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Schwarzwätdsr Lageszeimag

Nr. 5

Wirksamer Einsatz der Luftwaffe trotz Sturm und Kälte

jeder vernünftige Mensch in der ganzen Welt erkennen, daß feine Tätigkeit nichts anderes bedeutet als Kriegsverlängerung. Zudem tut er alles, um den Triumph des Bolschewismus über Europa sicherzustellen wie könnte er auch als Verbündeter Moskaus das Gegenteil behaupten.

Unleugbare Tatsachen gegen Lügen

DNB Sofia, 6. Januar. Das RegierungsblattDnes" unter­streicht in einer Spitze auf der ersten Seite die Wahrhaftigkeit der deutschen Kriegsberichte.Unter den bemerkenswerten Tat­sachen dieses Krieges werde in die Kriegsgeschichte die unleug­bare Tatsache eingehen. daß die deutschen Wehrmachtberichte nie- mals gelogen haben. Dies könne allerdings vom anderen Lage, nicht behauptet werden. Von dorther kämen Lügen auf Lügen, als ob mit der Lüge der Sieg errungen werden könne! Lon- dons Nachrichtendienst habe z. B. schon vor einigen Tagen ge- meldet, datz die Sowjets Wilikije Luki zurückerobert hät­ten. Heute aber sehr man, datz daran kein einziges Wort wähl sei. Eines aber habe die schamlose Agitation erreicht: Der ge­sunde Teil des bulgarischen Volkes, an das sich auch diese Agita­tion wende, habe erneut erkannt, was für Lügner ihm gegen llberstehen."

Neuer Narrenstreich RooseveUs

DNB Rom, 6. Jan. Die auf Roosevelts Weisung erfolgte Grün­dung einer politisch-militärischen Hochschule zur Heranbildung von amerikanischem Regierungspersonal für die europäischen Länder in der Nachkriegs­zeit verdient, wie Eayda inEiornale d'Jtalia" schreibt, stark Unterstrichen zu werden. Die Gründung dieser Hochschule spricht einmal für die matzlose Ueberheblichkeit der USA., die von einer Besetzung europäischer Länder sprechen, bevor sie emsthaft in den Kampf eingetreten sind. Sie spricht weiter von der maß­losen Leichtfertigkeit der USA., die in vier Monaten einer ober­flächlichen Unterrichtung Leute ausbilden zu können glauben, die ausländische Länder regieren sollen. Schließlich belegt die Schaffung dieser Hochschule auch die gefährliche Eeist-eshaltuug der in Washington Regierenden, die mit einem dermaßen ober­flächlichen Vorgehen ihre Gewissenlosigkeit und Unfähigkeit an den Tag legen, die geschichtlichen europäischen Probleme zu be­greifen, über die sie sich zum Schiedsrichter aufwerfen. Ein deut­licherer Beweis für die Unzulänglichkeit der Vereinigten Staa­ten, die schwere Verantwortung für die Errichtung einer euro­päischen Neuordnung und für den Schutz der Interessen und Lebensrechte sowie des Fortschritts der europäischen Völker zu begreifen, konnte nicht gegeben werden, schließt Eayda.

Englischer Angriff auf Burma-Hafen Akyab

Japaner versenkten alle Landungsboote DNB Tokio, 6 . Januar. Ein englischer Versuch zur Rück­eroberung des burmesischen Hafens Akyab wurde von der Japanern erfolgreich abgewehrt, wieAsahi Schimbun" aus Akyab meldet. Beim ersten Angriff versuchten 400 Mann des LancaMre-Regiments in Booten über den Mayaflutz zu setzen Sämtliche Boote wurden versenkt und 16 Gefangene einschlietzlick eines Kompanieführers gemacht. Die Eesamtverluste der Eng­länder betrugen über 60 Tote, während die Japaner nur wenig« Tote und Verwundete hatten. Ein weiterer Angrisfsversuch de« Engländer von Norden her mit 800 Mann wurde ebenfalls ab­geschlagen und die Javaner nahmen im Gegenangriff die Ver­folgung der zurückweichenden Feinde auf.

Viktor Emenuel aus Sizilien. König und Kaiser Viktor Emanuel III. weilte vom 28. Dezember bis 5. Januar auf Sizi­lien, um die zum Schutz der Insel getroffenen Maßnahmen zu besichtigen und die Bsfestigungs- und Sperranlagen in den verschiedenen Gebieten an der Küste wie im Hinterlande zu be­suchen. Dem Besuch des Königs war ein Besuch des Kronprinzen vorausgegangen, der als Kommandant der Heerestruppen Süd das Weihnachtsfest unter seinen Soldaten verbracht hatte.

Japanisches Holzschiff in Hongkong vom Stapel gelaufen. Wie Domei aus Hongkong meldet, lief dort das erste große HolzschiffHosshu Maru" vom Stapel. DieHonshu Maru", deren Bau am 3. November begonnen wurde, ist das erste Schiff einer Reihe großer Holzschiffe, die mit Segeln und Motor aus­gerüstet sind und auf den Regierüugswerften in Hongkong und »erschiedenen Plätzen der südlich gelegenen Regionen gebaut »erden.

DNB Berlin, 6. Januar. Im Dongebiet hielten auch am 8. Januar dis heftigen Abwehrkämpfe an. Starker Frost, Sturm und Schneeverwehungen erschwerten noch zusätzlich das harte Ringen um Stützpunkte und Stellungen, die erneut den schweren Infanterie- und Panzerangriffen des Feindes ausgesetzt waren. In erbitterten Nahkämpsen gelang es jedoch unseren Truppen, die Sowjets unter hohen Verlusten zurückzuschlagen. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, schoß dabei die im Brennpunkt der Abwehrkämpfe stehende Panzerdivision allein 31 feindliche Panzerkampfwagen ab.

Wo die Bolschewisten an einzelnen Stellen in die deutschen Stellungen eindringcn konnten, gingen unsere Grenadiere in heftigen Gegenstößen gegen die Einbruchsstellen vor und kämpf­ten die Hauptkampflinie wieder vom Feinde frei. Besonders erfolgreich war der Gegenangriff eines motorisierten Grenadier- Regiments, das seinerseits in die feindlichen Stellungen cin- brach und den überraschten Sowjets erhebliche Verluste bei­brachte. Der Vorstoß wurde so schnell und energisch geführt, datz die Grenadiere bis zu den Artilleriestellungen Vordringen und hier zwei bolschewistische Batterien vernichten konnten. In die­sem Angriffsstreifen allein blieben die Trümmer von 25 zer­schossenen Panzern und 22 vernichteten Pakgeschützen des Fein­des liegen.

Auch an anderen Stellen führten unsere Truppen erfolgreich« örtliche Angriffe. Sie drangen in feindliche Stützpunkte ein, zerschlugen dabei zwei bolschewistische Ba­taillone und machten erhebliche Beute an Waffen und Gerät.

Die Angriffs- und Abwehrkümpfe, an denen neben unseren Grenadieren auch italienische Alpini-Einheiten be­teiligt waren, wurden trotz der ungünstigen Wetterlage von der Luftwaffe unterstützt. Nahkampffliegerverbände bedrängten den ganzen Tag über die feindliche Infanterie mit überraschenden Tiefangriffen, während Sturzkampfslieger mit ihren Bomben zahlreiche Geschütze, darunter drei schwere Batterien und meh­rere Panzerkampfwagen, zertrümmerten. Die feindliche Flak versuchte die angreifenden Flugzeuge abzuwehren. Sie zog da­mit aber nur die weiteren Angriffe unserer Messerschmitt-Zer- störer auf sich, die mehrere Einzelgcschütze, Muniiionsstapel und an einer Stelle nach dreimaligem Angriff eine vollständige , Flakbatterie mit Bomben und Bordwaffen vernichteten. Wei­tere wirksame Luftangriffe, an denen auch rumänische Flieger teilnahmen, richteten sich gegen den bolschewistischen Nachschub. Unsere Aufklärer stellten gegen Abend an die hundert Fahrzeuge fest, die, mit Gerät oder Truppen beladen, auf den frontnahen Nachschubstratzen von Fliegerbomben zerfetzt worden waren. Jagdstaffeln sicherten den Luftraum und brachten neun bolschewistische Flugzeuge zum Absturz.

Auch im mittleren Abschnitt der O st front, in dem die Bolschewisten bei der Säuberirng eines Waldgeländes durch deutsche Truppen 326 Tote und 78 Gefangene verloren, unter­stützten wirksam Luftangriffe dis Kämpfe der Heeresverbände. Besonders die feindlichen Artilleriestellungen bei Welikije Luki wurden durch Bombentreffer schwer mitgenommen. Unsere Flieger erleichterte« damit den Heldenkampf unserer Stützpunkt­besatzung, die wiederum die feindlichen Massenangriffe unter Abschuß von neun Panzern abwies.

Ebenso erfolglos blieben die Vorstöße des Feindes südöst­lich des Jlmensees. Die starken, von Panzern begleiteten Jnfanterieverbände wurden in erbitterten Kämpfen überall zurückgeschlagen und erneute Bereitstellungen durch Artillerie­feuer zersprengt. Trotz des stürmischen Wetters sicherten unsere Jäger den Luftraum über den Fronten gegen einfliegende feindliche Flugzeuge und schossen gemeinsam mit der Flak-

S1 Sowjetflieger am Mittwoch im Offen abgefchoffen

Berlin, 6. Januar. Deutsche Jäger errangen im Laufe des Mittwochs über dem mittleren Abschnitt der Ostfront und dem Jlmeuseegebiet einen großen Erfolg. Bei Zerschlagung starker feindlicher Tiefflieger-Angriffe wurden 44 Sowjerflugzeuge, darunter eine große Zahl gepanzerter Schlachtflieger, in heftigen Luft- Kämpfen abgefchoffen. Flakbattrrien der Luftwaffe brachten sieben Sowjetflieger zum Absturz, so daß die Sowjets am Mittwoch nach den bisher vorliegenden Meldungen allein im mittleren und nördlichen Abschnitt der Ostfront 51 Flugzeuge verloren.

artillerie im mittlere« und nördlichen Abschnitt der Ostfront 80 bolschewistische Flugzeug« aL.

Die Kämpfe im Weflkaukasus

Feindliche Stützpunkte und Bunker ausgehobe« Gebirgs jäger stürmen Berggrat

DNB Berlin, 6. Januar. Im West kau kasus entwickelte« sich in den letzten Tagen lebhafte Späh- und Stoßtruppkämpfs die unseren Truppen zahlreiche örtliche Erfolge brachten. Mehr sach schlichen sich die Spähtrupps durch die Kette der feindliche« Stützpunkte hindurch, erkundeten die Tiefe und Stärke der bob schewistischen Stellungen und brachten Gefangene ein. Vereinzeli wurden die so gewonnenen Erkundungsergebnisse in größerer Ltoßtruppunternehmen zur Verbesserung des Frontverlaufs ode« jur Beseitigung störender Stützpunkte des Feindes ausgenutzt So stürmten unsere Grenadiere zur Jahreswende zwei stark be­festigte Bunkeranlagen mitsamt den schanzenden Bolschewisten, und am 4. Januar hoben sie in überraschendem Zugriff eine» feindlichen Stützpunkt aus, wobei sie die gesamte Besatzung im Nahkampf vernichteten.

Heftige Vorstöße der Bolschewisten richteten sich in den letzten Lagen mehrfach gegen rumänische Stellungen, doch wurden dis rngreifenden Bataillone jedesmal unter schweren Verlusten jurückgoschlagen. Auch im Hochgebirge und in der Bergwildni» nördlich Tuapfe, in der die Bolschewisten jeden der unzäh­ligen Gipfel und Höhengrate zu Festungen ausgebaut haben, hörten die Stotztruppkämpfe nicht auf. Der ständige Kampf zwi­schen den starken Stützpunkten und jähen Felsstürzen hat unsere Gebirgsjäger zu wahren Spezialisten des Berg- und Bunker­krieges geinacht, die auch uneinnehmbar scheinende Höhenstel­lungen anzugreifen und aufzurollen verstehen. Einen solchen An­griffsbefehl bekam in diesen Tagen der Oberjäger 8 euerle mit seiner Gruppe. Es mußte ein Höhengrat genom­men werden, von dessen vorgelagerter Bergnase die Bolschewisten jede Bewegung unserer Jäger unter Feuer nahmen. Obwohl der Feind die Stotzgruppe heftig beschoß, arbeitete sich der Ober­jäger an den vordersten Bunker heran, von dessen Ausschaltung der Erfolg des ganzen Unternehmens abhing. Mit Handgranaten kämpfte er die Bunkerbesatzung nieder und räucherte auch noch einen weiteren in der Nähe liegenden Bunker aus. Die Bol­schewisten verließen darauf in Heller Flucht die übrigen Kampf- Lände dieses Frontstückes. Der Oberjäger stürmte mit seiner Gruppe sofort nach und gewann die erste Höhe, traf dann aber ruf einen feindlichen Maschinengewehrzug, der die Jäger flan­kierend zu umfassen versuchte. Diese griffen trotz ihrer Minder­zahl sofort an und rieben den Zug auf, wobei ihnen acht schwere Maschinengewehre und 25 Gefangene in die Hand fielen. Vor der Grathöhe, um die das ganze Unternehmen ging, drohte der Vorstoß im heftigen Abwehrfeuer der Schützen liegen z« bleiben. Doch auch diesmal gab der Oberjäger dem Gefecht die entscheidende Wendung. Während die Jäger den Feuerkampf sortsetzten, schob er sich über den glatten Steilhang vor, dessen Benutzung der Feind für unmöglich gehalten und daher auch nicht besetzt hatte. Ueberraschend stand der Oberjäger in der Flanke der Bolschewisten, warf die erste feindliche Gruppe, die ihm entgegcntrat, im Nahkampf über die steilen Felsen herab und hielt seine Stellung mit Aufbietung aller Kräfte, bis seine Jäger nachgekommen waren. Gemeinsain mit diesen konnte dann der ganze Erat gesäubert und gegen die wütenden Angrifft des weit überlegenen Feindes gehalten werden.

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In neun Minuten drei Luftsiege Sowjets verloren Dienstag am Mittelabschnitt lg Flugzeuge

DNB Berlin, 6. Januar, llebsr dem Mittelabschnitt der Ostfront kam es am Vormittag des 5. Januar zu heftigen Luftkämpfen deutscher Jagdstaffeln mit sowjetischen Schlachtflugzeugen. 14 von ihnen, durchweg gepanzert, hatten unser» Flieger allein im Raum von Welikije Luki in einer knappen Stunde abgeschossen. Ein Oberleutnant erzielte dabei in neun Minuten drei Luftslege; andere sowjetische Verbände wurden weit ins feindliche Gebiet abgedrängt. Aus diesen Kämpfen kehrte ein deutsches Jagdflugzeug nicht zurück. An anderer Stelle gerieten feindliche Tieffliegerverbände in das zusammenaefaßte Abwehrfeuer unserer Flakbatterien. Fünf

Nervenzerreißende Sekunden

Von Kriegsberichter Herbert Sprang

PK. Bei der Kriegsmarine. Die mitternächtlichen Sterne fun­keln hell und glitzernd in dieser kalten Nacht. Die See liegt glatt wie ein Brett, nur ein leichter West streift in langen Züge« kein Wölkchen trübt das Firmament. U... steuert auf west­lichen Kurs zur amerikanischen Küste hinüber. Mag auch da- Hauptjagdgebiet der grauen Wölfe jetzt vor den sonnigen Kü­sten Afrikas liegen, auch hier oben im Nordatlantik und vo> Amerika findet der Gegner keine Ruhe mehr.

Schon ist eine Position südlich Neufundland erreicht. Die Go stchter der Ausguckposten sind rot vor Kälte.

Chance für eine Zigarette?"

Der Maschinenmaat findet in dieser Nacht keinen rechten Schlaf und komipt zur Brückenwache herauf. Ein kleiner Klönschnak läßt die Minuten der Hundewache schneller vorüber- siehen. Trotzdem gehen die Gläser unablässig rund. Die Aus­guckposten suchen immer wieder die nachtdunkle See ab, und ihre Augen tränen oft, vom Wind, von der langsam hochkrie- chenden Kälte und vom unablässigen Auslugen gerötet.

Plötzlich fliegen die Köpfe der Männer herum. Der achtere Ausguck hat einen Schatten bemerkt. Der Maschinenmaat drückt seine Zigarette tief unten am Sehrohrbock aus, daß es niemand bemerken kann, und verschwindet dann mit einem Satz im Turmluk. Er weiß, jetzt ist hier oben gleich der Teufel los.

An Kommandant: schnell nach Süden «mswandernder Schat, t«n achteraus!"

In Sekundenschnelle ist der Kommandant auf der Brücke, teißt das Nachtglas an die Augen. Da jagt ein Britenzerstörei «it höchster Marschfahrt einsam nach Süden hinunter, wanderl bereits achtern durch und vorbei. Ein Draufzudrehen nutzt nicht, «ehr. Jetzt kann vielleicht noch eins helfen: abdrehen, mitlau. ftn, vorsetzen. Das kann vielleicht noch gelingen. So leicht läßt sich der Kommandant eine Chance nicht entgehen.

,L>art Steuerbord! Beide Maschinen groß« Fahrt voraus!"

In engem Kreisbogen dreht kl... fast auf der Stelle, läuft Dtwas mit und dreht dann zum Angriff auf. Ein Zerstöre« winkt als fette Beute! Das wäre ein nicht eben schlechter Be­ginn dieser Amerikafahrt.

Viel Zeit für den Angriff bleibt nicht mehr. Die Aale sind

in schneller Frist klargemacht; denn das weiß jeder kl-Boot- Fahrer, oft vergehen Wochen, ehe man etwas sieht. Kommt es aber zum Zusammenprall, dann entscheiden immer die Se­kunden.

Schon wird die Lage schwierig. Der Zerstörer wandert zu schnell aus. Der Kommandant beschließt, einen Zweierfächer loszulaffen.

Erkannt! Der Zerstörer reißt sich scharf herum, legt sich schwer über und jagt dann mit hoher Geschwindigkeit auf kl... zu. Nur 50 Sekunden dann mutz der Rammstoß erfolgen. Zum Lauchen ist es zu spät. Auch einen Torpedoschuß läßt die Lage aicht mehr zu. Jetzt können nur noch die besseren Nerven ent­scheiden. Du oder ich! Der Kommandant von kl... «st ent­schlossen, nicht auszuweichen. Stur fährt er seinen Kurs weiter. Die Entfernung verringert sich zusehends. 500 Meter 400 Me­ter 30-. Schon kann man den kleinen Lichtschimmer er­

kennen, der durch einen Spalt des geöffneten Kartenhauses fällt. 200 Meter 150-.

Scheinwerfer blitzen jetzt auf und umfassen mit ihrem kalt­blauen Licht das Boot. Das Wasser schäumt hoch auf, als der Zerstörer hart abdreht. Jetzt muß schnellstens getaucht werden; denn in Sekunden wird die Artillerie des Gegners mit ihrem Feuer einsetzen.

Alarm!" Die Brückenwache springt in den Turm, die Ent­lüftungen werden aufgeriffen. Schon schneidet der Bug unter. Der Kommandant hat das Turmluk dicht geknallt. Glaubt es; aber da verhindert eine kleine Störung die völlige Schließung. Dem Kommandanten bricht der kalte Schweiß aus. Schon leckt die See um den Turm. Deutlich hört er ihr Gurgeln und Pol­tern.' Mit fliegenden Fingern sucht er den Fehler zu beseitigen. Wenn jetzt nur nicht das Boot unterschneidet! Herrgott! Noch fünf Sekunden, noch vier, noch drei! Immer noch ist das Turm­luk nicht dicht. Schon will der Kommandant unter Opferung seines Lebens auf das Zentraleluk hinunterspringen und so wenigstens das Boot reiten. Schon leckt das erste Wasser über die Deckplatten der Brücke.

Da! in allerletzter Sekunde ist das Turmluk dicht gesetzt. U... geht auf Tiefe und wartet die kommenden Dinge ab. Nach stundenlanger Wasserbombenverfolgung setzt kl... am näch­ten Morgen seinen Marsch an die amerikanische Küste fort. Kaltblütigkeit und Zähigkeit des Kommandanten haben die Situation gemeistert.

110 Jahre Falklandraub

In den ersten Januartagen des Jahres 1833 erschien eine englische Kriegsflotte vor den Falklandinseln, landete starke Truppenabteilungen, ließ die argentinische Flagge Herunterrei­ßen und die eigenen Fahnen aufpflanzen. Dies Seeräuberstück brachte die Briten in den Besitz dieser südatlantischen Insel­gruppe, die sowohl wirtschaftlich als auch strategisch von erheb­lichem Wett war. Seit jener Zeit haben die Argentinier nie aufgehört, ihre Ansprüche auf die Falklandinseln zu betonen, aber die Briten haben unter Hinweis auf ihre stärkere Flotte ebenso oft die Herausgabe des Raubgutes abgelehnt. Die na­tionalen argentinischen Perbände haben die hundertzehnjährige Wiederkehr des Tages der englische« Gewalttat zu einer er­neuten Kundgebung des Protestes benutzt. Sie weisen darauf hin, daß nach dem Jahre 1820 große Scharen von argentini­schen Siedlern die herrenlosen Inseln besiedelten, Dörfer und Städte anlegten, den Boden beackerten, die Viehzucht in Gang brachten und daß der englische kleberfall auf das friedliche Jnsel- völkchen auch durch die Länge der Zeit nicht gerechtfertigt wer­den könnte. Die Briten gehen über die Forderungen der Argen­tinier natürlich ebensck kühl zur Tagesordnung über wie über die Forderungen so vieler anderer Völker, die nur ihre Rechte geltend machen. Die in der Liste des Empire alsKronkolonie" bezeichnete« Fakkkand Islands sind insgesamt 12 000 Quadrat­kilometer groß und bestehen aus zwei Haupt- und zahlreichen Nebeninseln. Die Hauptinseln (Ost- und West-Falkland) sind durch eine breite Meeresstratze, den Falkland-Sund, voneinan­der getrennt. Die Küste ist stark gegliedert und bietet gute Aafenplätze. Die Falklandinseln haben ein echtes Seeklima; die Sommer sind kühl und die Winter mild. An Kulturpflanzen ge­deihen vor allem Gerste, Hafer, Kartoffeln und Gemüse. Der üppige Eraswuchs der Inseln hat eine umfangreiche Schafzucht ermöglicht. Außerdem spielt die Fischerei eine große Rolle. Dis Ausfuhr besteht größtenteils aus Wolle, Häuten, Talg. Wal­fischöl und Fischbein. Der Hauptort ist Stanley, ein Städtchen an der Küste der östlichen Inseln. Am 8. Dezember 1914 kam es in der Nähe der Falklands zu der Seeschlacht, in der Graf Sp« und seine tapferen Männer mit wehender Flagge untergingen.

Pflicht der Heimat : Heizung-Sparen!