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Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Nnmmer 23
Alteufieig, Donnerstag, dev 28. Januar 1943
66. Sahrgav-
In Stalingrad wird pausenlosen Sowjetangrisse« noch Widerstand geleistet
Einbruchsoersuche westlich Woronesch blutig abgeschlagen — Wiederholte Panzer- und Iusauterieangrisse am Ladogasee abgewiese«
Hart fein — härter werde«
Von Helmut SLndermann
Dir Tage des zweiten winterlichen Sowjetansturms wird das deutsche Volk ebensowenig vergessen können, wie jenen «rste» Winter, den der deutsche Soldat im Osten zu bestehen hotte. Die Wochen härtester Bewährung der Kämpfe an der Front versetzen auch die Heimat in tiefe Bewegung und rufen sie zu erster Besinnung.
Wie in deK Augenblicken großer Siege und Erfolge «in großes Band gemeinsamer Empfindungen alle Deutschen umschließt «nd die gleichen Regungen des Dankes und der Freude alle erfaßt, so soll und mutz auch die ernste Kunde von schweren Schicksalsstunden ein gemeinsames Echo bei allen finden. Das nämlich ist es, was wir als Nationalsozialisten gelernt haben und was alle Starken in unserer Nation als sichere Gewißheit :n der Brust tragen: daß die Deutschen auch in härtester Erprobung unüberwindlich sind, wenn sie von einem Geist beseelt, von einem Willen angetrieben werden.
Daß eine solche geschloffene Willensbildung gerade des deutschen Volkes nur aus soldatischem Denken erwachsen und an der Front und in der Heimat nur zu soldatischen Entschlüssen führen können, das ist unsere feste Ueberzeugung und deshalb ist die Frage nach dem Echo und der Forderung, die sich — wie schon einmal vor Jahresfrist — angesichts ernster Nachricht in unserem Volk erhebt, auch nur soldatisch zu beantworten. Die Antwort des Soldaten aber ist auf jede solche Kunde — und mag sie die schwerste sein — immer noch die Tat gewesen.
Wer so eindeutig im Kampf um Sein oder Nichtsein steht, wie wir Deutsche in diesem Krieg, wer weiß, daß nur der Sieg das weitere Leben sichert, ein Schwachwerden aber di« endgültige Vernichtung eines ganzen Volkes unerbittlich zur Folge hätte — der wird auch in den Stunden der ernstesten Anspannung nicht von Anruhe, wohl aber von einer unbändigen Entschlossenheit erfüllt, die ihn antreibt, das Schicksal um- so fanatischer anzupacken,'je mehr es versucht hat, sich seinem Diktat zu entwinden.
Der Soldat, vor allem der Infanterist, kennt solche Augenblicke aus nahezu jedem ernsten Zusammenstoß mit dem Feind
— die Augenblicke, in denen Sieg oder Tod allein von dem Entschluß abhängt, etwas zu tun, und in denen der triumphiert, der hart genug ist, um in keiner Sekunde und unter keinem äußeren Eindruck diese tapfere Entschlossenheit zu verlieren.
Der Charakter eines großen Völkerkrreges bringt es mit sich, daß solche Proben, solche Bewährung nicht nur vom Soldaten, sondern auch von de» Menschen zu Hause, von den Frauen wie von den Männern, von den Kindern wie von de« Greisen gefordert werden.
Dieses Hartsein ist der Inbegriff aller soldatischen Tugend
— in ihm muß sich in einem solchen großen Ringen, wie wir Deutsche es jetzt zu bestehen haben, auch der feste Wille des ganzen Volkes verkörpern.
Keine andere Ration hat im Laufe ihrer Geschichte so viel Schweres zu bestehen gehabt wie die unsere. In all diesen Prüfungen und durch die geschichtlichen Lehren, die wir dabei erfahren haben, haben wir einen festen Bestand an innerer Härte in diesem Krieg mit auf den Weg bekommen. Auch das Schicksalsgeschenk des so raschen und entscheidenden Siegeslaufes unserer Wehrmacht in West und Ost hat uns im Herzen nicht schwach werden lassen; wir ahnten in jeder dieser Stunden, daß eine so große geschichtliche Entscheidung, eine solche Umwälzung, wie sie sich in unserem Zeitalter vollzieht, uns nicht zu schnell geschenkt werden würde, sondern daß wir sie uns schließlich doch schwer und ernst erringen müßten.
Dieses Wissen hat uns hart erhalten. Wir wollen dafür dankbar sein; denu nur wer hart ist, ist stark, und nur wer stark ist, kann ii- diesem größten Ringen aller Weltgewalten siegreich bleiben.
Das Hartsein ist aber auch der Schutzwall für die seelischen Kräfte des Volkes, und diesen festen Panzer weiter zu verstärke«, das soll der feste Entschluß sein, den wir gerade in den gegenwärtigen Tagen und Wochen fassen wollen. Ein Entschluß, der jeden einzelnen und für sich angeht, weil' er eine Sache des Charakters ist. Ein Entschluß freilich, der sich auch nach außen kundtut; denn härter werde» heißt, eine Stufe höher steigen über die kleinen Dinge des Lebens, heißt Verzicht und Opfer, heißt vieles von sich selbst vergessen und in Einsatz und Schaffen über das Maß dessen hinauswachsen, was bisher als Grenze erschien!
Das zu lernen: durch Schweres stets härter zu werden, das scheint mir die höchste und stolzeste Bewährung jedes deutschen Mannes, jeder deutschen Frau zu sein, und ich glaube, daß ! auch dieses Können schließlich in der Waagschale der Entscheidung einen bedeutungsvollc» Ausschlag für den Sieg des deutschen Volkes im größten Lebenskämpfe seiner Geschichte «eben wird.
Die Front fordert deine Bewährung!
Fortdauer der Winterschlacht
DNV Aus dem Führerhauptquartier, 27. Januar.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die große Winterschlacht an der Ostfront dauert mit »n»er> minderter Stärke an und weitet sich auf neue Räume aus.
Die noch kampffähigen Teile der 8. Armee verkrallte» sich il> die Trümmer der Stadt Stalingrad. Unter Ausbiel"»; aller Verteidigungsmöglichkeiten gegenüber pausenlosen Angriffen der Sowjets auf der Erde und aus der Luft binde» fi« die Kräfte mehrerer Sowjetarmeen. Eine in der Stadt vor- gedrungeue feindliche Kräftegruppe wurde iu erbitterte» Kämpfe« zerschlagen.
Im Kubangebiet verlaufen die eigene« Bewegungen völlig planmäßig. Feindliche Angriffe westlich Manytsch wurdeii zum Teil im Gegenstoß abgeschlagen.
Dem Angriff der deutschen Divisionen zwischen Manytsöj a»d Don setzte der Feind verstärkt erbitterte« Widerstand entgegen. Weiterer Eeländegpwinn wnrde erzielt.
Der Versuch des Gegners, den Aufbau der »e»e« Ab- wehrfrout westlich von Woronesch z« verhindern uni i» diese unter Ausbietung starker Infanterie- und Panzerkräftt cmzubreche», wurde blutig abgewieseu.
I« der Schlacht am Ladogasee wurde» stark« Pauzer- und Jafanterieangriffe, die sich a« einer Stelle.zehu-, a« ein« anderen achtmal wiederholten, von unseren Truppen nute« schwersten feindliche« Verlusten abgewiese«. Einzelne kleiner« Einbrüche wurden im sofortigen Gegenstoß bereinigt.
Die Luftwaffe entlastete die Verbände des Heeres durch zahl, reiche Angriffe auf Truppenbereitstellungen «nd rückwärtige Verbindungen des Feindes.
Jagdverbände schossen in fünf Tagen südlich des Ladogasees S7 sowjetische Flugzeuge bei nur einem eigenen Verlust ab.
In Nordafrika nur Spähtrupptätigkeit. Schnelle deutsche Kampfflugzeuge zersprengten in Tunesien motorisierte Abteilungen des Feindes und vernichteten oder beschädigten aus rinem Flugstützpunkt eine größere Anzahl abgestellter Bombenflugzeuge. 2n den Gewässern von Algier wurde ein großes feindliches Transportschiff in Brand geworfen.
Bei Tages- und Nachtvorstößen in die besetzte» Westgebkete verlor der Feind neun Flugzeuge. Einzelne feindliche Bomber flogen in der vergangenen Nacht unter Verletzung schweizerischen Hoheitsgebietes in Süddeutschland ein, ohne jedoch Bomben zu werfen.
Eine Hafenstadt an der Südostküste Englands und eine Ortschaft im Südosten der Insel wurden am gestrigen Tage mit Bombe« schwere« Kalibers angegriffen.
DNB Aus dem Führerhauptquartier, 27. Januar.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Deutsche Unterseeboote versenkten im Mittelmeer und i» Siordmeer aus kleinen, stark gesicherten Nachschub-Geleitzüge« sechs Schiffe mit 28 888 VRT.
Im Seeraum des Atlantik vernichteten sie trotz einer außergewöhnlichen Folge schwerster Stürme zwischen Grönland und dem Aequator weitere zehn Schisse mit 75 888 BRT. Damit verlor der Gegner wiederum 18 Schiffe mit 183 888 BRT.
Lagebericht vom mittleren und nördliche« Abschnitt
Oertliche Kämpfe im mittleren Frontabschnitt — Im Kampfgebiet südöstlich des Jlmensees insgesamt 517 Sowjetpanzer vernichtet — Harte Abwehrkiimpfe südlich des Ladogasees DNB Berlin, 27. Jan. Im mittlerenAbschnittder Ostfront griffen am 28. Januar schwere deutsche Kampfflugzeuge bei Tag und Nacht den Bahnhof Toropez au. Die Spreng- nnd Brandbomben zerschlugen das gesamte Bahnhofsgeländ« und setzten Güterwagen, Magazine und Truppenunterkünfte in Brand. An der Front selbst führten örtliche Vorstöße der Bolschewisten zu harten Kämpfen. Nach starker Artillerievorbereitung traten am Vormittag zwei sowjetische Bataillone in zwei Kilometer Breite an der Nordfront von Rschew zum Angriff an. Während der erste Stoß blutig abgewiesen wurde, gelang es den Bolschewisten bei dem folgenden zweiten Angriff vorübergehend in die deutschen Gräben einzudringen, doch wurde der Einbruch bereits bis zum Mittag im Eegenstcß wieder völlig beseitigt. Die vier Stunden erbitterten Kampfes kosteten dem Feind über 558 Tote, zwei Panzer, zwei Flugzeuge und zahlreiche Waffen. Ebenso vergeblich blieben die bolschewistischen Vorstöße bei Welikije Luki. Dort griffe» mehrere Sowjet-Bataillone unter Panzerschutz deutsche Höhenstel» lungen au. Zwar konnte der Feind vorübergehend in unser« ! Grabe« eindringen, doch trieb ihn der sosort angesetzte Gegen- - stoA wieder zurück. Die Verluste der Sowjets waren hier noch I
Feindlicher Angriff i« Abschnitt Tunesien abgeschlagen — Die Anlagen von Bone und Algier wiederholt angegriffen — Torpedotreffer auf feindlichen Dampfer mittlerer Gr^M
DNB Rom, 27. Januar. Der italienische Wehrmachtbericht! »om Mittwoch hat folgenden Wortlaut:
In Westtripolitanieu beschränkte Gefechtstätigkeit von notorisierten und Panzereinheiten.
Ein von Panzern unterstützter Angriff sowie Vorstöße von Panzerstreitkräften gegen unsere Stellungen im Abschnitt Lunesien wurden abgeschlagen.
Unsere Jäger zerstörten ein zweimotoriges amerikanische« Zlugzeug im Luftkampf. Weitere vier abgestellte Flugzeug« vurden von deutschen Jägern bei einem erfolgreichen AngrW ruf einen Flugplatz des Gegners in Brand gesetzt. Italienisch« stampfflugzeugverbände griffen zu wiederholten Malen die Anlagen von Bone und Algier an.
Ln westlichen Mittelmeer erzielte eines uns«»« Torpedoflugzeuge bei einem kühnen Nachtangriff Torpedotreffe« »nf einem im Eeleitzug fahrenden Dampfer mittlerer Größe.
Am 26. Januar nachmittags sowie in der vergangenen Nacht versuchten feindliche viermotorige Flugzeuge Einflüge auf Messina. Die Fliegerabwehr verhinderte die Angreifer am Angriff auf die Stadt und zwang sie, ihre Bombenlast ins Me« oder in die Umgebung zu werfen. Die Schäden sind nicht schw«. Zwei der Flugzeuge wurden vom Feuer der Artillerie getroster und stürzten ab, das eine östlich von San Ranieri, das ander« westlich von Pellaro.
Heute morgen überflog kurz vor dem Morgengrauen ein Fluges Neapel und warf aus sehr großer Höhe einige Bombe», dre bei Torre del Greco niederfielen. Zwei Bauernhäuser wurde« getroffen, zwei Verletzte unter der Vauernfamilie wurden gemeldet.
Eines unserer Flugzeuge ist nicht an seinen Stützpunkt zurRltz gekehrt.
Hauptmann Baehr errang seinen 152. Luftsieg DNB Berlin, 27. Januar. Ueber der westllbyschen Front ka» es im Lause des Mittwoch zu heftigen Luftkämpfen. Deutsch« Jagdflieger fingen bei Sicherung der Küstenstratze einen starken britischen Jagdverband ab. Im Laufe eines erbitterten Luftgefechtes wurden aus den abdrehenden feindlichen Schwärmen i fünf Flugzeuge herausgeschossen. Hauptmann Baehr, Träger des Eichenlaubs mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eiserne« Kreuzes, errang hierbei drei Abschüsse hintereinander und damit seinen 158. bis 152. Luftsieg. Die deutschen Jagdflieger hat- ten keine Verluste.
großer als bei Rschew, denu im Schwerpunkt des Angriffe» verloren sie allein 13 Panzer. Mit diesen Abschüssen vernichtet» die hier eingesetzte, aus den Donaugauen stammende Infanterie-Division innerhalb von 11 Tagen 89 feindliche Panze» wagen.
Südöstlich des Jlmensees blieb es ruhig. Mit de» Vernichtung der letzten sowjetischen Krästegruppe, die wä^ rend der jüngsten Kämpfe in die deutschen Linien einsickert« und abgeschnürt worden war, ist die Mette Phase der Abwehrschlacht vorläufig zu Ende. 2n zwei grotzangelegten Offensiven hatten die Bolschewisten seit Ende November versucht starke deutsche Kräfte von ihrer Versorgungsbasis abzuschne»- den. Dem Kampfgelände entsprechend führten auf den Lcuck* brücken zwischen Sümpfen und Wäldern starke feindliche Paw- zerkräfte die Hauptstöße, deren Zusammenbrechen den Bolschewisten auch die schwersten Verluste brachte Dem ganzen Masse», aufgebot des Feindes an Menschen und Waffen blieb der Eifolg versagt. Vis zum 23. Januar haben die deutschen Truppe» in dem erbitterten Ringen am Jlmensee 517 sowjetische Panzer vernichtet, 1395 Gefangene eingebracht, das Eros der feindliche» Verbände zerschlagen und die eigenen Hauptkampfstel- lnngen in voller Ausdehnung gehalten. Dieser eindrucksvoll» Abwehrerfolg wurde unter den schwierigsten Kampfbedingun- gen bei Schneestürmen und starkem Frost von den Schulter cm Schulter kämpfenden Grenadieren, Jägern und Kanonieren errungen, die mit ihrer Kampferfahrung unerschütterlich auch hoffnungslos erscheinende Lage immer wieder meisterten.
Die Abwehrkämpfe südlich h,es Ladogasees sind da. gegen noch in vollem Fluß. An verschiedenen Stellen setzte der Feind seine starken Infanterie- und Panzerangriff« fort. Grenadiere, Jäger und Waffen-ff stemmten sich dem Ansturm entgegen,und wiesen alle Vorstöße in erbitterten Kämpfen ab. Besonders schwer hatten es Männer der Waffen-^, die zwanzig angreifende Panzer abwehre» mutzten, und die ILM» des benachbarten Abschnitts, bei denen der Feuerwalze so stark» Infanterie- und Panzerkräste folgten, daß der Feind zunächst Boden gewann. Durch Flaukeustöße wurde die Hauptkampflim« jedoch nach Abschuß von elf Panzern wieder geschlossen und der
U-Boote versenkte« wieder IS Schiffe mit 10SVVV BRT
Trotz außergewöhnlich schwererZHerbststürme