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Die Kriegstreibeteien Roofevelts

Ei« Geheimdokument von 1937 beweist fie

Weg bahnen sollten. Unsere Abwehr trat aber sofort in Aktion. Als der Feind sechs seiner Flugzeuge im Feuer unserer Jäger abstürzen sah, brach er seinen Gegenstoß ab, noch bevor die Erd­truppen in den Kampf eingegriffen hatten. Auch an andere» Stellen konnten die Achsentruppen am 2. Januar unter leb- haften Gefechten, bei denen einige feindliche Panzer abgeschos- se» wurden, weiteren Eeländegewinn erzielen. Ein rasches End« fand am gleichen Tage das Unternehmen von drejßiz nordamerikanischen Fallschirmjägern, die hin­ter unserer Front den geregelten Ablauf des Nachschub­verkehrs stören wollten. Sie waren bei Nacht abgesprungen und beabsichtigten, eine große Brücke im rückwärtigen Front­gebiet zu sprengen. Im raschen Zugriff wurden sie aber vom deutschen Nachschubeinheiten gestellt und im Kampf bis auf zehn Gefangen« vernichtet. Außer Waffen fielen dabei große Mengen von Sprengstoffen in unsere Hand. Der ganze Tag stand überdies im Zeichen lebhafter Luftkämpfe, die sich au» den Angriffen der deutsch-italienischen Flieger gegen Panzer- mrsammlungen, Marschkolonnen, Flakstellungen und Nachschub­zentren entwickelten. Außer zahlreichen Geschützen und Fahr­zeugen aller Art verlor der Feind an diesem Tage allein durch Jäger und Flakartillerie 28 Flugzeuge.

Auch an den folgenden Tagen setzten Flieger und Flak der Achse ihre Erfolgsserie fort und schossen vom 3. bis 8. Januar vettere 25 feindliche Flugzeuge ab. Am 3. Januar drangen deutsche und italienische Einheiten in heftigen Vorstößen den Feind weiter zurück, besetzten einige neue Stellungen und bau­ten dadurch die Erfolge der vorherigen Tage weiter aus. Der Gegner zeigte sich diesen schnellen und überraschend gefiih ten Angriffen nicht gewachsen und hatte beträchtliche Verluste. Er verlor bei diesen Gefechten nach bisherigen Meldungen übe« dreihundert Gefangene, darunter sechzig Offiziere, neun Geschütze, zahlreiche schwere und leichte Infanteriewaffen sowi« dreißig Kraftfahrzeuge. Am 1. Januar brachten deutsche Stoß­trupps, die im Handstreich zwei befestigte Stützpunkte ausge­hoben hatten, weitere dreißig Briten, darunter zwei Offiziere, als Gefangene ein. Auch bei Nacht kam der Feind nicht zur Ruhe. Abend für Abend starteten die schweren Kampfflugzeug« zu Angriffen gegen die Nachschubhäfen an der algerischen Küste, Lei denen mehrere feindliche Transportschiffe und die Hafen- »nlagen, vor allem von Bone, schwer getroffen wurden. Wei­tere Nachtangriffe richteten sich gegen feindliche Feldflugplätze, besonders gegen den stark belegten Flughafen Viskra, dessen Rollfeld durch Bombentreffer aufgerissen und unbrauchbar ge­macht wurde. Auch am 5. Januar hielten unsere Kampfgruppen den Druck gegen die feindlichen Stellungen aufrecht. Sie wur­den hier von der Luftwaffe durch Bombenangriffe gegen Trup­penquartiere, Nachschubwege, Artilleriestellungen und Kampf­anlagen wirksam unterstützt.

Arbeitseinsatz-Tagung in Weimar DNB Weimar. 7. Januar. Die Männer der Arbeitseinsatzstäbe des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz vereinigten sich am Mittwoch zu einer Tagung, auf der sie Richtlinien für ihren künftige» Einsatz empfingen. Als das oberste Ziel des Arbeitseinsätze» kennzeichnet» Gauleiter Sauckel die Mobili­sierung aller erreichbaren Leistungsreserven in größtem Ausmaße der Weltgeschichte; also Einsatz aller Kraft« reserven in der Heimat nach den Grundsätzen des Führers, be­sonders unte» Berücksichtigung der Gesundheit und Lebenskraft des Volkes, Mobilisierung aller verfügbaren Kräfte in den be­setzten Gebieten wie auch in den verbündeten, befreundeten und neutralen Staaten nach den Prinzipien europäischer Soli­darität. Der Gauleiter legte seinen Mitarbeitern dann di« Richtlinien für die Werbung ausländisch« Arbeitskräfte dar.

Italienische Zivilisten kehrten heim. In Brindisi trafen die beiden UeberseedampfcrVulcania" undSaturnia" mit aus Aethiopien nach der Heimat zurück'ehrende» italienischen Zivil­personen an Bord ein.

Zionistensrndrr soll jüdisch« Prrpa anda machen. Die Juden »erlangen die Errichtung eines leistungsfähigen Rundfunk­senders in Palästina, der den Zweck haben soll, in der Weli Monistische Propaganda zu treiben. Die Kossen sollen 150 000 Palästina-Pfund betragen und durch eine Umlage von der irakischen Bevölkerung erhoben werden.

DNB Berlin, 7. Januar. Die interventionistische und kriegs- ireiberifche Politik Roofevelts ist seit der berüchtigten Chica- goer Quarantäne-Rede gegen die sogenannten An­greiferstaaten im Jahre 1937 festgelegt. Die französische Negie­rung wurde von ihrer Botschaft von dieser Propaganda Roose- velts, das amerikanische Volk zum Kriegseintritt reif zu machen, entsprechend unterrichtet. Dies ist nicht eine Vermutung, son­dern eine feststehende Tatsache, die durch bereits ver­öffentlichte Dokumente belegt ist und jetzt durch ein neues Dokument, das hiermit veröffentlicht wird, bewiesen wird.

Der französische Geschäftsträger in Washington berichtete mit Geheimtelegramm Nr. 1137/13 vom 7. No­vember 1937 an die französische Regierung über seine Unter­redung mit Roosevelt u. a. wörtlich folgendes:Der Präsident kam dann auf die internationale Lage überhaupt und auf die Gefahr zu sprechen, die sie berge, und fuhr fort:Im Jahre 1920 haben die Vereinigten Staaten es abgelehnt, dem Völkerbund beizutreten, weil fie überzeugt waren, daß sie Ge­fahr liefen, infolge von Beschlüssen, die in Genf und nicht in Washington gefaßt würden, in einen Krieg verwickelt zu wer­den. Die Folge war, daß die öffentliche Meinung in Amerika 17 Jahre lang mit aller Entschiedenheit die Isolierung gefordert hat. Diese Einstellung ist dann auch darin zum Ausdruck gekom­men, daß der Kongreß die Ihnen bekannten Maßnahmen be­schlossen hat. Aber ist es denn sicher, daß eine Politik der Neu­tralität um jeden Preis dem amerikanischen Volk die Sicherheit geben kann, die es verlangt?

Keineswegs, denn sie bringt Gefahr mit sich und kann z« gefährlichen Situationen, ja sogar zum Kriege führen. Voi einem Monat ist noch etwas Neues hinzugekommen, nämlich meine Rede in Chicago. Ich hielt es für not­wendig, einen Appell an mein Land zu richten und die öffent­liche Meinung aufzuklären. Das ist der Zweck meiner Aus- sührung."

Der Bericht des französischen Geschäftsträgers fährt dann fort:

Die Ereignisse dieser letzten Monate haben übrigens seinen Widerwillen gegen die Diktaturen noch verstärkt. Zweifellos teilt die Mehrheit des Landes nicht seine persönlichen Ansichten über die Außenpolitik, wie aus der Presse, aus Kund­gebungen verschiedener Art und der Stimmung des Kongresses Hervorgeht. ,

Das sind Tatsachen, die man nicht aus den Augen verliere, darf. Aber der Präsident genießt immer noch ein beträchtlich« Ansehen, wie seine kürzlich nach dem Westen unternommem Reise beweist.

Er scheint entschlossen zu sein, seine Politik internationale? Zusammenarbeit soweit wie möglich auszubauen und die öffent­lich- Msinn.tg wachzuhalten. Für uns kann die moralische Unter­stützung, dir Roosevelt für uns darstellt, nur eine Ermutigung bedeuten zu einer Zeit, da sein Land uns so viel Interesse unk Freundschaft bekundet, wie wir dies seit 1919 nicht mehr erleb! haben und wo es mit Rücksicht auf die internationale Lag, wünschenswert erscheint, daß diese Einstellung erhalten bleibi und weiter verstärkt wird."

Wer diplomatische Dokumente zu lesen versteht, weiß, das diese politische Unterredung zwischen Roosevelt und dem fran> zöstschen Missionschef nichts anderes bedeutet, als den Wider­standswillen der französischen Regierung gegen die Revision de, Bersailler Vertrages zu verstärken und die wiederholten Ver­suche des Führers, das deutsch-französische Verhältnis zu ent­giften, wie sie auch ihren Niederschlag in dem deutsch-französische« Abkommen fanden, das Reichsaußenminister von Ribbentrop an K. Dezember 1938 in Paris Unterzeichnete, z» sabotiere». Z> dieser Einmischung in Europa wollte sich das amerikanisch, Volk nicht hergeven, und so begann Roosevelt mit dieser Chic«, goer Rede seine« fünfjährigen Propagandafeldzug, um da, amerikanische Volk für diese» Interventionskrieg aufzuhetzee und reif z« machen.

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Skandalöse Zustände in USA.-Werste«

DNB Stockholm, 7. Januar. Angesichts der unruhigen und un­zufriedenen Stimmung weiter Kreise des neuen USA.-Kon- gresses befürchtet man in Negierungskreisen, daß sowohl im

-senar wie rm Repräsentantenhaus vor allem auch die skan­dalösen Unzulänglichkeiten und riesigen Kriegsgewinne zu, Sprache kommen, die von dem sogenannten Truman-Ausschuß bei einer eingehenden Untersuchung aufgedeckt wurden. Sorge machen der Regierung vor allem die unbefriedigenden Lei­stungen der Werften, die durch phantastisch aufgebauscht« .Spitzenleistungen" in keiner Weise ausgeglichen werden können.

Skandalöse Zustände wurden in einer der wichtigsten Schiffs- baugesellschaften, der South Portland Shipbuilding Corpora­tion, festgestellt. Diese sollte innerhalb von 18 Monaten 81 Frachtschiffe liefern. In Wirklichkeit wurden in dieser Zeit nur acht Schiffe hergestellt. Der Reingewinn dieser Werft für dis gleiche Zeit belief sich aber auf nicht weniger als 200 v. H. des Anlagekapitals. Der Ausschuß stellte fest, die Werft habe über keinerlei wirklich geschulte Betriebsleiter verfügt und unerfah­rene Arbeiter zu Vorarbeitern und Aufsehern innerhalb von fünf Monaten befördert. Der Vertreter der Regierung, Admiral Land, der bezeichnender' Weise in engsten persönlichen Be­ziehungen zu den Freunden der genannten Schiffsbaugcsellschaft steht, erklärte zur Verteidigung, die Werft sei nicht das einzige Beispiel für schlechte Vauleistungen. Er fügte hinzu:Der Mau­el an erstklassigen Schiffswerften ist zu groß, als daß man rastisch gegen eine einzelne Firma Vorgehen kann "

Auch in anderen Schiffsbaugesellschaften wurden vom Truman- Ausschuß schwere Unregelmäßigkeiten und große Uebergewinne festgestellt. So hat beispielsweise die Bethlehem-Werft Karny aus dem Bau von Arbeitshäusern ein Riesengeschäft gemachtz bei dem fie mehrere Millionen Dollars verdiente. Die Häuser waren, wie der Ausschuß feststellte, sehr schlecht gebaut. In den Kellern stand das Wasser, die Dächer gaben nach wenige« Wochen nach, die Fußböden warfen sich, alle sanitären Einrich­tungen fehlten oder waren unzulänglich. Die Folge war, daß »ie Häuser überhaupt nur zur Hälfte bezogen werden konnten, viele Arbeiterfamilien mußten notdürftig in Zelten und Baracken untergebracht werden.

Kurznachrichten

Deutsch-italienische Kameradschaft. Einen neuen schönen Be­weis der Verbundenheit und Kameradschaftlichkeit zwischen de> deutschen und italienischen Wehrmacht bot der Dreikönigstag. der unserem Wcihnachtsfest entsprechende Eeschenktag in Italien In den oüeritalienischen Städten wurde» an die italienischen Soldaten Geschenkpakete verteilt, die die Partei in rastlosem Einsatz für sie gesammelt hatte. Zu all diesen Kundgebungen waren auch die deutschen Soldaten geladen, denen ebenso wie ihren italienischen Kameraden Geschenkpakete überreicht wurde«.

Wettersturz in Argentinien. Nachdem Argentinien in den letz­ten Tagen von einer furchtbaren Hitzewelle heimgesucht wurde, die in Rosario und Buenos Aires und in Concordia mit 4-t Grad im Schatten alle Rekorde schlug, erfolgte am Dienstag abend nach heftigen Gewittern und Stürmen ein Temperatursturz bis 20 Grad Celsius. In Tucuman wurden durch einen Wirlelfiurm zahlreiche Dächer abgedeckt und ganze Häuser eingerissen.

Brasitien in Roosevelts Krieg. WieGiornale d'Jtalia" aus Buenos Aires erfährt, versenkten Achsen-U-Boote bisher 25 Schiffe der brasilianischen Handelsmarine mit rund 110 000 T. An der Spitze der brasilianischen Flotte steht, wie das römisch« Blatt weiter meldet, der USA.-Admiral Ingram, der brasilio» »ischen Luftwaffe der USA.-General Walch.

75 000 Lehrer fehle« i« USA. In den USA. fehlen 75 000 Lehrkräfte, meldet der Neuyorker Korrespondent des Londoner Evening Standard". Dieser Lehrermangel sei nicht auf Eis­berufung zum Heeresdienst zurückzuführeu als vielmehr darauf, daß Tausende von ihnen in die Rüstungsbetriebe abwanderten, denn der Lehrer in den USA. werde ganz erbärmlich bezahlt, während die Rüstungsindustrie mit hohen Löhnen und Gehäl­tern locke. Cs sei daher eine Krise im Schulunterricht der Ver­einigten Staaten ausgebrochen. Nicht weniger als 2000 llnt-er» richtsanstalten hätten bereits im vergangenen Herbst den Lehr­betrieb wegen Lehrermangels einstellen müssen. Diese Meldung wirft ein neues Schlaglicht auf die vom Kriegsverbrecher Roose­velt so gerühmteamerikanische Kultur".

Das Tanker-N-Bool ist da!

Ei» Geheimnis der globalen Seekriegsführung

Von Kriegsberichter Herbert Sprang DRV Bei der Kriegsmarine, 7. Januar. (PK ) Seit Mo­naten, genau genommen seit dem Tage, an dem zum ersten Male der Prankenschlag der deutschen Unterseeboote vor den Küsten des amerikanischen Kontinents ejne Welt aufhorchen ließ, beschäftigt sich die Weltöffentlichkeit mit der Frage, wie es den deutschen Unterseebooten überhaupt möglich gewesen sei, so weit abgesetzt von ihren eigenen Stützpunkten den Seekrieg bis in die Gewässer der NSA. zu tragen. Die er- götzlichsten Kombinationen wurden, namentlich von der britischer Presse, dem erstaunten Leserpublikum vorgesetzt. Einmal sollte« die U-Boote von den Azoren, dann wieder von den Kap Verde» aus operiert haben, oder sie sollten Stützpunkte in Nicaragua, rin anderes Mal in Columbien und weiß Gott wo überall be, fitzen. Nur dem wirklichen Sachverhalt, wie er vom Befehls­haber der Unterseeboote immer zugegeben und herausgestellt wurde, schenkte man keinen Glauben, der Tatsache, daß die ersten vor Amerika operierenden Unterseeboote unter Ausnutzung jeder Raumes, unter Verzicht auf jede Bequemlichkeit seitens der Männer, aus eigener Kraft die gegebenen Gren­zen überschritten hatten. Im übrigen ist es von vorn­herein Plan und Ziel der Führung der deutschen Unterseeboote gewesen, in ihrer Konstruktion den denkbar größten Aktions­bereich zu gewährleisten.

Im gleichen Maße aber, wie sich die Weltöffentlichkeit mit dem angeblichen Geheimnis der deutschen Unterseeboote beschäftigte, arbeiteten die verantwortlichen Männer im Stabe des Befehls­habers der U-Boote unentwegt an der Lösung eines Problems, das die U-Boote in Wahrheit erst reif und frei für eine globale, weltweite Seekriegsführung mache« sollte. Und das mit Erfolg! Noch im Laufe des Jahres wurde bereits die britische und amerikanische Oefsentlichkeit durch di« Anwesenheit deutscher Unterseeboote vor den Küsten Süd­amerikas und Mittelasrikas überrascht und erschreckt. Als aber eine Sondermeldung von der Tätigkeit deutscher U-Boote auch im Indischen Ozean berichtete, fegte fie wi« «in Wirbelwind durch die Amtsstuben der britischen Admirali­tät. Nun war es heraus! Hier unten gab es keine Stützpunkt» für die deutschen U-Vooie, und hierin konnten sie bei aller Be­

rechnung und aller Zahlcnakrobatik, aller Raumausnutzung und Einschränkung einfach nicht soviel Treibstoff mitführen. Dies« Tatsache konnte sich die britische Admiralität an ihren fünf Fingern abzählen, hier mußte etwas bisher noch Unbekanntes wirksam sein.

Der deutsche ll-Vootskrieg war im Verlaufe eines einzigen Jahres wahrhaft global geworden. Cs gab keine Entfernung, die das deutsche Unterseeboot nicht LLerbrückt, keinen Seeraum, den es nicht gefährdete, keine Küste, vor der es nicht hätte operiren können! Die Gefahr der U-Boote ließ sich nicht ein­dämmen, im Gegenteil! Immer neue Seeräume wurden durch das deutsche Unterseeboot erschlossen.

Dann lüftete sich der Schleier etwas, der über dem Geheimnis der globalen ll Boot-Kriegführung ruhte. Hier und dort stießen kluge Militärschriststcllcr in den britischen Zeitungen vor und machten die Admiralität darauf aufmerksam, daß es sich auch um U-Boote handeln könnte, die die Versorgung durch­führten. Lange sträubte sich die britische Admiralität, diesen Dingen Glauben zu schenken, tauchte damit doch zugleich eine für sie neue und von ihr ebensowenig wirksam zu bekämpfende Gefahr auf, wie die U-Boote selbst eine darstellten. Heute, nachdem von gegnerischer Seite gegen diese neue Waffe nichts Grundsätzliches mehr unternommen werden kann, ist es an der Zeit, daß die deutsche Seekriegsührung ihr Geheimnis, das nunmehr keines mehr ist, preisgibt und der Weltöffentlichkeit zur Diskussion stellt: das deutsche Tan- ker - U - Voot i st da!

Keine Macht der Welt kann das Geschaffene wieder aus­merzen. Revolutionär, das heißt, großzügig und beweglich wie die deutsche U-Boot-Kriegführung nun einmal in diesem Kriege ist, handhabt sie auch diese neue Waffe. In unermüdlichem Tag- und Nachtschaffen haben deutsche. Werften geradezu miteinander gewetteisert, um den siegreichen kämpfenden U-Booten mehr Möglichkeiten als bisher zu erschließen. In immer steigender Zahl sind in diesem Jahr die unförmigen, dickbäuchigen und großen Leiber der Tankerboote überall auf dem Atlantik er­schienen. So ist das Stützpunktsystem, das den deutschen Unter­seebooten in den Atlantikhäfen geschaffen wurde, ausgeweitet in die neuen Dimensionen der Weite und Tiefe der See. Die deutsche Kriegsmarine hat sich in ihren Tankerbooten schwim­mende Stützpunkte in einer Zahl geschaffen, wie sie als Landstützpunkte sich keine Seemacht der Welt je aufbauen kann.

Dabei erfüllen die Tanker-ll-Boote die wichtigsten Aufgaben eines jeden Stützpunkts, nämlich Nachschubbasis zu sein, im vollsten Umfange. Hier wird ein Kampfboot, das sich an einem Eeleitzug leergejagt hat, wieder aufgefüllt; dort wird ein anderes aufgesucht und ihm neuer Proviant zugeführt; da wird ein drittes abgefangen, das aus den Weiten des Welt­meeres zuriickkommt und dem bis zur Heimat etliche Tonnen Sprit fehlen. So fährt das Tankerboot von Kampsboot zu Kampfboot, von Quadrat zu Quadrat und sucht alsfliegen­des Gasthaus" seineKunden" auf.

Sinnreich ausgedachte Konstruktionen ermöglichen selbst bei schwerer See eine schwelle Verbindung zwischen Tankerboot und Frontboot. Stundenlang läuft dann das kostbare Naß über Schläuche in das Kampfboot ein. Taucht aber einmal an der Kimm die Mastfpitze eines Zerstörers auf, droht vom Himmel herunter irgend ein feindlicher Flieger, sind beide Boote in kürzester Frist von der Oberfläche auf See ver­schwunden. Kein Gegner, der über die See fährt oder über den Seeraum dahinfliegt, ahnt, daß sich viele Meter unter ihm ein Machtstützpunkt der deutschen Seekriegsführung befindet. Auch der zweiten Aufgabe eines jeden Stützpunktes, der schwimmenden Einheit Reparaturhafen zu fein, kann das Tankerboot in gewissem Umfange gerecht werden. Eine größere Werkstatt mit entsprechenden Maschinen ermöglicht Reparaturen, die das Kampfboot selbst nicht immer durchführen kann. Endlich über­prüft ein mitgenommener Marinearzt bei allen Männern der Kampfboote, die aufgesucht werden, den Gesundheitszustand, sorgt für Beseitigung kleiner entstandener Eesundheitsschädeu und übernimmt Kranke und Verwundete zum Rücktransport in die Heimat auf das Tankerboot. Endlich und letztlich nimmt das Tankerboot die Post der U-Boot-Fahrer mit in die Heimat zurück.

So ist es kein Wunder, daß das Tankerboot, dasflie­gende Gasthaus", dasschwimmende Postamt", allen Kampf-U-Booten in ihrer wochenlangen Einsamkeit hsrz- lichst willkommen ist. Die Kampfboote selbst aber werden nun­mehr für viele, viele Monate von jedem Land stütz« Punkt unabhängig und können sich in ihren tausend von Seemeilen von der Heimat oder der Atlantikküste entfernter Kampfgebieten Wochen oder Wochen aufhalten, solange, bis auck er letzte Aal sein Ziel erreicht hat. So gesehen, hat sich Bert unserer ll-Voote seit der Einführung des Tanker-U-Bootei chlagartig vervielfacht.