Amtsblatt des Kreises Calw für Altensteig und Umgebung — Heimatzeitung der Kreise Calw und Freudenstadt
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«»mmer 6 Alteusteig, Freitag, den 8. Januar 1943 66. Jahrgang
Sowjet-Angriffe im Kalmückengebiet abgewiese«
«Sieg oder Bolschewismus"
Appelius kennzeichnet Umfang und Bedeutung des gegenwiir tige« Sntscheiduugskampses — „Eine Frage auf Lebe« «nl
Erfolgreiche Gegeustötze — Eingefchlosiene
DNB Aus dem Führerhanptqnarlier, 7. Januar.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die Kämpfe im Don» und Kalmückengebiet und im Raum von Stalingrad dauern an. Dabei schlugen deutsch« Infanterie- und Panzerdivisionen im Zusammenwirken mit starken Verbänden der Luftwaffe und rumänische« Kampsfliegern »lle Angriffe der Sowjets zurück. 2m Gegenangriff wurden an einer Stelle 20 feindliche Panzer vernichtet.
Stoßtrupps zerstörte« im mittlere« Frontabschnitt zahlreich« feindliche Kampfstände. Fortgesetzte Angriffe gegen Weli» kt je Luki und südöstlich des Jlmensees wurde» avgewie- sen, Bereitstellungen zum Teil schou durch Artilleriefeuer zerschlagen.
Die Vernichtung einer dort eingeschlossenen feindlichen Kräfte- gruppe steht bevor. I« heftigen Lustkämpfen über dem mittlere« und nördliche« Frontabschnitt schossen unsere Jagdflieger 14, Flakartillerie 12 feindliche Flugzeuge ab und verloren selbst nur ein einziges Flugzeug.
Der Nachschuboerkehr der Sowjets auf der Eisstraße über de« Ladogasee wurde bei Tag und Nacht durch Luftwaffe und Artillerie wirksam bekämpft.
I« Libyen verstärkte Stoßtrupptätigkeit. Schnelle deutsch« Kampsflugzeuge griffen motorisierte Kräfte und eine« britischen Flugstützpunkt mit guter Wirkung an.
In Tunesien wurden angreifende seiudliche Kräfte im Gegenangriff aus ihre» Ausgangsstellungen zurückgeworfen. De« Flugplatz von Bone wurde am Tag und in der Nacht bombardiert» der Feind verlor sechs Flugzeuge.
Im Weste« wurden zwei britische Flugzeuge abgeschossen, Kampfflugzeuge griffen kriegswichtige Anlagen an der englisches Oftküste an.
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Sm Gegenstoß 2V Sowjetpanzer vernichtet — Pioniere setzten im Nahkampf 38 feindliche Panzer außer Gefecht — Panzerkorps vernichtet in 4 Wochen 451 sowjetische Panzer
DNB Berlin, 7. Januar. Im Don- und Kalmücken- zebiet hielten auch am 6. Januar die deutschen Stützpunkte »en erneuten Angriffen der Bolschewisten stand. In harten Kämpfen schlugen unsere Truppen alle feindlichen Angriff« zurück und gingen selbst zu energischen Angriffen über. Da- dei waren Panzerkräfte besonders erfolgreich, denen es in überraschendem Vorstürmen gelang, motorisierte feindliche Einheiten chwer zu schlagen. Die Bolschewisten wurden aus ihren starken yöhenstellungen und Stützpunkten herausgeworfen und verloren »klein bei diesem Kampf 20 Panzer, 120 Gefangene sowie zahlreiche Waffen und Fahrzeuge. Auch sonst hatten die Vorstöße unserer Truppen gute Ergebnisse. So konnte eine Panzerkompanie ein marschierendes feindliches Bataillon überrumpeln und zusammenschlagen. Bei seinen eigenen Angriffen war der Feind trotz seines großen Aufwandes an Menschen, Waffen und Panzern nicht imstande, den hartnäckigen Widerstand unserer Infanterie- und Panzerdivisionen zu brechen, sondern mußte in den erbitterten Kämpfen erneut schwere Verluste hinnehmen.
Bei dem wechselvollen Ringen der letzten Tage haben kleine deutsche Einheiten oft unter sehr schweren Bedingungen starke Stöße überlegener feindlicher Kräfte aufhalten müssen. Besonders erfolgreich waren die mehrtägigen Abwehrkämpfe einer hauptsächlich aus Pionieren gebildeten Kampfgruppe, die bei der Verteidigung einer Höhenstraße 36 Sowjetpanzer, darunter 28 vom Muster „T 34", meist im Nahkampf mit geballten Ladungen vernichtete. Eine dieser rollenden Festungen wurds dadurch erledigt, daß ein Obergefreiter mit seinem Kraftrad hinter ihr herfuhr und Sprengladungen unter die Gleisketten warf, deren Explosionen den Panzer zerrissen.
Zu welchen hohen Gesamtzahlen sich die Ergebnisse der einzelnen Kampfhandlungen summieren können, zeigt die Meldung eines im südlichen Abschnitt der Ostfront eingesetzten Panzerkorps, das zusammen mit den unterstellten Jnfanteriever- bänden innerhalb der letzten vier Wochen 451 Panzer, 208 Geschütze und Granatwerfer und 554 Panzerbüchsen des Feinde» vernichtet oder erbeutet hat.
Schwer waren auch die erneuten Verluste, die der Fein) Lurch die fortgesetzten Angriffe unserer Kampf- undSturz- kampfflugzeuge erlitt. 17 sowjetische Panzer wurden durch Bombentreffer vernichtet und drei weitere schwerbeschädigt. Außerdem verlor der Feind zahlreiche Geschütze und über 166 Fahrzeuge. Nach Aufklärungsmeldungen waren stellenweise ganz« Kolonnen zerschmettert oder verbrannt. Weitere Kampfstaffeln, unter ihnen rumänische, rieben Jnfanterieabteilungen und Widerstandsnester mit Bomben und Bordwaffen auf und setzten Nachschublager des Feindes in Brand.
Gegenüber den schweren Abwehrkämpfen im Don- und Kalmückengebiet treten die Gefechte im mittleren Frontabschnitt in den Hintergrund. Die örtlichen Vorstöße des Feindes, der an einer Stelle nach einstündiger Artillerievorbereitung in Bataillonsstärke angrisf, blieben gänzlich .erfolglos. Eigene Stoßtruppunternehmungen führten jedoch zum Einbruch in die feindlichen Stellungen und zur Vernichtung von 52 Kampfständen und Wohnbunkern. Nur um Welikije Luki ging das Ringen in unverminderter Heftigkeit weiter. In erbitterten Kämpfen warfen die deutschen Verteidiger den Feind
feindliche Krüftegrrrppe vor der Vernichtung
immer wieder zurück7T)ie Luftwaffe half der Stützpunktbesatzung durch Angriffe gegen feindliche Batterien, von denen mehrere nach Bombentreffern das Feuer einstellen mußten. Auch ein Panzerzug wurde schwer getroffen. Ebenso wichtig wie dies« Unterstützung des Abwehrkampfes war für die Verteidiger von Wilekije Luki die Zufuhr von Nachschubgütern, die trotz starken feindlichen Abwehrfeuers von unseren unermüdlichen Transportfliegern pausenlos fortgesetzt wurden.
Die englisch-amerikanischen Flottenstützpunkte in Nordafriko
erfolgreich angegriffen — Feindliches U-Boot versenkt
DNB Rom, 7. Januar. Der italienische Wehrmachtbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut:
An der Syrtefront stärkere Aufklärungstätigkeit.
Der Druck überlegener Streitkräfte auf unsere Stützpunkte i« der libyschen Wüste ging weiter.
Feindliche Gegenangriffe, die unter dem Einsatz von Jnfanterieabteilungen durchgeführt wurden, erzielten in Tunis keinen Erfolg, der Feind wurde über seine Ausgangsstellungen zurück- geworfen.
Verbände unserer Luftwaffe Lombardierten die englisch-amerikanischen Flottenstützpunkte von Französtsch-Nordafrika und vor allem die Anlagen von Bone, wo in den Zielen heftige Brände hervorgerufen wurden.
Luftangriffe verursachten im Stadtkern von Tunis einigen Schaden. Auch in Lairuan wurden einige arabische Wohnhäuser zerstört. Unter der Bevölkerung gab es Opfer.
Fünf Flugzeuge wurden im Luftkampf von deutschen Jägern abgeschossen, eines von der Flakartillerie.
In den Gewässern von Pantelleria erzielten zwei unserer MAS Treffer auf einem Flugzeug, das brennend abstürzte, und wiesen außerdem den Angriff einiger weiterer Flugzeuge ab.
Eine Einheit unter dem Kommando von Kapitänleutnant Saverio Marotta versenkte im zentralen Mittelmeer ein feindliches U-Boot.
Eiraud befürchtet neue Attentate De Gaulle stellt ..Verräter-Liste« auf DNB Stockholm, 7. Januar. In Kreisen, die General Eiraud nahestehen, befürchtet man neue Attentate, so heißt es in einer Meldung von „Dagsposten" aus Tanger. Die französische Verwaltung in Westafrika habe umfassende Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um Giraud während seines dortigen Aufenthaltes zu schützen. Nach Angaben des Rundfunks von Algier habe Eiraud bereits umfangreiche Verhaftungen vornehmen lassen, besonders unter den Anhängern de Gaulles. Der de gaullistische Rundfunksender von Brazzaville veröffentlichte am Mittwoch eine „Liste französischer Verräter", unter denen auch die Generale Nogues und Juin sowie Boisson zu finden waren. Alle dies« Verräter ..müßten verschwinden wie Darlan".
Tod«
DNB Mailand, 7. Jan. In einem „Sieg oder Bolschewismus" überschriebenen Artikel zeigt Appelius im „Popolo d'Jta> tta" nochmals die zwingende Notwendigkeit auf, alle Kraft« bis aufs äußerste anzuspannen, um nicht nur Eurpopa, sondern die ganze Welt vor dem Bolschewismus zu retten.
Den Krieg gegen das bolschewistische Moskau zu gewinnen ist für Europa — so betont Appelius — eine Frage an! Leben und Tod. Dieser Weltkrieg, der so verworren erscheint, ist in Wirklichkeit, geschichtlich gesehen, sehr einfach denn er läßt sich auf die Formel eines tödlichen Kampfes zwischen den traditionellen Zivilisationen und dem Bolschewismm bringen. Wenn der Bolschewismus gewinnen sollte, so hätt, die ganze Welt, angefangen bei England und den Vereinigtes Staaten, ausgespielt. Unter diesem Gesichtspunkt find Churchil! und Roosevelt die Darlans' der Zivilisation.
Auch die Lage Englands und der Vereinigten Staaten wai an den Grenzen des Tragbaren angelangt, und beide mußte» alles unternehmen, um weitere strategische Erfolge der Dreier- paktmächte und den Zusammenbruch der Sowjets zu verhindern. Nach den Vorstößen von El Atamein und Algerien ist den Engländern und Nordamerikanern der entscheidende Schlag gegen Bizerta nicht geglückt, so daß sie, praktisch gesehen, au der gleichen Stelle wie vorher stehen und eine äußerst exponierte Stellung einnehmen. Auch di« Vereinigten Staaten ihrerseits werden alles daran setzen, die Partie zu gewinnen Das britische Weltreich, das sich von de» Dreierpaktmächten von den Vereinigten Staaten und vom Bolschewismus bedroht fühlt, sieht sich vor die Notwendigkeit gestellt, mit all seine» Energien und all seinen perfiden Möglichkeiten sich zu schlagen, um sich sowohl vor seinen Feinden als auch vor seine» Bundesgenossen zu retten.
Aus der Ueberzeugung heraus, daß in diesem Kriege entwedei die Dreierpaktmächte oder der Bolschewismus siegt, müssen di« europäischen Völker alle geistige und materielle Energie zu- sammeufassen, um die bevorstehende Periode siegreich dnrchzu- stehen. Wir müssen — so zeigt Appelius die Wechselseitigkeit dieses Kampfes auf —den Bolschewismus besiegen, um «ns i» die Lage zu versetzen, England und die Vereinigten Staate» z» bestegen, und wir müssen die EnEgländer und die Nordamerikaner schlagen, um nicht in de« Klaue« der sowjetischen Barbarei zu enden. Sowohl an der sowjetischen als auch an des afrikanischen und mittelmeerliiudische« Front kämpfe» wir t» berechtigter Verteidigung gegen die tödliche Bedrohung des Bolschewismus.
Siegen heißt für uns, alle unsere nationalen Ansprüche verwirklichen, unsere wirtschaftlichen und sozialen Probleme lösen, uns einen ehrenhaften, langen Frieden sichern und eine gemein- same und individuelle Existenz schaffen, die wert ist, gelebt zu werden. Verlieren würde für uns eine jahrhundertelange stürmische Nacht bedeuten. An den britischen wie amerikanische» Bajonetten weht für uns sowohl wie für sie selbst die FaPm des Bolschewismus. Jede andere Betrachtung dieses Kampfe» » falsch.
„Das U-Boot. Deutschlands fürchterlichste Waffe"
Neuer Notschrei
DNB Gens, 7. Januar. „Das ll-Voot ist Deutschlands fürchterlichste Waffe, es kann uns den Sieg rauben", schreibt dis .Daily Mail" unter der Ueberfchrift „Gefahren auf See" im Leitartikel vom 5. Januar. Gleich von Beginn des Krieges an habe die feindliche U-Bootwaffe Großbritannien daran gehindert, seine Seestreitkräfte in vollem Umfange einzusetzen, sie habe sämtlichen Operationen der Demokratien auf jedem Kriegsschauplatz bestimmte Grenzen gesetzt. In Zukunft obliege der U-Vootwaffe nun die Funktion, England auf die Knie zu zwingen. Zu diesem Zweck konzentriere der Feind alle Kräfte auf den U-Bootbau.
Schon 1942 hätten die Torpedos der U-Boote gewaltige Lücken in den Schiffsbestand gerissen, doch sei zu fürchten, daß sie 1943 alle auf diesem Gebiet aufgestellten Rekorde weit Lbertreffen.
Es fehle zwar den Engländern der rechte Vergleichsmaßstab, va Schiffsverluste schon seit Jahren nicht mehr bekannt gegeben würden, doch sei es bezeichnend, wenn gesagt werde, Großbritannien habe tonnagegemäß mehr Schiff« verloren, als es bei Kriegsbeginn-überhaupt besaß.
Mit Sicherheit wisse man eines, nämlich, daß die ll-Boot- gefahr nicht geringer, sondern ständig größer geworden sei, un> daß die Deutschen mehr U-Böote bauen, als di« Gegner vernichten. Diese Feststellungen kamen aus berufenem Munde, und zwar vom Premierminister selbst. Wertet wisse man aber auch, daß nur wenige britische'Minister in der Öffentlichkeit heutzutage ihren Mund auftäten, ohne an irgenl einer Stelle ihrer Ausführungen vor der U-Bootgefahr zu warnen. Das U-Boot sei daran schuld, daß die Landwirte Groß-
Pflicht der Heimat: Heizung sparen!
der „Daily Mall"
brrtanniens im vollen Jahr eine Million Acres umpflügen un! die Landwirtschaft zusätzlich eine halbe Million Arbeitskräft« unbedingt zur Versorgung Englands haben müßte. Das U-Voo> fei weiter daran schuld, daß Englands Ernährungslage sich voraussichtlich 1943 weiter verschlechtere und möglicherweise sogar verzweifelt werde.
Sperrstellungen in Tunefien genommen
Nordamerikanische Fallschirmjäger vernichtet DNB Berlin, 7. Jan. In Tunesien weiteten die deutschen und italienischen Truppen während der ersten Januartage ihre Stellungen weiter nach Süden und Westen aus. Heftige Regengüsse haben das Kampfgebiet teilweise stark verschlammt, aber das festere Gelände des Atlasgebirges ließ trotzdem erfolgreiche Angriffsbewegungen zu. In dieses Bergland drangen unsere Vorausabteilungen tiefer hinein und warfen den Feind aus seinen Sperrstellungen heraus. Ununterbrochen waren auch unsere Flieger eingesetzt, die im Hinterland des Gegners Nachschubeinrichtungen, Flugplätze und Häfen bombardierten. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, gelang es am 1. Januar einer aus Panzern und Panzergrenadieren bestehenden Kampfgruppe, nach kurzem vorbereitenden Bombenangriff unserer Sturzkampfflugzeuge in wichtige feindliche Stellungen einzudringen, die am Eebirgsausgang ein tief eingeschnittenes Wadi sperrten. Sie warfen den Feind aus seinen Widerstandsnestern heraus, machten 250 Gefangene und besetzten das ti«^ gegliederte Verteidigungssystem.
Am folgenden Tage versuchte der Gegner, die verlorenen Stellungen wieder zurückzugewinnen. Er begann seinen Gegenangriff mit starken Kampf- und Jagdsliegerkräften, die der nachdringenden Infanterie mit Bomben und Bordwaffen den