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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Hammer 98

Altfnsteig. Mittwoch, dev 28. April LS43

66. Jahrgang

Großangriff an der tunesischen Front gescheitert

Vom 20. bis 2«. April ISS feindliche Panzer vernichtet oder bewegnngsvnfShig geschossen

DNB AUS dem Führerhauptquartier, 27. April.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Bon der Ostsront wird beiderseitige Späh- und Stoßtrupp- Migkeit gemeldet.

Auch der zweite Abschnitt des britisch-nord­amerikanischen Großangriffs gegen die tunesische Front ist an dem Abwehrwillen der deutsch-italienischen Trup­pe« gescheitert. Am gestrigen Tage führte der Feind nur vereinzelte heftige Vorstöße und Angrisfe. Sie wurden zum Teil "im Gegenstoß abgewiesen.

In der Zeit vom 2V. bis 2K. April wurden 193 feindliche Pan­zer durch Verbände des Heeres und der Luftwaffe vernichtet oder bewegungsunfähig geschossen. Die blutigen Verluste des Feindes sind schwer.

Bei den schweren Abwehrkämpfen haben sich die italienischen DivisionenPistoia" undTriefte" besonders bewährt. In treuer Waffenbrüderschaft mit den dort eingesetzten deutschen Verbän­den wiesen sie zahlreiche mit großer llevermacht geführte feind­liche Angriffe blutig ab.

Britische Bomber griffen in der vergangenen Nacht einige Orte in Westdeutschland an, darunter die Städte Duisburg, Oberhausen und Mülheim. Wohnviertel, Krankenhäuser nnd andere öffentliche Gebäude wurden getroffen. Die Bevöl­kerung hatte Verluste. Mindestens 18 der feindlichen Flugzeuge wnrden abgeschossen.

Die Kämpfe im westlichen Abschnitt der tunesischen Front

DNV Nom, 27. April. Der italienische Wehrmachtbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:

Der Feind setzte seine Offensive im westlichen Ablckinitt der tunesischen Front mit stärkeren Infanterie- und Panzerkräf- ten fort. Alle seine Angriffe brachen unter schweren Verlusten an Menschen und Panzern an dem erbitterten Widerstand der italienischen und deutschen Truppen zusammen, die an mehreren Stellen zum Gegenangriff übergingen.

Die Luftwaffe der Achsenmächte griff wiederholt zur Unter­stützung der Vodeneinheiten in den Kampf ein, indem sie Kraft­wagen- und Panzeransammlungen bombardierte, wobei zahl­reiche Panzer vernichtet und beschädigt wurden.

Gestern nachmittag bombardierten viermotorige Liberator- Flugzeuge die Stadt Grosseto und belegten sie mit MG.-Feuer. An Zivilgebäuden, darunter dem Pot-Kreuz-Hospital und dem Kindergarten, wurden beträchtliche Schäden verursacht. Zwei Flugzeuge wurden von der Bodenabwehr abgeschossen.

Mehrmotorige feindliche Flugzeuge griffen Sant'Antioco (Tagliari), Augusta, Bari und Trani an. Die Vodenabwehr brachte drei Bomber zum Absturz: einen in Sant'Antioco, einen in Augusta und einen dritten über dem Wohnviertel von Bari.

Der Abwehrerfolg in Tunesien

Deutsche und italienische Verbände in erbitterten Abwehr- kämpfen gegen feindliche llebermacht Drei feindliche Panzerdivisionen verloren ihre Waffen

DNV Berlin, 27. April. An der tunesischen Westfront ist am 26. April der am Karfreitag begonnene, um jeden Preis eine Entscheidung suchende Angriff der Briten und Nordamerikaner gescheitert. Nach dem Mißlingen seiner ersten, vom 20. bis 22. April gegen die Eebirgsbarriere der Südfront geführten Offensive hatte der Feind von diesem Abschnitt starke Verbände abgezogen und in den Raum Medjez el Vab und südlich davon gebracht. Zusammen mit den dort eingesetzten Kräften standen schließlich etwa vier britische und zwei nordamerikanische Divi­sionen zum Angriff bereit, der am 23. April nach sehr schwerem Artilleriefeuer und mit Unterstützung starker Fliegerkräfte ins Rollen kam.

Die Absicht des Feindes war, auf den nach Nordosten in Richtung auf die Stadt Tunis führenden Straßen vorzu stoßen, die Abwehrfront zu durchbrechen und dadurch die deutsch-italienischen Truppen in zwei voneinander getrennte Kampfgruppen aufzuspalten. Die in den Gebirgstälern massiert vordringenden feindlichen Panzer trafen aber überall auf die zum härtesten Widerstand entschlossenen deutschen und italieni­schen Verbände.

Schon am Abend des ersten Angriffstages erkannte die geg­nerische Führung, daß der erhoffte Durchbruch infolge der sehr schweren Verluste, vor allem an Panzern, nicht zu erreichen war. Während sich darauf Teile der feindlichen Stoßdivisionen rin­gelten, um dem immer heftiger werdenden Gegenangriff der Achsenmächte zu begegnen, versuchten andere Teile durch eine Schwenkung nach Südosten Boden zu gewinnen. Dort wurde auch der von unserer Luftaufklärung rechtzeitig gemeldete Angriff abgestoppt.

2m Laufe des 24. April führten die Briten neue Kräfte heran, um aus den Tälern, in denen sich die Panzerformationen nicht entfalten konnten, vorstoßend die um­hegenden Höhenzüge zu gewinnen. Während unsere Artillerie, Pak- und Flakgeschütze gemeinsam mit Kampf-, Schlacht- und Jagdflugzeugen die vordringenden Panzerkeile zusammenschlu­gen, entspannen sich in den Bergstellungen erbitterte Nahkämpfe um jeden Fußbreit Boden. Mit Handgranaten und Bajonetten gingen unsere Soldaten dem Gegner zu Leibe und warfen ihn

,lynegucy von oen unter sehr schweren Verlusten erklommenen Feldterrafsen wieder herunter. Gegen Abend des zweiten An­griffstages hatte der Feind nicht nur den größten Teil seines im ersten Anlauf gewonnenen Geländes wieder verloren, son­dern seine Ausfälle an Menschen und Panzern hatten sich gegen­über denen des Vortages noch verdoppelt.

Im Brennpunkt der Kämpfe dieses Tages bewährten sich u. a. die 10. Panzerdivision, die in schwungvollem Gegenstoß vorgeprellte feindliche Kräfte zurückschlug, die Division Hermann Göring", die an diesem Tage allein 32 meist schwere Panzer vernichtete, und das Erenadierregi- ment 7 5 4, das seine Stellungen mit verbissener Zähigkeit und unerschütterlichem Kampfeswillen gegen die Angriffe weit überlegener Infanterie- und Panzerkräfte des Feindes behaup­tete. Schulter'an Schulter mit den deutschen Verbänden kämpf­ten auch italienische Truppen, bis der britisch-nordamerikanische Durchbruchsversuch gescheitert war.

Die schweren Verluste der Angreifer wirkten sich am 26. April in wachsendem Maße aus. Der Feind führte nur noch verein­zelte Vorstöße, die aber nicht mehr verhindern konnten, daß di« Gegenangriffe der Achsentruppen ihre Ziele erreichten. Die Luft­waffe griff auch in diese Kämpfe nochmals wirksam ein und zer­sprengte mehrere feindliche Infanterie- und Panzeransamm­lungen mit Bomben und Bordwaffen. In der Nacht zum 27. April setzten unsere Kampfflugzeuge ihre Luftangriffe fort und erzielten zahlreiche Volltreffer zwischen abgestellten Pan­zern und Kraftfahrzeugen sowie in Artilleriestellungen, deren feuernde Geschütze das Absetzen der geschlagenen Angriffsverbände decken sollten.

In dem siebentägigen Ringen an der Süd- und Westfront des tunesischen Brückenkopfes erlitten die Briten und Nordamerikaner äußerst schwere Verluste, wie sich be­reits aus der gemeldeten Zahl von 193 abgeschossenen Panzern ergibt. Wenn man in Betracht zieht, daß eine voll­ausgerüstete feindliche Panzerdivision über etwa 180 Panzer verfügt, aber nach den vorausgegangenen schweren Gefechten die Zahl der einsatzfähigen Panzer auf etwa 60 bis 70 je Division zurllckgegangen war, so bedeutet der Abschuß von 193 Panzern, daß etwa drei/feindliche Panzerdivisionen ihre Panzer verloren haben.

Note der Sorvjelregierung

Abbruch der Beziehungen mit den polnischen Emigranten in London

DNV Berlin, 27. April. Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS gab bekannt, daß am 25. April Außsnkommissar Molotoro dem Vertreter des polnischen Emigrantenchefs Sikorski in Mos« kau eine Note der Sowjetregierung übergeben habe, nach welches die Regierung der UdSSR, beschlossen habe, die Beziehung zen mit den polnischen Emigranten in Londoil rbzubrechen.

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Zur Begründung dieser Maßnahme führt Molotow in seiner Note an, daß die Sowjetregierung das Benehmen der polnischen Emigranten in letzter Zeit für absolut unnormal und all« Regeln und Normen der Beziehungen zwischen zwei Verbün­deten verletzend halte. Die von deutscher Seite im Fall Katyn gegenüber der Sowjetunion erhobenen Anklagen würden durch die polnische Presse in jeder Hinsicht weitergeschllrt, und die Tat­sache, daß die Kampagne gegen die Sowjetunion von der deut­schen und polnischen Presse geführt werde, lasse keinen Zweifel, daß zwischen Deutschland und der polnischen Emigration in London eine Berührung sowie eine Abmachung über die Fort­setzung dieser Kampagne bestehe. Deshalb habe die Sowjet- regierung beschlossen, ihre Beziehungen zu den polnischen Emi­granten um den General Sikorski abzubrechen.

Die Nachricht vom Abbruch der volniscki-sowjetischen Be­ziehungen hatte an der Neuyorksr Börse ein starkes Fallen dei Kurse der polnischen Dollaranleiben zur Folge, woraus ge­schloffen werden mutz, daß die Wallstreetjuden an eine Wieder­kehr des polnischen Staats nicht glauben.

AcheulmMrager KayttaAleulnant Otto v. Viilonl

(DNV) Der für die Versenkung des USA.-FlugzeugtragerS ,Ranger" vom Führer mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz de« Eisernen Kreuzes ausgezeichnete Kapitänleutnant Otto von« iow wurde in Wilhelmshafen 1911 geboren. Er ist ein hervor« ragender U-Voot-Kommandant, Lessen Fähigkeiten sich nicht nur bei Einzeljagd, sondern auch im Kampf mit Eeleitzügen erwie- en hat. Am 21. Oktober des vergangenen Jahres verlieh der Führer dem erfolgreichen U-Boot-Kommandanten, der bis da­hin fünfzehn Schiffe mit insgesamt 88 888 VRT. und eine« Zerstörer versenkt und zwei weitere Schiffe torpediert hatte, das Ritterkreuz.

Harle SchlLge der japanifchen Luftwaffe

Zerstörungen in Tschittagoug und Kalkutta 26 Flugzeuge vernichtet

DNB Berlin, 27. April. Die japanische Heeresluftwaffe griff am 26. April mit starken Kräften die indische Hafenstadt Tschittagong sowie die Hauptstadt von Bengalen, Kalkutta, am. Sowohl in Tschittagong wie in Kalkutta wurden in den wehr­wirtschaftlichen Anlagen schwere Zerstörungen hervorgerufen. In dem Jndustrievorort Haurah, der Kalkutta auf dem rechten Hügel-Ufer gegenüb erliegt, gerieten zwei Munitionsfabriken in Brand und flogen mit starken Detonationen in die Luft. Auf dem in der Nähe gelegenen Flugplatz brannten mehrere Flug­zeugschuppen mit abgestellten Flugzeugen nieder. Zahlreiche bri­tische Flakstände im Zentrum und am Rande von Kalkutta wurden durch Bordwaffenbeschuß zum Schweigen gebracht.

In Luftkämpfen schoßen japanische Jäger insgesamt 17 feindliche Flugzeuge ab, weitere neun bri­tische Flugz'euge wurden bei einem Tiefangriff japani­scher Sturzkampfflieger auf den Flugplatz von Tschittagong zer­stört. Diesen zerstörten 26 feindlichen Flugzeugen steht nur der Verlust von zwei japanischen Bombenflugzeugen und einem Jagdflugzeug gegenüber, die nicht zu ihren Stützpunkten zu­rückkehrten.

Am gleichen Tage griffen stärkere Verbände der japanischen Marineluftwaffe einige feindliche Stützpunkte in Nord- australien an. In Port Darwin sank ein 4000 VRT. großer australischer Transporter nach einem Bombenvolltreffer, ein weiteres Schiff von 6000 VRT. kenterte unter starker Brand­entwicklung. Nahe des Albatros-Vay griff ein japanischer bturzkampfslieger einen australischen Zerstörer der Warramunga-Klasse an und versenkte ihn. Alle japani­schen Flugzeuge kehrten von diesen Operationen zurück.

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3«Ü0 Mann TfchmBmls-Trllpyen emaeschloffen

DNV Schanghai, 27. April. (Oad.) Nach Berichten aus Hsvchowfu haben japanische Truppen am Ostersonntag im Kiangsi-Honan-Eefiet 3000 Mann Tschungking-Truppen einge­schlossen und vernichtet.

Admiral Chu Tus Ing, der Kommandeur der Tschungkingei Marine-Infanterie im Gebiet von Kiangsu und Schantung ist mit 1200 Mann zu den Japanern übergelausen.

Die japanische Nachrichtenagentur Domei berichtet aus einer Frontstelle in China, daß japanische Truppenteile, die in den Ilfergebieten des Gelben Flusses eingesetzt sind, und an den Ver­nichtungsoperationen gegen die Tschungkinger 24. Armeegrupp« teilnehmen, bis zum 26. April folgende Erfolge erzielten: Der Feind lieh 10W Tote zurück: 3200 Gefangen« wurden einge-

außecdcm IW Gewehre, 170 Pistolen sowie zahlreich? andere Waffen und Kr-egsgerät erbeutet.

Roosevelts Sonderbotsckmster. Wie Reuter meldet, erklärt« der Sonderbotschafter Roosevelts in Indien, William Phd kps, am Sonntag vor seiner Abreise aus Indien nach den Ben einigten Staaten, er habe gebeten, Gandhi sehen M dürfen, dU Behörden hätten ch« dies jedoch verweigert.

Kampfkraft der Tschungking-Truppen vermindert

DNB Nanking, 27. April (Oad) In einer hier erscheinenden chinesischen Zeitung, die über gute Beziehungen zu japanischen Militärkreisen verfügt, veröffentlicht ein japanischer Kriegs- berichterstatter Angaben über die Stärke der Tschungking-Strsit- kräste wie über deren Verluste im vergangenen Jahre. Danach sind 260 000 Tschungking-Soldaten gefallen, 120 000 wurden ge- fangen genommen. Die gesamte Militärmacht Tschung- kings umfaßt heute 304 Divisionen mit rund 2 700 OM Mann, von denen ober 108 Divisionen aus Provinztruppen, Guerilla- kämpfern und kommunistischen Soldaten zusammengesetzt sind. Die Ausrüstung schätzt der japanische Kriegsberichterstatter aus 760 000 Gewehre, 47 000 leichte und 14 000 schwere Maschinen- gewehre, ferner 750 Grabengeschütze und 1200 Feldgeschütze Die Japaner erbeuteten im vorigen Jahr 120 OM Gewehre, 2806 leichte und 530 schwere Maschinengewehre. Aus diesen Ziffern wird in japanischen Kreisen der Schluß gezogen, daß sich di« Kampfkraft der Tschungking-Truppen erheblich vermindert hat.

Ein aufschlußreiches Dokument zum Fall von Katyn

DNV Berlin, 27. April. Daß die Briten und Bolschewisten eng zusammengearbeitet haben, um die bolschewistischen Morde im Walde von Katyn möglichst zu vertuschen, ergibt sich aus einem Dokument desfranzösischen Außenmini- steriums, das am 18. Mai 1940 also etwa vier Wochen nach der Ermordung der polnischen Offiziere im Walde von Katyn! datiert ist.

Das Dokument," das vom stellvertretenden Direktor der poli­tischen Abteilung in Paris unter dem 18. Mai 1940 alsAuf­zeichnung" gegeben wurde, trägt die bezeichnende Ueberschrift: Russische Grausamkeiten in Polen".

Der Text lautet in der Uebersetzung:

Der englische Botschafter hat der politischen Abteilung mit- gekeilt, daß die polnische Regierung der britischen Regierung die Veröffentlichung einer gemeinsamen englisch-französisch-polnischen