettschiff torpediert DNV Tokio, 28. April. (Oad.) Eine weitere unmenschliche Ereueltat der Anglo-Amerikaner wurde, Domei zufolge, am Mittwoch bekanntgegeben. Das japanische Rote-Kreuz-Schiff „Buenos Aires Maru", das dem Gegner als Krankenschiff ge- meldet worden ist, wurde am Hellen Tage des 25. April um 1S.3S Uhr im Chinesischen Meer durch ein feindliches U-Boot torpediert. Die Sicht war sehr gut. Das Torpedo traf ganz in der Nähe der Maschinen auf, wodurch über zehn Schwerverletzt, und ein Maschinenschaden verursacht wurden. Nach der „Asahi Maru", „Arabia Maru", „Manila Maru", „Ural Maru" und „,Fuso Maru" war die „Buenos Aires Maru" das sechste Opfer der anglo-amerikanischen Greueltaten.
Mit dem Eichenlaub ausgezeichnet
DNV Berlin, 27. April. Der Führer hat Major Erich Klawe als 227. Soldaten und Hauptmann Peter Frantz als 228. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.
Hauptmann Frantz hat das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes als Oherleutnant und Zugführer m der Sturmgeschützkompanie des Infanterieregiments „Großdeutschland" für seine besonderen Verdienste bei der Abwehr starker feindlicher Angriffe nordöstlich Orel am 4. Juni 1942 erhalten. Am 14. März 1943 traten ihm und seinen Leiden Sturmgeschützbatterien beim-Angriff westlich Bielgorod 34 feindliche Panzer entgegen. 21 sowjetische Panzer wurden an diesem Kampftag vernichtet.
Major Erich Klawe, Kommandeur eines Rastenburger Erena- dierbataillons, stand während der Abwehrschlacht dieses Winters südlich des Ladogasees mit seinen Grenadieren im Brennpunkt der Kämpfe und meisterte wiederholt kritische Lagen.
im Führerhauptquartier
Mit dieser Erklärung widerlegt der Sprecher der Marine ruch die Behauptung des Marineministers Knox, daß die Höhe »er Neubauten die Zahl der Versenkungen erreiche. Er bestätigte- »ie schon von dem Truman-Ausschuß getroffene Feststellung, daß mtgegen allen Angaben, die bisher von englischen und ameri- janischen Stellen gemacht wurden, die Neubauten an Handels- jchisssraum hinter den Versenkungen Zurückbleiben.
Der Führer an den Tenno
DNB Aus dem Führerhauptquartier, 29. April. Der Führer hat dem Tenno anläßlich seines Geburtstages ein in herzlichen Worte gehaltenes Glückwunschtelegramm übermittelt.
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Großdeutschlands Jugend grüßt den Tenno
DNB Berlin, 29. April. Anläßlich des Geburtstages des Tenno am 29. April übermittelte die Hitler-Jugend auch in diesem Jahre wie in den Vorjahren über den Rundfunk der japanischen Jugend ihre Glückwünsche als Eegengruß zu deren Sendung zum Führergeburtstag.
Reichsjugendführer Axmann wies in seiner Ansprache auf die Gemeinsamkeit des Kampfes der beiden Nationen hin und aus die Leistungen der deutschen wie der japanischen Jugend im Kriegseinsatz an der Front und in der Heimat. Der Kampf gegen die gemeinsamen Feinde, für die Freiheit der beiden Nationen, für die gerechte Neuordnung der Welt und einen ehrlichen Frieden verbinde die Jugend Großdeutschlands und Japans, die im festen * Glauben an den endgültigen Sieg zufammeusteht. Feierliche Musik und das Lied der Hitler-Jugend gaben den Rahmen zu dieser Sendung, der im Kriege anstelle der früher durchgeführten Austauschbesuche besondere Bedeutung zukommt.
Giraud Sieger über de Gaulle?
DNB Stockholm, 28. April. Aus bestinformierter französischer Quelle hat der Londoner Korrespondent von „Stockholms Tid- ningen" erfahren, daß der langwährende Machtkampf zwischen Giraud und de Gaulle nun praktisch als abgeschlossen gelten könne. Giraud habe das Spiel gewonnen, nachdem der Vertreter de Gaulles, General Latroux, zu Giraud übergegan- gen sei und einen führenden Posten bei Giraud erhalten haben dürfte. Welche Stellung de Gaulle in Zukunft selbst erhalten werde, sei noch nicht endgültig festgelegt, jedoch dürfte dies bei seinem bevorstehenden Besuch in Algier entschieden werden. Es sei keine Rede mehr davon, daß die früheren „Zankapfel" Pey- routon, Nouges und Boisson entfernt würden, die Giraud mit Unterstützung von Washington behalten wolle, da sie „besonders tüchtige Beamte und schwer ersetzbar seien".
..N-Vooigefahr wke 1917"
Die Frage nach dem wirklichen Stand der U-Bootgefahr büi antwortete kürzlich der gut unterrichtete Amerikaner Roso« Drummond vom „Christian Science Monitor" mit den Worten! „Sie ist genau so ernst wie 1917". Dabei erinnert Drummcmd an eine Geschichte aus dem Ersten Weltkrieg. Anfang 1917 besichtigte der amerikanische Admiral Sims das englische Kriegsschiff „Couragcous", dessen Kommandant der heutige Admiral Sir Percy Noble war. Letzterer fragte den Amerikaner als Neu, traten um seine Meinung über den Kriegsausgang, woraus! Sims antwortete: „Wenn Sie die U-Boote nicht aus den>> Atlantik vertreiben können, werden Sie den Krieg verlieren." Admiral Noble war in den beiden letzten Jahren Leiter de»! U-Bootabwehr an der Westküste Englands und ist heute Chess der britischen Marinemission in den USA., die ja auch im wesentlichen die U-Vootabwehr bearbeiten muß. Drummond meint, Admiral Noble denke über die heutige Lage genau so wie Admiral Sims über die Lage 1917.
' Wir wissen aus zahlreichen Erinnerungen, daß auch Admiral Jellicoe 1917 voll trüber Ahnungen über die U-Bootlage war und den Krieg fast verloren gab. Das U-Boot hatte England' damals an den Rand des Abgrundes gebracht. Im Unterschied zu damals hat sich die U-Bootgefahr heute jedoch im vierten Kriegsjahr weiter verstärkt. Wir haben unsere Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg allerdings nutzbringend verwertet. Der englische Oberhausabgeordnete Lord Strabolgi meinte kürzlich in einem Aufsatz im „Daily Expreß", Admiral Dönitz habe heute mehr U-Boote zur Verfügung als sein Vorgänger Tirpitz im Weltkrieg 1914—18. England sei hingegen in diesen Krieg mit einer zu geringen Anzahl von Geleitfahrzeugen und U-Bootjägern eingetreten. Seine schwierige Lage sei noch weiter dadurch verschärft worden, daß der Feind U-Vootstützpunkte in Norwegen und Frankreich hinzu eroberte, Irland neutral.blieb, Italien an Deutschlands Seite in den Krieg eintrat und Frankreichs Flotte verlorenging. Infolge einer falschen Flottenpolitik fehle es heute in England an allem, was zu einer wirksamen U-Vootbekämpfung notwendig wäre wie z. V. Zerstörer und Geleitfahrzeuge, vor allem an Marineflugzeugen.
Auch im Oberhaus wurde in der Debatte über den Seekrieg scharfe Kritik an der Regierung geübt. Dort schätzte Lord Strabolgi, daß die Deutschen fast 200 U-Boote draußen auf den Meeren hätten. Die Stärke ihrer Besatzungen belaufe sich auf etwa 12 000 Mann. Er beschrieb, wie U-Boote mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 Knoten so manövrieren, daß sie einen weiten Vorsprung vor den nur mit 7 oder 8 Knoten laufenden Geleitzügen erhalten und sie dann bei Morgengrauen oder Abenddämmerung angreifen. Hierbei würden sie durch das System der Radiopeilung unterstützt. Dies ermögliche es, Ee- leitzüge leichter zu entdecken, wenn sie weit auf hoher See wären. Die Antwort müsse in mehr schnellen Geleitschiffen und Langstreckenflugzeugen einschließlich viermotoriger Bomber bestehen. Auch von anderen Rednern wurde die Forderung nach schärferem Einsatz von Großflugzeugen in der U-Bootbekäm« pfung gefordert, was die Regierung auch zusagte. Man sieht daran, wie stark der U-Bootkrieg die feindliche Luftwaffe beschäftigt und auf sich zieht. Die Amerikaner haben zur Ueber- wachung der Atlantik-Geleitwege sogar ihren wertvollen Flugzeugträger „Range r" aufs Spiel gesetzt — und verloren.
Interessant ist, daß England wiederum einen einheitlichen Oberbefehl in der U-Vootabwehr verlangt. Lord Strabolgi erklärte: „Wir kämpfen die Schlacht im Atlantik unter zwei Oberbefehlen, einem britischen und einem amerikanischen. Trotz der Zusammenarbeit und Beratung stellen sie keinen Ersatz für einen gemeinsamen Generalstab dar." Unter dem Eindruck der wachsenden Schiffsraumnot bekommt der Gegner immer klarer das Bewußtsein, daß' die Transportschlacht auf dem Atlantik die gesamte Kriegführung entscheiden wird. Die Eröffnung der Zweiten Front ist mit der U-Bootfrage eng verknüpft, sagen die amerikanischen Fachleute. Die Streitkräfte für eine Zweite Front können nur herbeigebracht werden, wenn die Achsengegner in der Lage sind, die Zufahrtslinien über den Atlantik für den ungeheuren Strom des benötigten Kriegsmaterials frei zu halten. Das aber eben kann nicht garantiert werden. Die Verluste an Schiffen und Seeleuten steigen weiter. Der Amerikaner Harry- man äußerte, daß bis Ende 1943 weitere 150 000 Männer in die USA.-Handelsmarine eintreten müßten. Daß diese flüchtig ausgebildeten Männer keinen großen Wert haben, liegt auf der Hand. Ebenso geht es dem Schiffbau in den USA. Der so oft propagierte Notfrachter (Liberty-Schiff), der drüben angeblich in Massen gebaut wird, ist nach einer Erklärung der Zeitschrift „Time" ein Fehlschlag, da er nur eine Höchstgeschwindigkeit von 10 Knoten besäße, diese aber kaum jemals erreichte, besonder» nickt bei voller Laduna und schwerer See.
Man höre viel von Maschinendeseiten; auch die Msenvleqs seien oft brüchig. Infolgedessen müssen die Schiffe oft repariert werden. Kennzeichnend ist übrigens, daß die Schiffe drüben „lahme Enten" genannt werden. Ihr einziger Vorteil ist ihr« kurze Bauzeit. Aber wir wissen, daß nach dem Ersten Weltkrieg die damaligen Notfrachter vom ähnlichen Typ massenweise verschrottet und stillgelegt wurden, weil sie für die Dauer unbrauchbar waren. Kürzlich kam es vor, daß einer dieser Notfrachter beim Stapellauf in zwei Teile auseinanderbrach.
Auch der Umfang des Schiffbaues wird in den USA. absichtlich übertrieben, zu welchem Zweck man die TonnageanE