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Amtsblatt des Kreises Calw für Alte nsteig und Umgebung tzeiwatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Altevsteig, Donnerstag, den 22. April 1943

SS. Jahrgang

Harte Kampfe südlich NomorosW

S1 Sowjetflugzeuge bei zwei Eigenverlusteu abgeschoffe»

DNB Aus dem Führerhauptquartier, 21. April.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Auch gestern kam es südlich Noworossijsk zu harten Kämpfen. Die Lnftwafs« schoß hier 81 Sowjetflugzeuge bei zwei eigenen Verlusten ab.

Leichte deutsche Seestreitkriiste versenkten Lei der Bekiimpsung -es sowjetischen Nachschubs drei mit Munition beladene Prähme.

An der übrigen Ostfront verlies der Tag ruhig.

Am Dienstag, dem 28. April, traten starke britische Kräfte nach mehrstündiger heftiger Artillerievorbereitung zum Angriff gegen die deutsch-italienischen Stellungen der tunesische« Südfront an. Der Feind wurde in schweren Kämpfen, die zur Zeit noch andauern, blutig abgewiesen. Oertliche Einbrüche konnten durch Gegenangriffe wieder bereinigt werden.

Feindliche Bombenslugzeuge griffen in der vergangenen Nacht Tilsit an und verursachten Gebäudeschäden. Die Bevölkerung hatte Verluste.

Terrorangriffe britischer Bomber richteten sich gegen Stet­tin und Rostock. Bombeneinschläge in Wohnvierteln und Krankenhäusern verursachten Verluste unter der Bevölkerung «nd zum Teil erhebliche Gebäudeschäden. Nachtjäger und Flak­artillerie der Luftwaffe schossen nach den bisherigen Feststel­lungen 38 der angreisenden feindliche« Bomben­flugzeuge ab. Ein weiteres wurde an der Kanalküste zum Absturz gebracht.

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^^.°utzevrd-ntlich heftiger Artillerievorbereitung griff der schnitt der tunesischen Front an Der bei. wttaebot/' von den italienischen und deutschen Truppen

stufgehalten, denen es an mehreren Stellen gelang die vom kwüem Anfangserfolge im EegenaWriff zunichte^W

Die Schlacht geht unter starker Mitwirkung der beider­seitigen Luftwaffen in harten Kämpfen weiter. Deutsche Jäger vernichteten in wiederholten Luftkämpfen acht Flugzeuge.

Ein glänzender Erfolg wurde gestern von italienischen Jägern über der Straße von Sizilien erzielt, wo Verbände des ersten Sturmes unter dem Befehl von Major Luigi di Bernardo aus Gitta della Pieve (Perugia) und von Hauptmann Clizio Nici aus Terranova Pausania (Perugia) trotz zahlenmäßiger Unter­legenheit den Kampf mit 60 Spitfire aufnahmen, von denen 17 abgeschossen wurden.

Zwei weitere Flugzeuge wurden von unseren Jägern ab­geschossen, eines an der tunesischen Küste, das zweite vor den Strophadischen Inseln (westlich des Peloponnes).

In der Nacht zum 20. April haben unsere Kampfflugzeuge er­folgreich die Lager und Raffinerien von Haifa angegriffen.

Gegen einige kleinere Orte in Süditalien und auf Sizilien wurden gestern Bomben- und MG.-Angriffe aus der Luft durch­geführt, die einige Opfer forderten und geringfügigen Schaden verursachten. Ein amerikanisches Flugzeug wurde von den Bat­terien von Porto Empedocle getroffen und stürzte ab. Vom Ein­satz der letzten zwei Tage sind drei unserer Flugzeuge nicht zurückgekehrt.

Die Kampferfolge einer deutschen Panzerabteilung DNB Berlin, 21. April. Eine zurzeit im südlichen Abschnitt der Ostfront eingesetzte deutsche Panzerabteilung hat während der Winterschlacht lOSmal in schweren Gefechten gegen stark überlegene feindliche Kräfte gestanden und dabei innerhalb von dreieinhalb Monaten 123 Sowjetpanzer darunter 80 vom Typ T 34", abgeschossen und 19 weitere schwer beschädigt. Ferner vernichtete oder erbeutete sie 163 Geschütze und Panzerabwehr­kanonen, 40 Granatwerfer, 86 Maschinengewehre, 190 Panzer­büchsen und 323 meist motorisierte Fahrzeuge. Außerdem ver­loren die Bolschewisten im Kampf gegen diese Panzerabteilung über 4400 Tote und 1285 Gefangene, darunter den gesamten Stab des vierten sowjetischen mechanischen Gardekorps.

sooo. Lustfieg eines Geschwaders am Fiihrergeburtslag

DNB Berlin, 21. April. Im Raum südlich Noworossijsk teilen am 20. April die Kämpfe mit unverminderter Härte an.

ei auf breiter Front zusammenhanglos geführten Vorstößen er­litt der Feind sehr hohe Verluste. An den übrigen Abschnitten de» östlichen Kriegsschauplatzes fanden keine nennenswerten Kampfhandlungen statt.

Die Witterung hat sich im Osten allenthalben wesentlich gebessert. Das warme, sonnige Wetter wurde nur stellen­weise von Regenschauern und Frühlingsgewittern unterbrochen. 2m Süden stieg das Thermometer bereits auf Plus 25 Grad. Straßen, Wege und Gelände trocknen langsam ab und werden für die Bewegung und Versorgung der Truppe wieder gangbar.

2m Zusammenwirken mit den Verbänden des Heeres führte auch am 20. April die Luftwaffe mit Kampf- und Sturzkampf­geschwadern schwere Schläge gegen sowjetische Bereitstellungen, Infanterie- und Panzeransammlungen bei Noworossijsk. Der Versuch der sowjetischen Luftwaffe, unsere Flugzeuge von ihren Zielen abzudrängen, wurde von den begleitenden Jagdfliegern vereitelt und führte zu heftigen Luftkämpfen, in denen auch Schlachtflieger bei der Abwehr angreifender Jäger gute Er­folg, hatten. Mit dem Abschuß der im Wehrmachtbericht gemel­deten 91 sowjetischen Flugzeuge erhöht sich die Gesamtzahl der feindlichen Verluste an der Ostfront auf 103 bei vier eigenen Verlusten.'

Erstmalig in der Geschichte des Luftkrieges ist es hierbei dem Jagdgeschwader 52 gelungen, den 5000. Luftsieg zu erringen, den Hauptmann Rall dem Geschwader erfocht. Diese bisher unerreichte Abschuhziffer meldete der Kommodore, Ritterkreuzträger Major Hrabak, am Tage des Führer- geburtstages. Im unermüdlichen Einsatz konnten die Siege fast vusschließlich in den knapp zwei Jahren des Ostfeldzuges erreicht werden. Von den 5000 Abschüssen, unter denen sich 550 mehr­motorige Flugzeuge befinden, wurden 177 in Frankreich, am Kanal und über Kreta erzielt. Neun Eichenlaubträger, an der Spitze Major Graf, der die Schwerter mit Brillanten trägt, und 23 Ritterkreuzträger gehören teilweise noch heute zu den ruhmreichen Staffeln, die an allen Brennpunkten gegen die Sowjets kämpfen.

Neue Ritterkreuzträger des Heeres DNB Berlin, 21. April. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generalleutnant Hans-Kurt Hök- krr, Kommandeur einer Infanterie-Division; Major Hans- Joachim Kahler, Kommandeur eines Kradschützen-Batailllons; Major Rudolf Wätjen, Kommandeur der Aufklärungsabtei­lungGroß-Deutschland"; Hauptmann Heinz-Georg L e m m, Ba- taillonstaillonskommandeur in einem Fllselier-Reg.; Haupt­mann Werner Streit, Kompniechef in einem mot. Grena­dier-Regiment; Oberleutnant d. R. Fritz Jakoby, Kompanie­chef in einem Panzer-Grenadier-Regiment.

Zerflörerverbände, die einen in der Nähe liegenden sowjetischen Flugplatz angriffen, verursachten durch Bombenwurf mehrere Brände und schwere Schäden zwischen abgestellten Flugzeugen. Ungarische Kampfflieger bombardierton eine mit Truppen be­legte Ortschaft. In der Nacht zum 21. April griffen Kampfflug­zeuge eine bedeutende Nachschubstrecke der Bolschewisten im Wolga-Don-Gebiet an und trafen neben Gleis- und Vahnhofs- anlagen 19 Transportzllge mit Bomben schweren Kalibers.

Auch im mittleren Abschnitt der Ostfront hatten Kampfflug­zeuge eine wichtige, stark belegte Nachschubstraße der Sowjets als Ziel. Sturzkampfflugzeuge griffen Vahnhofsanlagen an. Die Bombentreffer rissen die Gleise auf, zerstörten verschiedene Stell­werke und vernichteten zahlreiche Güterwagen. In Material­depots entstanden Brände, die schnell um sich griffen. Sowjetische Flakbatterien, die die Flugzeuge durch Sperrfeuer an ihren Bombenwürfen hindern wollten, wurden durch Volltreffer zum Schweigen gebracht. Begleitende Jäger schossen drei von sechs angreifenden feindlichen Flugzeugen ab.

Die Weltpresse zum Massenmord in Katyn

DNB Berlin, 21. April. Das jüdisch-bolschewistische Verbrechen im Walde von Katyn hält die Presse der ganzen Welt noch immer in Atem. Die Istanbuler ZeitungKyiri Efkiar" will gar nicht glauben, daß die Sowjets solche Greuel begangen haben, muß aber doch erklären, es sei aber auch unmöglich zu glauben, daß Deutschland eine solche Behauptung gegen die Sowjetunion aufstellen würde, wenn keine Tatsachen dahinter ständen. Man habe ja auch bis heute keine Nachrichten von den im Jahre 1939 durch die Sowjets internierten polnischen Offi­zieren erhalten. Man könne die Wahrheit wohl eingraben, aber man könne sie nicht töten.

In der Westschweiz, wo man sich mit dem Bolschewismus schon immer besonders intensiv auseinandergesetzt hat, befaßt man sich in ihren Leitartikeln ausführlich mit dem Massenmord von Katyn. DerCourier de Eeneve" erklärt unter der Ueberschrift Eine unheimliche Angelegenheit", daß an der Stichhaltigkeit der von den deutschen Stellen enthüllten Tatsachen kaum zu zweifeln sei. Alles, was man über die Methoden der Sowjets in den von ihnen besetzten Ländern und auch aus ihren Ex­perimenten in der UdSSR, weiß, hat nichts Beruhigendes. Die Art, wie Moskau ausgewichen ist, so oft auch die polnischen Emigranten in London die Freilassung der vermißten Offiziere verlangt haben, die zweideutige Haltung der Sowjetunion über­haupt spreche nicht zu ihren Gunsten. Auch der Autzenpolitiker derSuisse" erklärt, die Dokumente der polnischen Emigranten­kreise in London über das Verschwinden einer großen Zahl polnischer Militärpersonen und Zivilisten, die seit September 1939 in der Sowjetunion interniert waren, haben die Mit­teilungen der deutschen Stellen bestätigt. DieTribüne de Genöve" meint, der grausige Fund bei Katyn werde die Auf­gabe der angelsächsischen Diplomatie weiter erschweren. Es werde der Propaganda der Achse und vollen Vorkämpfern des anti- bolschewistischen Kreuzzuges ein eindrucksvolles Argument liefern.

Die Weiterentwicklung des Massenmordes von Katyn wird in offiziellen Kreisen Vichys mit größtem Interesse ver­folgt. Es spräche sehr für die Schule der Sowjets, so wird be­tont, wenn sie den polnischen Emigrantenkreisen in London Vor­würfen, mit den Deutschen Hand in Hand zu gehen. Wenn sie unschuldig wären, könnten sie doch, so meint man in Vichy, an einer Untersuchung nur das größte Interesse haben, damit ihre Unschuld auch vor der ganzen Welt bekannt würde. Die bis­herigen Beobachtungen zeigten aber, daß man in Moskau über die Entwicklung der Angelegenheit peinlich berührt ist, da man sich schon jetzt außerstande sieht, eine zufriedenstellende Erklärung über die grausigen Funde zu geben.

Als erstes portugiesisches Blatt nahm der offiziös, LissabonerDiaria da Manha" Stellung zu dem bolschewistischen Massenmord im Walde von Katyn. Das Blatt schreibt:Die Sowjets haben im Konzentrationslager von Katyn 12 000 pol­nische Offiziere erschossen. Darüber gibt es nun keinen Zweifel mehr. Die deutschen Informationen wurden vollauf bestätigt.' Es handelt sich um eines der verabscheuungswürdigsten Ver­brechen der Geschichte, wenn man von der blutbefleckten Ge­schichte des Bolschewismus absieht. Wenn es auch diejenigen nicht überraschen kann, die die Doktrin und die Handlungsweise ^>er Sowjets kennen, so hat doch der Tumult der Agitation dis Geister verwirrt und sie glauben gemacht, daß sich die Bolsche-^ wissen geändert haben. Nein, sie sind dieselben geblieben, und wir hatten recht, daß wir mit diesen Mördern keine Beziehungen angeknüpft haben. Wir hatten recht und es wird nicht lange dauern, daß uns die ganze Welt recht gibt. Hoffentlich nicht allzu spät!

Das StockholmerFolkets Dagblad" stellt fest, daß der furchtbare Leichenfuud starke Verbitterung in aans Europa her­vorgerufen habe.

Frühlingssonne über Gräben und Bunkern

Deutsche Grenadiere sind fanatische Optimisten

Von Kriesberichter Adolf Martin, PK.

NSK Es war ruhiger geworden da vorn in der vordersten Erabenstellung. Der Iwan griff nicht mehr täglich an wie noch vor Wochen. Die Kameraden im nördlichen Abschnitt hatten ihm mächtig zugesetzt. Auf der Deckung einenOsterspazier­gang" im frühlingwarmen gleißenden Sonnenschein zu machen, war allerdings noch immer nicht empfehlenswert. Denn 150 Meter bis zu den Bolschewiken sind nicht viel. Aber sie haben doch einigermaßen Ruhe, die Grenadiere, können schlafen, von der Artillerie da drüben, der Ratschbum und den Granatwer­fern, kaum gestört. Sie können abgelöst und nachhinten" in die Stadt am Meer geschickt werden, sich mal gründlich zu wa­schen, zu baden und das Wichtigste zu entlausen, um end­lich mal dieses ewig quälende Jucken, Krabbeln und Beißen loszuwerdcn.

Das hatten sie seit Monaten nicht mehr gekonnt. Sie waren marschiert, endlos lange Kilometer, Tag um Tag und viele Nächte, hatten gekämpft und immer wieder abgewehrt. Die eine Nacht, es war die schlimmste und kälteste, waren es 65 Kilo­meter. Die Füße konnten nicht mehr. Aber es ging doch. Und dann im Morgengrauen hauten sie noch die Bolschewisten zu­sammen, von den LKW. und den Spähwagen herunter.

Jetzt aber schien die Sonne aus wolkenlosem blauem Him­mel. Es war Osterzeit. Da dachten sie längst nicht mehr an all das Schwere, was hinter ihnen lag. Vorläufig jedenfalls haben sic Ruhe, wenn auch dem verdammten Bolschewiken nicht zu

trauen ist, und Zeit, viel Zeit zum Nachdenken. Auch die Feld­post ist wieder da mit vielen Fragen ünd vielen Sehnsüchten. Sie, die Grenadiere, die immer die härtesten Strapazen zu tragen Haben, die in sommerlicher Hitze 500 Kilometer und mehr marschierten und in ftostklaren Tagen und Nächten die gleichen Straßen entlang, wer wollte es ihnen verargen, wenn sie fragten nach dem Wie und Wielange dieses Krieges und danach, ob und wann sie heim und in Urlaub kämen. Gre­nadiere haben ja alles, was an menschlicher Mühsal sich zu- sammentragen läßt, haben Märsche, Dreck und Läuse und den erbitterten Nahkampf mit einem gnadenlosen, tierhaft-teuflischen Gegner. Sollten sie nicht fragen, wann hört das alles mal auf?

Aber sie fragen nicht, sie lachen nur über die Mickrigen und Miesmacher, ganz gleich, wo sie stehen, daheim oder draußen. Sie haben den gesunden Optimismus der Tat, des Kämpfers vorne, der eben nicht fragt, sondern einfach seine Pflicht tut, ohne große Worte, ohne bittere Worte.

Sie wollen auch nicht zu Helden gestempelt werden, wenn es mal hoch hergeht. Aber Optimisten, ja, das sind sie, das sagen sie selbst, und das ist ihr Stolz. Ob der Krieg lang« dauert? Darum geht cs nicht. Das steht nicht zur Debatte, dar ist kein Problem für sie. Sondern: der Krieg muß gewonnen werden! .

Das sind die Grenadiere, Gott sei Dank Fanatiker, und zwar fanatische Optimisten. Sie fühlen sich dem Iwan turmhoch über, legen. Hundertmal sind sie im Angriff vorgestürmt und hun-