zen Tag über am Feind. Besonders erfolgreich waren am 30. No> «ember die deutschen Jagdverbände, die trotz erschwerender Mb terungsbedingungen am Eesamterfolg der Vernichtung von A lolschewistischen Flugzeugen mit 43 Abschüssen beteiligt waren Weitere acht feindliche Flugzeuge wurden durch Flakartilleri« -er Luftwaffe zum Absturz gebracht.
Großartige Leistungen unserer Nachrichtentruppe
DNB Berlin, 2. Dez. Die Leistungen unserer Nachrichten- jnippe in den schweren Kämpfen im Osten verdienen besonder« Pachtung. Die Fernsprechkomkanie einer Nachrichtenabteilung einer württembergisch-badischen Division baut« «on November 1941 bis zum Juni d. I. in den schweren Abwehrkämpfen am Wolchow an 600 Kilometer Fernsprechlei- Mngen durch das unwegsame Sumpfgelände. In dieser Zeit wußten sich unsere Störungssucher über SOOOmal auf den Weg Mchen, um die wichtigen Leitungen wieder in Ordnung zu bringen. Unter andauernden feindlichen Artillerie- und Gra- »atwerferfeuer, häufig im Beschuß feindlicher Tiefflieger und Komber, oder Kampf gegen versprengte bolschewistische Verbände mutzten unsere Funker diese Störungen beseitigen.
Oft kam es hierb i zu Zusammenstößen mit feindlichen Stotz- und Spähtrupps. Dennoch gelang es immer wieder, die Leitungen für die wichtigen Gespräche herzustellen und die Nachrichtenverbindungen der Division ständig aufrechtzuerhaltem «eben der Beseitigung von Störungen und der Ueberwachung her Fernsprechleitungen hatten die Funker am Tage durchschnitt- lichRVÜ Gespräche zu vermitteln.
Kampf gegen britisch-amerikanische Panzer in Tunesien
MB Berlin. 2. Dez. Stärkere Verbände deutscher Zerstörer- flugzeuge überraschten am Dienstag vormittag britifch-ameri» Ionische Panzerstreitkräfte und Truppenansammlungen in der Mähe einer tunesischen Ortschaft. Die in Marsch befindliche« Panzerkolonnen wurden im Tiefflug angegriffen, so daß ihr Bereich, sich durch Ausschwärmen der Bomben zu entziehen, mißlang. Drei Panzerspähwagen wurden zerstört, fünf große Lastkraftwagen brannten aus.
Zu gleicher Zeit griffen andere deutsche Staffeln mit Bomben md Bordwaffen Truppenkolonnen am Ausgang der Ortschaft an Znd zersprengten sie unter starken feindlichen Verlusten. Die Angriffe der deutschen Verbände erfolgten ohne jede Gegenwirkung feindlicher Jäger.
Ein Nsrrer Trick Roosevells
Darlan fein Nachfolger in Französifch-Nordafrika
DNB Genf, 2. Dez. Darlan hat nach einer Reutermeldung die Vollmachten des Staarschefs in Französisch-Afrika „als Vertreter Marschall Pstains" übernommen. Es sei ein Kolonialrat unter dem Vorsitz Darlans in Algier gebildet worden.
Mit dieser Amtsanmaßung Darlans ist der Streit zwischen England und USA. um den Einfluß in Französisch-Nordafrika in ein neues Stadium getreten. Darlan darf nun als Statthalter von Roosevelts Gnaden dort den Einfluß der USA. sichern, de Gaulle, der Schützling Englands, ist — vorläufig wenigstens — heruntergefallen. Dies ist ein neuer Ve- mis dafür, daß Roosevelt allem englischen Widerstand zum Trotz l «ch nicht ein Bruchteilchen von seiner in Afrika errungenen Machtposition aufzugeben gedenkt.
Araber"'" nme werden entwaffnet Anschläge gegen Verleitungen
DNB Rom, 2. Dez. Der britische Diktator im Irak, Corn- «allis, hat nach Radio Mondar die Regierung von Bagdad veranlaßt, die Entwaffnung gewisser arabischer Stämme anzuordnen. Es handelt sich um alle jene Araber, die ihre Wohnsitze an der Petroleumleitung nach Syrien und Palästina haben. Ein Landstrich, der 10 Kilometer rechts und links der Leitung sich erstreckt und durch die Orte Kirkuk, El Fatah und Hadithe am Euphrat näher gekennzeichnet wird, soll von allen Eingeborenen geräumt werden. Zahlreiche britische Patrouillen wurden sofort zur Entwaffnung der Eingeborenen ausgeschickt.
Verschiedene Inseln im Roten Meer, wie Kkamaran und Fa- msan, gehören zu einem Erdölkonzessionsgebiet, wo sich durch die Bohrarbeiten größere Ansiedlungen von arabischen Arbeitern gebildet haben. Auf einer Reise hat hier der stellvertre-
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Es hatte durchaus seine Richtigkeit, daß es Andreas verdroß, wenn er den Bruder zur Jagd gehen sah. Es war unschwer zu erraten, daß Klemens extra diesen Weg am Kronwitthof vorbemahm, um den Bruder zu ärgern. Das hatte so lange seinen Reiz, bis Andreas die Absicht des Klemens durchschaut hatte. Von diesem Tage an ärgerte er sich nicht mehr, nein, er lächelte nur mehr über dieses kindliche Gebaren.
In diesen Tagen feierte der Ahndl seinen hundertsten Geburtstag. Es war dies schon eine Seltenheit und es stand auch davon in der Zeitung. Die breitere Öffentlichkeit erfuhr dadurch, daß der Ahndl noch immer ohne Brille lesen konnte und daß er noch regen Anteil an allem Geschehen nahm.
Als der Ahndl das las, lächelte er schlau vor sich hin und dachte daran, daß es genau an diesem Tage fast siebzig Jahre her waren, daß ein Schräpnellsplitter ihm den Garaus hätte machen wollen, als er dreißigjährig mit den siegreichen Truppen auf Paris zustürmte. Ein winziger Zufall hatte den Splitter abprallen lassen, der den Weg in sein Herz hatte nehmen wollen Dann säße er heute nicht mehr hier und könnte sich auch nicht freuen über seine hundert Jahre, über seine Gesundheit und über seinen Humor.
Viele Glückwünsche flatterten an diesem Tage in das kleine Juhäusl. darunter auch ein Telegramm des Ministerpräsidenten des Landes Bayern. Der Ahndl konnte es selber nicht begreifen, warum man da so viel Aufhebens machte. Hundert Jahre, mein Gott, was ist es doch für eine kurze Spanns Zeit im großen Weltgeschehen. Er war eben hundert Jahre alt geworden und damit basta.
Am Morgen dieses Tages betrat der Hartegger das Austrag- stüberl des Ahndl.
„Ich wünsch dir halt alles Gute, Vater, zu dei'm Hunderter. Sollst noch recht lang g'sund bleiben."
Der Ahndl nickte zum Zeichen des Dankes, dann brach der Spotteufel wieder durch bei ihm.
„Dös tätst mir g'wiß net wünschen, wenn ich dir noch net übergeben hätt."
„Geh, stichel doch net allweil."
lende Gouverneur von Aden ebenso wie der englische Vertreter an der Küste des Persischen Golfs, die arabischen Arbeiter gezwungen, einen bestimmten Prozentsatz ihrer Löhne für die englische Kriegführung abzugeben. Die Summe wird ihnen bei Gehaltsauszahlung einfach abgezogen. Besonders interessant ist dabei, daß die Insel Farasan Saudisch-Arabien zugehört und der stellvertretende Gouverneur zugleich Chef des Jntelligence- Service für Aden, Hadramaut.und den Minen ist.
Häuslicher Streit unter den Plutokraten
England in Sorge um sein Empire
DNB Genf, 2. Dez. Zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien ist über die Frage- der wirtschaftlichen Ausbeutung der Welt durch die Plutokratien ein Streit entständen, der, zunächst unter der Decke schwelend, jetzt auch in Presseäußerungen immer deutlicher ans Tageslicht kommt.
So schreibt der Londoner „New Statesman and Nation" u. a., gerade jetzt kommt aus den Vereinigten Staaten der Vorschlag, entweder für die Kolonialvölker eine eigene Kolontal-Charta zu schaffen oder sie am Ende des Krieges nach den in der Atlantik-Charta festgelegten Grundsätzen zu behandeln. Eine Gruppe USA.-Politiker habe sogar einen Bericht veröffentlicht. Darin werde die USA.-Regierung aufgefordert, der Kolonialfrage besondere Aufmerksamkeit zu widmen und den afrikanischen Kolonialgebieten eine weitgehende finanzielle Hilfe zu gewähren. Ja, es solle sogar ein besonderes „Staatsdepartement für afrikanisch-amerikanische Angelegenheiten" in Washington geschaffen werden.
Die Vermischung amerikanischer mit britischen Angelegenheiten macht also weitere Forschritte und dehnt sich jetzt bereits auf koloniale Fragen aus, stellt die englische Wochenzeitschrift fest. Diesem amerikanischen Interesse könne man nur mit Vorsicht begegnen, denn es sei äußerst gefährlich, wenn sich dahinter das Amerika der Wallstreet verberge. Davon, daß sich bisher die USA. in diesen Dingen korrekt verhielten, könne keine Rede sein, denn einige der Berichte, die über Amerikas Tätigkeit aus den westindischen Inseln in London einträsen, seien keineswegs dazu geeignet, britische Besorgnisse zu zerstreuen.
Sie woMerr bei uns durch
Englischer Durchbruchsoersuch in Tunesien gescheitert
Von Kriegsberichter E. Schneider
DNB ..... 2. Dez. (PK.) Es ist eine Stunde vor Mittag. Auf der Suche nach meiner Einheit treffe ich einen Oberleutnant, der eben mit seinen beiden Krädern zu einer Feinderkundung starten will. Ein Platz ist noch frei. Ohne viel Besinnen stülpe ich mir den Stahlhelm auf den Kopf, nehme meine geladene Maschinenpistole und schwinge mich auf den Rücksitz. Dann brausen wir los.
Die Straße ist kurvenreich und teilweise sehr gut einzusehen. Es wäre wirklich keine Ueberraschung, wenn uns bei der nächsten Biegung ein feindlicher Panzer entgegenrollen würde. Wir bleiben jedoch davon verschont, aber auf einmal heult eine Granate über unsere Köpfe hinweg. Feindliche Artillerie! Runter vod Krad und in Deckung springen wir einen Hang hinauf. Mit dem Glas sucht der Oberleutnant das Gelände ab und macht dabei eine feindliche Batterie aus.
Ueber uns ziehen Sturzkampfflieger über unsere Köpfe hinweg. Sie kippen ab. Wir sehen die Bomben fallen. Ein Aufblitzen, dann Staub und Rauch. Wer hier gestanden hatte, war bestimmt wegrasiert worden. Die Stukas ziehen weg.Hlak schießt ihnen nach, die Wölkchen liegen aber fernab von den Flugzeugen.
Der Oberleutnant macht sich Notizen, zeichnet in der Karte seine Beobachtungen ein, dann hauen wir wieder ab. Wir biegen zu einem Zug des Oberleutnats ab. Eine kurze Besprechung, dann rasen wir nach D. zurück.
Kurz vor dem Dorf geht der Artilleriezauber erneut an. Dir Lagen kommen merklich näher, aber schon sind wir hinter den ersten Häusern verschwunden. Doch jetzt geht es erst richtig -os. Von den Hängen herunter schieben sich sieben feindliche Panzer. Ununterbrocken richten sie ihr Feuer auf -vifere Feldstellungen. Die Artillerie unterstützt sie dabei nach vasten Kräften. Das jault-und zischt, kracht und birst. Unser- 2-Zentimeter-Flak nimmt als erste den Kampf mit den Stahr- kolossen auf, ist jedoch machtlos dagegen und muß sich zurückziehen. Die Tommies glauben schon freie Bahn zu haben, da heulen ihnen die Geschsse der schweren Pa! entgegen. Im Hand-
„Dös is doch net gestichelt. Stell dir doch vor. wen» d' jetzt mit deine sechzig Jahr noch rumlaujen tatst und g höret d'r noch nix. Dös liegt doch ganz klar auf der Hand, daß du mir dann net wünschen tätst, noch zwanzig Jahr zu leben."
Der Hartegqer sing eine Fliege vom Tisch und sagte dann, auf ein anderes Thema überspringend:
„Wir machen heut Feiertag, deinem Tag zu Ehren. Mußt schon rüberkommen."
„Ja, freilich, sonst nix mehr. Feiertag machen deswegen. Da is es viel g'scheiter, ihr schafft das Heu noch ganz heim."
„Die paar Fuder sind morgen auch gleich herinnen, 's Wetter halt ja noch aus."
„Ich mag aber net feiern, weil ja ich gar nix dazu kann, daß ich so alt worden bin."
„Geh, sei doch net gar so dickschädlig."
Der Alte verzog seinen zahnlosen Mund.
„Dös beruht auf Gegenseitigkeit, mein Herr Sohn. Möchtest du von dir behaupten, daß du net dickschädlig bist?"
„Geh zu, ich weiß schon, wo du wieder naus willst."
„Wenn d' es weißt, dann is es ja ganz gut. Du brauchst bloß dös z' tun, was mein Wunsch wär, dann komm ich nüber zu dir und feier mit dir meinen Hunderter, wie ich in meinem Leben noch nie gefeiert Hab."
„Und was wär denn dein Wunsch?"
„Daß du dich mit dem Andreas droben versöhnst."
„Dös Hab ich mir denkt. Dös kann ich aber net!"
„Also, wer is denn dann ein Dickschädl? Ich oder du? Ich will dir einmal was sag'n. Ander!. Du könntest dich schon versöhnen mit dem Andreas, wenn ihm 's Wasser zum Hals reichen tät und es ihm net möglich wär, die Kronwittsach zu halten. Dann könntest ihm vielleicht helfen, weil es dann nach Barmherzigkeit aus- schaun könnt. So aber müßtest deinem Herz einen Ruck geben und da steht dir d' Nas'n zu hoch. Daß er die Sach da droben hochgerissen hat, das hast du dir schon längst zugegeben, wenn d' es auch net sagst. Der steht jetzt schon fest da droben, den kann nix mehr umblasen. Und dös alles hat er fertiggebracht mit dem artfremden Weibsbild, dem du dein Haus verwehrt hast. Schau sie doch an, wie sie arbeitet, wie ihr keine Arbeit zu schwer and zu schlecht ist. Der Andreas hätt' keine bessere erwischen können, dos sag ich dir. Und du mußt erst schaun, was dir der Klemens für eine ins Haus bringt einmal. Da droben auf dem Kronwitthof kommt bald dein erster Enkel und für mich der erste Urenkel. Dös wird was G'sundes und Sauberes, da kannst dich verlassen darauf."
Der Hartegger schaute bei den letzten Sätzen nachdenklich vor sich hin. Was ihm der Ahndl sagte, hatte er sich selbst schon oft zugegeben. Aber was sollte er tun? Hingehen vielleicht und sagen: Bitt dich recht schön, Andreas und Maria, sind wir wieder aut. Da
umdrehen lodert aus dem ersten Panzer eine Flamme hervor,' kurz daraus aus dem zweiten, dritten und vierten. Dem fünfte« werden die Raupenschlepper zerfetzt, er bleibt gleichfalls liegen. Die beiden anderen machen kehrt.
Für einen Augenblick herrscht Ruhe. Aber nur für kurze Zeitz denn die beiden Panzer greifen erneut an, diesmal von In- fanterie unterstützt. Sie wollen unbedingt den wichtigen Ort D. haben, wollen sich damit zwischen Tunis und Biserta schieben. Diese Rechnung hatten sie allerdings ohne die deutschen Landser gemacht. Da und dort liegen sie in ihren Löchern, haben sie die Ortschaft besetzt und empfangen nun die anstürmenden Tommies mit einem wahren Eeschoßhagel. Die englischen Panzer bleiben stehen und feuern, was die Rohre hergeben. Es gibt auf beiden Seiten Verluste. Der feindliche Angriff kommt ins Stocken und bricht schließlich zusammen.
Eine Handvoll deutscher Panzergrenadiere, Fallschirmjäger und Flaksoldaten hat dem gegnerischen Durchbruchsversuch ei» verlustreiches Halt geboten. Der Stützpunkt ist in deutsche Hcmdl gebracht. '
Spuknacht am Terek
Die Bratkartoffeln waren schuld!
Von Kriegsberichter Jürgen Hahn-Butry, PK.
NSK Wir liegen im letzten Dorf vor der Hauptkampflinie. Tagsüber ist es ruhig gewesen. Nur gelegentliche kurze Arti^ lerieduelle und Aufklärer von beiden Seiten hoch über uns erinnern uns daran, wie nahe der Feind uns gegenüberliegt. Und da ein großer Teil der Dorfbewohner geflüchtet ist, oerfü« gen wir neben den sicheren Bunkern unter unseren Panzern auch über richtige kleine Bauernhäuschen mit Glasfenstern und grünen Holzläden. Wir haben sie sauber gemacht, so gut es ging. Den Lehmfußboden mögen die Wanzen nicht, und Kakerlaken sind bekanntlich friedliche Tiere. Einige „Einheitsbetten" haben unsere Dorfbewohner auch zuruckgelassen, und die einfachen Oefen Heizen sich leichi. So kann einem mit Jnstand- setzungsarbeilen an den Panzern ausgcsülltem Tage ein gemütlicher Abend folgen.
Wie alle Kameraden schlafe auch ich einen köstlichen, tiefe» .Schlaf. Ich träume von zu Hause, und friedvolle zivilistisch« Bilder gaukeln vor meinem Unterüewußtsein. Es mag gegen Z Uhr in der Früh sein, als ich plötzlich erschreckt aus meinen Decken hochfahre.
An der Hauptkampflinie muß etwas los sein! Feindliches ME.-Feuer bullert durch die Nacht, mit hellerem Ton knattert deutsches zurück. Handgranaten krachen, Einzelfeuer der Kradschützen peitscht auf. Mit dumpfem Grollen erwacht die Artib terie. Abschüsse und Einschläge wechseln in monotonem Spiel, Ein Kradmelder rast mir blubberndem Motor über die Dorsi straße.
Gerade bin ich wieder im ersten Halbschlaf zurückversunke», als es mich kalt überläuft. Ganz deutlich höre ich, daß da an meiner Haustüre leise gekratzt wirt. Ich halte den Atem a« Nein, es ist kein Zweifel, irgend ein Unbekannter muß dort versuchen, meine durch einen Haken versperrte Haustür mÄ einem Instrument zu öffnen. Meine Gedanken arbeiten fieberhaft. Einer der Kameraden kann es nicht sein, der würde rnkei»
Das kratzende Geräusch wird stärker. Lautlos erbebe ich mtH vom Bett, entsichere die Pistole und nebme die Taschenlamp« in die Linke. Bandit oder abgesprengter Sowjetarmist, de« Kerl werden wir die nächtliche Aubestörung schon einheizen?
Auf bloßen Füßen schleiche ich über den Lehmboden -n der Richtung auf die Tür. Mit einemmal halte ich inne. Im Nebenraum, wo noch ein Kamerad schläft, ist nun auch ganz deutlich ein schlürfendes Geräusch zu hören. Jetzt muß gehandelt werden.' Meine Taschenlampe flammt auf ... und eine zweite richtet ihren Scheinwerfer gegen mich. Und da sieben wir uns gegenüber. mein Kamerad und ich, Leide in Hemd und Unterhofen, mit Pistole und Tasckienlamve bewaffnet. Zu zweit öffnen wir nun die Haustüre, pa-rouillieren um unser Quartier . tiefer Friede ist um uns.
Und dann hocken wir nebeneinander auf meinem Bett und knobeln. Sollten zwei ernsthafte Männer vom olestben Schrecktraum befallen sein? Sollten Bratkartoffeln trotz Verdauungsschnaps derart wirken? Um die Batterien zu sparen, sitzen wir im Dunkeln. Und da fängt es plötzlich wieder an. Es raschelt an der Tür, es schleicht durch die Räume. Wir peilen die Rich. tung an, und unsere Taschenlampen flammen zugleich auf. Und beleuchteten des Rätsels Lösung. Der Duft unserer Vratkar-
§ tonnten sie lange warten, wenn sie nicht jelber den Weg zu ihm fanden. Se:n Herz war bei weitem nicht mehr'so steinhart, o nein, es wartete in ungeduldiger Bereitschaft, daß von droben herunter ein Schritt getan würde. ^
Schweratmend erhob er sich. ^
„Also, wenn d' net feiern willst, dann kann ich es auch ne-, ändern."
„Ich Hab dir s ,u g'sagt vorhin, was ich tät. wenn du —"
„Geh, laß mir doch mei Ruh. Soll ich vielleicht denen da droben nachlaufen? Fallt mir ja gar net ein. Von mir aus bleibt es in alle Ewigkeit lo "
' Damit ging er hinaus und warf die Türe heftig hinter sich zu.
Der Ahndl aber ging an diesem Abend hinaus zum Kronwitthof. Dort feierten sie einen hohen Tag. Maria hatte eine Tafel hergerichtet mit den feinsten Dingen, die der Ahndl in seinem Leben noch nicht gegessen hatte. Kaum aber war er mit dem Essen fertig, rückte er seinen Stuhl dicht an den Rundfunk und streckte behaglich die Be-ne von sich. Diesen Volksempfänger hatte Maria damals als Überraschung aus München mitgebracht.
Ganz dicht hielt der Ahndl seinen Kopf an den Apparat, au, dem flotte Marschmusik erklang.
„s G'hör is dös-einzige, was auslassen hat bei mir. Aber sonst bin ich noch guat beinander", kicherte er vergnügt. „Und wenn ich mein Sck'ädl ganz nah hinhalt an das Kastl. dann versteh ich es ganz gut. Hörst. Anderl, dös is der Radetzkymarsch." Er klopfte mit den Beinen den Takt dazu und jchnakelte mit den Fingern wie ein Junger.
Bis um zehn Uhr. zum Nachrichtendienst, blieb er und lobt, immer wieder diese neumodische Errungenschaft, durch die man unmittelbar von ollen Geschehnissen in der Welt unterrichtet wurde.
' Als er zum Heimweg rüstete, begleiteten ihn Maria und Andreas hinunter. Im Hinausgehen nahm Maria den Volksempfänger auf den Arm, und als der Ahndl sie verdutzt ansah sagte sie lächelnd'
„Der kommt jetzt zu dir hinunter, Ahndl. Das soll dein G» burtstagsgeschenk sein von uns beiden."
Wie er sich auch dagegen wehrte, er mußte dieses Gescheut annehmen, zumal auch Andreas energisch darauf bestand.
„Du hast mehr Zeit zum Horchen wie wir", sagte er. „Jetzt im Sommer komm ich säst keinen Tag dazu und bis zum Wintet haben wir schon wieder einen andern."
Der Apparat wurde noch am selben Abend im Zuhäusl aufgestellt und der Ahndl blieb hocken bis Mitternacht und horchte i > seliger Entzückung. Eine größere Freude hätte ihm niemand mm!- können.
lForllekuna u->> -