Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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Nummer 21
Alteufieig, Dienstag, den 26. Januar 1943
66. Jahrgang
Die K. Armee heftet in Stalingrad msterdliche Ehre au ihre Fahnen
Fortgang der Abwehrschlacht im Oste» — Rumänische Verbünde schlage« sich mit ihren deutschen Kameraden bis znm letzten!
Woronesch planmäßig geräumt
DNV Aus dem Führerhauptquartier, 25. Januar. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekqnut:
Die Abwehrschlacht im Osten geht weiter. Rur a» Teilen der südlichen Abschnitts lieh der feindliche Druck vorübergehend nach. 2m Westka«kasus und im Kubangebiet beeinträchtigte strömender Regen die Kampftätigkeit. Schwächere Angriff« der Sowjets brachen vor den Linien deutscher und slowakischer Truppen zusammen. Zwischen Manytsch und Do« gewann der eigene Gegenangriff gegen zäh kämpfenden Feind die gesteckten Ziele.
2m Don-Donez-Gebiet griffen die Sowjets aus deri Siidflvgel nur mit schwächeren Kräften an. Die Angriffe wurden abgewiesen, die eigenen Stellungen verbessert. Zur Verkiir- zuug der Front wurde der Brückenkopf Woronesch planmäßig und ohne feindlichen Druck geräumt. 2m Abschnitt südlich der Stadt griff der Feind auf breiter Front an, wurd« aber blutig abgewiesen. Südlich des Ladogasees scheiterten bei Tag und Nacht starke, von Panzern unterstützte Angriffe des Feindes, zum Teil in harten Nahkämpfen.
2u Stalingrad heftet die 8. Armee in heldenhaftem und aufopferndem Kampf gegen erdrückende Uebermacht unsterblich« Ehre au ihre Fahnen. Verbände der rumänische» 2<l. Infanterie- Division und 1. Kavallerie-Division schlagen sich mit ihren deutschen Kameraden bis zum letzten und uehmen im vollen Matz« an diesem Ruhme teil.
Aus dem uordafrikauifche» Raum wird nur örtlich« Kampftätigkeit gemeldet. Eigene Nachhuten wiefeu feindlich« Erkundnngsvorstötze ab. Kampfflieger Lombardierten Hafen unk Flugplatz Tobruk.
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3m Gegenangriff Bode« gewonnen
DNB Berlin, 25. Januar. Im Westkaukasus griffen an > 4 . JaUllar unsere Tiefflieger zahlreiche feindliche Kolonnen an die sich auf den hochverschneiten Paßstraßen mühsam vorwärts- quälten und den Bombenreihen in den deckungslosen Gebirgstälern lohnende Ziele boten. Diese Truppen sollten die großen Lücken in den feindlichen Angriffsverbänden ausfüllen, da de: Zusammenbruch seiner Stoßdivifionen in dem harten Ringen der letzten Tage dem Feind viel Blut gekostet hat. 500 gefallen! Bolschewisten und mehr in dem schmalen Eefechtsstreifen eines einzigen deutschen Bataillons sind keine Seltenheit. Gleich schwere Ausfälle werden aus dem Kubangebiet gemeldet, Dort würden im Vorfeld eines in den letzten Tagen vom Feinde mehrfach vergeblich angegriffenen Stützpunktes über 700 gefallene Sowjets gezählt. Am 24. Januar versackten dagegen in dem vom Dauerregen tiefverfchlammten Gelände größere Kampfhandlungen, so daß es nur zu örtlichen Gefechten kam, bei denen deutsche und slowakische Infanterie und Panzerverbände die Angriffe des Feindes in Riegelstellungen auffinge'! "der In Gegenstößen zurückwarfen. '
Von der Luftwaffe unterstützte Gegenangriffe unserer motorisierten Truppen und Panzereinheiten an zwei Abschnitten zwischen Manytsch und Don warfen die Bolschewisten zurück und entrissen ihnen nach harten Kämpfen und unter Vernichtung von 20 Panzern wichtige Geländestücke.
Auch im Gebiet zwischen Donez und Don schwächte starkes Tauwetter die Kampftätigkeit ab. Lediglich am Süd- fliigel dauerten die feindlichen Angriffe an, doch setzten die Bolschewisten nur schwächere Kräfte ein, die zum Stehen gebracht oder zurückgeschlagen wurden. Im mittleren Don-Ab- ichnitt unterstützten Flakkampftrupps der Luftwaffe den Kampf gegen erneute Bereitstellungen des Feindes. Sie rieben dabei ein feindliches Schützenbataillon auf und vernichteten in direktem Beschuß sieben Pakgeschütze mitsamt ihren Bedienungen. Weiter nördlich brachen auf breiter Front vorgetragene feindliche Angriffe blutig zusammen, während am geräumten Brückenkopf Woronesch unsere Artillerie feindliche Kolonnen zerschlug, die in das völlig zerstörte Kampfgelände einrücken sollten.
lieber Stalingrad lag wieder das schwere Feuer des Feindes, der mit wachsender Wut die Helden der 6. deutschen Armee und ihre rumänischen Kameraden zertrümmern will. Mit brennenden Augen in schmalen, harten Gesichtern starren sie in das tobende llngewitter der berstenden Granaten und warten, bis sich die Panzer durch die Krater des aufgerissenen Schlachtfeldes wühlen. Wenn sich die Umrisse der hin- und hertaumelnden Kolosse im Rauch der Explosionen und im hochgeschleuderten Erdreich abzuzeichnen beginnen, reißen sie alles, was noch an Kraft in ihren Leibern steckt, zusammen und werfen sich der feindlichen Uebermacht entgegen. Sie zerbrechen die Panzer, zerschlagen die Schützenwellen und immer wieder schaffen sie das Unmögliche. Ein Offizier und 30 Mann durch Hunderte von Bolschewisten umringt, werden zur Uebergabe aufgefordert. Sie lehnen ab und brechen im Nahkamps zur nächsten Igelstellung turch, um von dort den Feind von neuem anzupacken. So wie Kiese Grenadiere ringen alle unsere Soldaten um jedes Stück des blutgetränkten Bodens, um jede Hausruine und jedes Panierwrack. Sie alle schreiben an dem ruhmvollen Blatt der De- schichte deutschen Heldentums.
Jagderfolge im Norden der Ostfront
DNB Berlin, 25. Januar. Versuche der Sowjets im nördlichen Abschnitt der Ostfront, durch rücksichtslosen Einsatz ihrer fliegenden Verbände die Erdkämpfe zu beeinflussen, wurden auch in den letzten beiden Tagen wieder durch die schlagkräftige Abwehr unserer Jagdflieger vereitelt. Wie schon gemeldet, schossen Jagdverbände am 24. Januar 21 feindliche Flugzeuge allein im Gebiet nördlich des Jlmensees ab. Bei diesen Luftkämpfen erzielte der Träger des Eichenlaubs mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes Hauptmann Philipp seinen 163. Luftsieg, während der Eichenlaubträger Leutnant Beiswenger mit zwei Abschüssen seinen 129. Luft- sicg errang.
Im Lause des Montagvormittags waren wieder zwei hervorragend bewährte Jagdflieger des unter Führung von Major Traütloft stehenden Jagdgeschwaders im nördlichen Abschnitt der Ostfront besonders erfolgreich Die Eichenlaubträger Major Hahn und Leutnant Stotz versprengten einen starken unter Jagdschutz anfliegenden Bomberverband und schossen aus ihm innerhalb von vier Minuten sieben Sowjetflugzeuge heraus. Infolge der ungestümen Angriffe der deutschen Jagdfliegerrotte warf der feindliche Flugzeugverband seine Bombenlast ungezielt ins Feld und brach nach diesen schweren Verlusten seinen Angriffsversuch ab. Major Hahn erzielte damit in den Luft- tämpfen der letzten beiden Tage seinen 91. bis 97. Luftsieg während sein Rottenkamerad Leutnant Stotz mit den Abschüsse! rm Montag die stolze Zahl von 144 Luftsiegen erreichte.
Totaler Krieg heißt:
Aufgebot der ganzen Nation!
wrotzer Fetnddampser aus Geleitzug in algerische« Gewässern versenkt
DNB Rom, 25. Januar. Der italienische Wehrmachtbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:
In Westtripolitanien beschränkte Tätigkeit zwischei vorgeschobenen feindlichen Abteilungen und unseren Nachhutein, heilen. Unsere Bewegungen nach der neuen Stellung gehen plan« nräßig weiter.
Vomberformationen griffen Hafen und Flugplatz Tobruk Heß tig an und riefen größere Brände hervor.
Deutliche Gefechte an verschiedenen Abschnitten des tunesi. , scheu Sektors endeten zugunsten der Achsentruppen. Ein, Sprtfrre wurde von deutschen Jägern abgeschossen.
Die feindliche Luftwaffe warf einige Bomben auf die Außenbezirke von Palermo und Porto Empedocle ab. Am zuerst genannten Ort kein Schaden. In Porto Empedoele, wo drei de: angreifenden Flugzeuge abgeschossen wurden, erhielten Zivil- gebäude Treffer. '
Von den Kämpfen kehrten zwei unserer Flugzeuge nicht z« ihren Stützpunkten zurück.
I» algerischen Gewässern traf ein Unterseeboot unter de« Kommando von Kapitänleutnant Giacomo Scano eine« große, im Geleitzug fahrenden feindlichen Dampfer mit zwei Torpedo, und vernichtete ihn.
DNB Berlin, 25. Jan. 2m Westkaukasus hatten die Bolschewisten in den letzten Tagen auf engem Raum fünf Divi- fronen und drei Brigaden angesetzt, um unsere Stellungen zu durchbrechen. Trotz dieses Aufgebotes mißlangen die Durchbruchversuche des Feindes, der am 22. und 23. Januar durch den Gegenangriff deutscher, rumänischer und slowakischer Verbände schwer geschlagen und aus den Einbruchsstellen wieder Herausgetrieben wurde. Besonders harte Kämpft tobten vier Tage laug um zwei Dörfer, nach deren Rückeroberung die alte Hauptkampflinie in ihrer ganzen Tiefe wieder fest in unserer Hand ist Daneben drangen Stoßtrupps an den Gebirgsfronten mehrfach in die feindlichen Stellungen ein, zerstörten Kampfanlagen und brachten Gefangene ein.
Beim Besetzen der neuen Stellungen im Kuban- gebiet wirkten Artillerie und Luftwaffe ebenfalls zusammen und sicherten die Bewegungen unserer Truppen gegen die nur zögernd nachdrückenden feindlichen Kräfte. Versuche der Bolschewisten durch Luftangriffe das planmäßige Absetzen zu stören,' blieben ebenso ohne Erfolg wie die Vorstöße schwacher - sowjetischer Kräfte im Raum des oberen Kuban.
Im Gebiet des unteren Don waren im Gegensatz die Bolschewisten sehr aktiv, doch wurde das nach Westen vorstehende motorisierte Korps von deutschen Panzern abgefangen, in erbitterten Kämpftu zum wesentlichen Teil zerschlagen oder eingeschlossen und seine Reste nach Osten zurückgeworftn. In
Heldenlied der Kämpfer von Welikije LnLi
52 Tage lang ungeheurer Uebermacht standgehalten
DNV Berlin, 25. Januar. In der im Laufe der Kämpfe völlig zerschossenen Stadt Welikije Luki haben schwache deutsche Kräftch Grenadiere und Kanoniere, Pioniere, Nachrichtensoldatech Sicherheits- und Vautruppen sowie Angehörige der Versorgung»» truppen 52 Tage lang völlig eingeschlossen dem mit ungeheure Uebermacht von allen Seiten anstürmenden Feind in Kämpfet von beispielloser Härte äußersten Widerstand geleistet. Die Bov schewisten griffen mit drei Schützendivisionen, Teilen einer web teren Division und Panzerbrigaden an. Außer der zu diesen Verbänden gehörenden Artillerie hatten sie rings um die Stadl noch mehr als 35 weitere Batterien aufgefahren. Trotz schwierig, ster Persorgungslage und zunehmendem Mangel an Munition und Verpflegung haben die Männer in härtestem Ringen mehr als sieben Wochen lang Tag für Tag den Angriffen des an dieser Stelle zahlenmäßig vielfach überlegenen Eegnerck bis zur letzten Patrone getrotzt. Sie haben den Feind bezwnngeni und sich in verlustreichem Ringen von Stützpunkt zu Stützpunkt von Haus zu Haus durchgekämpft. Viele von ihnen haben de«! Fahneneid getreu ihren Auftrag bis zum Tode erfüllt. Di« blutigen Verluste, die sie den Sowjets zufügten, betragen dael Mehrfache ihrer eigenen Stärke.
Ein erheblicher Teil der Besatzung konnte sich am 16. Januar^ nachdem die letzte Granate und nahezu die letzten Patronen verschossen waren, nach Westen durchschlagen und sich mit einer - zu ihrer Entsetzung vorstoßenden deutschen Kräftegruppe vereinen. Andere Teile haben sich selbständig durch die feindlichen Stellungen durchgeschlagen und sind nach abenteuerlichen Schicksalen ebenfalls bei den deutschen Linien angelanat.
Sowjetangriffe vor Leningrad blutig znsammengebrochen
DNB Berlin, 25. Januar. Vor Leningrad griffen am 23. 2a, kiuar die Bolschewisten nach starker Artillerievorbereitung mit zwei Strafkompanien und einer Maschinengewehrkompanie in Gesamtstärke von 590 Mann die Stellungen württem- öergisch-badischer Grenadiere an. Unter schweren Verlusten gelang es ihnen, vorübergehend in die deutschen Gräben einzubrechen, aber im sofortigen Gegenstoß schlugen di« Grenadiere den Feind wieder heraus. Die Bolschewisten verloren bei diesem Kampf 220 Tote und zahlreiche Waffen. Weitere, durch nachrückende Verstärkungen vorgetragene feindlich« Angriffe brachen im Feuer der schweren Waffen schon vor der deutschen Hauptkampflinie blutig zusammen.
Etz« Ringe» nuferer Panzergrenadiere südöstlich Toropez
DNB Berlin» 25. Jan. In den harten Kämpft» südöstlich Toropez rannten die Bolschewisten tagelang gegen die Stellungen einer niederfächsischen Panzer-Grenadier-Kompam« an und brachen in unsere Gräben ein. Der Kompanieführer, et» junger Oberleutnant, riß seine Panergrenädiere zum Gegenstoß vor, stieß in erbittertem Ringen übr das Angriffsziel hinaus und brachte 150 Gefangene ein. Die Bolschewisten verloren bet diesen Kämpfen über dreihundert Tote. Am nächsten Tag» griffen unsere Erenadiere einen befestigten Ort an dem feindlichen Hauptversorgungsweg an. Trotz zahlenmäßiger lleb«»> legenheit der Verteidiger stürmten unsere Panzergrenadiere die zäh verteidigte Ortschaft, erbeuteten zahlreiche Geschütze und fügten den Bolschewisten schwerste Verluste zu. Der Feind mußte allein über 800 Tote auf dem Kampffeld zuriicklassen
ven noch anhaltenden Gefechten verlor der Feind bisher 18 Panzer und mußte eine Reihe von Ortschaften wieder aufgebe».
Die Lage in Stalingrad hat sich durch den neuen erbitterten Ansturm der Bolschewisten von Norden und Weste«, bei denen der Feind mit starken Kräften die westliche Front weiter eindrücken konnte, wesentlich verschärft. Zur Vorbereitung der Angriffe ging eine Feuerwalze von unvorstellbarer Wucht über das ganze Kampfgelände. Dann rollten Panzer um Panzer über die zerschlagenen Erdlöcher der Grenadiere, die umwettert von den Granaten der Panzerkampfwagen dennoch die Wellen der folgenden Infanterie blutig zusammenschlngen. Aber das Niederbrechen der feindlichen Schütze» genügte nicht. Immer wieder quollen neue Bataillone und neue Panzer aus den Deckungen hervor und überschwemmten das Kampfftld, doch aus Instinkt und Erfahrung fanden die unbeirrbar kämpfenden Erenadiere und Pioniere eben so oft die schwachen Stellen im Gewühl der Panzer, durch die sie answichen, .um sich noch enger zufammcnzuschlicßen und von neuem der Uebermacht entgegenzustellen. Wohl ist der Rina um Stalingrad wieder enger geworden, aber unerschütterlich blieb der Wille dieser Helden, vom Feind für jeden Meter Boden höchsten Blutzoll zu fordrn.
Zwischen Donez und Don konzentrierten sich die Kämpfe auf einige wichtige Ortschaften. In erbittertem Ringen wurden
Durchbruchsversuche im Westkaukafus zurückgefchlage«
Gegeuangriffe im Doubogeu und südlich des Ladogasees