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SchwarzroälSer Tageszeitung

Ne. 237

Erfolgreiche deutsche Dorstötze

Im Sumpfgebiet trotz ungeheurer Strapazen - weiter vorwärts j

DNB Berlin. 8. Oktober. Nach Wochen schwerster Abwehr­kämpfe brach im mittleren Frontabschnitt bei massierte Ansturm der Bolschewisten plötzlich ab. An dem eilen nen Abwehrwillen unserer Truppen hatte sich der Feind oer­blutet und erschöpft. Deutsche Infanteristen und Pioniere nutzten Liese Schwäche aus und setzten sofort zu zahlreichen Unter, nehmuygen an, um steckengebliebene Angriffsreste, Frontausbuch- tungen und Vorsprünge zu beseitigen. Hierbei wurden, wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, am Dienstag mehrere bolschewistische Kampfgruppen A: ihren stützpunktartig ausgebau- ten Stellungen eingeschlossen und ausgehoben. Zum gleichen Zweck waren auch 60 Sturmpioniere der Infanterie- divifionEroßdeutschland" angesetzt. Sie sollten durch Weg­nahme von Kampfstellungen, die von den Bolschewisten in An­lehnung an Häusergruppen angelegt waren, den eigenen Front­verlauf verbessern. Unter dem Schutz der Nacht schoben sich die Pioniere bis auf etwa 30 Meter an den vordersten der ange­griffenen Gräben heran. Hier warteten sie, gegen Sicht gedeckt, den ganzen Tag über unmittelbar am Feind, auf die Sekunde Des Losschlagens. Am Abend, eine Stunde vor Anbruch der Rächt, brach der Sturm los. Zuerst ein kurzer, schwerer Feuer- sthlag der Artillerie, dann krachten schon die Handgranaten­salven zwischen den Bolschewisten. Hinter den fauchenden Glut­stößen ihrer Flammenwerfer drangen die Pioniere blitzartig weiter in das bis zu 500 Meter tiefe Grabensystem des Feindes ein. 18 Minuten nur tobte der mörderische Kampf gegen die Bunker, Maschinengewehrnester und Kampfgrüben. 18 Minuten lang sprachen geballte Ladungen, Maschinengewehre und blanke Massen ihre harte Sprache, dann wären 120 erbittert verteidigte Bunker genommen. Das stürmische Vor­bringen der Pioniere führte zum regelrechten Wettlauf zwischen unseren Soldaten und den Bolschewisten. Immer wieder wurde der Feind aus seinen vorbereiteten Auffangstellungen heraus- geschlagen, und viele schwere Waffen waren von geballten Ladungen schon vernichtet, bevor noch zurücklaurende Bolsche­wisten nur die Tarnung hatten wegreitzen können.

Auch südostwärts des Jlmenjees wurde» die bereits gemeldeten Angriffsunternehmungen fortgesetzt und weitere Eeländeabschnitte trotz heftigen feindlichen Widerstandes ge­nommen. In dem unübersichtlichen Moor- und Buschgelände wurden bolschewistische Kampfgruppen, die einige der festen Landbrücken zwischen den Sümpfen sperren wollten, einge­schlossen. Vergeblich versuchte der Feind, den Ring durch ver­zweifelte Ausbruchsversuche wieder zu öffnen. Das zunächst nur von einigen wenigen bewährten MG.-Schützen gebildet^ letzte Riegelstück Hielt stand, bis es so verstärkt war, dag es für den Feind kein Entrinnen mehr gab. So wurde der Weg durch die Sümpfe frei. Den vordringenden Infanteristen und Panzern, die von Sturzkampfflugzeugen hervorragend unterstützt wurden, folgten die Kolonnen mit Munition und Verpflegung «r»f den gerade erkämpften Landbriicken.

Auch ihre Leistungen in diesen Mooren und Wäldern waren wichtig für die bisherigen Angriffserfolge. Wie oft mußten sie Ihre festgesahrenen Zugmaschinen abladen und ihre Nachschub- ' "ter auf Panjewagen umladen. Wieviele Flüche preßten die ihrer aus zusammengebissenen Zähnen, wenn es galt, finkende hrzeuge wieder flott zu machen. Immer wieder sprangen "e die nächsten Schlammgräben, um sich der lleberfälle ver- ngter Bolschewisten zu erw hren, Schließlich packten sie, als iAch die Pferde nicht mehr wei.erkamen, sich selbst die Granaten; Kanister und Brotsäcke auf den Rücken und brachten das alles ßhlamrnbedeckt nud bis zur Erschöpfung ausgepumpt zu ihren kämpfenden Kameraden nach vorn. Don neliem wurven VN Troßfahrer zum Sinnbild stillen ungenannten Heldentums, das sich täglich hinter den vordersten Linien der Front erfüllt.

Um den Nachschub, der im Kampfgebiet am Jlmensee so ent- Pheidend wichtig ist, gingen am Dienstag auch die Einsätze der Kampfflugzeuge, die den frontnahen Kolonnenverkehr und die Bahntransporte im Hinterland des Feindes angriffen. Zahl­reiche Züge, abgestellte Güterwagen und sonstiges rollendes Ma- stttial wurden durch Vombenvolltreffer vernichtet. Unermüdlich waren die deutschen Jagdstaffeln bei der Sicherung der erfolg­reichen Kampfflugzeuge. Sie griffen die bolschewistischen Flug- age an, wo sie sich zeigten, und schaffen 13 feindliche Jäger und äomber ab.

Detonationen am Nordgeleit

Schnellboote versenken 1150V BRT. und einen Bewacher

Von Kriegsberichter Hugo Bürger

DNB Bei der Kriegsmarine, im Oktober. (PK.) In der Nacht zmn 7. Oktober versenkte ein Verband deutscher Schnellboote an der englischen Ostküste auf der Höhe von Comer aus einem durch Zerstöre: und Bewacher stark gesicherten Eeleitzug vier Dampfer mit insgesamt 11500 BRT. sowie einen größeren Be­wacher und beschädigte durch Torpedotreffer weitere fünf Dampfer, deren Untergang wegen starker Abwehr nicht beob­achtet werden konnte. Der deutsche Schnellbootverband, der in den Abendstunden ausgelaufen war, um den durch Luftauf- Aärungen festgestellten Eeleitzug zu stellen und zu zerstören, stand zunächst zu weit nördlich am Weg. Es gelang ihm dann aber, den aus wertvollen Versorgungsschiffen zusammengestell­ten Konvoi aufzuspüren. Die Boote durchbrachen die Kette der Sicherungssahrzeuge und konnten nach schneidigem Anlauf aus mehreren Rohren zum Schuß kommen.

Auf einem Schiff von etwa 3000 BRT. konnte mit dem Tor­pedoeinschlag eine hochaufschießende Stichflamme beobachtet wer­den. Fünf weitere Detonationen von vernichtender Gewalt zeug­ten von weiteren Treffern auf anderen Schiffen und einem größeren Bewacher, bei dem es sich dem Typ nach möglicher- iweise um einen Zerstörer handeln kann.

Der weithin sichtbare Feuerschein der schnell aufeinander« ßolgenden Detonationen rief die zur Sicherung eingesetzten Kri­mschen Zerstörer auf den Plan. Durch einen Zangenangriff fuch­sten sie die deutschen Schnellboote von zwei Seiten zu umfassen. Das Vorhaben mißlang jedoch. In schneller Fahrt brausten di« ^Schnellboote nach erfolgreich durchgcführter Aufgabe wieder dem stjgenen Stützpunkt zu.

Der Verlust von 11500 BRT. und eines Bewachers bedeutet Mr die britische Versorgungsschiffahrt einen harten Schlag.

72stündige Verfolgung

Kommandantenbericht über die Versenkung des USA.-Trnppentransportes

DNB Berlin, 8. Oktober. Wie das Oberkommando der Wehr­macht mitteilt, ist als erstes von den Unterseebooten, die am LS. und 26. September einen schnellen amerikanischen Truppentransport im Nordatlantik zum größten Teil vernichteten, das Boot unter Führung des Oberleutnants zur

See Hellriegel, in einem Stützpunkt eingelaufen. Die übrigen beteiligten Boote stehen noch am Feind. Oberleutnant zur See Hellriegel hat nach dem Einlaufen in einer dienstlicher Meldung Angaben über seine Beobachtungen gemacht, die den Untergang der drei großen Fahrgastdampfer, die insgesamt 13 000 Mann befördern konnten, im einzelnen bestätigten.

Aus dem Bericht des Kommandanten geht hervor, daß er und seine Kameraden während der tagelangen Verfolgung reichlich Gelegenheit hatten, die Typen der später versenkten Schiffe fest- justellen. Der größte Transporter war ein Schiff, dessen Länge «nd Aufbauten den Kommandanten an den weltbekannten deut­schen KdF.-DampferWilhelm Eustloff" mit seinen 25 000 BRT. erinnerten. Es war der über 19 000 BRT. große Fahrgast­dampfer vom TypViceroy of Jndia", den ein anderes Unter­seeboot durch drei Torpedos zum Kentern brachte. Ueber den »on ihm selbst versenkten Fahrgastdampfer von über 17 000 BRT. sagt Oberleutnant zur See Hellriegel aus:In 72stündiger Ver­folgung habe ich den Dampfer, den ich mir zum Ziel genommen hatte, deutlich genug beobachten können und habe auch Mit­gliedern meiner Besatzung reichlich Gelegenheit gegeben, sich das auffallend große Schiff anzusehen. Ich habe deutlich die Um­risse gesehen, den großen Vierkantenausbau, die senkrechten Masten, den etwas angeschnittenen Bug, die beiden Schorn­steine und die Brücke dicht beim vorderen Schornstein. Es han­delte sich um ein Schiff vom TypReine del Pacifico". Di« Silhouette war charakteristisch. Mit einer Stichflamme von fast 100 Metern flog das Schiff in die Luft. Ich glaube nicht, daß ssemand aus dieser Hölle mit dem Leben davongekommen ist."

Weitere Einzelheiten über die Versenkung der beiden übrigen Truppentransporter werden zu gegebener Zeit veröffentlicht werden.

Vor neuen Ereignissen im indisch-südpazifischen Raum

V. A. Die Monsunzeit im indisch-südpazifischen Raum nähert sich ihrem Ende. In der Feindpresse wird das mit einem ge­wissen Unbehagen festgestellt. Das ist verständlich, denn es muh nach Beendigung der Regenzeit mit der Möglichkeit eines Wie­derauflebens schwerwiegender militärischer Ereignisse, die den Feind zum Einsatz erheblicher Kräfte in diesem Raum zwingen und darüber hinaus zu weittragenden Entscheidungen führen können, gerechnet werden.

Die erste Phase des japanischen See- und überseeischen Landkrieges kann als abgeschlossen gelten. Japan hat die letzten Monate in der Hauptsache dazu benutzt, seine Stellung in dem ganzen neugewonnenen Gebiet zu festigen, seine Seegel- tung zu sichern und die wirtschaftlichen Kräfte dieses Gebietes für die bestehenden und zukünftigen Aufgaben zu mobilisieren. Es findet hier alles, was es braucht, um in Bezug auf die wirt­schaftliche Kriegführung autark zu sein, und ist jetzt dabei, seine Seeherrschast in dem ihm zur Verfügung stehenden Raum zu festigen und das Verkehrswesen zu organisieren. In der Wahl der weiteren Vorstoßlinien ist Japan vorläufig noch frei und Herr seiner Entschließungen, trotz derInitiative", die im Pa­zifik laut amerikanischer Propaganda auf dieAlliierten" über­gegangen sein soll.

Das westliche Bollwerk des von Japan beherrschten Raumes stellt sich in Birma und den Andamanen dar. Japan steht an der indischen Grenze Gewehr bei Fuß und wartet in ruhiger Gelassenheit die innenpolitische Entwicklung in die­sem Lande, das sich bereits in einer für England sehr gefähr­lichen Gärung befindet, ab. Japan hat nicht die Absicht, sich in die inyeren indischen Angelegenheiten einzumischen, würde sich aber einem Rufe des bedrängtet: Volkes sicherlich nicht entziehen. Diese Möglichkeit wird natürlich von den Engländern klar ge­sehen. Sie haben beträchtliche Streitkräfte im indischen Raum und in den indischen Gewässern zusammengezogen, für die na­türlich von größter Wichtigkeit ist, wenn die an der birmesischen Grenze versammelten japanischen Truppen durch Abzüge nach anderen Fronten geschwächt werden könnten. Japan hat zwar den Vorteil der inneren Linie zur Verfügung, andererseits haben ihm die gewaltigen Erfolge der ersten neun Kriegsmonate eine ebenso gewaltige Ausdehnung der Verbindungslinien ge­bracht und damit eine Reihe hochempfindlicher Spaunungszen- tren an der Peripherie geschaffen. Es ist klar, daß der Feind diese Situation, auszunutzen versucht, um Japan zu einer Kräste- zersplitterung zu veranlassen, oder sogar zu einem Sich-Fest- beitzen an Punkten, die der Feind bestimmt und die für Japan selber gar nicht von entscheidender Bedeutung, sind. Es hat aber nicht den Anschein, als ob dem Feind diese militärpolitische Taktik gelänge.

Die japanischen Hauptstellungen im Süden und Südosten des beherrschten Raumes befinden sich auf Java und Reupom­mern. Wenn von hier aus in der letzten Zeit Vorstöße tu der vom Feind beherrschten Raum unternommen worden sind, sr lassen sie durchaus nicht die sichere Vermutung zu, daß Japan nach dieser Richtung entscheidende Maßnahmen einleiten will Sie lassen dagegen die außerordentliche Wendigkeit und Beweg­lichkeit der japanischen Kriegführung erkennen, der eher die Absicht.zugrunde liegt, an den verschiedensten Stellen der Peri­pherie des beherrschten Raumes gut vorbereitete Ausgangsstel­lungen zu schaffen, von denen aus der Angriff zu gegebener Zeit oorgetragen werden kann, wenn nämlich die Entscheidung übe: die endgültig einzuschlagende Stoßrichtung gefallen ist.

Der scheinbaren Ruhe im Südostraum liegt aber eine sorg­fältige und wirksame Vorbereitung auf kommend« Entscheidungen zugrunde. Natürlich ist es vom propagan­distischen Standpunkt nicht ungeschickt vom Feinde, der in die­sem Raum militärisch als anglo-amerikanisch-australisches Kon­zlomerat auftritt, diese Zeit zu benutzen, um mit der Behaup­tung hervorzutreten, die Initiative sei auf die Alliierten über, zegangen. Er versucht, sein arg lediertes Prestige durch Unter­nehmungen wieder aufzupolieren, die ihn als im Besitze der Offensive erscheinen lassen sollen. So liegt der amerikanisch, »ustralischen Aktion auf der Insel Florida im> den der Salomonengruppe ein Gemisch von verschiedenen Mo­tiven zugrunde, kaum aber eine große strategische Konzeption. Zu einer solchen bietet ihm seine bedrängte Lage auch kaum di« Möglichkeit. Nach dem Umfang der ihm noch zur Verfügung stehenden Seestreitkräfte, die zudem durch den Verlust von Birma und Jnsulinde über keine nahe Oelbasis verfügen und durch die langen Versorgungslinien deshalb in ihrer Einsatzfähigkeit be­hindert sein dürften, kann der Feind es kaum riskieren, di« japanischen Hauptstellungen etwa auf Java oder Nöupommern anzugreifen. So handelt es sich in der nüchternen Wirklichkeit wohl nur um den Versuch, sich durch Aufhalten der äußersten japanischen Spitze auf den Salomonen Luft zu schaffen und die Japaner von ihren wirkungsvollen Angriffen auf das hartnäckig verteidigte Port Moresby auf Neuguinea abzulenken Ganz offensichtlich macht ihnen das stete Vorrücken Japans über Neuguinea nach Süden gegenüber der Rordspitze Australiens and über die Salomonen in Richtung Neu-Kaledo-

nien ernste Sorgen um die nordaustralischen Häfen und^i« Torresstraße. Hier befinden sich ja jetzt die wichtigsten Stütz­punkte der anglo-australisch-amerikanischen Streitkräfte. D« Sorgen der Australier sind verständlich, denn der Besitz von Port Moresby würde Japan die Kontrolle über die Torres- ftraße ermöglichen und seine wirksame Festsetzung am Korallen­meer erlauben. Wenn übrigens Japan gegen die Festsetzung des Feindes auf Florida keine energischen Gegenmaßnahmen er­greift. so liegt der Schluß nahe, daß es das gar nicht für not­wendig hält. Unter Umständen kann es ihm sogar erwünscht sei«, wenn der Feind diese Position möglichst lange hält. Denn er ist in diesem Falle ja gezwungen, für einen ständigen Nachschub zu dieser vorgeschobenen Position zu sorgen, das heißt, dauernd Schiffe und Seestreitkrüfte für den Transport des Nachschubes einzusetzen, abzunutzen und den Angriffen der japanischen See­streitkräfte auszusetzen. So wird auf die Dauer Florida zu einer schwärenden Wunde für den Feind. Inwieweit der japanisch« Vormarsch in Richtung Neu-Kaledonien, wenn er eines Tages forciert werden sollte, durch Florida aufgehalten werden kann, wird sich erweisen.

Aus diesen Betrachtungen ergibt sich, daß die propagandistisch ausgeschmückte amerikanisch-australischeOffensive" nichts ande­res ist als der Versuch, die Japaner in dem Ausbau ihrer Offen. sivstellungen zu behindern. Dagegen bietet Japans Stellung im Südpazifik ein Bild mit klaren Umriffen. Diese Stellung läßt ihm volle Entschlußfreiheit. Es hat die Wahl für die ope­rativen Ziele: Indien oder Australien. Es ist nicht anzunehmen, daß Japan sich durch Operationen nach beiden Seiten auf eine Zersplitterung seiner Kräfte einlaffen wird. So­lange die Entscheidung, wohin sich die Stoßrichtung Japans rich­tet, nicht gefallen ist, werden die Operationen über das jetzig« Stadium der scheinbaren Ruhe, die in Wirklichkeit der Verb­reitung und dem Ausbau der Ausgangsstellungen dient, woA kaum hinausgehen.

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Günstiger Verlauf der Kämpfe auf Neuguinea

DNB Tokio, 8. Okt. Die Kämpfe auf Neuguinea nehme»! weiterhin einen für die Japaner günstigen Verlauf. In erbitter­ten Nahkämpfen wurden die Australier aus einzelnen Ein-- bruchsstellen herausgeworfen, mit starken Verlusten zogen st» sich auf eine Auffangstellung südlich von Kagi zurück.

Die japanische Marineluftwaffe unternahm am Dienstag wie­derum erfolgreiche Angriffe auf nordaustralische Stützpunkt« Außer Port Moresby wurden Port Darwin, Norman« ton, militärische Anlagen auf der Thursdayinsel sowie Broome angegriffen. 2n Lustkämpfen über Nordaustralie« und Neuguinea wurden sieben feindliche Flugzeuge abgeschossen, davon zwei über Salamaua, die an einem wirkungslosen StSr- angrifs auf den dortigen japanischen Flugplatz beteiligt waren. Auf der Salomoninsel Güadacanar drangen die japanische« Truppen nach Brechung zähen feindlichen Widerstandes wester vor. Das schwierige Dschungelgelände gestattet auch hier »nr ein langsames Vorrücken. . .

Hexenkessel um die zweite Front

StaN« instruiert den USA.-Votschafter Auch die Meng« «ud Güte des gelieferten Materials entsprach nicht de« Erwartungen

DNB Stockholm, 7. Oktober. Wie dieTimes" aus Moska« meldet, wurde der IlSA.-Botschafter Admiral Stanley vo> feiner Abreise nach Washington von Stalin empfangen. Stan- leys Besuch im Kreml habe den Zweck verfolgt, Bericht zu ev statten, bevor er nach den USA. zurückkehrt unddis neueste« Informationen über die Stärke Amerikas einholt". Amerikanv Mes Kriegsmaterial, so heißt es in derTimes"-Meldung reich Kch verlegen weiter, sei seit Stanleys Eintreffen im April natzs der Sowjetunion herübergekommen, und wenn auch die Ver­luste auf der Nord st recke schwer waren), so fej doch die Südstreckewenigstens stark verbessert" worden. Matz höre aber in Moskau kritische Bemerkungen, daß das ameri­kanische wie das britische Material seiner Menge «ns Güte nach den Erwartungen nicht entspreche uni in manchen Fällen sogar hinter den Versprechungen zurückbleibe Die Frage der Flugzeuglieferungen werde besonders betont.

Wahrlich eine Fülle des Interessanten aus demalliierter Hexenkessel". Unmittelbar nach dem Besuch des politischen Ele- fanten Willkie, den Roosevelt nach amerikanischer Darstellung jetzt mit der Erklärungtorpediert" hat, daßWillkie: Forderung nach einer zweiten Front nicht wert ist, gelssetz zu werden", fährt der USA.-Botschafter in Moskau eiligst nmtz Washington, umdie neuesten Informationen über die jetzt« Starke der Vereinigten Staaten" einzuholen. Nicht zuletzt inten essant aber ist der Hinweits, daß dieVerluste auf der Nord strecke schwer" waren, eine Tatsache, die die Briten noch ooi wenigen Wochen, bei der Vernichtung ihrer beiden Erotzgeleit füge, nicht wahr haben wollten, die nun aber gewiffermatze: als Entschuldigüngsfaktor langsam eingestanden wird.

Aus Washington wird gemeldet: Präsident Roosevel! wurde auf der Pressekonferenz gebeten, Willkies kürzlich« For­derung nach der zweiten Front zu kommentieren. Roosevel! schüttelte diese Frage mit der Bemerkung ab, daß er wohl kleberschriften gelesen, aber es nicht der Mühe wert gLi halten habe, die Meldungen.selb st zu lese« Ebenso gab er auch keinen Kommentar zu Stalins Brief «r» den Korrespondenten der Associated Preß, Cassidy.

Wie stark der maßgebenden Clique in Washington das Pro blem der zweiten Front auf die Nerven füllt, geht aus einen Artikel hervor, den einer der bekanntesten nord-amerikanische: Journalisten, Mark Sullivan, schreibt. Sullivan wendet stö gegen die Sticheleien", mit denen die Amerikaner überhäuf würden,auf deren Schultern die Verantwortung für diese« schicksalsschwersten Schritt in der Geschichte der USA. liegt". Blätter unterstreichen im übrigen die brüske Art, mit der Roo- velt seinen persönlichen Vertreter Willkie in Moskau bedacht« New Pork Daily News" schreibt in einem Leitartikel dazu! Roosevelt hat seinem persönlichen Vertreter den Teppich unter den Füßen weggezogen." DieNew Port Herald Tribüne" stell! fest:Roosevelt hat den geschwätzigen Führer der loyalen Oppo­sition auf die diplomatische Weltbühne hinausgeschickt, damit er sich vor aller Welt bloßstellt."New Hark Daily Mirror" er­klärt kurz und bündig:Willkie von Roosevelt torpediert."

Zur Sowjetforderung nach einer zweiten Front schreibt ,^Dai1tz Telegraph":Ehe wir uns auf eine zweite Front einlaffen müssen wir er st einmal unsere Schiffe zähle n."Lir Plan für irgend eine zweite Front in Europa", heißt es weiter, oder auch für eine neue Front auf einem anderen Kriegs- sihauplatz hat nur dann Beziehung zur Wirklichkeit, wenn man bei ihrer Planung davon ausgeht, daß eine starke und über­legene Flotte die Voraussetzung des Erfolges ist."

Die ASA.-Presse übt weiterhin schärfste Kritik an der For­derung Stali ns nach einer Entlastungsoffensioe der. Verbiiw