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so zerschlagene Panzer auf vier Kilometer Frontbrecte sind keine Seltenheit mehr und jeden Tag kommen neue hinzu.
Auch am 21. Januar vernichteten unsere Soldaten zahlreiche Panzer, viele davon im Nahkampf. Einer dieser 34-Tonner kletterte gerade eine kleine Anhöhe hinauf, als er mit der linken Gleiskette plötzlich in den tiefen Schnee einsank: er war in das Dach eines Bunkers eingebrochen, in dem e,n Panzerver. nichtungstrupp saß, und sperrte damit zugleich den Bun- kereinqang. Der Panzer rückte hin und her, brach aber nur »och tiefer ein. Die Luke öffnete sich, wurde aber unter den peitschenden Garben der wachsamen Grenadiere sofort wieder zugeschlagen. Noch einmal mahlten die Gleisketten, langsam drehte kch der Koloß nach rückwärts und gab dadurch den Bunkereingang frei. Da sprangen die beiden Pioniere heraus und, ohn« sich zu besinnen, warfen sie zwei geballte Ladungen unter den Panzer. Kaum*waren sie in Deckung, da krachten schon dr« Explosionen und wieder war ein Sowjetpanzer vernichtet.
An anderer Stelle hatten sieben Panzer die Hauptkampflmr, durchbrochen. Einer von ihnen rollte an einem Loch vorbei, in dem zwei Unteroffiziere mit Minen und geballten Ladungen hockten. Der Panzer fuhr sehr schnell, die beiden Unteroffiziere stürzten ihm nach. Der Wettlauf schien aussichtslos, aber plötzlich stoppte der Panzer. Die beiden stolperten mit letzter Kraft durch den tiefen Schnee weiter und waren schon ganz dicht heran, als der Koloß wieder anfuhr, aber es hatte gerade gereicht. Mine und geballte Ladung lagen richtig. Zwei dumpfe Schläge, der Panzer stand und qualmte. Die Luke öffnete sich, aber Pistolenschüsse trieben die Besatzung zurück, die mitsamt dem Panzer verbrannte. .
Unsere Soldaten rangen heldenmütig um jeden Fußbreit Boden und mit jedem eingebrochenen Panzerkampswagen. Aber immer noch wuchs die Zahl der feindlichen Panzer und Schützen, denen es schließlich unter schweren Verlusten gelang, imWestev des Verteidigungsringes unsere Linie zurückzu- drücken. Als sich der feindliche Angriff einem Flugplatz näherte, vernichtete das Bodenpersonal des Fliegerhorstes di« Reparaturflugzeuge, baute aber vorher die Maschinengewehr« aus und kämpfte mit diesen Massen und mit ihren Karabiner» weiter.
Auch im mittleren und nördlichen Abschnitt der Ostfront waren die Kämpfe schwer. Bei Welikije Luki griff der Feind mehrfach mit Infanterie und starken Pqnzerkräften »n. Am Abend des Kampftages war aber nach Vereinigung örtlicher Einbrüche und nach Abschuß von 18 Panzern die ganze Hauptkampflinie wieder fest in unserer Hand. Ebenso wurden südöstlich des Jlmensees mehrere feindliche Vorstöße abgewiesen und Bereitstellungen, dar- Mnter Panzer mit ausgesessenen Schützen, durch Artilleriefeuer erschlagen. Auch südlich des Ladogasees warfen unsere Grenadiere in harten Kämpfen und heftigen Gegenstößen di« feindlichen Angriffstruppen zurück. Sie vernichteten dabei 14 feindliche Panzerkampfwagen, womit sich die Zahl der in diesem Kampfraum seit dem 12. Januar außer Gefecht gesetzten seind- kchen Panzer auf 289 erhöhte
Preise um das Sechzigfache gestiegey
DNB Madrid, 22. Januar. Nach einer Meldung der Agentur EFE aus Neuyorl bezeichnet der Korrespondent der „New Pork Times" in T>chungkrng die Wirtschaftslage in Lfchungnng. China ernster als die militärische Lage. Eine Inflation könne den Zusammenbruch herbei,ühren. Die Preise seien um das Sechzigfache des Vorkriegsindex gestiegen und der Papiergeld» umlauf sei 12mal größer. Die Löfung des Problems sei schwierig, weit die Regierung die Steueremnahme aus den reichsten Gebieten, die jetzt in japanischen Händen seien, verloren habe.
Indisch« Truppen im Irak verweigern den Gehorsam
DNB Saloniki, 22. Januar. Ein Bataillon indischer Truppen »us dem Pundschab, das in einer Kaserne bei Kut im Irak imtergebracht ist, hat sich, nach Meldungen aus Bagdad, gewei- »ert, den Befehlen englischer Ingenieure zu gehorchen und militärische Arbeiten auszusühren. Die Inder verbarrikadierten sich, zerstörten den Wagen eines englischen Obersten und verletzten den Obersten so schwer, daß er im Krankenhaus starb. Das Bataillon wurde hierauf umzingelt, worauf die Soldaten in Ketten gelegt wurden. Je zwei Soldaten des Bataillons wurden als für die Revolte verantwortlich von einem Militärgericht zum Tode verurteilt.
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Armee in der Abwehrschlacht
Kamps im verschneiten Steppenland — Deutsche Winlerausrüstnug bewährt
Von Kriegsberichter Herbert Rauchhaupt
DNB. . . ., 22. Jan. (PK.) Vor Wochen begannen die Bolschewisten im Don-Wolga-Eebiet und gleichzeitig im großen Donbogen ihre Winteroffensive. Das heißt: Sie griffen nicht im kleinen Rahmen an, etwa mit einem Regiment und ein paar Panzern, wie das im Ostfeldzug etwas Alltägliches ist, sondern sie eröffneten eine großangelegte Operation, wie sie der Feind bisher kaum gewagt hat. Mit sechs oder sieben Armeen und Hunderten von Panzern brandeten'sie in der raumlosen Weite des öden Steppenlandes auf Hunderten von Kilometern Breite gegen die deutschen Stellungen an
Gegenüber stand ihnen eine Armee, die den weiten Weg eines Schlachtensommers vom Donez bis zur Wolga marschiert war, erst in rastloser Verfolgung zum Don, und dann in verbissenen Kämpfen, in denen dem Feind jeder Kilometer.äbge- rungen werden mußte, durch den großen Donbogen und über die Landbrücke zwischen Don und Wolga. Eine Armee also, die in ihrer Stärke zwangsläufig nicht mehr so beschaffen sein konnte, wie sie Ende Juni im Raum ostwärts von Charkow angetreten war.
Diese Armee nahm den Kampf auf gegen die von allen Seiten auf sie anrennende feindliche Uebermacht, gegen diese Armee brandet der Ansturm der bolschewistischen Panzerbrigaden und Schützendivisionen an. Das bedeutet für die Grenadiere: Unerschrocken in den Panzerdeckungslöchern aushalten, die feindlichen Kampfwagen herankommen oder auch über sich Hinwegrollen lassen — aber unten bleiben und sich nicht rühren, und wenn die Nerven dabei zerreißen wollen. Sind die Panzer vorbei, dann Garbe auf Garbe zwischen die dichtauf folgenden sowjetischen Schützen! Das bedeutet für die panzerbrechenden Waffen, die Pak und 8,8 Flakbedienungen vorn in der Hauptkampf- Knie: Ungeachtet der feindlichen Eranateneinschläge am Geschütz bleiben, fast ohne Deckung, und dann immer wieder das Rohr auf die schwer gepanzerten Angreifer richten, laden, feuern, wieder richten, wieder laden,» wieder feuern! Das bedeutet für die schweren Waffen, die Artillerie, Infanteriegeschütze und Werfer: Granate auf Granate aus den Rohren, nach Möglichkeit schon die feindliche Bereitstellung zerschlagen oder aber Sperrfeuer in das Annäherungsgelände des Geg- ders und die Grenadiere und Panzerjäger in ihrem erbitterten Abwehrkampf unterstützen! Und es bedeutet für unser« Kampfwagen: Dem Feind entgegen, den sowjetischen Kolosse» aus günstiger Schußposition einen Hagel von Granaten hinüber schicken und im nervenaufpeitschenden Kampf Panzer gegen Panzer die Oberhand behalten!
Das alles wiederholt sich Tag für Tag längs der gesamten Front hundert- und tausendfach. Der Gegner konzentriert seine Durchbruchsversuche auf einzelne Punkte unserer Abwehrstellung, auf beherrschende Höhen zum Beispiel oder auf Stellen, an denen er mit geringem Widerstand rechnete.
Der schonungslose Masseneinsatz von Material, besonders von Panzern zum weitaus größten Teil vom Typ T34 ist das hervorstechendste Merkmal dieser sowjetischen Winter- offensive im Don-Wolga-Gebiet. Lag schon während des vergangenen Sommers der Schwerpunkt der feindlichen Kriegführung in wesentlich höherem Maße als 1941 bei der Panzerwaffe, so übertrifft der gegenwärtige Einsatz von Kampfwagen noch bei weitem die Massenaufgebote an Panzern, die während der Sommerwochen den deutschen Vormarsch vergeblich aufzuhalten versuchten.
Als die Bolschewisten ihre Winteroffenfive begannen, war es noch Herbst, Spätherbst mit grauen, nebligen Tagen, die das uns in glühend heißen Sommertagen verhaßt gewordene Steppenland noch eintöniger und trostloser erscheinen ließen als in den Monaten zuvor. Im Verlaufe dieser Woche« nun ist es Winter geworden hier bei uns zwischen Do» und Wolga. Winter mit sternklaren, bitterkalten Nächten und wirbelnden Schneestürmen, die von Oste« und Nordosten aus den Steppen Kasakstans über die nahe Wolga herüberbrausen. Zum zweiten Male in diesem Krieg hat der Ostwinter sein weißes Kleid über das kampfdurchtobt« weite Land gebreitet. Es ist jene Zeit gekommen, auf di« sich unsere Truppen diesmal seit Wochen bis ins kleinste vorbereitet batten. Ileberall lagen lie in
Dom Heldenkampf um Stalingrad
DNB Berlin, 22. Januar. Der Kampf im Raum von Stalingrad wuchs nach Wochen harter Gefechte seit dem 10. Januar zu jener Härte, die auch die bisher schwersten Kämpfe an der Ostfront in den Schatten stellt. Im Dämmerlicht jenes Angriffstages erkannte man von der vorgeschobenen Beobachtungsstelle einer schweren Flakbatterie aus, die dicht hinter der Hauptkampflinie im Wrack eines Sowjetpanzers lag, daß drüben beim Feind während der' Nacht massenhaft neue schwere Waffen ru Stellung gebracht waren. In einem Abschnitt von kaum 700 Meter sah der Beobachter 20 neue Pakgeschütze aller Kaliber und vor diesen standen zahlreiche frisch eingebaute Granatwerferbatterien. Das war noch nicht weiter auffällig, da der Bolschewist schon des öfteren seine Waffen in ähnlicher Weise zur Schau gestellt hatte, um den Beschuß herauszufordern und dadurch die Munition zu verknappen.
Da ging plötzlich genau um 6 Uhr furchtbares Trommelfeuer los. Salvengeschütze, schwere Artillerie, Granatwerfer und Panzerabwehrkanonen schossen, was aus den Rohren herausging. Die Leitungen von dem Beobachter zu den Batterien waren sofort zerstört, nur das Funkgerät hielt die Verbindung aufrecht. Nacheinander erhielt die Beobachtungsstelle drei Volltreffer. Beide Artilleristen wurden verwundet. Dennoch richteten sie das unversehrt gebliebene Scherenfernrohr wieder aus und sahen, wie schon die erste Welle der feindlichen Infanterie über den Schnee vorstürmte, aber von unseren Maschinengewehren niedergemäht wurde. Bald darauf kam die zweite Welle, die sich sprungweise vorarbeitete. Die Batterie wurde angefunkt. Sofort standen die Sprengpunkte der Granaten über dev Köpfen der Sowjets und rissen auch die zweite Welle nieder. Jetzt aber erschienen Panzer in ganzen Haufen. Sperrfeuer wurde angefordert. Aber die Flakbatterie antwortete nicht, weit st« inzwischen ein in der rechten Flanke eingedrungenes sowjetisches Schützenregiment zusammenjchoß. Doch eine schwere Feldhaubitzenbatterie nahm die Funkmeldung auf und feuerte in dev Panzerhausen hinein. Die Panzer wichen zurück, kurz daraus rollten sie wieder an. Einige wurden von Volltreffern zerschlagen, aber dreien gelang es durchzubrechen. Sie wälzten und kreisten über den Laufgräben und Schützenlöchern der Hauptkampflinie und rollten dann weiter ins Hintergelände. Im Vertraue« auf die rückwärts stehenden schweren Waffen ließ
ryren gur ausgevauren Annrerstetiungen, waren i« den leeren Eteppenräumen, in denen nur weltverloren ganz vereinzelt einige Dörfer liegen, unter die Erde gegangen und hatte» in der Herrichtung und Ausgestaltung von Wohnbunkern bewundernswertes Geschick entfaltet.
Und nun ist doch manches anders gekommen als er- wartet. Viele Divisionen haben neue Abschnitte bezogen und ihre Winterstellungen verlassen müssen, die sie sich in wochenlanger mühseliger Arbeit errichtet hatten. Dort, wo sie in de« ersten Tagen die bolschewistische Offensive zum Stehen brachten, fanden sie nichts vor als ^ine kahle Höhe, einen Damm oder eine Schlucht — kein Deckungsloch, keinen Graben, keinen Unterstand, nichts. Sie verbrachten die ersten Nächte unter freiem Himmel und zum ersten Male bewährte sich ihre Winterausrüstung, die schweren Uebermäntel, die warmen Wolldecken, die Filzstiefel und vor allem die dicken Tarnanzüge — innen weiß und außen grau, je nach dem Wetter von beide» Seiten zu tragen — haben unsere Soldaten in diesen Tagen schätzen gelernt.
Dann aber, gleich in der ersten Kampfpause, fuhr die Spitzhacke in die schon gefrorene Erde, Schützenlöcher entstanden, dann Laufgräben an den vom Feind leicht eingesehenen Stellen, schließlich der erste Unterstand — und heute leben sie genau wieder so unter der Erde wie vor Wochen in ihren alte« Abschnitten. Genau wieder so? Auf dieser Erde, in deren Frostkruste sie sich eingewühlt, eingekrallt haben, ist seither Tag für Tag und Nacht für Nacht die Wucht der Materialschlacht herniedergegangen, ein stählernes Unwetter des zur Raserei gesteigerten Hasses, der Masse gegen Mensch und entfesselten Vernichtungswillen gegen ein Uebermaß heldischen Ausharrens setzt.
Viermal englifide Fürssrye
Churchill predigt den anderen Völkern, daß er ihnen das »Freisein von Not" garantiert: seine eigenen Landsleute aber läßt er betteln gehen, wenn sie ins Elend gekommen sind. Vier Fälle, die aus englischen Zeitungen stammen, beweisen zur Genüge, daß das System der englischen sozialen Fürsorge nicht« taugt. Die Wochenzeitschrift „John Bull" brachte folgende Notiz: „Harry Stanley wurde im Dienst des Königs krank und bekam ohne Abfindung von der Kriegsmarine den Abschied: er kan« nicht arbeiten, er kann die Miete nicht aufbringen und steht vor der Exmittierung: wer ihm Helsen will, sende seine Spende a« unsere Zeitungsexpedition: wir geben sie sofort an diesen arme« Mann weiter." Die zweite Notiz lautet: „Einer unserer Lese» erlitt als Matrose bei einem U-Bootangriff auf einen Eeleitzug einen Nervenzusammenbruch: er wurde neun Monate beurlaubt, aber ohne Bezahlung; weil er nicht arbeitslos ist. bekommt er auch keine Arbeitslosenunterstützung; er hat eine Fra» und zwei kleine Kinder; was soll der bedauernswerte Man« nun machen?" Di« dritte Notiz lautet: ..Nach der Torpedierung seines Schiffes schwamm ein anderer Mann vier Stunden im Wasser; es ist klar, daß er sich eine Lungenentzündung Holkes er steht nun wie ein Wrack aus; die Reederei hat ihn entlassen; er bekommt nichts, weil festgestcllt wurde, daß er schon vor der Torpedierung eine Erkältung gehabt hat." Die vierte Notiz lautet: „Unsere Seeleute werden direkt unanständig behandelt; einer verlor bei mehrfachen Torpedierungen alles, was Sr hatte, er kam nach England zurück und besaß überbauvt keinen richtigen Anzug mehr; die Reederei gab ihm fünf Pfund und sagte, das sei schon viel zu viel; er ist jetzt in bitterer Not: unser Handelsminister Dalton wird zugeben müssen, daß ein System, das mehr an das eigene Geld denkt als an Menfchenichicksale, ein armseliges und schlechtes System ist!" Mit dieser Kennzeichn nung der englischen „sozialen Fürsorge" ist in die Tat der NagÄ auf den Kopf getroffen worden.
man sie fahren. Gefährlich wurde aber die Lage, als plötzlich beim Feind neue Panzer mit aufgesesjenen Schützen erschienen. Die Haubitzen schossen, was sie konnten. Aber bald war es klar, satz sie den Einbruch der Sowjets nicht zu verhindere oermochten. Die Grenadiere erhoben sich aus ihren Löcher., rückten zu Igeln zusammen und warteten auf den günstiger Ilugenblick zum Gegenstoß. Die feindlichen Panzer mit auf-
gesessener Infanterie erreichten die Hauptkampflinie und gerieten ins Feuergefecht mit den Igelstellungen. Immer wieder übertönte der Lärm der Schlacht das klirrende Toben, wenn Minen oder Granaten einen der Panzer zerbrachen. Aber es waren zuviel. Einige drückten sich langsam im tiefen Schnee weiter vorwärts, andere umfuhren die Igelstellungen, doch immer noch hielten die Grenadiere. Einer der Panzer rollte auf 8 Meter an den einen der verwundeten Artilleriebeobachter heran. Von der Panzerbesatzung ungesehen, stolperte er zum Heck des Panzers, klammerte sich mit einer Hand an und ließ sich durch den tiefen Schnee weiterschleppen. Die Pistole lag schußbereit in der anderen Hand, um sofort auf die Besatzung des Panzers oder auf feindliche Schützen schießen zu können. Der Panzer schoß auf Ziele im Hintergelände und näherte sich schließlich einem Dorf. Der Verwundete wußte, daß dort schwere Pakgeschütze standen. Schnell ließ er los und rollte sich in ein Loch. Keine Sekunde zu früh, denn schon krachte es und der Panzer, an dem er gehangen hatte, brannte lichterloh. Jetzt hatten wieder die deutschen Geschütze das Wort. Schlag auf Schlag fuhren in direktem Beschuß die Granaten zwischen die rollenden Kolosse. Manche zerbarsten, manche verbrannten, der Rest wich zurück. Nun konnten auch die Grenadiere und Pioniere, die Fahrer und Kanoniere der Gegenstoßgruppe im pulvergeschwärzten Schnee Raum gewinnen und in erbittertem Kampf mit Handgranaten und blanker Waffe die feindlichen Schützen zurücktreiben. Sie erreichten die in der Hauptkampflinie gebildeten Igel, stellten die Verbindung untereinander wieder her «nd bargen dann die verwundeten Kameraden. Ein schmaler blutgetränkter Streifen des - von Granaten zerwühlten Niemandslandes war alles, was dem Feind von seinem Einbruch übrig blieb. Jeder Tag und jede Nacht ist seitdem mit solchen schweren Kämpfen erfüllt.
L«gland Kettelt bet de« Dominien
DNB Stockholm, 22. Jan. Die englische Regierung hat k» den letzten Wochen einen neuen Vrttelgang zu den Dominien angetreten, der bisher ergebnislos war.
Der im Februar 1942 auf Verlangen Londons von der k a n a» nadischen Regierung zur Verfügung gestellte Geschenkfon!» in Höhe von einer Milliarde Dollar zur Finanzierung der Kriegsführung ist bereits erschöpft. Ende des Jahres versucht» England, die kanadische Regierung zu veranlassen, eine neu« Milliarde Dollar „zu schenken". Nach den letzten Berichten aru Kanada denkt man dort aber nicht daran, diesen Wumch Eng lands zu erfüllen, da die kanadische Finanzlage.läge, vor alle» die Devisenlage, sich weiterhin infolge des fortschreitenden AK baus der Goldproduktion verschlechtert. Kanada habe ursprüng, lich die Kriegführung aus eigenen Mitteln finanzieren wolle« Auf dieses Vorhaben habe man unterdessen verzichten müsse« Die englische Regier g wandte sich daraufhin an andere Dominien, vor allem an Südafrika und Australien. Wer auch hier stieß sie auf Widerstand.
Wie die Londoner „Financial News" berichtet, erklärte man vor allem in Kapstadt, daß von einem solchen Geschenk gar keine Rede sein könne. Jeder derartige Plan würde Lei der öffentlichen Meinung auf schärfsten Widerstand stoßen, und dt» Regierung Smuts müßte im Parlament mit einer erbitterte« Opposition rechnen. Ihre innenpolitischen Schwierigkeiten seien aber ohnehin groß genug, da ein beträchtlicher Teil der süd- ifrikanische» Bevölkerung die Kriegsbeteiligung al, solche bereits ab lehne und infolgedessen eine „derart zroßügige Geste" .für unerträglich halte.
Lebensmittel für Gibraltar
DNB Lissabon, 22. Januar. Kürzlich ckotlandeten bei Lissabon elf anglo-amerikanische Jagdflugzeuge, die bis »n die Grenze ihrer Tragfähigkeit mit Nahrungsmitteln belade« und für Gibraltar bestimmt waren. Die internierten Flieger erklärten, daß sämtliche-für Nordafrika bestimmten Flugzeuge bei ihrer Zwischenlandung in Gibraltar dort Nahrungsmittelkonserven ausladen, wodurch die bedenkliche Ernährungslage der britischen Festung erleichtert werden soll.
In portugiesischen Luftfahrkreisen betont man, daß die Landung der Jagdflugzeuge in Portugal wegen Benzinmangel «icht erforderlich gewesen wäre, wenn die Jäger anstatt der Lebensmittelladung zusätzliche Benzintanks mit sich geführt hätten.
Der 190. Geburtstag Otto Heubners. Zum Gedenken de« großen Kinderarztes und Mitbegründers der modernen Kinderheilkunde, Dr. Otto Heubner, fand am Tage seines hundertsten Geburtstages im Langenbeck-Virchow -raus in Berlin ein« Festsitzung statt. Reichsge>undheitsjührer Dr. Conti würdigt« Heubners Lebenswerk, das Deutschland und der Welt di« Grundlagen der Kinderheilkunde gegeben habe.