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Er vertraute seinen schwäbischen Grenadieren
Oberstleutnant Reissiuger gab als Kampfgruppeuführer ein heldisches Beispiel
Von Kriegsberichter Ernst Rinne
n.sg (PK.) Durch Funk erreichte ihn der Befehl der Division. Tr riß ihn aus dem Kreis der ihm vor kurzem erst anvertraute» Männer und stellte ihn in einen unbekannten Abschnitt und vor eine Aufgabe, über deren Schwierigkeit er sich keinerlei Illusion machte. Von der Schnelligkeit seines Handelns, der Ueberlegen- Keit taktischer Maßnahmen und persönlicher Entschlußkraft, das wurde ihm eindringlich bewußt, hing das Schicksal des vor einer Krise stehenden Und ihm nun plötzlich überantworteten Kampfraumes ab. Keine Miene verriet, was in ihm vorging. Keinerlei Erregung war ihm anzumerken, als er sich, schon ganz im Banu des heiklen Auftrages, bereit machte. Rückfragen ergaben keine nähere Aufklärung, Verbindung mit den Einheiten, deren Führer er unversehens geworden war, ließ sich nicht Herstellen. Sollte es bereits zu spät sein '
Er warf ein paar Anordnungen und Hinweise, die seine» Nachfolger betrafen, flüchtig aufs Papier, packte das Notwendigste eiligst zusammen, stürzte in den Wägen und brauste, nur von seinem Adjutanten begleitet, los. Während sich der Kübel mühsam seinen Weg an den Markierungen vorbei durch de» liefen Schnee bahnte, griff der Oberstleutnant zur Karte, diesem neben der Waffe wichtigsten Requisit des Frontofsiziers, prägte sich Namen und Lage der Stützpunkte ein, um die im Augenblick der Kampf tobte, vergegenwärtigte sich den Charakter des Geländes, das zu halten Gebot der Stunde war und entscheidend für die seit Tagen erbittert geführte Abwehrschlacht werden sollte.
Die Heftigkeit des feindlichen Artilleriefeuers, das vor Mornengrauen an auch seine nun hinter ihm liegende Stellung überschüttet hatte, ließ allmählich nach. Nicht aber die des Schneesturmes, der mit seinen dichten weißen Schleiern jede Sicht nahm. Der anfangs noch dumpfe Eefechtslärm kam näher, wurde lauter. Deutlich unterschied man das polternde Eewum- mer der Salvengeschütze, die berstenden Einschläge der Granaten, das kurze, abgehackte Geräusch der Panzerschüsse, das kräftige Bellen der Pak und das Helle Geknatter der Maschinengewehre und Handfeuerwaffen.
Das Fahrzeug blieb zurück. Im Laufschritt, in kurzen Sprüngen arbeiteten sich der Regimentskommandeur und sein Adjutant zum letzten Stützpunkt vor. Hoch über ihnen rauschten die schweren Kaliber der Feldhaubitzen feindwärts, dicht über ihren Köpfen, ihnen entgegen surrten die stählernen Projektile. Dan» wnd wann zwang sie der Erd- und Eisenhagel eines nahe« Einschlages zu Boden.
Feuergarben standen am Nordrand des Ortes. War dort schon de* Rahkampf entbrannt? Wie mochte es in den Nachbarstütz- punttL« aussehen? Wie in den Stellungen dazwischen? Wurden sie noch gehalten? Ein Gefechtsstand nahm sie auf. Das war die Lage: Nach einem mörderischen Feuerüberfall zusammengefaßter sowjetischer Artillerie hatte eine Kavalleriediviston, Unterstützt von über hundert Panzern, im Schutze des in der Nacht einsetzenden, gegen Morgen zum Sturm sich verstärkenden Schneetreibens die Hauptkampflinie Lberrant und die geschwächte Kampfgruppe, deren Panzerabwehrwaffen in der Mehrzahl ausgefallen waren, zersplittert. Der Ort P. auf der Anhöhe vor dem «un gleichfalls bedrohten Stützpunkt war gefallen. Schon näher- lten sich die vordersten Panzer, wild feuernd, auch dieser Stellung, während die Reitermassen von der Flanke her vorrückten, «m den Einbruch zu erweitern.
In diesen kritischen Augenblicken traf Oberstleutnant Reifs r n-
e r ein. Schon der nächste konnte das Schicksal des Stützpunktes
esiegeln. Die Entscheidung darüber lag in seinen Händen. Änd er zauderte nicht. Er wies die Artillerie ein, eilte in die Stellungen am Dorfrand, faßte die noch vorhandenen Teile der Kampfgruppe zusammen und baute, buchstäblich in letzter Minute, die abwehrende Riegelstellung auf. Er sprang von ftllaschinengewehrnest zu Maschinengewehrnest, von einer Pgk tzur anderen, feuerte die Männer an, denen der Tod schon im Nacken saß, und die nun, von seinem Beispiel beseelt, ermutigt Ärs Grauen abschüttelten und ihre Anstrengungen verdoppelten.
Den mit Urräh-Rufen säbelschwingend anstürmenden Reiter- AHwadrouen prasselte verheerendes Abwehrfeuer entgegen. Immer mehr Pferde brachen zusammen, stürzten in den Schnee, die Reiter unter sich begrabend. Bald wälzten sich unzählige wirre Knäuel am Boden, stauten die Nachfolgenden, in die nun dnch die Sprenggranaten der Artillerie grausame Lücken rissen.
win kleiner Rest nur, von Entsetzen gepackt, ergriff die Flucht, versickerte zwischen den Hütten von P. Unterdessen hatte der Kampfgruppenführer Panzerbekämpfungstrupps gebildet und ausgerüstet, auch den Nordteil des Stützpunktes abgeriegelt, der Pak neue Stellungen angewiesen. So gelang es ihm, den Panzerangriff ohne große eigene Verluste abzuschlagen. Der beabsichtigte Durchbruch war vereitelt. Hinter dem Wall der brennenden Stahlkolosse und aufgetürmten Pferdeleiber atmeten die Männer auf.
Für die endgültige Verteidigung des Abschnitts aber und die erfolgreiche Abwehr weiterer sowjetischer Angriffe, die nach Lage der Dinge nicht ausbleiben würden, war der Besitz von P. ans der beherrschenden Anhöhe unerläßlich. Ohne Verbindung zur Division, entschloß sich Oberstleutnant Reissinger, durch den ersten Erfolg ermutigt und dem Schneid seiner schwäbischen Grenadiere vertrauend, den Gegenstoß zu wagen.
Eine Nacht blieb den Männern zu wohlverdienter Ruhe, n»r eine kleine Sicherung hielt Wacht. Er selbst verwehrte sich den Schlaf, die Vorbereitungen nahmen ihn ganzem Anspruch. Der Handstreich gelang, von Sturmgeschlltzen unterstützt und von einem Feuerüberfall der Artillerie glänzend eingeleitet. An der Spitze seiner Kampfgruppe drang Oberstleutnant Reissinger in P. ein und schlug, noch während der Ort von den Resten des Feindes gesäubert wurde, seinen Eefechtsstand auf. ^
Fast einen Monat lang berannten die Sowjets diesen Eckpfeiler der deutschen Abwehrfront, der ihren Großangriff in zwei Teile gespalten und die Gefahr einer Umgehung der Division beseitigt hatte. Die neue Hauptkampflinie widerstand. Ein eisernes Band hielt die Grenadiere zusammen und wo es zu zerreißen drohte, sprang der Kampsgruppenführer ein und schloß den Ring der tapferen Gemeinschaft. Seine Zuversicht wurde die ihre, sein Vertrauen ihre Stärke. War er es nicht, der überall da rettende auftauchte, wo Rettung unmöglich schien, der die Einigelung befahl und aus ihrem sicheren Hort heraus die Flanke des Gegners packte, die Klammer sprengte und die Verbindung zur Nachbardivifion wieder herstellte, der sich aufrieb, um das harte Los der Männer, das auch sein Los war, einigermaßen erträglich zu gestalten, der auf Filzstiefel verzichtete, weil er einen sah, der noch keine trug?
Sie waren eins geworden in diesen schweren Wochen, der Kampfgruppenführer und seine Soldaten. Und als in den Vun- ern die Ruhe endlich erngetreten war und sich ihrer wohltuen» semächtigte, war er, im schlichter Schmuck des Ritterkreuzes, einer unter ihnen, der erst stumm war wie sie, weil aller Gedanken in der Heimat weilten und der dann erzählte wie sie, weil die Heimat aus ihnen redete. Der Schwarzvzald mit seinen dunklen Tannen, der Breisgau und seine lichten Auen, die Schwäbische Alb und der Fränkische Jura, wie das Kinzigtal mit seiner Kaiserpfalz Gelnhausen, wo der Oberstleutnant jetzt Frau und Kinder im trauten Heim sah. So schloß sich auch hier der Ring der Gemeinschaft und keiner war allein.
Das Pflichljahr — die beste Lebensschule
3» fünf Jahren leisteten ISüVüllüÜ Mädel das Pflichtjahr ab
Vielleicht erinnert sich noch manche Mutter <-n die Zeit vor fünf Jahren, als es zum erstenmal hieß, ihre Tochter müsse ins Pflichtjahr. Da sträubte sie sich wohl, ihr Kind ein Jahr lang in einen Landhaushalt oder kinderreichen städtischen Haushalt fortzugeben. Wußte man denn, was dem Kind an Arbeit bevorstand? War es wirklich nötig, das Mädel zur Unterstützung kinderreicher Mütter in einen anderen Haushalt zu geben, wo es gleichzeitig die Hauswirtschaft lernen sollte? Hatte man nicht zu Hause auch genug zu tun und konnte das Kind nicht, was es brauchte, auch daheim lernen?
Inzwischen sind in vielen Familien schon die zweiten, viel- leicht sogar schon die dritten Töchter durch das Plichtjahr gegangen, und dieses Lern- und Arbeitsjahr ist für die jungen wie für d(e älteren Menschen zur Selbstverständlichkeit geworden. 1SÜ0WÜ Mädel sind in den fünf Jahren seines Bestehet» durch die Lebensschule gegangen, und sie alle haben etwas Posi< tives daraus für ihr Leben gewonnen. Es ist das Einmalig« des Pflichtjahres, daß hier zwei glotze Aufgaben zugleich erfüll! werden, der überlasteten Land- und kinderreichen Stadtfra, eine Hilfe zu gewähren und zugleich das junge Mädel zur Ein-
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„Karin ist fort? Mit ihren Schneeschuhen? Das ist mir unbegreiflich! Wohin kann sie denn sein?"
Der alte Erikson stürzte in die Gaststube und fragte nach dem Mädchen. Doch niemand hatte es gesehen. Er forschte im Hofe, im Garten, rannte treppauf und treppab. Karin war nicht zu finden.
Schließlich wußte er sich in seiner Angst nicht anders zu helfen, als sich zum Bürgermeister zu begeben, um Karins Abgang zu melden.
Algol Bruce begleitete ihn nicht. Ohne sich um die aufgeregten Menschen weiter zu bekümmern, trat er seine Reise nach Kiruna an.
11. Kapitel
Die Strahlen des Sonnenunterganges senkten sich wie cie Schwingen eines großen Riesenkäfers über Kiruna, als der Diener Arim das Arbeitszimmer des jüdischen Autoagenten Silberg betrat und seinem Herrn eine Visitenkarte überreichte: Henrik Keill.
Silberg drehte und wendete die Karte einige Male, dann sah er den Diener fragend an.
„Ist Ihnen das Gesicht des Mannes irgendwie bekannt, Arim?"
„Nein, Herr Silberg. Ich entsinne mich nicht, den Herrn schon einmal gesehen zu haben."
„Führen Sie ihn in das Empfangszimmer. Ich komme sofort."
Silberg blieb noch kurze Zeit naclstienklich vor seinem Schreibtisch sitzen. Schließlich zog er den Schreibtischkasten
aus, naym einige Papiere heraus und steckte sie in ein aus dem Tische liegendes Kuvert, das seine eigene Anschrift trug.
Als er wenige Minuten später den Empfangsraum betrat, erhob sich ein Herr aus einem der Stühle und kam ihm einige Schritte entgegen.
„Staatsanwalt Keill!"
„Silberg! Darf ich bitten?" Er wies auf den Stuhl, den Keill vorher inne gehabt hatte, und nahm ihm gegenüber 'Platz. „Womit kann ich Ihnen dienen, Herr Staatsanwalt?"
„Ich bin gekommen, um mir einige Auskünfte von Ihnen zu erbitten, Herr Silberg. Sie kennen doch wohl den Groß- ! Händler Bruce aus Oever Soppero?"
Silberg horchte auf.
„Gewiß, Herr Staatsanwalt. Herr Bruce ist ein Kunde von mir. Das heißt, genau genommen, will er es erst werden. Es ist Ihnen doch wohl bekannt, daß ich die Sporting-Venus- Automobilwerke vertrete?"
Keill nickte.
„Darüber bin ich orientiert, Herr Silberg. Wenn ic nicht irre, so beliefern Sie doch auch die,Eidak°, nicht wahr?
„Ganz recht, Herr Staatsanwalt. Die .Eidakwerke' zählen zu meinen besten Kunden, was sehr leicht dadurch er klärlich ist. daß allein fünf meiner guten Freunde im Aufsichtsrat der ,Eidak' sitzen. Aber ganz abgesehen davon, ist ein Sporting-Venus das beste Fabrikat, das gegenwärtig auf den Markt kommt! Ich hoffe deshalb, auch in Zukunft noch recht glänzende Geschäfte mit der .Eidak' zu machen. Aus diesem Grunde habe ich auch meinen Wohnsitz von Stockholm nach Kiruna verlegt." Er lächelte. „Ich kann nun zwar Nicht gerade behaupten, daß es mir hier besonder gefällt. Aber Geschäft ist schließlich Geschäft."
„Das ist verständlich, Herr Silbern", antwortete de: Staatsanwalt und fuhr dann unvermittelt fort: „Was wollte denn der junge Bruce heute bei Ihnen?"
Der Agent stutzte. Doch nur für einen Moment, dann hatte er sich wieder in der Gewalt.
„Er überbrachte mir einige Geschäftspapiere, die ich dem Großhändler vor acht Tagen zugesandt hatte."
cndnung in eine andere Familiengemeinschaft und zur tätige» hausfraulichen und pfleglichen Hilfe zu erziehen, wobei es ungezählte Kleinigkeiten lernt, die es später einmal gebrauche» kann. Ob ein Mädel heiratet oder nicht, ob es einen große» oder einen kleinen Haushalt zu führen hat, in der Hauswird schuft erfahren muß es in. jedem Fall sein. Und die Mutter weis letzten Endes nur zu gut, daß meist im eigenen Haushalt da» Mädel doch nicht so herangenommen wird, ganz abgesehen da von, daß es in einem anderen Haushalt noch vieles Neue lerne» kann, ganz besonders im ländlichen Haushalt, wo noch Gälte» arbeit und Kleintierzucht dazukommen. Darüber hinaus hat gerade das ländliche Pflichtjahr noch and'ere Vorzüge erwiese» Der Aufenthalt in frischer Luft, die Ernährung auf dem Bauer» Hof, das Leben in der bäuerlichen Familie und der ganze Rhytch mus des Landlebens haben allgemein zu einer gesundheitlick guten Entwicklung und körperlichen Ertüchtigung der Mäd«t geführt. Man spreche nur einmal Pflichtjahrmädel selbst. Da» Pflichtjahr gehört zu ihren schönsten Erinnerungen. Sie «ist sind dankbar für das, was sie dort für ihr ganzes Leben a» Kenntnissen und Fertigkeiten gelernt und an innerer mensch« lsicher Bereicherung gewonnen haben. Gewiß, aller Anfang wo» zunächst schwer. Aber am Schluß gefiel es ihnen so gut, daß ix» Weggehen schwerfiel. So manches Mädel hat sein Pflichtjahl nmgewandelt in eine ländliche Hausarbeitslehre, um auf de» Lande zu bleiben und einen der aussichtsreichen landwirtschast lichen Berufe zu ergreifen, womit gleichzeitig ein Jahr Beruf» ausbildung gespart wurde. Und auch in Zukunft werden vi«G Mädel auf dem Lande bleiben, um einmal Bäuerin im Oste» zu werden.
So hat sich das Pflichtjahr in den fünf Jahren seines B» stehens als das bewährt, was es sein sollte, als eine Erziehung» Hinrichtung und als eine Hilfe für die Landfrau und kinde» reiche Stadtfrau. Bevor ein Mädel heute einen Beruf «igreiW erfüllt es ein Jahr lang im Dienste der Gemeinschaft seine Pflicksl »nd legt damit gleichzeitig eine Grundlage für ein praktisch^ .Können, das ihm sein ganzes Leben lang zugute kommt. H Sl
„Großspurige Lügen«
„Porunca Vremii« gegen Moskauer Vernebeluugsversuch DR BVukarest, 11. Februar. „Porunca Vremii" greift ein« Behauptung der Moskauer „Prawda" auf, die Sowjetunion strebe „keinerlei Annektion fremden Gebietes" an und beabsichtige „keinerlei Einmischung in die inneren Angelegenheit«, anderer Staaten". Das rumänische Blatt sagt, diese Auslastung der „Prawda" sei ein neuer Beitrag zu den verschiedenen „Anregungen" hinsichtlich des Verhältnisses der Sowjetunion zu Europa. „Porunca Vremii" erinnert in diesem Zusammenhang an die im Schatten des Weißen Hauses geschriebene Aufforde- derung des Juden Lippman an die kleinen Staaten, mit Moskau „rechtzeitig zu irgend einem Abkommen zu gelangen".
Mit anderen Worten, so schreibt „Porunca Vremii", die den Sowjets benachbarten Nationen sollten also von vornherein geopfert werden. Sie stellten wahrscheinlich den Preis für di« Kriegsanstrengungen des Bolschewismus dar. Was die Sowjetpresse schreibe, sei nicht wert, geglaubt zu werden. Man brauch« nur zu erinnern an das, was die Sowjets in Polen getan hätten, weiter an Litauen, Lettland und Estland. Man müsse denken an Finnland und schließlich auch an sich selbst: an Bestarabien, an die Bukowina und an die Donaumündungen.
Jedenfalls kann ein Volk, so schließt das rumänische Blatt, baß es eher vorzieht, im Gedanken an die Freiheit zu sterben, als ein Leben um jeden Preis auf sich zu nehmen, keinerlei Wert auf das legen, was Moskau schreibt, auf all diese großspurigen Lügen, die nicht einmal mehr den Zauber besitzen, neu zu sein.
Schiffsoerluste bei den Geleitzugfahrten für di« Sowjet» DNB Stockholm, 11. Februar. Unter der Ueberschrist „Geleit« Verluste sehr groß" berichtete die „Times" von einer Rede Mo» risons, in der der Minister erklärte, daß die Geleitzüge nach de» UdSSR, den Preis sehr großer britischer Verluste in der Kriegs marine wie in der Handelsschisfahrt gefordert hätten. „Wen» wir in der Lage wären, die ganze Geschichte der HandelsschiA« fahrt und der Marine bei diesen Geleitzügen zu erzählen, würdet ihr eine Geschichte der Ovier hören.
Pflicht der Heimat: Heizung sparen!
„Dürste ich mir diese Papiere einmal ansehen?"
Silberg runzelte die Brauen.
„Soll das ein Verhör sein, Herr Staatsanwalt?"
Keill lächelte.
„Ein Verhör? Keine Spur! Dazu hätte ich mich wahrscheinlich nicht zu Ihnen herbemüht.. Denn das hätte ich leichter haben können, indem ich Ihnen einfach eine Vorladung geschickt hätte. Ich bin, wie bereits gesagt, nur gekommen, um einige Auskünfte bei Ihnen einzuholen. Oder sollte es Ihnen noch unbekannt sein, daß der Großhändler Bruce heute vormittag in seinem Büro ermordet wurde?"
Silberg sprang auf.
„Was sagen Sie da? Ermordet! Bruce? Das ist doch nicht möglich! Dann hätte doch sein Sohn etwas wissen, müssen!"
„Woher sollte er das wissen ? Er war ja nicht zu Hause, ils das Verbrechen geschah."
Silberg schüttelte den Kopf.
„Unglaublich! Bruce tot! Ermordet! Kennt man de» .äter?"
„Gewiß. Der Verdacht der Täterschaft richtet sich gege« ."en Chefchemiker Kosta aus den Maximewerken!"
„Aach — das ist ja interessant!"
Keill blickte den Juden forschend an.
„Wieso? Kennen Sie ihn?"
„Wen? Kosta? Natürlich nicht. Ich habe den Name« ie gehört."
Wieder lächelte der Staatsanwalt.
„Nicht? Weshalb finden Sie dann die Täterschaft des hemikers interessant?"
„Weil mir bekannt ist, daß Bruce die Maximewerke mit . bensmitteln belieferte."
„Auch darüber wissen Sie Bescheid? Dann haben Sie wohl auch von dem Prozeß gehört, den die .Eidaft vor zwei Jahren mit der .Stahlunion' führte? Es ging damals um die Fundstelle des von Kosta entdeckten weißen Tones."
Silberg schüttelte den Kopf.
(Fortsetzung folgt.)