Amtliche Bekamttmachvngen.

Die Ortspolizeibehörden

werden auf die imStaatsanzeiger" Nr. 239 erschienene Bekanntmachung des K. Ministeriums des Innern vom 8. ds. Mts., betreffend Beranstaltungen zu Gunsten von Kriegswohlfahrtszwecken, hiemit aufmerksam gemacht.

Den 14. Okt. 1915.

Regierungsrat Binder.

Bekanntmachuna des stellv. Generalkom­mandos XlH. (K. W.) Armeekorps.

Das Abschietzen von Kanonen, Böllern oder anderen Geschützen, das Abbrennen von Raketen, Leuchtkugeln, bengalischen Feuern, sowie überhaupt von Feuerwerls­körpern jeder Art. mit Ausnahme des sogenannten Zim­merfeuerwerks und das Steigenlassen von Luftballons, Flugzeugen und Drachen, auch wenn sie nur Spielzeuge darstellen, wird für den Bereich des 13. (K. W.( Armee­korps autzerhalb des militärischen und hinsichtlich des Cchietzens des von den zuständigen Behörden etwa an­geordneten öffentlichen Alarmdienstes verboten.

Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot werden, wenn nach den allgemeinen Strafgesetzen nicht eine höhere Strafe verwirkt ist, auf Grund des 8 9, Buch-

die bulgarischen Truppen, welche die Verfolgung der Serben gegen Obrinari und Vinica fortsetzten. Die über Blagura Planina in Mazedonien eingedrungene bulga­rische Armee, 50 000 Mann, steht längs des Ostufers des Wardar in äuherst blutigem Kampfe mit erbittert verteidigenden serbischen Truppen und ist in langsamem, aber stetigen Fortschreiten gegen Gewgheli.

Die russische Flotte im Schwarzen Meer.

W eu, 18 Okt. DieReichspost" meldet aus Bukarest, datz den PetersburgerWjedomofti" zu­folge d e russische Schwar;-Meer-Flotte. die gegen Bulgarien ausgelaufen war, wieder in ihre Häfen urückkehrte, als feindliche Unterseeboote auftauchten.

Die Balkanlage.

Der bulgarische Generalstabschef über den Krieg.

Bevlin. 18. Okt. Der Sofioter Korrespondent des Berl. Tagebl." hatte eine Besprechung mit dem Chef des bulgarischen Eeneralstabs, General Schostow. Aus die Frag« nach der Dauer des Krieges sagte General Schostow:Ich hoffe, datz ich alle unsere Operationen planmähig in einem nicht allzu langen Zeitraum werde durchführen können und wir haben vorläufig auch alle Hoffnung, datz Komplikationen, die den Krieg in die Länge ziehen könnten, vermieden bleiben werden. Denn bisher scheint es, datz der Vierverband Rumänien nicht in den Krieg gegen uns hineinziehen kann, denn man hat in Athen und Bukavest die Ueberzeugung gewonnen, datz wir nur unsere nationalen Ideale in Serbisch- Mazedonien verwirklichen wollen, datz wir niemanden bedrohen und datz es ein ebenso gefährliches wie frucht­loses Unternehmen wäre, dem gerüsteten Bulgarien in den Rücken fallen zu wollen. Denn die Stunde ist nicht fern, da die bulgarischen Truppen sich mit ihren deutschen und österreichisch-ungarischen Waffengenossen die Hände reichen werden."

Die Alliierten in Saloniki.

(WTB.) Berlin. 19. Okt. DasBerl. Tagebl." er­fährt aus Saloniki: Der verlängerte Aufenthalt der Truppen in Saloniki hat bei der griechischen Bevölke­rung einen ungünstigen Eindruck hervorgerufen. Der Zeitpunkt des Abtransports ist bis jetzt noch nickst be­kannt. Fortwährend wird viel Kriegsmaterial, vor allem Artillerie und Munition, ausgeladen. Durch An­kauf grotzer Lebensmittelmengen haben die Verbündeten bereits eine Teuerung hervorgrufen.

Die Hoffnung auf Griechenland.

(WTB.) Kopenhagen. 18. Okt.Politiken" meldet aus Petersburg: Ein finanzielles Ilebereinkommen zwi­schen den Alliierten und Griechenland betreffend ein Darlehen von 5VV Millionen Drachmen unter sehr gün­stigen Bedingungen wurde vor dem Ministerwechsel ab­geschlossen und wird durch diesen in keiner Weise ver­ändert. Griechenlands Verpflichtungen, sowie die Ver­sprechungen der Alliierten bleiben dieselben. In den diplomatischen Kreisen der Alliierten hat man deshalb eine sehr optimistische Auffassung über die griechische Krisis. Als Beweis des Optimismus weist man auf die kürzlich erfolgte Unterredung Benizelos' und Zaimis' hin, die zu Gunsten der Alliierten geendet habe.

Der glühende Benizelos.

(WTB.) Paris, 18. Okt. Benizelos erklärte dem Berichterstatter desMatin": Sagen Sie Ihren Lesern in Frankreich, datz niemand glühender als ich den bal­digen endgiltigen Erfolg der Verbündeten ersehne und niemand von ihrem Endtriumph überzeugter ist als ich.

stabe b, des preußischen Gesetzes über den Belagerungs­zustand vom 4. Juni 1851 in Verbindung mit Art. 68 der Reichsverfassung mit Gefängnis bis zu einem Jahr bestraft.

Stuttgart, 13. Oktober 1915.

Der stellv. kommandierende General: von Marchtaler.

Vorstehende Verfügung wird hiemit veröffentlicht. Calw, den 15. Okt. 1915.

K. Oberamt: Binder.

K. Oberamt Calw.

Auf die imStaatsanzeiger" Nr. 241 (Beilage) erschienenen Bekanntmachungen der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft vom 7. bezw. 2. ds. Mts., be­treffend:

die Abhaltung eines Molkereilehrkurses für Frauen und Mädchen in Gerabronn, die Abhaltung von Brennereilehrkursen in Hohen­heim ,

die Abhaltung von kurzen Lehrkursen über RUben- brennerei in Hohenheim,

werden die beteiligten Kreise hiemit hingewiesen.

Englands Angst um den Orient.

(WTB.) London, 18. Okt. Der Vizekanzler der Universität Sheffield, Professor Fisher, sagte in einem Vortrag: Die nächsten Wochen werden in der Geschichte des britischen Reiches die kritischsten seit dem indischen Aufstande sein. Sobald die Deutschen die Bahnlinie durch Serbien und Bulgarien nach den Dardanellen be­sitzen, werden sie imstande sein, das ganze System des britischen Reiches im Orient zu bedrohen.

Die Lage aus den Kriegsschauplätzen.

Die dentfche amtliche Meldung.

(WTB.) Großes Hauptquartier, 18. Okt. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz. Das in die feind­liche Stellung weit vorspringende Werk nordöstlich Ber­melles wurde von den Engländern wiederholt mit star­ken Kräften angegriffen. Alle Angriffe schlugen unter sehr schweren Verlusten für den Gegner fehl. Das Werk blieb fest in unserem Besitz. Angriffsversuche der Fran­zosen bei Tahure wurden durch Feuer niedergehalten. Ein neuer feindlicher Vorstotz zur Wiedereroberung der verlorenen Stellung südlich von Leintrey blieb erfolglos, kostete die Franzosen aber neben starken blutigen Ver­lusten 3 Offiziere. 17 Unteroffiziere und 73 Jäger an Gefangenen. Am Schratzmännle konnte der Feind im Angriff trotz Einsatzes einer erheblichen Menge von Munition keinen Fußbreit Boden wieder gewinnen. Deutsche Fluggeschwader griffen gestern die Festung Bel- fort an, vertrieben die feindlichen Flieger und belegten die Festung mit 80 Bomben, wodurch Brände hervor­gerufen wurden.

yestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Eeneralfeldmarschalls v. Hindenburg: Der An­griff südlich von Riga machte gute Fortschritte. 2 Offi­ziere. 280 Mann blieben als Gefangene in unserer Hand. Russische Angriffe westlich von Jakobstadt wurden ab­gewiesen. Westlich von Jlluxt bemächtigten wir uns in etwa 3 Kilometer Frontbreite der feindlichen Stel­lungen. Weiter südlich und in der Gegend von Smorgon wurden mehrfach mit starken Kräften unternommene russische Vorstöße unter starken Verlusten für den Geg­ner zuriickgeschlagen. Es wurden 2 Offiziere und 17S Mann zu Gefangenen gemacht.

Heeresgruppe des Eeneralfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Ein russischer Angriff beider­seits der Bahn BjachowitschiBaranowitschi brach vier Meter vor unserer Stellung im Feuer zusammen.

Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Am Styr-Fluß von Rafalowka bis Kulikowiezy haben sich neue örtliche Kämpfe entwickelt.

Balkankriegsschauplatz. In der Macwa beginnt der Feind zu weichen. Auf dem Höhengelände südlich Belgrads find unsere Truppen im Borschreiten gegen CvetkowRob und den Ort Brcin. Südöstlich von Pozarevac find Ml. Lrnice und Bozeoac genommen.

Bulgarische Truppen haben die Höhen Muslin Percin und Mabin-Zub besetzt. Weiter südlich dringen sie über Egri-Palanka vor.

Oberste Heeresleitung.

Der österreichisch-ungarische Tagesbericht.

(WTB.) Wien. 18. Okt. Amtliche Mitteilung vom 18. Okt. mittags. RussischerKriegsschauplatz. In Ostgalizien. an der Jkwa und im wolhynischen Fe­stungsgebiet auch gestern keine besonderen Ereignisse. Am Kormyn-Bach und am unteren Styr führte der Feind eine Reihe heftiger Angriffe aus. Bei «ulikowiee. Nowofielki und Rafalowka wird noch gekämpft. An allen anderen Punkten war der Gegner schon gestern abend blutig abgewiesen. Seine Verluste sind groß. Am Kor-

DerStaatsanzeiger" kann bei den Herren Orts­vorstehern eingesehen werden.

Den 15. Oktober 1915.

Regierungsrat Binder.

K. Oberamt Calw.

Auf die imStaatsanzeiger" Nr. 239 erschienene Bekanntmachung des K. Ministeriums des Innern vom 11. ds. Mts., betreffend die Einfuhr von Getreide, Hiil- senfrüchten, Mehl und Futtermitteln werden die betei­ligten Kreise hiemit hingewiesen.

DerStaatsanzeiger" kann bei den Herren Orts­vorstehern eingesehen werden.

Den 14. Okt. 1915.

_ Regier ungsrat Binder.

Die Gemetn--'liehiftb,U

wollen die imStaatsanzeiger" Nr. 239 erschienene Verfügung des K. Ministeriums des Innern vom 11. ds. Mts.,

betr. den Verkehr mit Hiilsensrüchten, soweit erforderlich, ihren Gemeindeangehörigen bekannt geben lassen.

Calw, den 14. Okt. 1915.

K. Oberamt: Binder.

myn-Bach räumte er in voller Auflösung unter Zurück­lassung von Gewehren und Ausrüstungsstücken das Ee- fechtsfeld. Auch die an der oberen Schara stehenden K. und K. Streitkriifte schlugen einen starken russischen Vor­stoß ab.

Italienischer Kriegsschauplatz. An der Jsonzofront entwickeln die Italiener wieder eine leb­haftere Tätigkeit. Es kam auch gestern abend im Nord­westabschnitt des Plateaus von Doberdo bei Peteano zu heftigeren Kämpfen. Starke italienische Infanterie griff neuerdings unsere dortigen Stellungen an, gelangte teilweise bis nahe an die Hindernisse heran und wurde schließlich unter schweren Verlusten zuvückgejagt. Sonst im Küstenlande sowie im Tiroler Grenzgebiete Eeschiitz- kampf.

Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die im Avala-Ecbiet geschlagenen serbischen Divisionen weichen beiderseits der nach Süden führenden Straße zurück. Unsere Truppen befinden sich im Angriff auf die noch nördlich der Ralja stehenden feindlichen Abteilungen. Auch in der Maeva wurde der Gegner zum Rückzug ge­zwungen. Beiderseits der unteren Macoa gewannen die deutschen Divisionen abermals Raum. Die Bulgaren haben die Höhen des Muslin-Percin und des Babin- Zub besetzt. Weiter südlich drängen sie über Egri-Pa­lanka vor.

Don unseren Feinden.

Die Zeppelinangriffe auf London.

(WTB.) Newqork, 18. Okt. (Durch Funkfpruch von dem Vertreter des WTB.)Evening Sun" schreibt in einem Leitartikel: Der jüngste Zeppelinangriff auf Lon­don hat zu viel Schaden angerichtet, um als militärisch uuwichtig abgefertigt werden zu können. Falls der Krieg noch ein Jahr dauert, wird zweifellos ein Massen­angriff von Luftschiffen versucht werden. Die Londoner können die Zeppelinangriffe nicht länger auf die leichte Achsel nehmen. Die panikartige Wirkung des letzten wird bei jedem weiteren zunehmen.

" Das Pressebureau in London aber veröffentlicht einen langatmigen Bericht des Ministeriums des In­nern, in welchem die Nutzlosigkeit der Zeppelinangriffe dargelegt werden soll. Wenn die Luftschiffe ein anderes Ziel verfolgen, so meint die Korrespondenz, als auf gut Glück Nichtkämpfer zu töten und Eigentum zu verwüsten, so sei die Absicht vollständig mißlungen. Die 127 Per­sonen, die bei dem letzten Angriff getötet oder verwun­det worden seien, seien, ausgenommen 2, lauter Zivil­personen. Im übrigen habe man sich in London dies­mal womöglich noch weniger aufgeregt als bei früheren Gelegenheiten. (Ob bei Lloyds vielleicht nicht sogar Wetten auf wichtige Gebäude gemacht wurden??) Und dann schildert der Bericht sehr eingehend die Wirkungen der Bomben an Privathäusern und in einem armen Arbeiterviertel. Gerade da wo viel Menschen wohnen, seien mehr Bomben als anderswo geworfen worden. Man merkt aus dieser liebevollen Behandlung des letz­ten Zeppelinbesuches natürlich die Absicht heraus, wie­der einen Fall vonBarbarismus" zu konstruieren, denn angeblich hatten es die Zeppeline nicht einmal auf militärisch wichtige Punkte abgesehen, sondern lediglich auf die Londoner Bevölkerung. Ob das englische Pub­likum auch diesen Unsinn glaubt? Im übrigen finden wir es begreiflich, wenn die Herren Engländer den von uns beabsichtigten militärischen Sachschaden nicht melden.

Strafzölle auf deutsche Artikel."

London. 18. Okt. DieMorning Post" veröffent­licht eine angebliche Information, datz deutsche und öster- ' reichische Fabrikanten schon jetzt vorsorglich Fabriken

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