Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt

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Nummer 19

AUevsteig. Samstag, den 23. Januar 1943

S6. Jahrgang

Erfolgreiche Angriffsunternehmungen in Tunepen

Weitere Erfolge bei der BekSmpfung des Großgeletts vor Algier

DNB Ans dem Führerhauptquartier, 22. Januar.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

2m Südabschnitt wehrten die dentschen Truppen den an der gesamte» Front zum Durchbruch ansetzenden Feind unter hohen Verlusten für die Sowjets ab und warfen den Gegner an vielen Stellen, zum Gegenangriff antretend, zurück. Eine Panzerdivision zerschlug hierbei im entschlossenen Vorstoß einen starke« feindlichen JnfanterieverLand. Im Ostkaukasus setzen sich die deutschen Truppen im Rahmen der beweglichen Kampsführung planmäßig vom Feinde ab.

Die vom Gegner eng umschlossene und dem starken feindlichen Druck hartnäckigen Widerstand bietende deutsche Kräfte­gruppein Stalingrad hatte auch gestern schwere Kämpfe gegen die mit weit überlegenen Kräften anrennenden Sowjets zu bestehen. Trotz heldenmütiger Abwehr konnten die Verteidiger von Stalingrad einen Einbruch von Westen her nicht verhindern» was zu einer Zurücknahme der eigenen Stellungen um einige Kilometer zwang. 2m Nahkampf wurde eine größere Zahl von Panzerkampfwagen der Sowjets vernichtet.

2m großen Do «bogen und am mittlere» Donlauf halten die schweren wechselvolleu Kämpfe an.

Oertliche Unternehmungen des Feindes im mittleren Frontabschnitt und südöstlich des Jl mensees scheiterten. Bei Welikije Luki wurde» 18 Pauzerkamps- wageu abgeschossen. Südlich des Ladogasees brachen heftige An­griffe der Sowjets an der entschlossenen Abwehr unserer Trup­pen zusammen. Der Feind verlor hierbei 1t Panzerkampfwagen.

I» Nordafrika wnrden Misurata und Ho ms nach Zerstörung der kriegswichtigen Anlage» geräumt. Nachhuten schlugen in hartnäckigen Kämpfe« die Angriffe nachdrängeuder feindlicher Kräfte ab.

In Tunesien wurde» die erfolgreiche» eigenen Augriffs- unternehme« fortgesetzt, zahlreiche felndliche Stutzpunkte genom­men und feindliche Kräftegruppen ausgeriebe». Deutsche Jagd­flieger griffe» Lisenbahnziele mit Erfolg an «ch schossen drei britische Jagdflugzeuge ab.

Die Bekämpfung des feierliche« Großgeletts vor der nord- afrikanische« Küste brachte weitere Erfolge. Die deutsch-ita­lienische Luftwaffe versenkte fünf Frachtschiffe mit zu- sammen 36 000 BRT. und beschädigte zwölf Transporter zum Teil so schwer, daß mit dem Verlust von fünf dieser Schiffe za rechnen ist.

Schwache Kräfte der britischen Luftwaffe Lombardierte« in den gestrigem Abendstunden planlos westdeutsches Gebiet; die Bevölkerung hatte Verluste. In Wohnvierteln entstanden Eebäudeschäden. Durch Jagd- und Flakabwehr verlor der Feind neu« Flugzeuge.

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Der Angriff auf Grotzgelettzug

DNB Berlin, 22. Januar. Zu dem Angriff deutsch-italienischer Luftstreitkräfte gegen einen feindlichen Großgeleitzug vor der algerischen Küste wird weiter mitgetcilt:

Aufklärungsflugzeuge hatten im Laufe des 2V. Januar das Geleit auf Ostkurs gesichtet. In den späten Abendstunden er­folgte der erste Angriff deutsch-italienischer Kampfverbände auf die ziemlich nahe der algerischen Küste laufenden Transporter. Obwohl den deutschen und italienischen Flugzeugen von den den Handelsschiffen begleitenden Sicherungseinheiten heftiges Ab­wehrfeuer entgegenschlug, griffen die Flugzeuge wiederholt den feindlichen Schiffsverband an. Im Scheine der Leuchtbomben «nd des vollen Mondlichtes waren die Schiffe sehr gut auszu­machen. Schon wenige Minuten nach der ersten Angriffswelle entstand auf einem mit Munition und Kriegsmaterial be­dienen Frachter von 8000 BRT. eine starke Explosion, A das Schiff in zwei Teile zerriß und zum. Sinken brachte. Gleichzeitig brachen auf drei weiteren Transportern, darunter einem von 10 000 BRT,, weithin leuchtende Brände «ms. Die getroffenen Handelsdampfer konnten nur langsam weiterlaufen und einige von ihnen mußten, wie die Luftauf­klärung in den frühen Morgenstunden des 21. Januar feststellte gestoppt hinter dem Geleit liegen bleiben. Weit auseinander- Mzogen und in verzweifelten Äbwehrbewegungen fahrend, ver­suchten die noch unbeschädigt gebliebenen Transporter nach Osten zu entkommen. Bei diesem ersten Anoriii wnrden von den Deutsch-italienischen Flieoe'-.'^rdön^en z:v:,"vvlll- 7 ladene Trans­porter mit zusammen 18 l>oo BRT versenkt und 'nenn weitere Frachtschiffe schme-- beich"^»--». -

Beim 2. Angriff am 21. Januar wurden, wie bereits gemeldet,

5 Transporter m t 39000 BRT. versenkt.

Eichenlanb für Major Eünzel

DNB Berlin, 22. Januar. Der Führer verlieh dem Major Reinhard Eünzel, Gruppenkommandeur in einem Kampf­geschwader, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreu­zes und übermittelte ihm folgendes Schreiben:

Ln dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kampf für die Zukunft unseres Volkes verleihe ich Ihnen als 184. Soldaten der deutsche« Wehrmacht das Eichenlanb znm Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes Adolf Hitler."

Heftige Panzerkärnxse in Nordafrika Heber 2500 Ge­fangene in Tunesien 14 feindliche Flugzeuge veruichtet

DNB Nom, 22. Januar. Der italienische Wehrmachtbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut:

Gestern fanden zwischen unseren und de« feindlichen Panzer- streitkriisten südöstlich und südwestlich von Tripolis ans der Linie GarmnTarunaKüste heftige Kämpf« statt.

Italienische Jäger singen einen zahlreichen feindlichen Jagd­verband ab und vernichteten zwei feindliche Flugzeuge. Feind­liche motorisierte Kolonnen wurden ebenfalls bombardiert «nd mit MG.-Feuer belegt.

I« Tunis führten die Operationen der vergangenen Tage zur Eroberung weiterer wichtiger Stellungen. Die Zahl der Ge­fangene» stieg anf über 2500.

Ein zweimotoriger Bomber wurde bei Eabes von einer Ab­teilung motorisierter MG. abgeschossen. Drei Manu der Be­satzung wurden gefangen genommen.

Die Hafeuanlagen von Algier und ein Eeleitzug längs der algerischen Küste wurden von unseren Bombern angegriffen. Ein Dampfer des Geleitzuges wurde getroffen.

Deutsche Jäger schossen in wiederholten Luftkämpfen vier Flugzeuge ab.

Einflüge auf Licata, Porto Empedocle, Gela und Castel- vetrano verursachten keine Schäden. Vier Flugzeuge jeweils eins über einer der Ortschaften wurden abgeschossen, zwei davon stürzten ins Meer, eins davon stürzte brennend bei Eiacosia und ein viertes zwischen Gela und Piazza Armerina ab. Am 20. beschossen feindliche Flugzeuge mit MG.- Feuer auch den Bahnhof von Ispica/Rägusa und einen dort haltenden Eüterzug. Unter der Zivilbevölkerung gab es einen Toten und vier Verletzte.

Unsere zur Abwehr aufgestiegenen Jäger fingen Bomberver­bände, die von Jagdflugzeugen begleitet waren, ab und vernich­teten einen Bomber und ein Jagdflugzeug. Die Flakgeschütze kleiner Einheiten der Marine brachten ein weiteres feindliches Flugzeug bei Pantelleria brennend zum Absturz. Von den Tages- operationen kehrten fünf unserer Flugzeuge nicht zu ihrem Stützpunkt zurück.

50. Nachtjagdsieg -es Eichenlaubträgers Major Lent DNB Berlin, 22. Januar. 2n der Nacht zum 22. Januar wur­den über Westdeutschland und der Küste des besetzten Westgebie­tes von Flak, Nachtjägern und Marineartillerie neun feindlich« Flugzeuge abgeschossen. Darunter befanden sich nach bisherigen Feststellungen fünf viermotorige Bomber modernster Bauart Einer der erfolgreichsten deutschen Nachtjäger, Major L e n t der vor einiger Zeit mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz aus-' gezeichnet wurde, errang mit dem Abschuß eines feindlichen Bom- ^rs seinen SO. Nachtjagdsieg und verzeichnet nunmehr mit acht Lagesabschüssen insgesamt 58 Luftsieg«. Planlos auf Wohn­bezirke der rheinisch-westfälischen Gebiete abgeworfene Bomben Kaien zwei Krankenhäuser.

Tapferer Einsatz kämpfte Stellung wieder frei DNB Berlin, 22. Januar. Südöstlich des Jlmensees gelang e» dieser Tage den Bolschewisten, nach wochenlangen Angriffen mit frisch herangesührten Jnfanteriekräften und zehn Panzern in die vorderen Gräben eines westdeutschen Grenadier-Regiment» einzudringen. Noch in der gleichen Nacht gingen unsere Grena­diere, in Schnee- und Eiswasser dis zum Leib versinkend, gegen den zahlenmäßig weit überlegenen Feind zum Gegenstoß vor. Um den Graben entwickelte sich ein erbittertes Ringen. Um jeden Meter wurde in stockdunkler Nacht hart gekämpft. Bis zum Morgen warf der Feind ein ganzes Bataillon in de« Kampf, um den Graben zu halten. Schließlich begann aber di« Kraft der Bolschewisten zu erlahmen. Diesen Augenblick nutzt« der 22jährige Oberleutnant mit seinen restlichen zehn Mann zu einem neuen Vorstoß aus. Mit Handgranaten und aufgepflanz- tem Seitengewehr warfen sie den Feind auch aus dem letzten Grabenstück und stellten so die Hauptkampflinie wieder her. Ueber 200 Tote und zahlreiche Waffen, Maschinengewehre urck Panzerbüchsen mußten die Bolschewisten zurücklassen. Von den zehn angreifenden Panzern hatten unsere Grenadiere drei vev» »richtet und drei weitere beschädigt.

Totaler Krieg heißt:

Keiner darf fehlen!

England verlor 38 Zerstörer

DRB Stockholm, 2L Januar. Im Anschluß an die Bekannt­machung der britischen Admiralität über den Verlust des Z«> störersWaxtridge" beschäftigt sich der Londoner »Neu»« Lhronicle" mit den zugegebenen britischen Zerstörerverluste« fett Ansbruch des Krieges. Insgesamt habe England danachs 88 Schiffe seiner Zerstörerflotte verloren, die im Dezember 1933 173 Einheiten umfaßte. Dieser Vergleich zeige das Ausmaß der Verluste, so schreibt das Blatt, wie auch die gefährliche A»H gäbe, die die Zerstörer auf den Weltmeeren zn bewältige« hätten.

Erfolg« der japanische» Luftwaffe

DNB Tokio, 22. Jan. (Oad.) Der Bericht des großen Haupt­quartiers vom 22. Januar aus den Salomon-Jnseln und vom Gebiet von Neu-Guinea lautet wie folgt: Am 15. Ja­nuar schossen japanische Marineluftstreitkräfte insgesamt 18 feindliche Flugzeuge in Luftkämpfen über der Salomongrupp« ab. Drei unserer Flugzeuge sind noch nicht zum Stützpunkt zurückgekehrt. Am 17. Januar griffen japanische Marinelust­streitkräfte den Flugplatz Rabi auf Neuguinea an und erziel­ten dabei die olgenden Ergebnisse: 12 feindliche Flugzeuge, darunter sechs große, wurden zerstört. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschossen. Alle japanischen Flugzeuge sind unbeschä­digt zurückgekehrt.

Aus dem Flug »ach Afrika den> gesunden. Ter Beauf­tragte Washingtons für die Ernährungsprobleme in Marokko und Algerien, William Johnson, hat, wie EFE aus Neuyork meldet, auf dem Flug nach Afrika in Paramaribo (Holländisch- Guayana) den Tod gefunden.

U-Boote fiirIDeutschland die Garantie des^Endsieges

DNB Genf, 22. Jam. ,F)ie M>ße und unendliche Gefahr ftch die Kriegführung W43 ist das deutsche U-Boot", schreibtEve- iring News". Selbst wenn man auch hier und da bei den Achsengegnern glaube .einen kleinen Schritt vorangekommen zu sein, so vergeh« doch kein Tag, an dem das britische Volk nicht daran erinnert werde, daß die Schlacht auf Leben und Tod die U-Vootschlacht am Mark Englands und auch der übrigen Verbündeten zehre. Neben der fast unheimlichen Anzahl der U-Boote, die zugleich vier Tage und vier Nächte hindurch we­der im Angriff noch in der Verfolgung des Eelettzuges nach­gelassen hätten, seien es ganze U-Vootsch wärme, di« Tag für Tag und Nacht für Nacht auf Beute ausgingeu und sie fänden. Für Deutschland werde 1943 bestimmt das Jahr sein, in dem es mehr und mehr U-Boote auf die sieben Weltmeere hinausschicke, die für es die Garantie des Endsieges seien. Denn wen auch augenblicklich die deutschen Soldaten an der Ostfront schwerste Kämpfe zu führen hätten, so werde das kommende Frühjahr ihnen aber die Chance bieten, die sowjetischen Ar­meen vernichtend zu schlagen. Zu Lande, in der Lust und zur See würden die Achsengegner dann bisher noch nicht dagewe- feue Schlachten gegen einen mächtigen Feind durchzuführen haben, der weiter zielsicher plane.

Wir brauchen schnellere Handelsschiffe? Dieses Pro­blem ist für die englische Kriegführung entscheidend und höchst dringlich, stellt zum anderen der englische Admiral Sir Hugh I. Tweedie, Befehlshaber einer britischen Zerstörerflottille im Weltkrieg 1914/18 undn heute Geleitzugkapitün, imEvening Standard" fest. Er, Tweedie, habe in diesem Krieg Geleitzüge befehligt und dabei bitterste Erfahrungen gesammelt. Schaffe man sich nicht bald eine schnellere Handelsflotte, dann sei kein Kraut mehr gegen ihre Niederlage gewachsen. Welche An­strengungen man auch iinmer machen möge, die ,10 Knoten fahrenden Schiffe müßten unverzüglich durch Frachter mit einer Durckschnittsgeschwindigkeit von mindestens 17, besser aber

noten ersetzt werden.

Wie aus Washington gemeldet wird, bezeichnte USA^ Kriegsminister Stimson in einer Betrachtung der allgemei­nen Lag« die Schiffstorpedierungen durch die U-Boote als de« dunkelstenPunkt.

Die Ostfront meldet:

Panzerdivision rieb feindlichen Stoßkeil auf Die helden­mütigen Verteidiger von Stalingrad im Nahkampf mit feindlichen Panzern Bei Welikije Luki und südlich de« Ladogasees 32 Sowjetpauzerkampfwagen abgeschosse«

DNB Berlin, 22. Januar. Im Süden der O st front stan­den unsere Truppen am 21. Januar weiter in harten Abwehr- kämpfen, ohne daß die Bolschewisten es hindern konnten, setzte« sich unsere im Ostkaukasus stehenden Verbände vom Feinde ab. Sie gingen an anderen Frontabschnitten zu Gegenangriffen über und nahmen init ihren schnellen Bewegungen den Angriffen ber Sowjets die Kraft. In schweren Kämpfen brachten unser« Einheiten starke, zum Durchbruch angcsetzte Kräfte unter schwere» Verlusten des Feindes zum Stehen und warfen im Gegen­angriff die vorgedrungenen Sowjets zurück. Dabei schnürten deutsche Panzer einen starken feindlichen Stoßkeil ab und rieben ihn auf. In die oft mit äußerster Härte geführten Gefechte griff die Luftwaffe trotz anhaltend schlechten Wetters wirk­sam ein.

Im Raum von Stalingrad lag dagegen die Haupt­last des' heroischen Ringens auf den Schultern der Heeresver- bände, denen sich Flakartillerie und andere Einheiten der Lust« waffe angeschlossen haben. Sie standen ohne Pause im hin- unl herwogenden Kampf mit den Bolschewisten, die immer wiede» in dichten Wellen mit starken Infanterie- und Panzerkräfte»: vorbrachen. An den waffenstarrenden Igelstellungen verbluteten sich ganze sowjetische Regimenter, und manche Frontabschnitt«