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Schwarzwälder Tageszeitung
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sunerrianiicyen /zmgzeuges, vas in den porhergegangenen Tagen abgeschossen worden war, wurden gefangen genommen.
Feindliche Flugzeuge überflogen in der vergangenen Nacht stinige Gebiete von Piemont, Ligurien und der Lombardei. Sie warfen Spreng- und Brandbomben auf Turin, Genua und Sa- dona ab. In den ersten beiden Städten wurde geringer, in der dritten bedeutender Sachschaden verursacht. Die bisher fest- gestellten Opfer der Zivilbevölkerung betragen einen Toten und zehn Verwundete in Turin, 13 Tote und 46 Verwundete in Davona und Vado (Ligurien). Die Opfer des Luftangriffes mrf Genua in der vorhergegangenen Nacht betragen 29 Toto «nd 121 Verwundete. In der vergangenen Nacht verursachte der feindliche Angriff aufGenua keine Opfer, jedoch sind zahlreiche Opfer zu beklagen durch übermäßiges Gedränge am Eingang eines Luftschutzraumes,
20 britische Flugzeuge i« RordafrtLa abgeschoffen
DNB Berlin, 25. Okt. An der nordasrikanischen Front traten die Briten am 24. 10. zu dem schon lange erwarteten Angriff an. Nach starker Artillerievorbereitung versuchten sie besonders an den beiden Flanken mit starken Infanterie- und Panzerkrästen durchzustoßen. Sie trafen dort auf den hartnäckigen Widerstand der Achsentruppen. Zur Unterstützung ihres Angriffs setzten die Briten starke Fliegerkräste ein, die von deutschen und italienischen Jägern in Lustkämpfen gestellt wurden. Die Jäger der Achse stürzten sich einzeln oder in Rotten aus die britischen Staffeln und zersprengten sie. Danach griffen sie die feindlichen Bombenflugzeuge an. Bet diesen Luftkämpfen schaffen deutsche Jäger nach den bisher beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen allein neun britische Flugzeuge, darunter zwei „Boston-Bomber", ab, während im Abwehrflug der deutschen Flakartillerie vier weitere britische Flugzeuge abstürzten. Insgesamt verloren die Briten am 24. 10. in Nordafrika durch die Luftwaffe der Achsenmächte 20 Flugzeuge.
Die Ostfront meldet:
In das Hüttenwerk „Roter Oktober" eingedrungen
DNB Berlin, 24. Oktober. 3m Kampf um Stalingrad brachte" der 23. Oktober zwei wichtige Auswirkungen der bisherigen Kämpfe, nämlich das Eindringen unserer Truppen in das Hüt-' tenwerk„Krasfnij Oktjabr" und das weitere Abflauen' der bolschewistischen Entlastungsangriffe zwischen Wolga und Don. Nach den beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden. Meldungen wurde der neue Angriff mehrere Tage lang durch fortgesetzte Bombenangriffe vorbereitet, die das Jndustrie- gelände mit seinen vorbereiteten Verteidigungsanlagen zerschlugen. Im Gelände des Hüttenwerkes traf der deutsche Angriff, bei dem zunächst die Straßenzüge westlich des Werkes nach erbitterten Häuserkämpfen genommen wurden, auf außerordentlich starke, verzweifelte Gegenwehr des Feindes. Nach Einsatz von Panzern, Infanteriegeschützen und Flammenwerfern brachen unsere Infanteristen und Pioniere den verbissenen bolschewistischen Widerstand und drangen in die zerstörten Werkanlagen ein. Kein Hindernis und kein Abwehrfeuer konnte die Kraft des deutschen Angriffs abschwächen. Die bald hier, bald dort vor» stoßenden Kampfgruppen entrissen dem Feind Stück um Stück seiner Positionen, so dir im Norden des großen Werkes gelegene Brotfabrik, bis sie auch in diesem Kampfabschnitt das Wolga-Ufer erreicht hatten. Daß dieser Einbruch in das dritte der großen Bollwerke im Nordteil der Stadt gelang, ist zum großen Teil das Verdienst unserer Artillerie und Luftwaffe, die! das Feuer der feindlichen Geschütze niederhielten. Mit abermals gesteigertem Einsatz von Stukas und Kampfflugzeugen zerschlugen unsere Flieger die Batterien, die von den Bolschewisten auf den, dem Hüttenwerk gegenüberliegenden Wolga-Inseln iir Stellung gebracht waren. Erst vorgestern hatten diese schwere« Geschütze in mühseliger, durch Feuerschläge der Flak dauernd gestörte Arbeit ihre Stellung erreicht. Nun mußten die Bolschewisten, ohne zu einer Gegenwehr fähig zu sein, zusehen, wie er« Geschütz nach dem anderen von den schweren Fliegerbomben zerschmettert wurde.
Die Kämpfe in Slalingrad
Wie der Kampf im Hüttenwerk weitergeht , DNB Berlin, 25. Oktober. In Stalingrad brachen die deutlichen Truppen am Samstag nach den beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen bei der Fortsetzung ihrer Angriffe in weiterer schwer befestigte Einzelwerke des Hüttenwerkes „Krassnyj Oktjabr" ein. Dieses auf dem Höhenrücken vor der Wolga liegende Befestigungswerk bot seinen Verteidigern dnmer neue Möglichkeiten zum Widerstand. Die von Trümmern Dbersäten und von Trichtern aufgerifsenen breiten Straßen zwi- »hen den weitläufigen Hallen und den Nebenwerken haben für den Kampf die Bedeutung natürlicher Schluchten. Sie zerschneiden zusammen mit den tiefen Gräben, die zur Wolga führen, das Kampffeld in zahlreiche Abschnitte, die einzeln erstürmt ^werden mutzten. Sie boten aber auch dem Feind die Möglichkeit, seine des Nachts in kleinen Trupps über die Wolga kommenden Reserven in die Verteidigungsstellungen heranzubrin- Ken. Diese Verstärkungen versuchten, unter schweren Opfern den Widerstand neu aufzubauen. In harten Kämpfen wurden jedoch /ihre behelfsmäßigen Kampfanlagen vernichtet.
Die über das am Vortage gewonnene Werkgelände werter vor- poßenden deutschen Truppen entrissen dem Feind bis auf eine «nzige Halle sämtliche Stellungen und Gebäude des Hüttenwerkes. Zwischen Materialstapeln und Verladerampen hatten die Bolschewisten mit Eisenschienen verstärkte Bunker und Luft- ßchutzkeller angelegt, die den Bombenangriffen und den Granaten Gisher widerstanden hatten. Diese Kampfanlagen wurden von srffckwärts durch unsere Pioniere angepackt, die sich an die Eingänge heranarbciteten und die Bunker mit ihren Besatzungen wrengten oder mit Flammenwerfern ausräucherten. Auch in den Krümmern der Brotfabrik hart nordostwärts des Hüttenwerkes mußten noch Widerstandsnester niedergekämpft werden. Dier waren geräumige Keller und Siloanlagen die Schwerpunkte der feindlichen Gegenwehr. Unsere Pioniere fanden jedoch »ie Zugänge zu diesen Gewölben und sprengten sie, während gleichzeitig Infanteristen, oft in den gleichen Häusern, die bol- phewistischen Barrikaden in den oberen Stockwerken stürmten.
' Der wichtigste Erfolg unserer Truppen am Samstag war ßedoch die Wegnahme des Vorortes Spartakowka. Als am 16. Oktober unsere Truppen das Traktorenwerk gestürmt Gatten, drangen sie am nächsten Tage in kraftvolle« Stoß nach Morden vor und stellten die Verbindung mit der nördlichen Riegelstellung her. Nordwestlich dieses Durchbruchstreffens wurden damals feindliche Kräfte abgeschnitten und vernichtet, ostwärts dagegen blieb zwischen unseren neuen Stellungen und der '"m Vorstadt Spartakowka liegen. Dieser Stadtteil wurd<
nunmeyr, wapreno Sie Bomben noch krachten und Wölken von Qualm und Staub die Sicht nahmen, von unseren Infanterie-, Pionier- und Panzerverbänden bis auf vereinzelte Widerstandsnester gestürmt.
Die schweren Kämpfe in Stalingrad haben Len Feind erheblich geschwächt. Seine ohne Rücksicht auf Verluste in den Kampf getriebenen Massen haben sich noch nicht wieder erholen können, so daß auch am Samstag die schwachen Entlastungsangriffe von etwa fünf sowjetischen Bataillonen gegen die Front zwischen Wolga und Don im Zusammenwirken mit deutschen und rumänischen Luftwaffenverbänden nach Abschuß einiger Panzer ergebnislos zusammenbrachen. Das gleiche Schicksal hatten einzelne Vorstöße an der Donfront, die im Feuer rumänischer Truppen liegen blieben. Erneute Angriffsabsichten wurden durch rumänische Kampfflugzeuge, die auch den Nachschub der Bolschewisten auf der Bahnstrecke Lowlja—Florowo bekämpften, vereitelt. Die sowjetischen Flugzeuggeschwader konnten sich an keiner. Stelle wirkungsvoll entfalten, sie verloren bei ihren Versuchen, die Angriffsräume zu erreichen, durch deutsche Jäger und Flakartillerie 21 Flugzeuge.
Der Erfolg auf dem Ladogasee
Die Bolschewisten verloren 21 Flugzeuge Berlin, 25. Oktober. Zu dem im Wehrmachtbericht vom 25. Oktober gemeldeten Unternehmen gegen, feindlick>e Stützpunkte ari der Küste des Ladogasees werden vom Oberkommando der Wehrmacht noch folgende Ergänzungen mitgeteilt: In überraschendem Vorstöße deutscher und italienischer Kriegsfahrzeuge wurde das Ziel des Angriffs, die Zerstörung eines Leuchtturms, erreicht und damit die feindliche Schiffahrt eines wichtigen Stützpunktes beraubt. Nachdem unter dem Feuerschutz der Schiffsverbände das Sprengkommando mit mehreren Gefangenen bereits wieder an Bord genommen war, unternahmen die Bolschewisten heftige Luftangriffe und setzten auch Kanonenboote ein, um den deutschen und italienischen Kriegsfahrzeugen den Rückzug zu verlegen. Es kam zu heftigen Luftkämpfen zwischen den als Begleit-, schütz eingesetzten deutsch-finnischen Jägern und bolschewistischen, ebenfalls von Jägern begleiteten Kampfflugzeugen. Im Verlauf der bis zum Nachmittag dauernden Luftgefechte schossen die deutschen Jäger sechs feindliche Flugzeuge ab, während fünf weitere von finnischen Jägern vernichtet wurden. Im Abwehrfeuer der Marineeinheiten stürzten zehn bolschewistische Flugzeuge ab, so daß der Feind bei seinen vergeblichen Versuchen, das Unternehmen zu behindern, insgesamt 21 Flugzeuge verlor. Im Kamps gegen die nachstotzenden Kanonenboote wurden zwei der sowjetischen Schiffe schwer beschädigt.
Luftangriff auf Ostengland
Knotenpunkt mehrerer Eisenbahnlinien getroffen
DNB Berlin, 25. Oktober. In der Nacht zum Montag drangen deutsche Kampfflugzeuge von See her nach Ostengland in den Raum zwischen der Meeresbucht „The Wash" und der Humber- mündung vor. 2n geschickten Abwehrbewegungen entzogen sich die deutschen Kampfflieger dem Feuer der britischen Flakbatterien und bombardierten kriegswichtige Anlagen in mehreren Städten dieser Grafschaft. Vor allem die Knotenpunkte mehrerer Eisenbahnlinien und für den Nordsüdverkehr in Ostengland wichtiger Straßen wurden von zahlreichen Spreng- und Brandbomben getroffen. Auch die Dockanlagen an der Humbermündung waren Ziele der deutschen Luftangriffe. Zur Abwehr aufgestiegene britische Nachtjäger hatte keine Berührung mit den deutschen Kampfflugzeugen, die diesmal nicht in geschlossenem Verband, sondern einzeln die befohlenen Ziele angriffen. Nach Erfüllung ihrer Aufträge kehrten die deutschen Kampfflugzeuge ohne Verluste zu ihren Sartplätzen zurück.
Wochenbilanz vom Osten
DNB Berlin, 24. Okt. Die Woche vom 18. bis 24. Oktober stand in weilen Teilen des östlichen Kriegsschauplatzes unter dem Zeichen der starken Herbstregengüsse. Die Gangbarkeit der Wege und des Geländes war so sehr beeinträchtigt, daß im mittlere« und nördlichen Abschnitt die Sowjets auf jeden Versuch, durch größere Angriffe deutsche Kräfte zu binden, verzichten mußte«.' Auf den Bahnen setzten sie zwar die schon vorher festgestellten, anscheinend derartigen Absichten dienenden Aufmarschbewegunge« im Raume Kalinin-Tor. opez fort, dabei wurden aber durch die trotz der Witterungsschwierigkeiten nicht unterbrochenen Angriffe der deutschen Kampf- und Sturzkampfflieger ihre Transporte und Versorgungslager schwer beschädigt. Nur beiderseitige Stoßtrupptätigkeit war im übrigen hier zu verzeichne«.
Auf dem südlichen Teil der Front war zu Beginn der Woche das Wetter noch besser. Im Kaukasus trat aber schon am 19. Oktober ein Wettersturz ein, der den im Westteil des Gebirges eingesetzten deutschen und rumänischen Truppe« bei Kampf und Versorgung erhebliche Schwierigkeiten bereitete. Trotzdem schritt in Richtung auf Tuapse ihr Angriff weiter forff Nachdem die beiderseits der viel gewundenen Straße sich auf den Höhen vorarbeitenden Gruppen am Patz südlich Schaumjan Verbindung miteinander ausgenommen hatten, gelang ihnen bereits auf der gegen das Schwarze Meer abfallenden Südseite des Gebirges ein vernichtender Schlag gegen ein sowjetisches iSchützenregiment und die Eroberung weiterer Teile eins nach seinem Ausbau offenbar als Winterdauerstellung gedachten Be- sfestigungssystem. Den Leistungen der hieran beteiligten Gebirgs- und Jäger-Divisionen stellten sich jene der Luftwaffe ebenbürtig zur Seite, die für die Artillerie unerreichbare Ziele für die Infanterie sturmreif machte, und den Verkehr auf den Straßen hinter der Feindfront sowie den Schiffsverkehr auf dem Schwarzen Meer erfolgreich störte. Ein Vorstoß deutscher Schnellboote auf den Hafen von Tuapse In-der Nacht zum 23. Oktober wirkte bei letzterer Aufgabe mit. Der bei den durch die Wolkenbrüche unfahrbar gewordenen Wege notwendig werdende Nachschub durch Tragtiere- und Trägerkolonnen für die Truppen im Kaukasus wurde schnell organisiert.
Im Norden von Stalingrad hielten sich in einigen besonders stark ausgebauten Stützpunkten der Eeschützfabrik noch Feindgruppen. In erbittertem Kampf vernichteten in einem solchen deutsche Infanteristen ein Sowjetbataillon. Während Artillerie und Kampfflieger der Infanterie und. den Pioniere« den Weg weiter bahnten, auch schon der südlich anschließende Stadtteil angegriffen wurde, der größte Teil des dortigen Werkes gekommen und mitten durch den Feind ein neuer Keil bis an di« Wolga getrieben wurde, versuchten die Sowjets einerseits über die Wolga hinweg den Verteidigern Hilfe zu bringen, andererseits von Norden her die Einsatzversuche zu erneuern. Mit drei neu herangeführten Schlltzendivisonen u n d 126 Panzern erfolgte am 20. Oktober ein großer Angriff gegen die dort abriegelnde deutsch« Front. Er erzielte nur einen sofort wieder abgedämpften örtichen Einbruch. 40 Panzerwagen ver, loren die Sowjets am ersten Tage, an den folgenden scheiterten versuche, über den Fluß Verstärkungen heranzuführen, wirkten
Aruuerie und Flieger gemeinsam. Die zahlreichen Batterien, die die Sowjets auf den Inseln und ostwärts der Wolga aufgestellt hatten, die Flugplätze, die Brücken und llebersetzmittel, sowie alle rückwärtigen Verbindungen wurden angegriffen, Transportzüge und auf der Wolga Schleppdampfer getroffen. :
An der Donfront waren die von den Sowjets gegen Italiener, Rumänen und Ungarn angesetzten Vorstöße nur geringeren Ausmaßes und wurden sämtlich unter schweren Verlusten für den Feind abgewiesen.
Das günstige Verhältnis der gegenseitigen Verluste der Luftwaffe blieb bestehen. Gegenüber 15 verlorenen deutschen Maschinen büßte der Gegner vom 18. bis 23. Oktober 7 8 Flugzeuge ein.
Neue Ritterkreuzträger
tDNB) Berlin. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eifer» nen Kreuzes an Major d. R. Walter Müller, Vataillonskom-! mandeur in einem Grenadierregiment; Leutnant Fritz Tadje, / Zugführer in einer Sturmgeschiitzabteilung. >
Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der > Luftwaffe, Neichsmarschall Eöring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Major Darjes. Eruppenkommandeur in einem Schlachtgeschwadrr, und Unteroffizier Preinfälk, Flugzeug- iühreri n einem Jaadaeickwader.
Deutsch-finnische Verhandlungen
über die Lebensmittelversorgung Finnlands
Berlin. 24. Oktober. In der Zeit vom 19. bis 24. Oktober d. I, fanden in Berlin deutsch-finnische Verhandlungen über die Lebensmittelversorgung Finnlands im Wirtschaftsjahr 1942/43 statt. Die Verhandlungen. die im Geiste der Waffenbrüderschaft der beiden Völker geführt wurden, haben eine volle Ueberein- stimmung in allen Punkten ergeben. Die getroffenen Vereinbarungen stellen für das Wirtschaftsjahr 1942/43 sicher, daß d« Versorgung von Volk und Wehrmacht auf allen Gebieten, auf s denen die finnische Wirtschaft den Eigenbedarf nicht voll befriedigen kann, ausreichend und in reichlicherem Maße als im Vorjahr gewährleistet ist. Dementsvrechend konnte bereits die finnische Brotration mit Wirkung vom 1. November ach ^ den jetzigen Stand der deutschen Brotration erhöhtwerden ! Es kann damit gerechnet werden, daß die zurllckgewonnenen Ee< ! biete Kareliens im kommenden Wirtschaftsjahr stärker in de» i Produktionsprozeß eingsgliedert werden. '
Reue Soziallerstuugen in Italien
Zur 2V. Jahrfeier des Faschismus
DNB Rom, 24. Oktober. Die vom italienischen Staat für so» Mle Forderungen gemachten Aufwendungen sind von 600 Millionen Lire vor der faschistischen Machtübernahme auf.nahezu zehn Milliarden Lire am Beginn des 20. Jahres der faschistischen Zeitrechnung gestiegen. Dieser Betrag verteilt sich auf die verschiedenen Gebiete der sozialen Fürsorge.
Die zum 20. Jahrestag des Marsches auf Rom vom Duce verfügten Maßnahmen, die dem schaffenden italienischen Menschen bedeutende Verbesserungen seiner Lebenshaltung und eine seinen täglichen Leistungen entsprechende Bewertung seiner Arbeit mit sich bringen, werden von den italienischen Blättern in größter Aufmachung veröffentlicht, in denen die wichtigsten der zahlreichen Maßnahmen hcrvorgehoben werden.
Aus den Maßnahmen sei genannt die Schaffung eines „Kriegssterns für Arbeitsverdienst", der allen Arbeitern und Arbeiterinnen verliehen werden kann, die sich während des Krieges m besonderer Weise ausgezeichnet haben. Es werden jährlich bis höchstens 500 dieser Auszeichnungen verliehen, die zugleich mit einer einmaligen Geldprämie verbunden sind. Ferner wird eine Erhöhung der Jnvaliditäts- und Alters- rente von 25 Prozent verfügt, die zu der bereits gewährten Verbesserung der Renten durch Altersherabsetzung hinzukommt. Von dieser Maßnahme werden insgesamt 750 000 Arbeiter ersaßt. Außerdem wird die Fortdauer der Versicherung für alle zu den Waffen berufenen Arbeiter für die Dauer des Krieges bestimmt, wobei die Freiwilligen den zum Waffendienst Einberufenen gleichgestellt werden.
Eine weitere bedeutsame Maßnahme stellt die mit dem 28. Oktober in Kraft tretende Verdoppelung der llnterhaltssätze für die zum Waffendienst Einberufenen dar. Als ein besonderes Geschenk zum 20. Jahrestag des Faschismus hat der Duce verfügt, daß an alle Angestellten und Arbeiter kriegswichtiger Betrieb» ein halbes Monatsgehalt bzw. ein Wochenlohn außer dem üblichen Einkommen ausbezahlt wird. Eine besondere Anerkennung hat der Duce den weiblichen Belegschaften der mechanischen und metallurgischen Industrie durch die Anordnung verfügt, daß diesen Belegschaften, die im gegenwärtigen Augenblick die Arbeit von Männern leisten, je nach ihrer Kategorie 75, 70 oder 60 Prozent des Lohnes von Spezialarbeitern ausgezahlt werden, wo- .durch für die arbeitenden Frauen eine«fühlbare Erhöhung ihrer Bezüge eintritt. Darüber hinaus wird die für ^ie Bergarbeiter unter Tage täglich fünf Lire und für die Arbeiter über Tage täglich zwei Lire betragende Arbeitsprämie auf alle im Bergbau beschäftigten Arbeiter ausgedehnt.
Die mit der Verleihung von Kriegsauszeichnungen verbundenen Wertprämien werden für die goldene Tapferkcitsmedaille von 800 auf 1500, für die silberne von 250 auf 750 und für die bronzene von 100 auf 300 Lire jährlich erhöht.
Anläßlich des 20. Jahrestages des Marsches auf Rom wird auf Verfügung des Duce allen Staatsangestellten und Staatsarbeitern, die durch die Unterstützung von Familienangehörigen besonders belastet sind, einmalig zum 28. Oktober der Betrag ausbezahlt werden, mit dem sie in einem Zeitraum von fünf! Monaten ihre Familienangehörigen unterstützen.
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Fernbomberstaffel „Bruno Mussolini" überraschte Gibraltar DNB Rom, 25. Oktober. Heber den jüngsten Angriff italienischer Flugzeuge auf die Festung Gibraltar gibt Fliegerhauptmann Lualdi, der mit einem viermotorigen Bomber an dieser Aktion teilnahm, eine ausführliche Schilderung. Die italienischen Flugzeuge unternahmen diesmal den Anflug auf die Festung aus einer anderen als der bisher üblichen Richtung. Dieses Ileberrumpelungsanöver gelang vollkommen, denn die zahlreichen Scheinwerfer der Festung geisterten nach allen Richtungen durch die Nacht, ohne die angreifenden Bomber zu entdecken. Auch Nachtjäger und heftiges Abwehrfeuer der Batterien konnten die italienischen Flieger an der Erfüllung ihres Auftrages nicht hindern. Ehe noch die Vernebelung der Hafenanlagen ihre Wirkung erreichte, hatten die Flugzeuge bei klarer Sicht die Ziele in den Hafenanlagen entdeckt, auf die sie ihre Bombenlast abluden. Heftige Explosionen und Heller Feuerschein wurden aus der Höhe von den angreifenden Flugzeugen deutlich erkannt und beobachtet. Noch wollbrachtem Auftrag kehrten die Flugzeuge zu ihren Stützpunkten zurück.