Teile 4
Schwarzwälder Tageszeitung
Nr. 268
Das wahre Opfer
Ein kleines Erlebnis aus unserer Zeit
Der Krieg trägt dem einen nur das kleine Ungemach zu, und fieu anderen entwurzelt er, trifft er bis ins Mark. Wo nur di< Kaut ein wenig geritzt wird, setzt so manchmal das schwächliche Jammern ein. Dort aber, wo er zu zerbrechen scheint, reckt sich die Größe empor, die mehr als Bewunderung verdient.
Da traf ich einen, der jetzt etwas mehr Arbeit auf sich nehmen muß als sonst. Er konnte noch keinen Urlaub nehmen, und das rechnet er sich sehr hoch an. Daß er aber nicht mehr zu Wittag zu Tisch gehen kann, sondern bis zum Abend an der Arbeitsstätte bleiben muß, das ist in seinen Augen ein nicht »ehr tragbares Opfer.
Ich habe den guten Mann in ein Lazarett geführt. „Bitte, Schwester, erzählen Sie ihm die Geschichte von dem Gefreiten Senbach. Mir glaubt er es vielleicht nicht." " l, « i
Die Schwester verstand mich. , -
„Herr Lenbach? Ja, das ist ein junger Mann von 22 Jahrpn, der auf unserer Station ist", sagte sie. „Er hat im Osten beide kkrme eingebüßt."
„Beide Arme?" sagte mein Mann, „das ist ja entsetzlich völlig hilflos. Bei jeder Verrichtung auf fremde Hilfe ange- »teseu? Furchtbar!"
„Ja. Sehr traurig. Aber es ist noch nicht alles. Er stamm! »rs Hamburg. Bei dem letzten schmählichen Angriff der Ena- Dnder auf die dortige Zivilbevölkerung haben seine Eltern de» Lod gefunden."
Mein Mann starrte die Schwester mit entsetzten Augen an Erst nach einer langen Pause sagte er, tief erschüttert: „Ei, firrckrbar hartes Schicksal!"
„Ja. Aber was glauben Sie, daß unser Lenbach — wr, neune» ihn so, denn nicht nur. weil wir mit ihm fühlen üsh er uns nahe, sondern wir lieben ihn wegen seines schlichten guten, geraden Wesens — nach der ersten Erschütterung geant wortet hat? Nun habe ich unseren deutschen Volke nichts viel? zu geben. Jetzt bin ich ihm nur noch Last. Aber es wird mic! nicht verlaßen, wenn ich auch hilflos bin. Das Wichtigste ist daß wir siegen. Und dafür sorgen schon meine Kameraden.' Dann saß er still und blickte vor sich hin. Nach einer Weil- stand er auf und trat ans Fenster. „Schwester, sehen Sie ein mal, wie schön die Sonne untergeht. Ich habe ja immer nock «eine Augen, um unser schönes deutsches Land zu sehen. Meine, Ste «icht, Schwester?" „In dieser Stunde kam ich mir an, »or", fügte die Schwester ihrer Erzählung hinzu, „denn iü Oaube nicht, daß ich in solchem Unglück ein so tapferes Her
i „Wir alle stehen in großer Schuld", sagte jetzt der Mann, tie «schüttert, „nicht nur bei den Toten, sondern auch bei de, beenden. Nur..."
. . wir denken nicht immer daran, wenn es gut wäre daran zu denken", setzte die Schwester hinzu.
. „Ja."
^Ließe es sich nicht doch vielleicht einrichten, daß Sie miede chre gewohnte Mittagspause haben?" fragte ich den Mann, ab llür »och ein Stück gemeinsamen Weges gingen.
^ ^Sprechen Sie nicht davon. Sie haben mich genug beschämt" Mktwortete er.
„Das wollte ich nicht. Ich wollte Ihnen nur zeigen, was eil Opfer und wie ein tapferes Herz beschaffen ist."
Otto Sattler
Das Kamel Iwan
Vom Umgang mit Höckertieren — Wüstenschiffe im Kaukasus
Von Kriegsberichter Wilfred v. Oven
PK. Wir haben im Regiment drei Kamele. Sie heißen Iwan, Katja und Marusja. Woraus man ersieht, daß sie sowjetischer Herkunft find. Und zwar handelt es sich um Vierbeiner, um regelrechte Kamele, mit zwei Höckern, schlanken, sehnigen Beinen und zottigen, schön geschwungenem Hals. Sie schleppen nun schon seit einigen Monaten tagaus, tagein Munition für ein Jägerregiment. Kamele im Dienst der deutschen Wehrmacht.
„Sie dämliches Kamel!" hat einmal einer meiner Ausbilder zu mir gesagt, ich glaube, es war.unser Rekrutengefreiter. Ich habe längst eingesehen, daß ich ihm damals Grund genug zu dieser verzweifelten Aeußerung gab, habe ihm dieses unfreundliche sWort auch nicht werter nachgetragen. Es fällt mir jetzt nur wieder ein, weil vor unserem Quartier im Nordwestkaukasus, eurer wackligen Waldarbeiterhütte, drei leibhaftige Kamele stehen, angpflockt von einem deutschen Jäger, der ihr Pfleger, Fahrer und Betreuer ist.
„Sind Kamele wirklich so dämlich?" habe ich ihn gefragt. Nnd der Jäger hat mir einen ausführlichen Vortrag über die Tiere gehalten, die ihm ans Herz gewachsen sind wie anderen Kameraden ihre Pferde oder Mulis. Und wirklich, wenn man Ifich so ein Kamel betrachtet, kann man nichts Beleidigendes mehr daran finden, mit ihm verglichen zu werden. Wie stolz «ud gelassen ist sein Gang, wie harmonisch die Bewegung der «schlanken und doch muskulösen Beine, wie bizarr die beiden Höcker auf dem Rücken, wie majestätisch die Haltung des elegant geschwungenen Halses und des hoch erhobenen Kopfes. Das
Schönste am Kamel aber sind seine Augen: groß und sammet- fchwarz und mit einem Ausdruck, von dem man nicht weiß, ob man ihn für hochmütig oder melancholisch halten soll.
Manche sagen, das Kamel sei tückisch. Besonders jener Oberjäger, der neulich Iwan, das größte der drei Kamele, necken wollte. Iwan wendete nur mit einer unglaublich lässigen Bewegung des Halses den Kopf in Richtung des Oberjägers und landete einen Volltreffer grünlich-schmieriger Spucke mitten in seinem bestürzten Gesicht. Solche Zwischenfälle kommen freilich selten vor. Sonst ist Iwan ebenso willig und fügsam wie Katja und Marusja. Mit größter Ausdauer ziehen sie die schwersten Lasten, schaffen so viel wie zwei Panjepferde zusammen. Dazu sind sie unglaublich genügsam, fressen alles, was ihnen vors Maul kommt, am liebsten zähe Gräser und Kräuter, aber auch Laub, Stroh und Heu. An Hafer, zur Hebung ihrer Leistungsfähigkeit, mußten sie erst gewöhnt werden. Vor allem aber sind sie gegen Wassermangel, der unseren Pferden so viel zu schaffen macht, völlig unempfindlich. Zwölf Tage lang können sie ohne Futter und Tränke aushalten. Dann freilich saufen sie ungeahnte Mengen, die sie mit pfeifendem Geräusch durch schmal zu- fammengepreßte Lippen saugen.
Die Jäger sind sehr zufrieden mit ihren Kamelen. Obwohl die i,Wüstenschiffe", die in der weiten Steppe zwischen Don und Kuban requiriert werden, hier in den Bergen des Kaukasus fehl am Platze sind. Sie haben sich aber schon ans Bergsteigen gewöhnt. Nur regnen darf es nicht. 2m Schlamm, für den sie eben nicht geschaffen sind, rutschen ihnen die Beine auseinander, sie fallen hin und sind weder durch Schläge noch durch gutes Zureden zum Aufstehen zu bewegen. Bei einer solchen Gelegenheit wurde das Kamel Iwan von seinem Betreuer zum 'ersten Male mit seiner Artbezeichnung angesprochen, der er noch ein bekräftigendes „du saudämliches" hinzufügte.
Ja, die Kamele haben einen ausgesprochenen eigenen Willen. Wochenlang sind sie folgsam wie ein Hündchen. Plötzlich aber kommt ihnen irgendetwas in den Sinn, etwa stehen zu bleiben oder ein paar Meter vom Weg abzugehen. Und von diesem Vorhaben lassen sie sich dann durch keine Macht der Welt abbringe«. „Da kannst halt nix machen", sagt der Jäger und findet sich damit ab.
Iwan ist trotzdem bis zu einem gewissen Grad abgerichtet. Sei» Betreuer nimmt einen Stock und klopft ihm damit gegen dt« Kniescheiben, Beschörungsformeln in schwäbischer Mundart murmelnd, die nicht einmal uns, gc'chweige denn dem Kamel verständlich sind. Iwan rührt sich nicht. Er klopft noch einmal. In Iwans Gesicht sind verschiedene Gefühle abzulefen: „Was will
Polterabend auf dem A-Boot
Nur wenige huudert Seemeilen vor den Bermudas — Erste Ferntranung an Bord eines U-Bootes.
Von Kriegsberichter Herbert Sprang, PK.
RSK Wie Hühner auf der Stange sitzen die Männer der Freiwache auf der Reling der achteren Brücke, und der ganze „Rosengarten" am 2-Zentimeter-Eeschütz steht voll. Der Kommandant läßt noch einmal hier in der fernen Einsamkeit des Atlantiks seine Männer so viel wie möglich in Sonne und L»st sich aufhallen. Er weiß, daß die vor dem Boot liegendem Kämpfe i« der Karibischen See, bei den Bermudas, vor Jamaika und Haiti noch alles von ihnen verlangen werden.
Lieder klingen über die See, und der L. I., ein kleiner, blutjunger, froher Leutnant, singt sie am hellsten. „Der KLpt'n, der Stürmann, der Bootsmann und ich, jaaa — wir sind Kerle", oder „Zieh' dir das Lederpäckchen an . . ." oder „Wir saßen vor Madagaskar".
Immer wieder klingen neue Lieder auf, als wollte es heute gar kein Ende nehmen. Und fröhlichen Herzens merkt der L. I. gar nicht, wie ihn seine Jungen besonders lange festhalten wollen. Er hat auch den Kopf zu voll. Soll doch morgen um 11.15 Ahr deutscher Sommerzeit hier an Bord, wenige hundert Seemeilen von den Bermudas entfernt, seine Trauung durchgesührt werden. Auf einem deutschen U-Voot eine Ferntrauung auf hoher -See!Vor wenigen Stunden erst ist der Funkspruch des Bdll. angekommen.
Die Nacht bricht herein. Silbern leuchtet das Meer auf, und zum letzten Male klingt es über die See: „Zwischen Schanghai und St. Pauli liegt der große Ozean . . ." Dann verschwinden die Männer einer nach dem andern, lasten sich durch das Tnem- luk ' . .„s Boot fallen und Hanen sich auf ihre Koje. Auch der L. 2., wunderlicher Gedanken voll, verschwindet und steht nun ^ebenfalls vor seiner Koje. Da erst merkt er, was los ist: Polterabend auf A ...! Alle Pützen, Konservendosen, zerrissenen Schachteln, alles, was sonst kübelweise außenbords geht, ist fein säuberlich in seiner Koje aufgeschichtet. Daneben stehen gleich Besen, Schaufel und Eimer zur freundlichen Bedienung. In den Kojen schluckt und gluckert cs vor verhaltenem Lachen.
! Da kann man nichts machen, denkt der L. I. und säubert seine Koje. Dann bittet er sich vom Kommandanten zwei Flasche« Kognak aus und zieht rum. Erst kommen die Offiziersoldaten ran
er bloß wieder von mir?" — Soll ich ihm den Gefallen tun? -2 Vielleicht ist es das Vernünftigste, ihm seinen Willen zu tun» Diese letztere lleberlegung siegt. Iwan geht in die Knie, legt sich dann vollends. „Nun können Sie sich raussetzen", sagt der «Jäger. Ich tue es. Erneutes Klopfen gegen die Kniescheiben Wieder kurzes lleberlegen, dann erhebt sich Iwan mit einer wellenartigen Bewegung, daß ich nach dem Höcker greise, um mich festzuhalten. Hoch oben zwischen den Höckern throne ich nun. Und jetzt kommt mir wieder eine Erinnerung. An jenen Tag vor vielen, vielen Jahren im Berliner Zoo. Als ich bittere Tränen vergoß, weil mein großer Bruder auf dem Kamel reiten durfte, während ich mich mit einem Platz im Ponnywage» begnügen mußte. Nun, dieser Kindheitswunschtraum ist hier bei den Jägern im Kaukasus in Erfüllung gegangen. Heute stehen wir mit den „Wüstenschiffen", die uns in den Bilderbüchern un- kserer Jugend und später hinter den Gittern zoologischer Gärte» !oder unter dem Dach des Zirkuszeltes begegneten, gewissermaßen ! auf Du und Du. Sie gehören zum Alltag des Krieges, der unr stegreich an die Schwelle Asiens führte.
Rationalisierung auch bei der Gasherstellung
Unter den modernen Industrien hat sich die Glasbläserei einen romantischen Nimbus erhalten Wer eine Glashütte besucht, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als werde hj-, noch nach jahrhundertealtem Verfahren gearbeitet. Die Glasbläser mit ihren nackten Oberkörpern, den langen Rohren, an denen das flüssige Glas wie eine Seifenblase hängt, erinnerte» an Hephästos, den griechischen Schmiedegott, und seine Gesellen. Dichter haben das vom Feuerschein umlohte Treiben der Glasbläser gern besungen. Das wird wahrscheinlich sehr bald anders werden. So hat man in neueren Glashütten, wie die „Deutsch- Stimme" berichtet, eine völlige Umstellung der Produktionsanlagen vorgenommen. Tie alten Oefen wurden durch Neukonstruktionen ersetzt, bei denen nichts mehr vom romantischen ! Spiel der Flammen und des Rauches zu sehen ist, die Handarbeit wurde weitgehend durch Maschinen und Fließbänder ausgeschaltet. Die Kühlöfen wurden durch sogenannte Kühlbänder ersetzt. Die Folge war eine Kohlenersparnis von fast der Halste Mid eine Verminderung der notwendigen Arbeitskräfte um mehr «ls die Hälfte. Außerdem konnte die Produktion beachtlich gefingert werden, wobei noch der Ausschuß stark herabgemindert wurde. Wer in eine solche treue Glashütte, wie sie jetzt z. V. bei Glogau besteht, eintritt, kommt in ein Helles Werk mit hohen Fenstern ohn.e Rauch und Ruß. Die Wände sind gekachelt und statt der Scharen von Glasbläsern steht man Maschinen und Transvortbänder.
danNsdE MrkerdMzfere im U-Raüm, immer hübsch der Reih? MdJder-Rangliste nach. Als er im U-Raum verschwindet, um KÄH t>ort auszuschenken, wird ihm in aller Eile der gesamt eben mühselig zusammengefegte Zimt wieder breit auf sei«i Koje getan. Fluchen Hilst dem L. I. nichts, als er zurückkommt und die Bescherung sieht. Fluchen hilft ihm auch nicht, als « im Schott zum Vugraum geht, um nun auch dort seine Gabe anznbringen. Ein ganz Schlauer hat inzwischen eine Wasserfalle gebaut und zieht an der Strippe. Auf die Sekunde und den Zent» metep funktioniert die Vorrichtung. Von oben bis unten durch ««Ist zieht sich der L. I. in seine Gemächer zurück. Rauch urck hüzlich ist so ein Polterabend an Bord eines U-Bootes.
-?Der ^„Hochzeitmorgeu" dämmert heran. 11.15 Uhr deutscher Sommerzeit, das ist nach Vordzeit 7.15 Uhr. Und zur gleichen i Zeit, als seine junge Frau in Dessau den Ring an ihren Finger steckt, steht ihr Mann am Kartentisch in der Zentrale vor seinem ! Kommandanten. Sein Blick ruht für Augenblicke auf den Dingen ' seines alltäglichen Reiches. In der achteren Trimmecke hat der Obermaschinist den „Gesangverein" des Bootes aufgcbaut. lieber eine leere Kiste, in der einst Apfelmostflaschen ihr Dasein fristeten. ist die Kriegsflagge gebreitet.
Hinter ihr steht der Kommandant. Es ist ihm etwas „schwummerig" ums Herz. Er selbst ist noch Junggeselle und hat noch nie etwas Aehnliches mitgemacht. Jetzt soll er seinen jungen L. 2 irndie Ehe einführen. Er hat irgendwie die Vorstellung, daß er eine Rede halten muß, die ihm, dem sonst so Wortkargen, bei der lleberfülle seines Herzens auch wohl gelingt. Am Ende seiner Rode stellt er dann die entscheidende Frage: „Sind Sie gewillt, Hw Ehe mit... einzugehen?"
B^Tistges Schweigen. Der L. I., während seines Dienstes ei» Draufgänger, der auch in den schwersten Lagen Ruhe und Kaltblütigkeit bewahrt, bringt vor Verlegenheit kein Wort heraus. Der-Kommandant bekommt nun auch einen roten Kopf. Er weih -rur^daß jetzt etwas geschehen muß. Da hilft nichts anderes, jungen Ehemann ganz militärisch anzubrüllen: „Leutra.. H, antworten Sie mit Jawohl!"
„Jawohl, He rrKapitänleutnant!"
Der Bann ist gebrochen. Die Ehe ist vollzogen. Die Besatzung händigt ihrem L. I. einen von allen unterschriebenen, kunstvoll ^gefertigten Trauschein aus. Drei gelernte Bäcker, die als Kriegsfreiwillige an Bord fahren, ver-Utalteten ein Wettbacke» und zum Nachmittag gibt es Bohnenkaffee mit Kuchen uni Torten . . .
»«tliche Bekannt« »chnnU
Kreis Freudenstadt
Abgabe von Weihnachtskerzsn
Nach der Anordnung der Retchsstelle „Chemie" vom S. Oktober 1942 ist bei der Abgabe von Weihnachtskerzen folgendes zu beachten:
1. Weihnachtskerzen dürfen in der Zeit vom 1. bis 30. November 1942 nur an Haushaltungen mit Kindern von 1 bis 14 Jahren abgegeben werden.
2. Die Abgabe erfolgt gegen Vorlage der 3. Reichskleiderkarte der Hausfrau in Verbindung mit den entsprechenden Kinderkleider- Karten (Säuglings-, Kleinkinder-, Knaben- und Mädchenkarten). Sie ist auf den vorgelegten Kleiderkarten mit der Bezeichnung unter Beifügung des Firmenstempels längsseitig auf dem inneren Rand dort einzutragen, wo die Hinweise für die Bewertung der Stoffe und für den Punktwert der Waren enthalten sind.
3. Bei frauenlosen Haushaltungen mit Kindern in diesen Altersstufen gilt als Kontrollkarte die entsprechende Männertrleiderkarte. Im übttgen siehe Ziffer 2.
4. Kinderheime und sonstige Anstalten, in welchen Kinder von 1—14 Jahren auch über das Weihnachtsfest verbleiben, sind hinsichtlich der Zuteilungshöhe wie Haushaltungen mit Kindern zu behandeln.
5. Nach Durchführung der Verteilung an die vorgenannten Per- fonenkreise sind Krankenanstalten und Lazarette so zu berücksichtigen, daß sie wenigstens einen Weihnachtsbaum, wenn möglich jedoch einen Baum für jede Station mit Kerzen versehen können.
6. Falls nach Versorgung der obenerwähnten Kreise noch ent- sprechende Kerzenbestände vorhanden sind, können diese gegen Abstempelung der 3. Retchskleiderkarte der Hausfrau an die übrigen Haushaltungen ausgegeben werden.
7. Ueber die zulässige Höchstmenge je Haushaltung wurde der Einzelhandel unterrichtet.
8. Verstöße gegen diese Regelung werden nach der Berbrauchs- regelungs-Strafoerordung vom 26. November I94l bestraft.
Frendenstadt, den 13. Nov. 1942.
Der Landrat — Wirtschaftsamt.
Kermzelchrmng von Behelfslieferwagen
Nach der Anordnung des Reichsverkehrsmtnisters vom 15. Oktober 1942 — RDtBl. 8 S. 163 — find alle Behelfslieferwagen auf der dem Lenkrad entgegengesetzten Seite der Windschutzscheibe durch die Buchstaben „SLV kenntlich zu machen. Die Buchstaben sind in schwarzer Blockschrist auf weißem Grund anzubringen und sollen 10 Zentimeter hoch sein. Zur Anbringung ist der Halter des Fahrzeugs bis spätestens 1. Dezember 1942 verpflichtet. Die Kennzeichnung bedarf keiner Abstempelung durch die Zulassungsstelle.
Als Behelfslieferwagen im Sinne dieser Anordnung gelten:
a) Personenkraftwagen, die bereits mit der Anschrift „Behelfs- lieferwagen" bezeichnet,
b) Personenkraftwagen mit Anhänger, die mit dem roten Winkel versehen, sowie
o) Personenkraftwagen mit Anhänger, die mit einer Sondergenehmigung ausgestatlet find.
Die vorschriftsmäßige Kennzeichnung ist in dem Antrag auf Zuteilung von Treibstoff für den Monat Dezember 1942 von dem für den Standort des Fahrzeugs zuständigen Bürgermeister zu bestätigen. Anträge ohne diese Bestätigung werden nicht bearbeitet.
Freudenstadt, 13. November 1942. Der Landrat.
Marktverzeichnisse
für das 3ahr 1943
Preis 50 Pfg., si >d zu haben in der
Buchhandlung Laub, Attensteig
Kleine
sind zu haben in der
Buchhandlung Lauk
Papierhandlung und Bürvbedarf
In ollen -u. l.ecter-
fiocdgesciiästsn
-Prüporcrte
Poppeltal
Eine schöne, 36 Woche« trächtige
verkauft oder tauscht gegen ein Rind. Heinrich Bauer.
Verkaufe
Milch-
Kaufe 100 3tr.
Angerfe«
auch in Teilmengen.
Wer? sagt die Geschäftsstelle
Jähriges
Einstell'
Rind
setzt dem Verkauf aus
Georg Gauß, SlmmerrB